Umstrukturierung der Bundeswehr (ab 2023)

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  • DeltaEcho80
    antwortet
    Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen
    J

    Kurioserweise plant man dann bei der Panzerbriagde 45 aber wieder anders, nämlich mit einer Aufklärungs- und einer Panzerpionierkompanie. Da soll mal noch einer durchblicken.
    Was die Brigade 45 für Litauen betrifft, so habe ich die Tage eine Meldung gelesen, dass beim ABCAbwBtl 750 eine 15. Kompanie aufgestellt wurde, die der Brigade 45 unterstellt wird. Also eine Kompanie.

    Bei dem Sanitätsbataillon, welches in Koblenz für die Brigade 45 aufgestellt wird, sollen die Kompanien dann im Rotationsverfahren nach Litauen gehen, wenn ich das richtig verstanden habe.

    Ich denke, dass da momentan im Hintergrund sehr, sehr viele Maßnahmen zu den Umgliederungen laufen, die die Öffentlichkeit vielleicht noch gar nicht mit bekommt.

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  • tannenzapfen
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    Ja, die Aufblähung der Brigaden ist bemerkenswert. Bei den "Leichten Kräften" hat man ja ein wenig gegengensteuert, da gingen das Aufklärungs-, Pionier- und Versorgungsbataillon der Gebirgsjägerbrigade 23 an die Division, und die Brigade hat nun wieder je eine Brigade Aufklärer, Pioniere und Versorger.

    Bei den anderen Brigaden dagegen gab es zwar mal Berichte, dass auch da die Aufklärungs- und Pionierkräfte tendenziell bei der Division ausgebaut und bei den Brigaden reduziert werden, aber zuletzt sahen zumindest die ganzen öffentlichen Zielstrukturen weiter Bataillone vor. Mit einem Sanitätsbataillon hätte dann eine zukünftige Brigade 3 (oder beim der PzBrig 37: 4) Kampftruppenbataillone, ein Artilleriebataillon, Aufklärungsbataillon, Pionierbataillon, Sanitätsbataillon und Versorgungsbataillon...und mal schauen, was bei der Flugabwehr noch kommt, und bei der ABC-Abwehr.

    Kurioserweise plant man dann bei der Panzerbriagde 45 aber wieder anders, nämlich mit einer Aufklärungs- und einer Panzerpionierkompanie. Da soll mal noch einer durchblicken.

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  • DeltaEcho80
    antwortet
    Zitat von Rex Danny Beitrag anzeigen
    Sanitätsfahrzeuge ohne Rote Kreuze?

    Wenn dem tatsächlich so sein sollte, würde es für Sanitätsfahrzeuge keinen Schutz mehr gemäß der Genfer Konventionen geben, da sie wie jedes andere Militärfahrzeug behandelt, somit auch beschossen und zerstört werden können.

    Gerade Deutschland, wo immer sehr genau auf die Einhaltung des Völkerrechts und der Genfer Konventionen geachtet wird, wird sein Sanitätspersonal nicht schutzlos im Regen stehen lassen. Diese Info aus Rennerod kann nicht stimmen.

    Interessant finde ich, daß es nun pro Brigade ein Sanitätsbataillon geben soll und auf Divisionsebene noch ein weiteres. In der Heeresstruktur 4 gab es pro Brigade lediglich eine Sanitätskompanie (2.-4.Kompanie des Divisionssanitätsbataillons).
    Das war doch schon eine Erfahrung aus dem ISAF-Einsatz, dass die Insurgents gezielt die Fahrzeuge mit dem Roten Kreuz beschossen haben. In der Ukraine scheint sich das nun zu bestätigen.

    Ich habe ehrlich gesagt keinen Grund, an seinen Aussagen zu zweifeln, aber ich kann gerne nochmal nachfragen....

    Was den Umfang der Einheiten betrifft, hatte ich den selben Gedanken wie du. Aber warten wir mal ab, die entsprechenden Veröffentlichungen werden noch erfolgen.

    Das war gestern eine Veranstaltung für geladene Gäste und Pressevertreter.

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  • Rex Danny
    antwortet
    Sanitätsfahrzeuge ohne Rote Kreuze?

    Wenn dem tatsächlich so sein sollte, würde es für Sanitätsfahrzeuge keinen Schutz mehr gemäß der Genfer Konventionen geben, da sie wie jedes andere Militärfahrzeug behandelt, somit auch beschossen und zerstört werden können.

    Gerade Deutschland, wo immer sehr genau auf die Einhaltung des Völkerrechts und der Genfer Konventionen geachtet wird, wird sein Sanitätspersonal nicht schutzlos im Regen stehen lassen. Diese Info aus Rennerod kann nicht stimmen.

    Interessant finde ich, daß es nun pro Brigade ein Sanitätsbataillon geben soll und auf Divisionsebene noch ein weiteres. In der Heeresstruktur 4 gab es pro Brigade lediglich eine Sanitätskompanie (2.-4.Kompanie des Divisionssanitätsbataillons).

