Bundeswehr OOB 1989

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  • onki
    Warrior
    • 20.05.2009
    • 63

    #2146
    Na, dann dürfte der Badener Platz ja wohl richtig sein. In Seckenheim war auch die AMF (L) beheimatet.

    Ralf

    Kommentar

    • Dragoner
      Cold Warrior
      • 15.03.2008
      • 2130

      #2147
      Zitat von onki Beitrag anzeigen
      In den unentlichen Weiten (215 Seiten) habe ich in der Aufstellung über die StoSchAnl gelesen, daß hier auch eine StoSchAnl Bonn - Rheinbach genannt wurde.
      Die haben wir bereits ausgeschieden. Es gab wohl mal Baupläne, aber die wurden nie umgesetzt.

      Aber danke für das sehr aufmerksame Nachlesen! In den "unendlichen Weiten" mag manche inzwischen geklärte Frage noch unbeantwortet sein, es mag aber auch manche ungeklärte noch ihrer Wiederentdeckung entgegenschlummern...

      Vielleicht sollte ich mal wieder so etwas starten wie die "Liste der 100 Fragen". Es werden ja zum Glück immer weniger, aber es bleibt schon noch genug zu tun... Und immerhin soll das Ding ja noch in diesem Jahr fertig werden.

      Kommentar

      • Rex Danny
        Administrator
        • 12.06.2008
        • 4311

        #2148
        Zitat von onki Beitrag anzeigen
        Im vorgenannten AU 211 ist auch die Anzahl der SanZ mit 54 angegeben (100 geplant) mit Stand Januar 1989! Außerdem ist jedes SanZ auf einer Deutschland-Karte eingetragen. Folgende Sto sind dort aufgeführt für die SanZ des Territorialheeres
        (so steht es dort):

        WB I:
        Schleswig
        Neumünster
        Itzehoe
        Oldenburg i. Holstein
        Lübeck
        Hamburg
        Hamburg-Fischbek
        Wentorf

        WB II:
        Cuxhaven
        Schwanewede
        Delmenhorst
        Rotenburg
        Wesendorf
        Munster
        Celle
        Nienburg
        Hannover
        Hildesheim
        Braunschweig
        Göttingen

        WB III:
        Augustdorf
        Wuppertal
        Aachen
        Köln

        WB IV:
        Homberg / Efze
        Marburg
        Rennerod
        Koblenz
        Mendig
        Lahnstein
        Mainz
        Idar-Oberstein
        Merzig
        Zweibrücken
        Speyer
        Kassel

        WB V:
        Ellwangen
        Engstingen
        Stetten
        Sigmaringen

        WB VI:
        Hammelburg
        Veitshöchheim
        Nürnberg
        Weiden
        Amberg
        Feldkirchen
        Ingolstadt
        Landshut
        München
        Bad Reichenhall
        Mittenwald
        Kempten
        Sonthofen
        Pöcking

        @Dragoner: Falls Du eins mehr hast, könnte es sich dabei um das SanZ Zentrale Sanitätsdienststellen in Bonn-Hardthöhe handeln?

        Ralf
        Hallo, Onki !

        Tolle Auflistung, aber sie stimmt leider definitiv nicht !!!

        Begründung:
        Die Standorte, die ein Sanitätszentrum hatten und nicht aufgelöst wurden, bekamen in den Heeresstrukturen nach 1990 sogenannte Standortsanitätszentren.

        Homberg wurde nicht aufgelöst, bekam kein Standortsanitätszentrum und der Sanitätsbereich der Ostpreußen-Kaserne wurde als Außenstelle einem Standortsanitätszentrum in der Nähe (ich meine Fritzlar) unterstellt.

        Wesendorf wurde ebenfalls nicht aufgelöst und der Sanitätsbereich Wesendorf wurde als Außenstelle dem Standortsanitätszentrum Hannover unterstellt. Außerdem kenne ich durch die Nähe meines Wohnortes den Standort Wesendorf sehr gut. Dort gab es kein SanZentr in der HStr 4.

