Bundeswehr OOB 1989

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  • Jagstheimer
    Warrior
    • 27.12.2008
    • 64

    #2641
    Zitat von Nemere:

    Damals gab es EINE Standortmun-Niederlage der Bundeswehr und EINE der US-Army - beide ziemlich dicht beisammen.

    Bei Amberg gab es drei Munitionslager: die Quick Reaction Site der 3rd Squadron, 2nd Armored Cavalry Regiment, gelegen auf dem offenen Gelände des StOÜbPl'es, sowie die beiden StOMunNdlg Amberg Nord und Süd im westlich anschließenden Wald. Diese beiden sind von der Form / Struktur m.E. eindeutig als Bundeswehr-Liegenschaften errichtet worden (Wachgebäude; die "typisch deutschen" MLH 25 und 50qm); Mitte der neunziger Jahre war die Ndlg Süd nicht mehr aktiv, Nord jedoch noch. In der Ndlg Süd befanden sich zusätzlich einige Stradley's. These: je eine Ndlg für die Standorte Amberg und Kümmersbruck.
    Aber ausschließen kann man nie etwas; so habe ich die StOMunNdlg Radelstetten (Alb-Donau-Kreis) des Standortes Dornstadt im Verdacht, teilweise ebenfalls der US Army gedient zu haben (als Merklingen Ammo Dump bzw. ggf. PSP 81, welche ich bis heute als separate Liegenschaften nicht ausmachern konnte). Vielleicht waren in den Stradleys von Amberg Süd die 155mm der Panzerartilleriebatterie der Kavallerieschwadron gelagert. Und in den Stradleys von Radelstetten die des Neu-Ulmer Panzerartilleriebataillons der 1st Infantry Division (Forward).

    Viele Grüße

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    • Dragoner
      Cold Warrior
      • 15.03.2008
      • 2130

      #2642
      Vielen Dank für diese Hinweise, aufgrund der Quellenlage würde ich aber ausschließen, dass Amberg Nord und Amberg Süd von der Bundeswehr genutzt wurden. Es kann nur eine von beiden gewesen sein. Im Bereich des VKK 621 sind nämlich nur insgesamt vier StOMunNdl ausgewiesen, und zwar in Oberviechtach, Amberg, Neunburg vorm Wald und Pfreimd.

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      • Dragoner
        Cold Warrior
        • 15.03.2008
        • 2130

        #2643
        Darf ich Euch wieder mit einer Gemarkungsfrage plagen? Das Korpsdepot 280 befand sich nach bisherigem Kenntnisstand in Neuhofen. Nun findet sich in der Chronik des Nachschubkommando 2 jedoch die Ortsangabe Haader. Beides sind Ortsteile von Laberweinting. Auf google earth ist deutlich zu sehen, dass sich das Depot südlich von Neuhofen befindet, Haader ist ein gutes Stück entfernt. Hat jemand eine Erklärung?
        Zuletzt geändert von Dragoner; 14.12.2009, 22:41.

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        • Geograph
          Wallmeister
          • 10.05.2006
          • 7463

          #2644
          Sein oder Nichtsein …

          Darf ich Euch wieder mit einer Gemarkungsfrage plagen? Das Korpsdepot 280 befand sich nach bisherigem Kenntnisstand in Neuhofen. Nun findet sich in der Chronik des Nachschubkommando 2 jedoch die Ortsangabe Haader. Beides sind Ortsteile von Laberweinting. Auf google earth ist deutlich zu sehen, dass sich das Depot südlich von Neuhofen befindet, Haader ist ein gutes Stück entfernt. Hat jemand eine Erklärung?

          Erklärungsversuch: Nach dem aktuellen Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis des Freistaates Bayern existiert keine eigenständige Gemarkung mit dem Namen Neuhofen, sondern diese Ortschaft befindet sich in der Gemarkung Haader.


          .
          sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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          • Dragoner
            Cold Warrior
            • 15.03.2008
            • 2130

            #2645
            Zitat von Geograph Beitrag anzeigen
            (...) existiert keine eigenständige Gemarkung mit dem Namen Neuhofen, sondern diese Ortschaft befindet sich in der Gemarkung Haader.
            Das klingt nach einer stichhaltigen Erklärung

            Ich werde mir dennoch erlauben, bei der - genaueren - Ortsbezeichnung Laberweinting-Neuhofen zu bleiben. Haader erscheint mir in dem Fall irreführend.

