Umstrukturierung der Bundeswehr (ab 2023)

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  • DeltaEcho80
    antwortet
    Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen
    Den FAZ-Artikel findet man hier (Link sollte funktionieren):
    Nachdem die Zahl der Beamten seit 2017 um 39 Prozent gestiegen ist, will Verteidigungsminister Boris Pistorius sein Haus schlagkräf­tiger aufstellen. Doch der Personalrat stellt sich quer.

    Der Link funktioniert natürlich, aber der Artikel ist nicht lesbar, wenn man nicht FAZ+ nutzt!

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  • Nemere
    antwortet
    Man muss zwar dazu sagen, das die "Initiative Soziale Marktwirtschaft", von der die zitierte Studie stammt, auch eine nicht unumstrittene reine Lobby-Organisation ist,



    aber trotzdem bleibt es bei dem seit Jahren geltenden Eindruck: Der Fisch stinkt vom Kopfe her. Auch hier zeigt sich wieder unsere zutiefst verkommene Parteipolitik, egal ob Schwarz oder Rot oder Grün regiert, immer werden eigene "Vertraute" auf Posten geschoben. Dabei ist es ganz egal, ob der/die Betreffende für diesen Posten geeignet ist oder ob der Posten überhaupt nötig ist. Entschuldigung - aber es ist nur noch zum Kotzen.
    Zuletzt geändert von Nemere; 09.02.2024, 10:06.

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  • tannenzapfen
    antwortet
    Den FAZ-Artikel findet man hier (Link sollte funktionieren):
    Nachdem die Zahl der Beamten seit 2017 um 39 Prozent gestiegen ist, will Verteidigungsminister Boris Pistorius sein Haus schlagkräf­tiger aufstellen. Doch der Personalrat stellt sich quer.


    Es zeigt sich wieder einmal, dass der Stellenaufbau viel einfacher ist als der Stellenabbau (außer bei der kämpfenden Truppe, wo das Gegenteil der Fall zu sein scheint):

    "Das Verteidigungsministerium lag mit einem Zuwachs um 9,1 Prozent im oberen Bereich der Ministerien. Pistorius machte anfangs mit: Die Zahl der Unterabteilungen stieg weiter, ebenso die Zahl der übrigen Referate auf insgesamt mehr als 170.[...] Seit 2017, also noch unter CDU-Ministerinnen, ist die Zahl der Beamtenstellen im Verteidigungsministerium um 39 Prozent gestiegen. Wie das Ministerium auf Nachfrage mitteilte, soll der Apparat durch die Organisationsreform zum 1. Februar 2024 um mehr als einhundert Dienstposten „verschlankt“ werden. [...] Die geplante Verschlankung bleibt möglicherweise unterhalb der Zahl der Dienstposten, die unter SPD-Führung seit Anfang 2022 hinzugekommen sind. Dies waren insgesamt 108 Beamten-Stellen und 33 Dienstposten für Angestellte."

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  • DeltaEcho80
    antwortet
    Dass Minister Pistorius auch im Ministerium "ansetzen" will, haben wir hier ja schon mal angesprochen.

    Nun hat der Gesamtpersonalrat des Ministeriums ein Rundschreiben an die Mitarbeiter verschickt, in dem man mitteilt, dass man als Personalrat die Entscheidungen des Ministers ausdrücklich NICHT mitträgt.

    Habe leider nur diesen Link hier: https://www.rnd.de/politik/umbau-des...5FDQNJOAE.html

    Bei der FAZ ist er hinter der paywall, Wiegold hat noch nichts dazu geschrieben.

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  • Nemere
    antwortet
    Die Nachschubkompanien der Brigaden hatten im Regelfall zwei Transportzüge: einen mit 250 t und einen mit 100 t Kapazität, gesamt also 350 t pro Kompanie.

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  • tannenzapfen
    antwortet
    Zitat von kato Beitrag anzeigen
    Ist ungefähr derselbe Kräfteansatz wie im Kalten Krieg. Wenn der Frontverlauf im Bayerischen Wald wäre also "ausreichend". Nur dass man halt heute vom Depot zum Umschlagpunkt statt 300 km pro Runde hin und zurück jetzt 3000 km fährt...
    Hatten die Brigaden früher eigene Transportanteile? Jetzt hat m.W. jede Kompanie eines Versorgungsbataillons einen Transportzug, und das Bataillon noch eine n/a Transportkompanie.

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  • Rex Danny
    antwortet
    Und zusätzlich zu den 3000 km kommen dann auch noch die in den letzten Jahrzehnten verschärften Vorschriften des Fahrpersonalgesetzes hinsichtlich der Lenk- und Ruhezeiten usw.

    Sollten diese für die Militärkraftfahrer möglicherweise durch irgendwelche dann noch zu erlassenden Sondervorschriften außer Kraft gesetzt werden, so bleiben sie aber weiterhin gültig für all die Kraftfahrer, die aus dem privaten Sektor für den Bundeswehrnachschub sorgen.