        In Koblenz gab es nie ein SanZentr, weil in Lahnstein das SanZentr 410 existierte, welches für den Standortbereich Koblenz/ Lahnstein zuständig war. Alles, was Lahnstein nicht abdecken konnte (sprich medizinische Überforderung) wurde durch das BwZK in Koblenz übernommen. Steht so auch in verschiedenen Standortbroschüren von Koblenz/ Lahnstein drin.

        Aachen taucht bei mir auch erst nach 1990 mit der Bezeichnung Standortsanitätszentrum auf. Davor gab es in den verschiedenen Kasernen immer nur Sanitätsbereiche, die zusammen wohl die Größe eines Sanitätszentrums ergeben hätten (ähnlich wie in Lüneburg), aber ein SanZentr hat nun mal alles unter einem Dach. Und das gab es in Aachen nicht.

        Kommen wir nun zu den 4 von mir genannten SanZentr:

        01. Heide
        Das hat es gegeben, weil ich zur damaligen Zeit bei einem Tag der offenen Tür in Heide war. Ich kann Euch nur leider heute auf Google Earth nicht mehr das Gebäude zeigen, in dem das SanZentr untergebracht war.

        02. Wolfhagen
        Das SanZentr hat ebenfalls 1989 bereits bestanden. Es befand sich außerhalb der Kaserne ggü. der Standortverwaltung. Bei Google Earth kann man es sehr gut erkennen. Es handelt sich dabei um die beiden nebeneinander stehenden Gebäude mit den roten Dächern im Gasterfelderholz. Ggü. des SanZentr befanden sich noch drei in einem seitenverkehrten L gebaute Gebäude, in denen die Standortverwaltung Wolfhagen untergebracht war.

        03. Münster-Handorf
        Genauere Angaben zum SanZentr Münster-Handorf kann ich nicht machen. Ich weiß nur, daß es definitiv bestanden hat. Quellen hierfür kann ich nicht geben.

        04. Ulm
        Für Ulm gilt das gleiche wie für Handorf. Es hat bestanden, Quellen kann ich nicht angeben.

        Zum SanZentr in Regensburg kann ich nichts sagen. Allerdings habe ich in meinen alten Unterlagen nichts hierzu gefunden. Alle anderen für 1989 angegebenen Einheiten in Regensburg hatte ich, sogar mit der Kasernenzuteilung. Das SanZentr fehlt bei mir. Farang kann wahrscheinlich bessere Auskünfte geben.

        Ziehen wir die ersten 4 SanZentr ab und auch das SanZentr Regensburg (weil evtl. nicht bestanden) und ziehen meine 4 wieder dazu haben wir insgesamt 54 SanZentr.

        Ich weiß, daß meine vier bestanden haben. Jetzt seit Ihr an der Reihe.

        Nur eins noch: Ich habe meine Listen bereits Ende der 80er erstellt. Damals hatte ich schon die Nummern der Sanitätszentren. Die Frage ist doch, woher ich diese Nummerierungen in meinen Unterlagen hatte. Die heute zugänglichen Unterlagen konnte man damals noch nicht in die Hände bekommen. Und ein Internet zum Austauschen, so wie heute, gab es auch noch nicht. Die kann ich nur haben, wenn sie in offiziellen Bundeswehrzeitschriften genannt wurden oder, wie das meiste in meinen Unterlagen, durch Ablesen in oder an den Kasernen. Und natürlich auch noch durch zahlreiche Standortbroschüren im dreistelligen Bereich.


        Rex Danny
        Zuletzt geändert von Rex Danny; 03.06.2009, 00:48.

        Kommentar

        • Rex Danny
          Administrator
          • 12.06.2008
          • 4311

          #2149
          Verkehrskommandanturen

          Zitat von Dragoner Beitrag anzeigen
          Wieder ein Punkt, den ich gerne endgültig abklären würde: Die Verkehrskommandanturen.

          Diese verfügten jeweils über ein Dezernat Straße und ein Dezernat Eisenbahn. Nach verschiedenen Quellenangaben war bei zwei Verkehrskommandanturen dieses Dezernat Eisenbahn jedoch an einem anderen Standort. Ich vermute sehr, das hatte mit der Lage der Bundesbahndirektionen zu tun, da die Dezernate naturgemäß eng mit diesen zu kooperieren hatten.

