Umstrukturierung der Bundeswehr (ab 2023)

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  • Hoover
    antwortet
    „Jede dieser Brigaden ist in einer strukturschwachen Region stationiert. Kein Ministerpräsident kann ein Interesse haben, dass die Standorte auf ein Minimum heruntergefahren werden.“
    Die Bundeswehr darf nicht sein und ist kein Mittel der Förderung für strukturschwache Regionen. Die ganze Klungelei um Standorte ist schädlich für die Bundeswehr. Es muss nach verteidigungspolitischen Erfordernissen gehen, und nicht nach Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen für eine Gemeinde.
    Ich finde das Versprechen Pistorius´ zwar auch sehr sportlich, aber das hat sich ja schon vorher angekündigt mit der Forderung, dass die Bundeswehr noch mehr Verantwortung übernehmen soll, auch mit Truppen.

    Der Fehler war nicht, dass die Zusage gemacht wurde, sondern, dass diese nicht von den zuständigen Stellen ausgearbeitet und beschlossen wurde.

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  • DeltaEcho80
    antwortet
    Unser ehem. Bürgermeister hat vor lauter Angst, was falsch zu machen, ständig gesagt: "Liebe Gästinnen und Gäste, Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder".

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  • tannenzapfen
    antwortet
    Och, der letzte Generalinspekteur hat auf Twitter mal den "Mitglieder*innen" irgendeines Ausschusses gedankt. Da ist dann vor lauter automatischer Genderei wohl das Sprachgefühl mal kurz abhanden gekommen

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  • Nemere
    antwortet
    Das sind die Fragen, mit denen von den wahren Problemen der Truppe (oder bei anderer Gelegenheit des ganzen Landes) abgelenkt wird. Aber diesen Unsinn findet man inzwischen überall. Beispiel:

    Ich habe heute morgen hier im Forum einen Link zum neuen Jahrbuch der Clausewitz-Gesellschaft eingestellt ( https://www.cold-war.de/showthread.p...z-Gesellschaft ). In diesem Jahrbuch gibt es ab S. 196 einen Aufsatz, der sich förmlich im Gendern überschlägt: "Gedanken zur Schnittstelle zwischen strategischer Zwecksetzung
    sowie operativer Umsetzung und dem Ukrainekrieg - Riecht das nicht förmlich nach Clausewitz und Moltke?"

    Es beginnt schon im ersten Satz: "Medienberichte, die Analysen wirklicher und selbsternannter militärischer Expertinnen und Experten und Deutungen von Politikerinnen und Politikern über ..." setzt sich fort mit "Spezialistinnen und Spezialisten" und erreicht bereits auf der zweiten Seite einen ersten Höhepunkt mit dem sowohl von Inhalt wie auch von der Formilerung her kaum verständlichen Satz: "Diese Formulierung einer Strategie stellt einen kaskadierenden Zusammenhang an der Schnittstelle zwischen strategischer Zwecksetzung eines Krieges und ihrer operativen, praktischen Umsetzung her. Hätten hiernach Reiterinnen und Reiter, die sich auf ihr bewegen, je einen ihrer Steigbügel in beiden Bereichen?". Und so geht es weiter, bis im letzten Absatz die "Strateginnen und Strategen und ihren vielfältigen Wirkungsfeldern..." auftauchen.

    Ich fand die Artikel des Herrn Millotat schon zu der Zeit, als er noch als Oberstleutnant und Oberst seine Pamphlete in der damaligen "Truppenpraxis" eine Zumutung. Aber mit seinem hier mit seiner Co-Autorin gezeigten Parforceritt durch den Gender-Dschungel setzt der dem noch ein Spitze auf. Mit nunmehr 80 Jahren sollte er wirklich aufhören, solche Ergüsse von sich zu geben.

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  • DeltaEcho80
    antwortet
    Die Bundeswehr bzw. das BmVG hat anscheinend trotz aller Umstände auf dieser Welt noch Zeit und Kapazitäten, ein Sommerloch-Thema lauwarm aufzubrühen:

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  • Nemere
    antwortet
    Gute Analyse der recht unüberlegten Entscheidung von Pistorius.

    Einige wesentliche Punkte im Orginaltext:

    „Aber wir müssen aufpassen, dass sich der personelle Exodus der Landstreitkräfte durch die Pistorius-Entscheidung nicht noch beschleunigt.“
    Bezog sich vor allem auf die Unteroffizierslage.

    „Jede dieser Brigaden ist in einer strukturschwachen Region stationiert. Kein Ministerpräsident kann ein Interesse haben, dass die Standorte auf ein Minimum heruntergefahren werden.“
    Selbst wenn diese Brigade in Litauen aus Abstellungen aller anderen Brigaden zusammengestoppelt wird, werden die wenigen jetzt noch in Deutschland bestehenden Standorte geschwächt.

    „Diese Ausgaben müssen aus einem Wehretat finanziert werden, der nach Ankündigung der jetzigen Bundesregierung in den nächsten Jahren trotz zunehmenden Ausgaben nicht wachsen, sondern tendenziell sinken soll.“
    Das heißt in der Konsequenz, dass die materiellen Problemen nie gelöst werden, sondern wegen der ständigen Überalterung des Geräts noch zunehmen.

