Umstrukturierung der Bundeswehr (ab 2023)

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • tannenzapfen
    antwortet
    Passend dazu: Artilleriebataillon 215 in Augustdorf aufgestellt

    Bildet künftig die Brigadeartillerie der PzBrig 21. Schön und gut, aber:

    "Weder die für das Bataillon vorgesehenen Radhaubitzen noch die Loitering-Munitions sind bislang bestellt! Der Einstieg in die Beschaffung beider Systeme soll zwar bis Ende dieses Jahres erfolgen. Jedoch dürften die ersten Radhaubitzen erst ab 2029 an die Truppe ausgeliefert werden"

    Einen Kommentar schreiben:


  • Malefiz
    antwortet
    Wir haben einen Koalitionspartner, der das absolut nicht will. Am schlimmsten finde ich, dass Viele gar keinen Sinn in der Verteidigung ihres Landes sehen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Nemere
    antwortet
    Der Beginn des Ukraine-Konflikts als Auslöser für eine Neustrukturierung, besser müsste man sagen einen Neuaufbau der Bundeswehr, liegt jetzt über dreieinhalb Jahre zurück.

    Wesentliche Verbesserungen erkenne ich nicht:
    - Das Personalproblem ist ungelöst
    - Die Wehrpflichtfrage ist ungelöst. Wie sagte Söder gestern so treffend und doppeldeutig zu dem Gesetzentwurf von Pistorius; „Fragebogenarmee“.
    - Eine Neuregelung des Beschaffungswesens mit dem Ziel, in diesem Bereich schneller und effizienter zu werden ist nicht erkennbar.
    - Rüstungsprojekte werden nach wie vor anscheinend nicht wie vorgesehen abgewickelt (um es zurückhaltend auszudrücken), von Kostenüberschreitungen in Milliardenhöhe ganz zu schweigen. Aktueller Fall: Die Fregatten der Klasse F 126, geplante Lieferung war 2028, jetzt anscheinend mindestens 2031 und wahrscheinlich Open End.
    - Wirklich handlungsfähige, zu schnelle Reaktionen befähigte Großverbände sind nach wie vor nicht vorhanden. Beispiel: Mit der „Litauen-Brigade“ (Panzerbrigade 45) wird seit Juni 2023 herumgedoktert, Ende 2027, also nach viereinhalb Jahren soll endlich die Einsatzfähigkeit hergestellt sein. In viereinhalb Jahren wurden in der Vergangenheit schon Kriege komplett geführt und – zumindest von Deutschland – auch verloren (siehe Erster Weltkrieg).
    - die meisten Neuaufstellungen sind reine Augenwischerei und haben wenig mit einer verbesserten Bundeswehr zu tun. Beispiel: Heimatschutzdivision. Die Aufgaben dieser Heimatschutzdivision hätten genauso und wahrscheinlich effizienter von den Landeskommandos wahrgenommen werden können.
    - Vom ganzen wieder notwendig werdenden Unterbau des früheren Territorialheeres und von Teilen der Wehrverwaltung ist nichts erkennbar. Beispiel: Wehrerfassung / Musterung
    - Von hausgemachten und völlig unnötigen Problemen wie die aktuelle Diskussion über die Frage, wer sich denn jetzt um gefährliche Drohnen über Flugplätzen kümmert, will ich gar nicht reden.

    Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

    Dreieinhalb Jahre vertan und eigentlich ist nichts passiert. Vor 70 Jahren wurde innerhalb von dreieinhalb Jahren die Bundeswehr zumindest in ihren wesentlichen Strukturen und einem Großteil ihrer Verbände aufgestellt:
    November 1955 – Gründung der Bundeswehr
    September 1958 – Lehr- und Versuchsübung 1958, Entscheidung für die Brigadegliederung.
    Frühjahr / Sommer 1959 – Einnahme der Gliederung Heeresstruktur 2, die im wesentlichen bis 1990 Bestand hatte.

    Auch wenn ich mich jetzt wiederhole: Andere Staaten, wie die USA, haben es in der Vergangenheit mehrfach geschafft, innerhalb von 12 bis 18 Monaten, aus vorhandenen, recht kleinen Streitkräften ein Millionenheer aufzustellen (siehe meinen Beitrag Nr. 341 vom 27.12.2024 in diesem Thema).

    Nur bei uns klappt nichts mehr.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Malefiz
    antwortet
    Vermutlich traut sich der Wasserkopf auch nicht Entscheidungen zu treffen, ohne vorher ein externes Gutachten einzuholen, Sachverstand ist auch nicht erforderlich, Hauptsache treuer Parteisoldat. Dazu gibt es einen schönen Gastkommentar in Loyal
    Der frühere Kommandeur des Multinationalen Korps Nordost beklagt Scheinreformen und Misstrauen gegen Generäle in der BMVg-Spitze.