          Ein Abgleich ergibt nun folgendes Bild:

          Verkehrskommandantur 610 - Kiel
          - Dezernat Eisenbahn - Hamburg

          Verkehrskommandantur 730 - Essen
          - Dezernat Eisenbahn - Essen oder Duisburg?
          Die Bundesbahndirektion befand sich in Essen, doch gibt es Angaben, denen zufolge das Dezernat eben nicht dort, sondern in Duisburg gewesen sein soll.

          Verkehrskommandantur 740 - Wiesbaden
          - Dezernat Eisenbahn - Wiesbaden
          Das Dezernat befand sich früher in Frankfurt/Main, wo es auch eine Bundesbahndirektion gab, dennoch verlegte das Dezernat 1982 nach Wiesbaden

          Verkehrskommandantur 762 - Ansbach
          - Dezernat Eisenbahn - Nürnberg
          Das ist zumindest meine Vermutung, da sich die Bundesbahndirektion in Nürnberg befand.

          Die Standorte Hamburg und Wiesbaden sind nachgewiesen. Die Frage ist nun, wo sich das zweite "abgesetzte" Dezernat befand - Nürnberg oder doch Duisburg? Oder kommt dafür sogar noch eine andere, hier nicht mit angeführte Verkehrskommandantur in Frage (was ich allerdings nicht glaube)?

          Hallo, Dragoner !

          In Nürnberg gab es unter dem Verkehrsmuseum eine Bunkerzentrale, die aber nur für den V-Fall vorgesehen war (siehe http://www.bdef.de/pages/rundschr/rs05-3.htm unter Eingefrorene Vergangenheit: Die Geheime Bahnzentrale unter dem Verkehrsmuseum).

          In Duisburg befand sich das Dezernat Eisenbahn der Verkehrskommandantur 730. Dieses Dezernat wurde mit Einnahme der HStr 5 umbenannt in Militärische Eisenbahnverkehrs- und –transportstelle West und dem WBK III/ 7.Panzerdivision direkt unterstellt, da die Verkehrskommandanturen ja allesamt aufgelöst wurden.

          Weiterhin hattest Du schon einmal in einem alten Post das Dezernat erwähnt. Damals habe ich auf wundersame Weise eine Internetseite gefunden, auf der das Dezernat Eisenbahn bei der Bundesbahn in Duisburg beschrieben wurde. Da stand, daß es sich nur um 3 oder 4 Soldaten handelte, die einen einzelnen Raum hatten, den nicht einmal alle Bundesbahner kannten. Leider finde ich die Seite nicht mehr.

          Gruß


          Rex Danny

          Kommentar

          • Rex Danny
            Administrator
            • 12.06.2008
            • 4311

            #2150
            Zitat von onki Beitrag anzeigen
            Hallihallohallöle,

            im Allgemeinen Umdruck 211 - VS-NfD - Handbuch über die Zusammenarbeit der Bundeswehr mit verbündeten Streitkräften uönd zivilen Behörden in Krise und Krieg (ZMZ-Handbuch) mit Stand vom Januar 1989 befinden sich die Kommandanturen an folgenden Standorten:
            Eisenbahnverkehr:
            Verkehrskommandantur 610 - Hamburg
            Verkehrskommandantur 720 - Hannover
            Verkehrskommandantur 730 - Essen
            Verkehrskommandantur 731 - Köln
            Verkehrskommandantur 740 - Frankfurt
            Verkehrskommandantur 742 - Saarbrücken
            Verkehrskommandantur 750 - Stuttgart
            Verkehrskommandantur 751 - Karlsruhe
            Verkehrskommandantur 760 - München
            Verkehrskommandantur 762 - Nürnberg

            Gleich kommt der Straßenverkehr!!!

            Ralf
            Hallo, Onki !

            Wenn ich mir diesen Allgemeinen Umdruck 211 (auch wenn er VS - NfD ist) anschaue, stelle ich fest, daß er doch ganz schön fehlerhaft sein muß.