    „Warum kündigt der Minister etwas an, wofür er nicht genügend Truppen hat?“

    Man müsste noch ergänzen: und nicht genügend Material hat. Aber das ist typisch für unsere Politiker, Hauptsache Pressewirksam etwas hinausposaunen ohne Rücksicht auf die bittere Realität.

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  • DeltaEcho80
    antwortet
    Zum Thema "Brigade nach Litauen" bin ich auf einen interessanten Artikel der NZZ gestoßen - Pistorius und GI Breuer haben da anscheinend nicht nur die politische Landschaft, sondern auch die höhere BW-Führung gewaltig überrumpelt.

    Der Vorstoss von Boris Pistorius am Montag kam offenbar unabgestimmt und überraschend. Es stellt sich die Frage, warum er gegen den Rat seiner Generäle vorgeprescht ist.

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  • kato
    antwortet
    Für Jägerbataillone ist in den Plandokumenten der Infantrieschule vorgesehen

    - 1x MIKADO auf Zug-Ebene für die Jägerzüge
    - 1x ALADIN im Schweren Zug der Kampfkompanien
    - Aufklärungszug mit jeweils ALADIN + MIKADO + RABE auf Gruppenebene (3 Gruppen) für das Bataillon.

    MIKADO dient dabei der Aufklärung und Überwachung im unmittelbaren Wirkbereich des Zuges (also ca 1 km), ALADIN zur Aufklärung im Einsatzbereich Kompanie und deren Vorfeld (also ca 10 km). Ein System ALADIN besteht dabei aus zwei Drohnen um persistent eine in der Luft behalten zu können, und wird üblicherweise in Fahrzeugen transportiert. MIKADO wird in einem Rucksack transportiert.
    RABE bei den Aufklärungsgruppen ist ein kleiner Bodenroboter zur Aufklärung in bebautem Gebiet für Spähtrupps.

    Die Verteilung basiert nach Angaben InfSch darauf, wie die entsprechenden Systeme wohl in Afghanistan zur Unterstützung von Kampftruppen angegliedert wurden, geht aber insgesamt mehr in die Richtung "soviele haben wir vorhanden, wo tun wir die sinnvoll hin".

    Die Aufklärungskompanien der Brigade-Aufklärungsbataillone sind ähnlich ausgestattet wie beim Bataillons-Aufklärungszug oben, dazu kommt die erwähnte technische Aufklärungskompanie mit KZO/Luna für die Aufklärung im gesamten Brigadegebiet (50-100 km) sowie zur Artilleriebeobachtung.


    In den USA gibt es Drohnen mit praktisch derselben Verteilung in den Kampftruppen, zumindest theoretisch. Gegenstück zu ALADIN ist dort in der US Army die RQ-11B mit ähnlichen Leistungsdaten, in der USMC werden andere, ähnliche Drohnen eingesetzt. Beim Gegenstück zu MIKADO (Projekt SRR) tut man sich dort allerdings schon seit Jahren etwas schwer sich auf ein System festzulegen - letztes Jahr wurden jetzt im Hauruckverfahren die RQ-28A Skydio für diese Rolle gewissermassen als Prototyp beschafft, die aber bis 2026 schon wieder durch einen Nachfolger ersetzt werden sollen.
    Zuletzt geändert von kato; 13.07.2023, 15:10.

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  • tannenzapfen
    antwortet
    In den Aufklärungsbataillonen auf Ebene Brigade gibt es m.W. jeweils eine technische Aufklärungskompanie mit je einem Zug KZO und Luna. Außerdem haben die Spähtrupps der Spähkompanie das Drohnensystem Aladin und kleinere Drohnen.

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  • Hoover
    antwortet
    Sind eigentlich irgendwo Drohen-Aufklärungsgruppen vorgesehen? Die Urkainer und die Russen bilden diese als festen Bestandteil der mechanisierten Bataillone. In der NATO habe ich davon noch nichts gelesen. Bei den Erfahrungen halte ich das für eine logische Entwicklung, den Bataillonen eigene "kleine" Drohnen zur Aufklärung mitzugeben.

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  • Nemere
    antwortet
    Dem kann man nur zustimmen.

    Auch seine Vorschläge
    - die Fliegerabwehr aller Truppen (zu Lande) als Pilotfunktion wieder auf das Heer (S. 22) zu übertragen
    - neben der Infanterie auch den Panzergrenadier- und Panzerbataillonen eine eigene Steilfeuerkomponente Mörser 120mm beizugeben (S. 4)
    sind höchst vernünftig. Die diesbezüglichen Organisationsformen wurden in der Vergangenheit nur aus finanziellen Zwängen, aus Ressortegoismus der Luftwaffe, aber nicht mit einer nachvollziehbaren Begründung abgeschafft.

    Weiter wäre eine Nachfolgewaffe für die anscheinend sang- und klanglos verschwundene Feldkanone 20 mm dringend erforderlich.