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            • kato
              Cold Warrior
              • 03.03.2009
              • 864

              #2646
              Laut dem WHNS-Vertrag von 1982 sollte es als Teil der WHNS-Kommandos ein "Kriegsgefangenen-Wach- und Versorgungsbataillon" geben, um im V-Fall täglich bis zu 200 Kriegsgefangene von Alliierten Truppen zu übernehmen.

              F-Stärke 3 Mann +3 Ziv., V-Stärke 596 Mann.

              1. Existierte dieses Bataillon im Rahmen der für WHNS aufgestellten Truppen?
              2. Existierten ähnliche Bataillone für von der Bw gemachte Kriegsgefangene?
              3. Wenn diese existierten, wo waren sie unterstellt? Territorialheer?

              Kommentar

              • Dragoner
                Cold Warrior
                • 15.03.2008
                • 2130

                #2647
                Es ist auszuschließen, dass es ein "Kriegsgefangenen-Wach- und Versorgungsbataillon" unter dieser Bezeichnung gab. Es wurde jedoch eine ganze Reihe von WHNS-Sicherungsbataillonen aufgestellt, und zwar nicht nur bei den UKdo, sondern auch bei den WBK. Diese waren jedoch weitgehend wie Jägerbataillone gegliedert und sollten in erster Linie US-Stützpunkte sichern. Ein Sicherungsbataillon mit der genannten Personalstärke gab es nach meinen Unterlagen jedoch nicht.

                Bei der Bundeswehr sollten die Wehrleit- und Ersatzbataillone des TerrH zur Gefangenenbewachung herangezogen werden. Nemere kann dazu vermutlich präzisere Angaben machen.

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                • Nemere
                  Cold Warrior
                  • 12.06.2008
                  • 2818

                  #2648
                  Zitat von Dragoner Beitrag anzeigen
                  Bei der Bundeswehr sollten die Wehrleit- und Ersatzbataillone des TerrH zur Gefangenenbewachung herangezogen werden. Nemere kann dazu vermutlich präzisere Angaben machen.
                  Du traust mir ja einiges zu - aber ein paar Punkte kann ich vermutlich beitragen.

                  Auch nach meinem Kenntnisstand gab es bei WHNS kein Kriegsgefangenen-Wach- und Versorgungs-Btl. Die Bataillonsbezeichnung erschien jedoch um 1975 schon einmal in einigen Vorschriftenentwürfen.

                  Das Kriegsgefangenenwesen war bei der Bundeswehr - wie so vieles andere) - nie sauber geregelt und wurde eher verdrängt. Geklärt war eigentlich nur die Behandlung der Kriegsgefangenen bei der Gefangennahme und die eventuelle Befragung durch die Frontnachrichtentruppe. Wie es dann rückwärts der Kampftruppe weitergehen sollte, das war alles recht schwammig.

                  In den Heeresstrukturen 1 und 2 hatte man nach amerikanischen Muster vage Planungen für die Aufstellung von Feldjägereinheiten zur Kriegsgefangenenbewachung, diese sollten dann mit entsprechenden Versorgungsteilen ausgestattet auch die Kriegsgefangenenlager in der rückwärtigen Kampfzone betreiben. Vorbild war dafür die MP POW-Brigade der US-Army auf Armee-Ebene.
                  Konkrete Ausplanungen gab es hier nie, das einzige was davon übrigblieb, war an der Nachrichtenschule in Bad Ems das Modell eines von Feldjägern bewachten Kriegsgefangenenlagers. Dieses Modell von 1962 wurde noch um 1980 bei entsprechenden Lehrgängen voller Stolz vorgeführt, obwohl es nie eine organisatorische Grundlage hatte.