            Wie Dragoner schon festgestellt hatte, bestand jede Verkehrskommandantur aus einem Dezernat Straße und einem Dezernat Eisenbahn. In Deiner Aufstellung der Dezernate Eisenbahn fehlen aber jede Menge davon:
            -Verkehrskommandantur 721 in Oldenburg
            -Verkehrskommandantur 722 in Lüneburg
            -Verkehrskommandantur 732 in Münster
            -Verkehrskommandantur 741 in Koblenz
            -Verkehrskommandantur 761 in Regensburg

            Alle diese Kommandanturen hatten ebenfalls Dezernate Eisenbahn, zumal es sich hierbei um Großstandorte der Bundeswehr handelte, die regelmäßig mit großen Truppentransporten aufwarteten. Lüneburg war bspw. zuständig für die ganzen Eisenbahntransporte zu und von den TrÜbPl Munster und Bergen-Hohne. Warum aber stehen diese Dezernate dann nicht im Allgemeinen Umdruck ?

            Warum steht dafür aber Frankfurt drin ? Dragoner hat doch klar gesagt, daß dieses Dezernat schon 1982 nach Wiesbaden verlegt wurde. Und Dragoner gibt sich nicht nur mit einem Beweis oder einer Quelle zufrieden. Wenn er sagt, 1982 nach Wiesbaden, dann ist das sicherer als das Abspielen der Nationalhymne bei Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft (o.k., war ein Scherz - die V.A.E. hatten wohl die CD verbummelt !!).

            Wenn dieser Allgemeine Umdruck eine der "Bibeln der Bundeswehr" war/ ist, dann wäre im V-Fall wohl das große Chaos entstanden, denn keiner hätte gewußt, wer für ihn zuständig war oder nicht. Herzlichen Glückwunsch !!!

            @Dragoner:
            Wie Du siehst, steht im AU auch Nürnberg drin. Wer sollte die denn anrufen ? Im V-Fall ruft da keiner mehr an und im Normalfall hat da keiner abgenommen (habe ich Dir bewiesen).

            Also für mich ist dieser AU ganz schön "schlampig". Und wenn er schon bei den Verkehrskommandanturen nachweislich Fehler aufweist, solltet ihr vielleicht auch bei den Sanitätszentren nachdenklich werden !


            Rex Danny

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            • onki
              Warrior
              • 20.05.2009
              • 63

              #2151
              Na, wenn Du der Meinung bist, daß der AU 211 schlampig war, nur zu.
              Er ist vom Januar 1989!!!
              Gemäß einer Telefonliste des Sto Koblenz gab es in der Gneisenau-Kaserne sehr wohl ein SanZ. Ebenfalls in Lahnstein.
              Außerdem redet hier keiner von Standortsanitätszentren, sondern von SanZentren. Denn wie würdest Du es denn erklären, daß im zweitgrößten Sto der Bw, in Oldenburg, lediglich ein SanZ der Lw existierte und ein paar Kilometer entfernt sich in Delmenhorst sowohl ein SanZ des TerrHeeres als auch eines der Lw befand. Außerdem gab es in Münster lediglich ein SanZ der Lw und keines vom TerrHeer. In Ulm gab es ein SanZ der Lw.
              Auszug Nr. 219 ZMZ-Handbuch:
              Der Organisationsbereich Zentrale Sanitätsdienststellen der Bundeswehr (Anlage 10 - das ist die Dislozierung der SanZ) untersteht dem Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens.
              Die ZSanDBw nehmen im Frieden teilstreitkraftübergreifende Aufgaben im Rahmen des sanitätsdienstlichen Versorgung der Streitkräfte wahr. In Krise und Krieg werden sie mit Ausnahme
              - des Sanitätsamtes der Bundeswehr
              - des Institutes für Wehrmedizinalstatistik und Berichtswesen,
              - der Institute für Radiobiologie, Mikrobiologie und Pharmakologie/Toxikologie der Akademie des Sanitätswesens der Bw,
              - des Bundeswehr-Sanitätszentrums Bonn,
              dem Territorialheer unterstellt und erfüllen dort Aufgaben der sanitätsdienstlichen Versorgung aller Teilstreitkräfte.