    Einen Kommentar schreiben:


  • tannenzapfen
    antwortet
    Dazu passt auch das Interview von Söhnke Neitzel mit der taz:

    "Die Bundeswehr hat 6.800 Stellen in der Personalverwaltung. Das ist gigantisch. In der Verwaltung der Wehrmacht gab es dafür 277 Stellen."

    "In den 2000er-Jahren war der Richtwert 1.500 Dienstposten für das Verteidigungsministerium. Wir haben heute 3.000. Zuletzt hatte Thomas de Maizie?re vor etwa 15 Jahren das mal reduziert. Das ist alles keine Rocket Science. Der politische Wille fehlt. Und das halte ich einfach für fatal, weil keiner mehr weiß, was die Zukunft bringt."

    Drohnen, Elektronik, Personal: Wie würden Sie hunderte Milliarden in die Bundeswehr investieren, Herr Neitzel? Der Militärhistoriker im Interview über das „Versagen der Politfunktionäre“.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Nemere
    antwortet
    Zitat von DeltaEcho80 Beitrag anzeigen
    Auch gilt seit gestern das neue Organigramm im Ministerium. Bei Wiegold ist ein interessanter Artikel dazu erschienen.

    https://augengeradeaus.net/2025/10/u...ar-neue-namen/
    Vom vielbeschworenen Abbau desFührungs-Wasserkopfes bemerke ich bei diesen neuen Personalentscheidungen im Verteidigungsministerium nichts. Ganz im Gegenteil, es wird alles nur noch mehr aufgeblasen. Es muß ein dritter beamteter Staatssekretär her, der natürlich auch wieder einen entsprechenden "Unterbau" braucht. Den Kommentaren bei Wiegold stimme ich weitgehend zu.

    Einen Kommentar schreiben:


  • DeltaEcho80
    antwortet
    Seit gestern hat nun der "Shooting-Star" Generalleutnant Freuding seinen Dienst als Inspekteur des Heeres angetreten, als Nachfolger von General Mais.

    Freuding ist seit gestern Generalleutnant - und das mit 53 Jahren. Dafür dass er 2020 erst BG wurde und 2023 GM ist das doch schon ein bisschen schnell, oder? Das ist zumindest meine Wahrnehmung.

    General Mais geht Ende November in den Ruhestand. Was macht der eigentlich jetzt noch die nächsten 8 Wochen? Urlaubsabbau und DAU :-) ?

    Auch gilt seit gestern das neue Organigramm im Ministerium. Bei Wiegold ist ein interessanter Artikel dazu erschienen.





    Einen Kommentar schreiben:


  • kato
    antwortet
    Auch der seit 2019 (!) laufende Umbau der ABC-Abwehr zu drei mehr oder minder einheitlichen teilaktiven Regimentern (statt zwei Bataillonen plus undurchschaubare Zahl na-Einheiten) ist jetzt vollständig.
    Das ABC-Abwehrkommando der Bundeswehr wird am 6. Oktober in Bruchsal seine organisatorische Neuausrichtung mit einem feierlichen Appell offiziell vollziehen. Die Umstrukturierung dient der Stärkung der Landes- und Bündnisverteidigung sowie der Einsatzbereitschaft. Geplante strukturelle Änderungen Im Rahmen der Neuorganisation werden aufgelöst: ABC-Abwehrbataillon 7 aus Höxter ABC-Abwehrbataillon 750 "Baden" aus Bruchsal Die nicht-aktiven ABC-Abwehrbataillone 906 und 907

    Einen Kommentar schreiben:


  • Nemere
    antwortet
    Vielleicht zur Ergänzung und um die Übersicht zu behalten:
    Bei Wikipedia gibt es einen recht brauchbaren Artikel zur Heimatschutzdivision und den Heimatschutzregimentern

    Einen Kommentar schreiben:


  • tannenzapfen
    antwortet
    Das sechste Heimatschutzregiment ist aufgestellt worden. Zwei Kompanien in Algengrabow, außerdem Kompanien in Berlin, Potsdam, Magdeburg und Klietz: https://www.stern.de/gesellschaft/re...-36098532.html

    Einen Kommentar schreiben:


  • Nemere
    antwortet
    Die Ideen zur Behebung der Personalprobleme der Bundeswehr werden immer seltsamer. Jetzt kommen der Unionsfraktionsvize Müller und Dietmar Bartsch von den Linken auf die Idee, ehemalige NVA-Soldaten als Reservisten bei der Bundeswehr dienen zu lassen. Im folgenden Artikel des STERN sind eigentlich die Fakten recht gut dargestellt. Allein das Problem des Lebensalters dürfte genügen, um diesen Vorschlag in die Tonnen zu klopfen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • tannenzapfen
    antwortet
    Die beiden Aufgaben "Aufklärung" und "Reserve" sind halt schwierig unter einen Hut zu bekommen. Bei den amerikanischen ACR ging das noch gut aufgrund ihrer Rolle als Deckungskräfte- erst die Aufklärung und Verzögerung und dann die Rolle als Reserve.