                  Während der Laufzeit der Heeresstruktur 3 (ca. 1970-1980) tauchte dann in einigen Vorschriftenentwürfen (Feldjägertruppe, diverse Vorschriften für Stäbe des Territorialheeres) der Begriff des ''Kriegsgefangenen-Wach- und Versorgungsbataillons" auf, das die Kriegsgefangenenlager betreiben sollte. Diese Bataillone sollten entweder bei bestimmten WBK oder direkt bei den Territorialkommandos aufgestellt werden. In tatsächlich erlassene Vorschriften fand der Begriff keinen Eingang, geschweige denn, daß es jemals Regeln gab, wie diese Bataillone ihre Aufgaben erfüllen sollten.
                  Die einzige damals vorhandene Vorschriftengrundlage war eigentlich das NATO-Standardization Agreement (StANAG) 2044: Verfahren für die Behandlung von Kriegsgefangenen. Das war aber nicht viel mehr als ein Auszug aus den Genfer Abkommen.

                  In der bis zum Ende des Kalten Krieges geltenden Heeresstruktur 4 war es auch nicht viel konkreter.
                  In der HDv 100/100 -Truppenführung- erscheint der Begriff Kriegsgefangene nur in Zusammenhang mit ihrer Befragung durch die Frontnachrichtentruppe und der Verpflichtung zur sanitätsdienstlichen Versorgung.
                  Die HDv 100/500 - Das Heer in der Militärischen Landesverteidigung - erwähnt das Kriegsgefangenenwesen als Teil der ''Besonderen Führungs- und Unterstützungsaufgaben'' des Territorialheeres. Daraus kann man schließen, daß die Kriegsgefangenenlager wieder beim Territorialheer angesiedelt werden sollten. Allerdings wurde das entsprechende Kapitel 25 dieser Vorschrift nie erlassen.
                  Am ausführlichsten ließen sich in dieser Zeit noch die Vorschriften der Feldjägertruppe zu den Kriegsgefangenen aus:
                  ZDv 75/100 - Die Feldjäger in der Bundeswehr -
                  Nr. 418: Die Gesamtverantwortung für die Organisation und Handhabung des Kriegsgefangenenwesens liegt bei den Kommandobehörden des Feld- und Territorialheeres.
                  Nr. 419: Feldjäger können zum Sammeln und Transport von Kriegsgefangenen herangezogen werden. Ihre wesentlichen Aufgaben sind dabei:
                  -besonders wichtige Kriegsgefangene schnell zum Ort ihrer Vernehmung zu bringen
                  -Kriegsgefangene, die aus dem Gewahrsam entwichen sind, zu ergreifen und den Kriegsgefangenenlagern zuzuführen.

                  Aus dieser Nr. 418 kann man schließen, daß man das ganze auf Ebene höherer Stäbe durch Einzelbefehle regeln wollte.

                  Die HDv 361/100 - Das Feldjägerbataillon - führt dann in der Nr. 519 dazu noch aus:
                  Das Feldjägerbataillon unterstützt Truppenteile, deren Aufgabe die Bewachung von Kriegsgefangenen ist, bei der Weiterleitung Kriegsgefangener von Kriegsgefangenen-Sammelpunkten in Kriegsgefangenenlager.

                  In der Praxis sahen die Operationsbefehle der Divisionen (bei Übungen und GDP) meist die Einrichtung eines Kriegsgefangenen-Sammelpunktes im rückwärtigen Divisionsgebiet vor, je nach Anfall auch bei den Brigaden.
                  Für die Bewachung dieses Sammelpunktes wurden fast immer Kräfte aus den Feldersatzbataillonen der Divisionen verwendet, hier waren auch Teile des Frontnachrichtenzuges der Division eingesetzt, ebenso wie einige Feldjägerstreifen aus der Feldjägerkompanie.
                  Die Versorgung der Gefangenen hatte der G 4 der Division zu regeln, ebenso den Abtransport nach hinten. Das hätte natürlich nur durch Inanspruchnahme eigentlich für anderer Aufgaben vorgesehener Kräfte geschehen können.
                  Wie es dann im Bereich des Territorialheeres hätte weitergehen sollen, war nicht klar, da Kräfte für das Kriegsgefangenenwesen strukturmäßig auch nicht vorhanden waren. Eventuell hätte man Teile der bei bestimmten VKK vorhandenen Wehrleit- und Ersatzbataillone oder der Feldausbildungsregimenter der Territorialkommandos dazu verbraten.