              In diesem Umdruck befinden sich die Gliederungen der ZMZ vom SACEUR bis auf VKK-Ebene. Und das soll Falsch sein?

              Ralf

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              • Dragoner
                Cold Warrior
                • 15.03.2008
                • 2130

                #2152
                Zitat von Rex Danny Beitrag anzeigen
                Weiterhin hattest Du schon einmal in einem alten Post das Dezernat erwähnt. Damals habe ich auf wundersame Weise eine Internetseite gefunden, auf der das Dezernat Eisenbahn bei der Bundesbahn in Duisburg beschrieben wurde. Da stand, daß es sich nur um 3 oder 4 Soldaten handelte, die einen einzelnen Raum hatten, den nicht einmal alle Bundesbahner kannten. Leider finde ich die Seite nicht mehr.
                Da ich an der Diskussion auf dieser Internetseite nicht ganz unbeteiligt war, der entsprechenden link: http://www.lostplaces.de/forum/viewt...antur&&start=0

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                • Dragoner
                  Cold Warrior
                  • 15.03.2008
                  • 2130

                  #2153
                  Zitat von Rex Danny Beitrag anzeigen
                  Dragoner hat doch klar gesagt, daß dieses Dezernat schon 1982 nach Wiesbaden verlegt wurde. Und Dragoner gibt sich nicht nur mit einem Beweis oder einer Quelle zufrieden.
                  In dem Fall gibt es nur eine Quelle, die genannte Standortanalyse Wiesbaden von Schmidt-Eenboom von 1989, Seite 27, Kapitel Verkehrskommandantur 740: "Jede dieser Leitzentralen verfügt über ein Dezernat für Eisenbahn- und eines für den Straßenverkehr. Zwei dieser Verkehrskommandanturen haben die Dezernate auch an verschiedenen Standorten. Bis 1982 war auch das Eisenbahndezernt der Wiesbadener Verkehrskommandantur in Frankfurt untergebracht".

                  Schmidt-Eenbooms Werke sind allerdings nicht ganz fehlerfrei. Er hat es u.a. geschafft, als Anschrift einer Kaserne ein privates Wohnhaus zu nennen.

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                  • Nemere
                    Cold Warrior
                    • 12.06.2008
                    • 2818

                    #2154
                    Die merkwürdigen Dezernate Eisenbahn Wiesbaden und Duisburg: Wiesbaden und Duisburg hatten nie Bundesbahndirektionen, also hätten hier eigentlich Dezernate Eisenbahn keinen Sinn gemacht.
                    Wenn mich meine mehr als 25 Jahre zurückliegende Ausbildung als Verkehrsführungsoffizier nicht trügt, dürften diese beiden Standorte ihre Erklärung in der "Übergangsorganisation Rhein Nord und Süd" haben.

                    Westlich des Rheins begann nach der Einteilung des Kriegsschauplatzes die "Communikation Zone", in der u.a. die Reforger-Truppen ihre Gerätelager hatten, außerdem lagen hier zahlreiche Versorgungslager.
                    Das Problem war nun, daß alle Truppen den Rhein überqueren mussten und man realistischerweise davon ausgehen konnte, daß die Rheinbrücken sehr schnell zerstört worden wären.
                    Also hatte man eine Gewässerübergangsorganisation vorbereitet, in der zahlreiche Pionierverbände, Schwimmbrückenkompanien, spezielle Fernmeldekompanien für die "Kommandanten der Übergänge" und 2 1/2 nur für die Verkehrsführung in der Gewässerzone zuständige Feldjägerbataillone eingeplant waren.
                    Allerdings konnten die auf der Eisenbahn von westlich des Rheins anrollenden Kampftruppen usw. nicht mitsamt den Eisenbahnwaggons über den Rhein gesetzt werden, sondern sie mußten am Westufer ausladen, mit Fähren oder im Süden auch mit Schwimmbrücken über den Rhein setzen und dann wieder auf die Eisenbahn gesetzt werden. Mit einem Fachausdruck bezeichnet man so etwas als "Brechen des Verkehrs", also den Übergang von einem Verkehrsmittel zu einem anderen Verkehrsmittel.
                    Die Dezernate Wiesbaden und Duisburg hatten genau diese Aufgabe, also das Bereitstellen von Zügen bis zum Übergangspunkt und dann wieder am jenseitigen Rheinufer. Bei Duisburg dürften auch noch Koordinierungsaufgaben für den Binnenschiffverkehr eine Rolle gespielt haben, da es hier den größten Binnenhafen der Welt gibt. Der Binnenschiffsverkehr hätte im V-Fall gerade für den MVG-Nachschub eine nicht unbedeutende Rolle gespielt.