    Grüße


    Rex Danny

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  • kato
    antwortet
    Ist ungefähr derselbe Kräfteansatz wie im Kalten Krieg. Wenn der Frontverlauf im Bayerischen Wald wäre also "ausreichend". Nur dass man halt heute vom Depot zum Umschlagpunkt statt 300 km pro Runde hin und zurück jetzt 3000 km fährt...

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  • tannenzapfen
    antwortet
    Zitat von kato Beitrag anzeigen
    Ja, macht die SKB. Mit einem Ansatz von einem Bataillon pro Brigade, das die komplette Anschlussversorgung ab Depot Inland bis ins Einsatzland im wesentlichen mit einer Transportkompanie erledigen soll (der Rest betreibt Umschlag- und Instandsetzungspunkte).

    Das vorher ansonsten noch betriebene Straßentransportnetz zum Befüllen und Umlagern der Depots wurde ja im wesentlichen vor 20 Jahren privatisiert.

    Deinem Beitrag glaube ich entnehmen zu können, dass du diesen Ansatz für zu gering bzw. überoptimistisch hältst?

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  • kato
    antwortet
    Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen
    Für die Anschlussversorgung müsste heute die Streitkräftebasis mit ihren zukünftig zwei Logistikregimentern zuständig sein (plus ein Spezialpionierregiment mit Schwerpunkten Feldlagerbetrieb und Pipelines).
    Ja, macht die SKB. Mit einem Ansatz von einem Bataillon pro Brigade, das die komplette Anschlussversorgung ab Depot Inland bis ins Einsatzland im wesentlichen mit einer Transportkompanie erledigen soll (der Rest betreibt Umschlag- und Instandsetzungspunkte).

    Das vorher ansonsten noch betriebene Straßentransportnetz zum Befüllen und Umlagern der Depots wurde ja im wesentlichen vor 20 Jahren privatisiert.

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  • Nemere
    antwortet
    Zitat aus dem Link https://www.bundeswehr.de/de/ueber-d...hutzregiment-1

    "Das Heimatschutzregiment besteht aus den sieben Kompanien der Heimatschutzkräfte mit rund 700 Soldatinnen und Soldaten der Reserve."

    Mit 700 Soldaten wird also heute die gesamte kritische Infrastruktur Bayerns geschützt. Da melde ich mal gelinde Zweifel an. Allein die in der Heeresstruktur 4 in Bayern vorhandenen drei Heimatschutzregimenter umfassten etwa 10.000 Soldaten, dazu kamen noch zahlreiche Heimatschutzkompanien und Sicherungszüge. Auch davon ist heute nichts mehr da.

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  • tannenzapfen
    antwortet
    Für die Anschlussversorgung müsste heute die Streitkräftebasis mit ihren zukünftig zwei Logistikregimentern zuständig sein (plus ein Spezialpionierregiment mit Schwerpunkten Feldlagerbetrieb und Pipelines). Personalersatz ist tatsächlich eher dünn derzeit. Theoretisch besteht ja seit 2021 für ausscheidende Soldaten die Grundbeorderung, aber ich weiß nicht, ob es dafür dezidierte Feldersatzkompanien/bataillonen gibt, die die Grundbeorderten "verwalten". Die Sicherungsaufgaben des alten Territorialheers werden am ehesten durch die Heimatschutzkompanien abgedeckt, die zukünftig in 5 Heimatschutzregimenter gegliedert werden sollen: https://www.bundeswehr.de/de/ueber-d...hutzregiment-1

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  • Nemere
    antwortet
    Am Ende des Artikels steht fett gedruckt "Die Divisionen des Heeres sind gut aufgestellt". Im folgenden Kleingedruckten heißt es dann "... ist das Heer vom Erkennen der Notwendigkeit her für die nächsten Jahre gut aufgestellt."
    Also wieder typisch für die seit Jahren praktizierte Öffentlichkeitsarbeit: Große Sprüche ("sind gut aufgestellt") und bei genaueren Nachlesen kommt dann heraus, das nichts dahinter ist.

    Was mir bei diesem ganzen Hype um die Umstrukturierung völlig fehlt, ist die Frage des Personalersatzes (frühere Feldersatzbataillone, Wehrleit-/Ersatzbataillone, Feldausbildungsregimenter) und die Frage der Anschlußversorgung. Ich beschäftige mit zur Zeit etwas eingehender mit den früheren Territorialkommandos, bei denen diese Fragen vor 1990 geregelt waren. Von dieser riesigen Organisation, die es mal gab, erkenne ich momentan überhaupt nichts mehr.

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  • kato
    antwortet
    Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen
    - Die Logistik ist ein wenig anders verteilt und insgesamt ein wenig schwächer: Statt wie früher zwei Bataillonen auf Divisionsebene und zwei Kompanien für die Brigaden zukünftig ein Bataillon für die Divisionstruppen und drei gemischte Kompanien in jedem Brigadeversorgungsbataillon
    Das hat organisatorische Gründe. Früher (ab... 1973?) waren die Brigadenachschubkompanien nicht selbständig anforderungsberechtigt, sondern "bestellten" bei den entsprechenden Kompanien der Divisionsnachschubbataillone.
    Diese Anforderungsberechtigung wurde auf die Logistikbataillone der Brigaden verschoben - und bleibt auch dort. Die "neuen" Logistikbataillone für die Divisionen sind nur für die Divisionstruppen zuständig.

    Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen
    - Die Pionierkräfte scheinen mir stärker, mit einem Bataillon pro Brigade und einem weiteren auf Ebene Division. Dafür fehlen natürlich die ganzen Pionierkräfte der alten Pionierkommandos, da gibt es m.W. dann nur noch das deutsch-britische Pionierbrückenbataillon
    Die heutigen Brigadepionierbataillone haben lediglich zwei Panzerpionierkompanien und eine nicht aktive Pioniermaschinenkompanie. Im Wesentlichen wurde da vor rund 10-15 Jahren jeweils das Divisonspionierbataillon auf die Brigaden umverteilt, dazu war je Division ein nichtaktives Schweres Pionierbataillon aufgestellt; deren Kompanien waren im Frieden den Brigadepionierbataillonen angegliedert und diese beinhalteten hauptsächlich Brückenpioniere/Amphibische Pioniere und etwas PiMasch (und sollten damit in deutlich kleinerem Umfang die ehemaligen Fähigkeiten der Pionierkommandos abbilden).

    Was mit der neuen Struktur umgesetzt werden soll, ist dass
    - die Amphibischen Fähigkeiten als Bataillon zusammengefasst auf die Korpsebene zurückwandern.
    - Dafür wird ein zusätzliches Bataillon aufgestellt (eigentlich zwei: das zweite geplant als Aufwuchs für die D/F-Brigade, dafür haben die GebJg keins mehr).
    - Den Divisionen werden damit jetzt "aktive" Bataillone zugeteilt.

    Was mit den bisherigen sPiBtl 901(na) und 905 (na) wird - keine Ahnung. Optimistisch könnte man denken dass die dann ein Korpspionierkommando (na) bilden könnten mit dem (Amphibischen) PiBtl 130 als aktivem Kader. Vermutlich wird aber eher das Material großteils für die neu aufzustellenden PiBtl genutzt.

    Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen
    - Der ganze Aspekt Sicherung scheint mir zu fehlen.
    Nichtaktive Truppen werden generell in den Schaubildern der letzten Zeit nicht berücksichtigt. Vorgesehen ist ein Sicherungsbataillon (na) pro Division sowie eine Sicherungskompanie (na) für jede Brigade.

    Die Sicherungsbataillone (na) existieren bereits und laufen unter dem Namen "Unterstützungsbataillon Einsatz" jeweils bei 1. PzDiv und 10. PzDiv; diese bestehen allerdings bisher lediglich je aus einer SichKp (na) und einer Stabs- und Versorgungskompanie (na).
    Zuletzt geändert von kato; 06.02.2024, 00:35.

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  • tannenzapfen
    antwortet
    Neue Grafik mitsamt Erklärartikel zur geplanten Heeresstruktur:
    In unserem Fachartikel aus dem cpmFORUM werden die zukünftigen mechanisierten Divisionen des Heeres genauer beschrieben.


    Wobei die Grafik, wenn ich das richtig sehe, die beiden Litauen-Bataillone nicht berücksichtigt, mit denen dann zwei der schweren Brigaden drei Kampftruppenbataillone haben.

    Man kommt natürlich nicht umher, die Struktur mit früheren zu vergleichen.
    - Die beiden schweren Divisionen haben vier Brigaden statt wie früher üblicherweise drei
    - Neu ist natürlich die Mischung aus zwei "schweren" und zwei "mittleren" Brigaden. Erinnert am ehesten an die alten Jägerdivisionen 2 und 4 der Heeresstruktur III
    - Die Logistik ist ein wenig anders verteilt und insgesamt ein wenig schwächer: Statt wie früher zwei Bataillonen auf Divisionsebene und zwei Kompanien für die Brigaden zukünftig ein Bataillon für die Divisionstruppen und drei gemischte Kompanien in jedem Brigadeversorgungsbataillon
    - Die Pionierkräfte scheinen mir stärker, mit einem Bataillon pro Brigade und einem weiteren auf Ebene Division. Dafür fehlen natürlich die ganzen Pionierkräfte der alten Pionierkommandos, da gibt es m.W. dann nur noch das deutsch-britische Pionierbrückenbataillon
    - Die Aufklärungskräfte sind ebenfalls numerisch stärker, aber mehr auf technische Aufklärung und Feldnachrichtenkräfte ausgelegt
    - Divisionsartillerie dürfte insgesamt schwächer ausgeprägt sein, bei der Flugabwehr ist glaube ich noch nicht so ganz klar, wie die aussehen wird.
    - Der ganze Aspekt Sicherung scheint mir zu fehlen.

    Das wären zumindest meine ersten Eindrücke, vielleicht fällt euch noch mehr auf

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