    Schaut man sich die Struktur der heutigen Brigaden an, werden diese immer weiter aufgebläht und erreichen bald Ausmaße einer halben Division. Ich glaube daher, daß wir zukünftig noch weitaus mehr Strukturänderungen erwarten können, bspw. weitere Divisionsstäbe mit dann wieder klassischen Divisionstruppen durch Rückunterstellung von den Brigaden. Man darf gespannt sein.

    Grüße


    Rex Danny

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  • DeltaEcho80
    antwortet
    Habe heute mit einem Bekannten telefoniert, der gestern auf einer Infoveranstaltung des San-Dienstes in Rennerod zu Gast war.

    Die bisherigen San-Regimenter werden aufgelöst, die Brigaden sollen wieder eigene San-Bataillone bekommen, die für die Role2 zuständig sind. Die Divisionen sollen eigene Lazarett-Bataillone erhalten, die dann die Role3 übernehmen.

    Das San-Lehrregiment in Feldkirchen wird z.B. umgegliedert in ein Sanitätslehrbataillon 12 (für die Brigade 12) und ein Sanitätsbataillon 23 (für die Gebirgsjägerbrigade 23). Standort der Bataillone soll Feldkirchen bleiben.

    In Koblenz soll ein eigenes SanBtl 45 aufgestellt werden, welches dann der Brigade 45 in Litauen unterstellt wird.

    Die an den Fahrzeugen angebrachten Roten Kreuze werden übermalt bzw. werden bei Neubeschaffungen gar keine roten Kreuze mehr angebracht.

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  • tannenzapfen
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    Bei "Nachgefragt" gibt es ein Interview mit dem Kommandeur der Panzerbrigade 21 zu den "Mittleren Kräften":

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  • DeltaEcho80
    antwortet
    Vor allem gibt die BW ja mehr oder weniger selbst zu (s. meinen Beitrag Nr. 373 hier im Thema), dass man aktuell gar nicht die ausreichenden Kapazitäten zur Ausbildung hat.

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  • tannenzapfen
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    Vor ein paar Monaten gab es mal ein "Nachgefragt" mit der damaligen Vizepräsidentin des Bundesamtes für Personalmanagement (inzwischen Stellvertreterin des Generalinspekteurs) Nicole Schilling. Sie sagte damals, dass die Bundeswehr pro Jahr 20.000 Abgänger hat. Bei sechs Jahren Grundbeorderung wären das im Gleichgewicht also grob 120.000 Grundbeorderte, allerdings muss man die rausrechnen, die altersmäßig rausfallen (über 57 bei Ausscheiden aus dem Dienst, keine Grundbeorderung mehr ab 60). Da habe ich keine genauen Zahlen, aber vielleicht bleiben dann noch etwa 100.000 Mann übrig? Da bliebe dann ein Delta von nochmal 100.000 Mann, d.h. man müsste über den "Neuen Wehrdienst" etwa 16.000 Mann pro Jahr ziehen.

    Eine Augenwischerei bleibt es aber natürlich trotzdem irgendwie, weil es ja keine Feldersatzeinheiten, Geräteeinheiten o.ä. gibt.

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  • DeltaEcho80
    antwortet
    Was mich bei der ganzen Debatte mal so richtig stört, ist immer diese Spielerei mit diesen 200.000 unbeorderten Reservisten, das auch der Minister immer weiter spielt. Das ist meiner Meinung nach doch völlige Augenwischerei fürs Papier.

    Wenn man weiß, was da in der Praxis wirklich abgeht, stellt sich auch mir die Frage, wer da eingerechnet wird. Selbst die ausscheidenden Soldaten, die aktuell in diese Grundbeorderung kommen, reichen doch da hinten und vorne nicht.

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  • tannenzapfen
    antwortet
    "Deutschland hat sich verpflichtet, mit der Bundeswehr zehn Prozent der Gesamtverteidigung der NATO zu übernehmen, berichtete heute Ministerialrat Matthias Damm, Stellvertreter des Amtschefs des Planungsamtes der Bundeswehr, bei seinem Vortrag auf der RüNet in Koblenz. „Deutschland sind insgesamt im NATO-Ziel fast 10 Prozent der erforderlichen Gesamtfähigkeiten der Allianz zugewiesen und von uns auch so akzeptiert worden“, erläutert Damm. „Im Endeffekt bedeutet dies einen erheblichen Mehrbedarf an Material und Systemen.“ [...] Für diesen Mehrbedarf an Truppen gelte es auch einen Personalaufwuchs in der Bundeswehr zu realisieren. Damm erläutert: „Aktuell ist das bisherige Soll 203.000 aktive Soldatinnen und Soldaten. Perspektivisch sprechen wir von einem Aufwuchs auf 260.000 aktiven Soldatinnen und Soldaten und zusätzlich bis zu 200.000 unbeorderten Reservistinnen und Reservisten.“"

    Deutschland hat sich verpflichtet, mit der Bundeswehr zehn Prozent der Gesamtverteidigung der NATO zu übernehmen, berichtete heute Ministerialrat


    Man darf gespannt sein, wo sie die alle herkriegen wollen.