                    Ich bin mir übrigens nicht ganz sicher, ob wirklich alle Verkehrskommandanturen ein Dezernat Eisenbahn hatten. Wenn ich mich recht erinnere, galt das nur für die Kommandanturen in deren Bezirk eine Bundesbahndirektion lag. Da es 1989 nur noch 10 Bundesbahndirektionen, dürfte es also einige Kommandanturen ohne Dezernat Eisenbahn gegeben haben.
                    Die drei Verkehrs-Kdtr im WBK VI waren z.B. von drei verschiedenen Typen:
                    760 München war Typ D 1 - Zusammenarbeit mit Bundesbahn-Direktion München
                    761 Regensburg war Typ A 1 - hier gab es seit Auflösung der BB-Dir 1976 wahrscheinlich kein Dezernat Eisenbahn mehr.
                    762 Ansbach war Typ G 1 - Zusammenarbeit mit der Bundesbahn-Direktion Nürnberg, deswegen das Dez Eisenbahn in Nürnberg und daher auch ein anderer Typ als München.

                    Quelle: Gerber, Johannes: Taschenbuch für Logistik, Koblenz 1977, S. 125 - 136.

                    Kommentar

                    • onki
                      Warrior
                      • 20.05.2009
                      • 63

                      #2155
                      Zitat von Nemere Beitrag anzeigen
                      Die merkwürdigen Dezernate Eisenbahn Wiesbaden und Duisburg: Wiesbaden und Duisburg hatten nie Bundesbahndirektionen, also hätten hier eigentlich Dezernate Eisenbahn keinen Sinn gemacht.
                      Wenn mich meine mehr als 25 Jahre zurückliegende Ausbildung als Verkehrsführungsoffizier nicht trügt, dürften diese beiden Standorte ihre Erklärung in der "Übergangsorganisation Rhein Nord und Süd" haben.

                      Westlich des Rheins begann nach der Einteilung des Kriegsschauplatzes die "Communikation Zone", in der u.a. die Reforger-Truppen ihre Gerätelager hatten, außerdem lagen hier zahlreiche Versorgungslager.
                      Das Problem war nun, daß alle Truppen den Rhein überqueren mussten und man realistischerweise davon ausgehen konnte, daß die Rheinbrücken sehr schnell zerstört worden wären.
                      Also hatte man eine Gewässerübergangsorganisation vorbereitet, in der zahlreiche Pionierverbände, Schwimmbrückenkompanien, spezielle Fernmeldekompanien für die "Kommandanten der Übergänge" und 2 1/2 nur für die Verkehrsführung in der Gewässerzone zuständige Feldjägerbataillone eingeplant waren.
                      Allerdings konnten die auf der Eisenbahn von westlich des Rheins anrollenden Kampftruppen usw. nicht mitsamt den Eisenbahnwaggons über den Rhein gesetzt werden, sondern sie mußten am Westufer ausladen, mit Fähren oder im Süden auch mit Schwimmbrücken über den Rhein setzen und dann wieder auf die Eisenbahn gesetzt werden. Mit einem Fachausdruck bezeichnet man so etwas als "Brechen des Verkehrs", also den Übergang von einem Verkehrsmittel zu einem anderen Verkehrsmittel.
                      Die Dezernate Wiesbaden und Duisburg hatten genau diese Aufgabe, also das Bereitstellen von Zügen bis zum Übergangspunkt und dann wieder am jenseitigen Rheinufer. Bei Duisburg dürften auch noch Koordinierungsaufgaben für den Binnenschiffverkehr eine Rolle gespielt haben, da es hier den größten Binnenhafen der Welt gibt. Der Binnenschiffsverkehr hätte im V-Fall gerade für den MVG-Nachschub eine nicht unbedeutende Rolle gespielt.