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                  • Dragoner
                    Cold Warrior
                    • 15.03.2008
                    • 2130

                    #2649
                    Zitat von Nemere Beitrag anzeigen
                    Du traust mir ja einiges zu
                    Zurecht

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                    • Dragoner
                      Cold Warrior
                      • 15.03.2008
                      • 2130

                      #2650
                      Ich kann's mir nicht verkneifen, das muss ich zum Besten geben:

                      In der an skurrilen Einträgen reichen Standortdatenbank des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes findet sich am Standort Neustadt in Holstein eine

                      Beschaffungsstelle Fehmarn 1. Versorgungsgeschwader

                      Noch nie gehört. Aber man weiß ja nicht... also wird recherchiert und recherchiert. Irgendwann dämmert's einem dann. Von wegen "Beschaffungsstelle": Bergungsschlepper! Neustadt/Holstein war der Heimathafen des Bergungsschleppers "Fehmarn", der zum 1. Versorgungsgeschwader gehörte ...

                      Das MGFA ist auf dem besten Weg, mit der Standortdatenbank seinen Ruf als wissenschaftliche Institution zu ruinieren.

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                      • Dragoner
                        Cold Warrior
                        • 15.03.2008
                        • 2130

                        #2651
                        In der Chronik der Gebirgsjägerbrigade 23 findet sich Mitte der 80iger Jahre ein Hinweis auf eine "Munitionsniederlage Neukirchen". Diese wird im Zusammenhang mit einem gescheiterten Überfall erwähnt, bei dem die Täter - in einem Bundeswehrfahrzeug und als Soldaten verkleidet - versuchten, Einlass in das Depot zu erhalten. Der Standort "Neukirchen" sagt mir leider gar nichts. Die Standortmunitionsniederlagen für die Garnisonen der Gebirgsjägerbrigade 23 befanden sich m.W. in Teisendorf und Großholzhausen.

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                        • messu
                          Rekrut
                          • 19.08.2008
                          • 34

                          #2652
                          StOMunNdlg Teisendorf

                          @ Dragoner,
                          habe gerade versucht, Deine Aussage mittels GoogleEarth nachzuvollziehen. Meiner Meinung nach ist Neukirchen = Teisendorf. Die Ortschaft Neukirchen liegt nur ca. einen Kilometer Luftlinie südwestlich der StOMunNdlg Teisendorf. Teisendorf selbst liegt etwa 4,5 Kilometer östlich der Liegenschaft.

                          Gruß Messu
                          Zuletzt geändert von messu; 22.12.2009, 22:49.

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                          • Dragoner
                            Cold Warrior
                            • 15.03.2008
                            • 2130

                            #2653
                            Natürlich! Vielen Dank. Klarer Fall von Betriebsblindheit

                            Wenn wir schon dabei sind: In welcher Gemarkung liegt die StOMunNdl 654/1 denn nun tatsächlich?

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                            • Dragoner
                              Cold Warrior
                              • 15.03.2008
                              • 2130

                              #2654
                              Die kleinste Teilstreitkraft ging sich vor dem Jahreswechsel grade noch aus: Teil 4 der OOB, die Marine, steht nunmehr als Download in der Mediathek zur Verfügung:

                              http://www.cold-war.de/mediathek/128...ob-marine.html

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                              • Rex Danny
                                Administrator
                                • 12.06.2008
                                • 4311

                                #2655
                                Aufgegebene Bundeswehrliegenschaften

                                Frohe Weihnachten an alle !

                                ich habe gerade bei Lostplaces ein paar Bilderserien zu aufgegebenen Bundeswehrliegenschaften eingestellt (Fernmeldeaufklärungstürme, Kasernen, Depots etc.).

                                Es paßt zwar nicht unmittelbar zum Thema OOB, aber wen es also interessiert, 2 Themen unter Kalter Krieg - Allgemein, 1 Thema unter Kalter Krieg - ELOKA/ SIGINT. Und einen neuen Thread wollte ich dafür auch nicht aufmachen.

                                Viel Spaß mit den Bildern,


                                Rex Danny

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