    Unterdessen hat der InspH "seine" Zielzahlen konkretisiert: Zur Erfüllung der NATO-Ziele brauche er bis 2029 45.000 zusätzliche Dienstposten. Das passt zu den schon länger kolportierten sieben Brigaden (plus entsprechenden Unterstützern, Divisions- und Korpstruppen), die die neuen NATO-Anforderungen für die Bundeswehr vorsehen. Weitere 45.000 Mann sind als Reservisten vorgesehen, und noch einmal 10.000 in der Territorialverteidigung/Heimatschutz.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Nemere
    antwortet
    Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen
    Vielleicht kommt auch noch einmal ein ganz neuer Brigadentyp: Deutsches Heer plant offenbar die Aufstellung von panzerstarken „Kampfaufklärungsbrigaden“. Bisher nur gerüchteweise, aber scheinen in den NATO-Planungen als Korpstruppenteil vorgesehen zu sein. Die Aufgaben sollen neben der Aufklärung auch die Flankensicherung und die Rolle als Korpsreserve beinhalten.
    Und da heißt es immer Geschichte wiederholt sich nicht, das hatten wir doch alles schon mal:

    a) Heereskavallerie der Kaiserzeit bis in den Ersten Weltkrieg hinein mit Kavalleriebrigaden, Kavalleriedivisionen und "Höheren Kavallerie-Kommandeuren" auf der Korpsebene. Aufgaben: Kampfkräftige Aufklärung, Verschleierung von Lücken in der Front, Verzögerung / Hinhaltender Widerstand, Flankenschutz.

    b) "Leichte Brigaden" bzw. dann "Leichte Divisionen" der Wehmacht von 1937 bis 1940. Aufgaben ähnlich.

    c) Panzerregimenter der Bundeswehr in der Heeresstruktur 3 von 1970 bis 1975/76. Explizit als Korpsreserve und für die Sicherung von Flanken vorgesehen.

    d) das bis Sommer 1979 in den Entwürfen der Heeresstruktur 4 vorgesehene "Aufklärungsregiment" der Division mit Panzeraufklärungsbataillon (drei Kompanien mit je 10 Kampfpanzern und 10 Spähpanzern Luchs) und Technischen Aufklärungsbataillon, u.a. mit Drohnenbatterie - natürlich damals nur zu Aufklärungszwecken).

    Fall d) ist gar nicht erst verwirklicht worden, die Fälle a) bis c) haben sich alle nicht besonders bewährt und wurden sehr schnell aufgelöst und anderen Verwendungszwecken zugeführt.

    Die einzigen "Kampfaufklärungsbrigaden", die eigentlich wirklich geeignet waren, diese Vielzahl der oben genannten Aufgaben wirkungsvoll zu übernehmen. waren bzw. sind immer noch die ACR, die Armored Cavalry Regimenter, der US-Army.

    Einen Kommentar schreiben:


  • tannenzapfen
    antwortet
    Vielleicht kommt auch noch einmal ein ganz neuer Brigadentyp: Deutsches Heer plant offenbar die Aufstellung von panzerstarken „Kampfaufklärungsbrigaden“. Bisher nur gerüchteweise, aber scheinen in den NATO-Planungen als Korpstruppenteil vorgesehen zu sein. Die Aufgaben sollen neben der Aufklärung auch die Flankensicherung und die Rolle als Korpsreserve beinhalten.

    Einen Kommentar schreiben:


  • kato
    antwortet
    Zitat von DeltaEcho80 Beitrag anzeigen
    Was die Brigade 45 für Litauen betrifft, so habe ich die Tage eine Meldung gelesen, dass beim ABCAbwBtl 750 eine 15. Kompanie aufgestellt wurde, die der Brigade 45 unterstellt wird. Also eine Kompanie.
    Siehe vergleichsweise ausführlich https://bnn.de/karlsruhe/karlsruher-...ller-bedeutung

    Da steht auch drin wie man für die neue Kompanie auf die "15./" kommt - das ABCAbwBtl 907 (na) am selben Standort wird am 6. Oktober formell aufgelöst und (mal wieder) mit dem ABCAbwBtl 750 zum ABCAbwRgt 750 fusioniert.

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X