                      Ich bin mir übrigens nicht ganz sicher, ob wirklich alle Verkehrskommandanturen ein Dezernat Eisenbahn hatten. Wenn ich mich recht erinnere, galt das nur für die Kommandanturen in deren Bezirk eine Bundesbahndirektion lag. Da es 1989 nur noch 10 Bundesbahndirektionen, dürfte es also einige Kommandanturen ohne Dezernat Eisenbahn gegeben haben.
                      Die drei Verkehrs-Kdtr im WBK VI waren z.B. von drei verschiedenen Typen:
                      760 München war Typ D 1 - Zusammenarbeit mit Bundesbahn-Direktion München
                      761 Regensburg war Typ A 1 - hier gab es seit Auflösung der BB-Dir 1976 wahrscheinlich kein Dezernat Eisenbahn mehr.
                      762 Ansbach war Typ G 1 - Zusammenarbeit mit der Bundesbahn-Direktion Nürnberg, deswegen das Dez Eisenbahn in Nürnberg und daher auch ein anderer Typ als München.

                      Quelle: Gerber, Johannes: Taschenbuch für Logistik, Koblenz 1977, S. 125 - 136.
                      Sag ich doch!
                      Im ZMZ-Handbuch Nr. 720 (verfahren) heißt es:
                      Militärische Eisenbahntransporte sind durch die Bedarfsträger bei der zuständigen Verkehrskommandantur anzufordern. Zuständig ist jeweils diejenige Verkehrskommandantur, in deren Verkehrsbezirk der Einladebahnhof liegt. Und nach nochmaliger Überprüfung der vorliegenden Karte sind die regionalen Bereiche für die Eisenbahnkommandanturen ganz andere wie die der Straßenkommandanturen.
                      Also lag ich von Anfang an richtig mit 10 Eisenbahnkommandanturen.
                      Von wegen Schlampige Vorschrift!

                      Danke für die Hinweise, Nemere!
                      Ralf

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                      • onki
                        Warrior
                        • 20.05.2009
                        • 63

                        #2156
                        Vergesst meinen Beitrag 215x!!!!

                        Ralf

                        Apropos Binnenschiffverkehr:

                        Hier mussten die Bedarfsträger die Anforderung bei dem WBK anmelden, in dessen Bereich der Binnenschiffstransport aufkommt.
                        Zuletzt geändert von Geograph; 03.06.2009, 20:51. Grund: Der Beitrag wurde auf Wunsch von onki gelöscht.

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                        • Geograph
                          Wallmeister
                          • 10.05.2006
                          • 7463

                          #2157


                          Vergesst meinen Beitrag 2152!!!!

                          Beitrag sicherheitshalber löschen?


                          .
                          sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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                          • onki
                            Warrior
                            • 20.05.2009
                            • 63

                            #2158
                            Ist das möglich. Wäre super, wenn mein dummes Zeug verschwinden könnte.
                            Kommt davon, wenn man sich zu voreilig benimmt und sich ins Bockshorn jagen lässt.

                            DANKE!!!

                            Ralf

                            Kommentar

                            • Dragoner
                              Cold Warrior
                              • 15.03.2008
                              • 2130

                              #2159
                              Übrigens, da wir schon beim artverwandten Thema sind, noch eine "Kleinigkeit": Wem war eigentlich die Flachwagenleitstelle der Bundeswehr in Hannover unterstellt?

                              Kommentar

                              • Geograph
                                Wallmeister
                                • 10.05.2006
                                • 7463

                                #2160
                                Vollzug …

                                Ist das möglich. Wäre super, wenn mein dummes Zeug verschwinden könnte.
                                Kommt davon, wenn man sich zu voreilig benimmt und sich ins Bockshorn jagen lässt.

                                DANKE!!!

                                Bitte …


                                .
                                sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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