    In den Heeresstrukturen 1 und 2, als man noch auf relativ „frische“ Erfahrungen aus dem 2. Weltkrieg beim damaligen Führungspersonal zurückgreifen konnte, hat man genau diese Überlegungen umgesetzt.
    In der Heeresstruktur 1 waren bei jedem Bataillon (Pz, PzGren, Gren) Mörser vorgesehen. Bei den Panzern hat man dann wegen Fehlen eines geeigneten Mörserträgers zunächst darauf verzichtet, bei den kurzlebigen Panzerregimentern der Heeresstruktur 3 gab es wieder Mörserzüge und die Panzeraufklärungsbataillone hatten bis zur Einführung der Heeresstruktur 4 (1980) auch Mörserzüge. Wobei der Wegfall der schweren Kompanie in den PzAufklBtl 1980 allgemein als schwerer Fehler gewertet wurde.
    Bei der Flugabwehr sah die Heeresstruktur 2 bei der Division ein Fla-Btl und bei jeder Brigade eine organisch eingegliederte Fla-Batterie vor. Auch damals wollte die Luftwaffe schon die gesamte Flugabwehr an sich reißen und beantragte 1961, die Divisions-Fla-Btl geschlossen in die Luftwaffe zu überführen (BA-MA, BH 1/2161 Antrag auf Überführung der Div-Fla-Btl des Heeres in die Luftwaffe v. 29.6.1961). Das die damaligen Brigade-Fla-Batterien dann sehr schnell in den DivFlaBtl aufgingen, hatte wieder einmal materielle und finanzielle Gründe.

    Das Titelbild der Denkschrift gibt deutlich die Problematik wieder. Die gepanzerten und motorisierten Heereskräfte der Wehrmacht waren spätestens ab Sommer 1944 Luftangriffe ziemlich hilflos ausgeliefert, da sie selbst keine ausreichenden Flugabwehrkräfte hatten und die Luftwaffe trotz der vollmundigen Versprechungen Görings nicht einmal ansatzweise in der Lage waren, die Bodentruppen zu schützen.

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  • tannenzapfen
    antwortet
    Ein Vorschlag eines ehemaligen Oberstleutnants der Heeresflugabwehrtruppe zur einer neuen Flugabwehrstruktur des Heeres:


    Das ist natürlich ein Idealbild, das m.W. deutlich über die derzeitigen Pläne hinausgeht, aber auch deutlich über das, was z.B. eine Division der Heeresstruktur IV an Flak und Flarak hatte. Er macht zur Batteriegröße keine Angaben, aber wenn ich mal wie früher 6 unterstelle (aufgeteilt auf Flak und FlaRak) käme ich auf 72 Flak- und Flarak-Fahrzeuge pro Division, plus eine leichte Batterie.

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  • Hoover
    antwortet
    Auf NDR Info wurde schon diskutitiert, ob nun Schulen, Kindergärten, Infrastruktur etc für die Solaten nebst Familien geschaffen werden. Es ist wohl tatsächlich geplant, dass die Brigade dort komplett hinzieht.

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  • tannenzapfen
    antwortet
    Könnte auch für die Umstrukturierung der Bundeswehr relevant werden: Die Niederlande bereiten sich auf die Aufstellung eines eigenen PzBtl vor:


    Dann würden die deutschen Anteile des PzBtl 414 gegebenenfalls wieder frei für andere Brigaden.

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  • Nemere
    antwortet
    Zitat von Rex Danny Beitrag anzeigen
    ... Natürlich wird die Bundeswehr für die Stationierung in Litauen oder auch an anderen Standorten zunächst auf die Freiwilligkeit der Soldaten setzen. Wenn aber die Stellen nicht über die Freiwilligkeit besetzt werden können, dann ordnet der Dienstherr an. Wenn du dich immer noch mit Händen und Füßen dagegen wehrst, kannst du mit Sicherheit auf absehbare Zeit Beförderungen vergessen und es wird sicherlich auch dienstrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. ...
    So lief das auch ab 1990 in den "neuen Bundesländern". Allerdings war es mit den dienstrechtlichen Konsequenzen meist nicht recht weit her. Ich entsinne mich eines Falles, da sollte ein Stabsoffizier der Panzergrenadiere von Niedersachsen nach Mecklenburg-Vorpommern versetzt werden, um dort Bataillonskommandeur eines neuen PzGrenBtl zu werden. Er weigerte sich mit der Begründung, das er dort "keine Krabbelgruppe für seinen kleinen Sohn finden würde".Er blieb im Westen, kam an die Offizierschule des Heeres (damals noch in Hannover) und wurde "Tutor" bei den Führungslehrgängen, wo ich ihn dann 1992 erleben durfte. Im Endeffekt wurde er einige Monate später als geplant zum Oberstleutnant befördert, das war es dann an unmittelbaren dienstrechtlichen Konsequenzen. An der OSH hat er dann dafür demotivierend gewirkt, weil er ständig darüber klagte, das er ja nicht Bataillonskommandeur geworden sei.

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