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  • Nemere
    antwortet
    Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen
    Das zweite Gesetz ist das Artikelgesetz „Militärische Sicherheit“. Aus dem obigen Artikel:
    "So sollen Feldjäger beispielsweise mehr Rechte erhalten, um verdächtige Personen in militärischen Bereichen zu überprüfen und festzuhalten.
    Anbei der entsprechende Gesetzestext, soweit diese Erweiterung der Rechte der Feldjäger betrifft. Es geht faktisch um eine Ergänzung des UZwGBw, des Unmittelbaren Zwangsgesetzes der Bundeswehr. Auch "Taser" sind jetzt für Wach- und Sicherheitsaufgaben zugelassene Waffen in der Bundeswehr.
    Außerdem der über 150 Seiten umfassende Gesamttext dieses Gesetzes mit Begründungen.
    Angehängte Dateien

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  • kato
    antwortet
    Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen
    Außerdem wird der bisherige "Freiwillige Wehrdienst" als Sonderkategorie abgeschafft, stattdessen wird man zukünftig auch bei 6-23 Monaten Dienstzeit Zeitsoldat.
    Da kann man ja nur hoffen dass vielleicht auch jemand dran denkt die 10.000 Dienstposten entsprechend formell umzuwandeln. Sonst haben wir dann demnächst halt nur noch 170.000 Soldaten...

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  • tannenzapfen
    antwortet
    2 Gesetze sind heute durchs Kabinett:
    Das Bundeskabinett hat heute 2 Gesetzesinitiativen beschlossen, mit denen die Bundeswehr gestärkt werden soll.


    Einmal der "neue Wehrdienst" mit verpflichtendem Fragebogen (ab 2026) und verpflichtender Musterung (ab 2027) für alle 18jährigen Männer. Außerdem wird der bisherige "Freiwillige Wehrdienst" als Sonderkategorie abgeschafft, stattdessen wird man zukünftig auch bei 6-23 Monaten Dienstzeit Zeitsoldat.

    Das zweite Gesetz ist das Artikelgesetz „Militärische Sicherheit“. Aus dem obigen Artikel:
    "So sollen Feldjäger beispielsweise mehr Rechte erhalten, um verdächtige Personen in militärischen Bereichen zu überprüfen und festzuhalten. Auch sollen die Kompetenzen des MAD insofern ausgebaut werden, als dass sie z. B. die Soldatinnen und Soldaten der Brigade Litauen beschützen können sollen – auch im Bereich der Cyberabwehr. Zudem sollen die Befugnisse und Abwehrfähigkeiten gegen Sabotage und Spionage gestärkt werden."

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  • tannenzapfen
    antwortet
    Ja, da bin ich ganz bei dir. Die "schweren" Bataillone sollen ja auch weiter rückwärts zentrale Umschlagpunke betreiben, die leichten dagegen dann weiter vorne eingesetzt werden. Da würde mich schon interessieren, wie der "Fluss" des Nachschubs aussehen würde, von Deutschland bis zum Kampftruppenbataillon.

    Interessant finde ich auch, dass man weiter mit gemischten LogBtlen plant und nicht (wie früher) mit spezialisierten Transport-, Nachschub-, oder InstBtlen. Auch da fände ich die Hintergründe (oder "Doktrin") spannend.

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  • DeltaEcho80
    antwortet
    Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen


    Die Bundeswehr selbst sagt dazu, das Bataillon bestehe jetzt aus sechs Kompanien: Neben der 1./ sind dies eine "schwere Nachschubkompanie", eine "schwere Instandsetzungskomanie", eine "schwere Transportkompanie", Luftumschlagkompanie und eine Kompanie für die Grundausbildung. Weiter:

    "Die Spezialisierung als sog. „schweres“ Logistikbataillon resultiert dabei sowohl aus der Größe des Verbandes als auch aus der besonderen Fähigkeit zur Instandsetzung von Großgerät der Waffensystemtechnik des deutschen Heeres, wie z. B. von Kampf- und Schützenpanzern.

    Des Weiteren besitzt das künftig schwere Logistikbataillon 467 die Fähigkeit, seine Aufträge im Vergleich zu anderen Verbänden länger im logistischen Knoten zu sicherzustellen."
    Ok, das war mir schon so bewusst, Danke auch für den Hinweis auf die offizielle BW-Beschreibung. Was mich halt allerdings auch interessiert, sind die Details. Da konnte ich früher mit meinem Nachbarn reden, der hat mir dann z.B. erklärt, was es genau heisst, die "Aufträge im logistischen Knoten länger sicherzustellen".

    Ich bleibe mal dran.

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