Ralf
Bundeswehr OOB 1989
Einklappen
Das ist ein wichtiges Thema.
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Die haben wir bereits ausgeschieden. Es gab wohl mal Baupläne, aber die wurden nie umgesetzt.Zitat von onki Beitrag anzeigenIn den unentlichen Weiten (215 Seiten) habe ich in der Aufstellung über die StoSchAnl gelesen, daß hier auch eine StoSchAnl Bonn - Rheinbach genannt wurde.
Aber danke für das sehr aufmerksame Nachlesen! In den "unendlichen Weiten" mag manche inzwischen geklärte Frage noch unbeantwortet sein, es mag aber auch manche ungeklärte noch ihrer Wiederentdeckung entgegenschlummern...
Vielleicht sollte ich mal wieder so etwas starten wie die "Liste der 100 Fragen". Es werden ja zum Glück immer weniger, aber es bleibt schon noch genug zu tun...
Und immerhin soll das Ding ja noch in diesem Jahr fertig werden.
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Hallo, Onki !Zitat von onki Beitrag anzeigenIm vorgenannten AU 211 ist auch die Anzahl der SanZ mit 54 angegeben (100 geplant) mit Stand Januar 1989! Außerdem ist jedes SanZ auf einer Deutschland-Karte eingetragen. Folgende Sto sind dort aufgeführt für die SanZ des Territorialheeres
(so steht es dort):
WB I:
Schleswig
Neumünster
Itzehoe
Oldenburg i. Holstein
Lübeck
Hamburg
Hamburg-Fischbek
Wentorf
WB II:
Cuxhaven
Schwanewede
Delmenhorst
Rotenburg
Wesendorf
Munster
Celle
Nienburg
Hannover
Hildesheim
Braunschweig
Göttingen
WB III:
Augustdorf
Wuppertal
Aachen
Köln
WB IV:
Homberg / Efze
Marburg
Rennerod
Koblenz
Mendig
Lahnstein
Mainz
Idar-Oberstein
Merzig
Zweibrücken
Speyer
Kassel
WB V:
Ellwangen
Engstingen
Stetten
Sigmaringen
WB VI:
Hammelburg
Veitshöchheim
Nürnberg
Weiden
Amberg
Feldkirchen
Ingolstadt
Landshut
München
Bad Reichenhall
Mittenwald
Kempten
Sonthofen
Pöcking
@Dragoner: Falls Du eins mehr hast, könnte es sich dabei um das SanZ Zentrale Sanitätsdienststellen in Bonn-Hardthöhe handeln?
Ralf
Tolle Auflistung, aber sie stimmt leider definitiv nicht !!!
Begründung:
Die Standorte, die ein Sanitätszentrum hatten und nicht aufgelöst wurden, bekamen in den Heeresstrukturen nach 1990 sogenannte Standortsanitätszentren.
Homberg wurde nicht aufgelöst, bekam kein Standortsanitätszentrum und der Sanitätsbereich der Ostpreußen-Kaserne wurde als Außenstelle einem Standortsanitätszentrum in der Nähe (ich meine Fritzlar) unterstellt.
Wesendorf wurde ebenfalls nicht aufgelöst und der Sanitätsbereich Wesendorf wurde als Außenstelle dem Standortsanitätszentrum Hannover unterstellt. Außerdem kenne ich durch die Nähe meines Wohnortes den Standort Wesendorf sehr gut. Dort gab es kein SanZentr in der HStr 4.
In Koblenz gab es nie ein SanZentr, weil in Lahnstein das SanZentr 410 existierte, welches für den Standortbereich Koblenz/ Lahnstein zuständig war. Alles, was Lahnstein nicht abdecken konnte (sprich medizinische Überforderung) wurde durch das BwZK in Koblenz übernommen. Steht so auch in verschiedenen Standortbroschüren von Koblenz/ Lahnstein drin.
Aachen taucht bei mir auch erst nach 1990 mit der Bezeichnung Standortsanitätszentrum auf. Davor gab es in den verschiedenen Kasernen immer nur Sanitätsbereiche, die zusammen wohl die Größe eines Sanitätszentrums ergeben hätten (ähnlich wie in Lüneburg), aber ein SanZentr hat nun mal alles unter einem Dach. Und das gab es in Aachen nicht.
Kommen wir nun zu den 4 von mir genannten SanZentr:
01. Heide
Das hat es gegeben, weil ich zur damaligen Zeit bei einem Tag der offenen Tür in Heide war. Ich kann Euch nur leider heute auf Google Earth nicht mehr das Gebäude zeigen, in dem das SanZentr untergebracht war.
02. Wolfhagen
Das SanZentr hat ebenfalls 1989 bereits bestanden. Es befand sich außerhalb der Kaserne ggü. der Standortverwaltung. Bei Google Earth kann man es sehr gut erkennen. Es handelt sich dabei um die beiden nebeneinander stehenden Gebäude mit den roten Dächern im Gasterfelderholz. Ggü. des SanZentr befanden sich noch drei in einem seitenverkehrten L gebaute Gebäude, in denen die Standortverwaltung Wolfhagen untergebracht war.
03. Münster-Handorf
Genauere Angaben zum SanZentr Münster-Handorf kann ich nicht machen. Ich weiß nur, daß es definitiv bestanden hat. Quellen hierfür kann ich nicht geben.
04. Ulm
Für Ulm gilt das gleiche wie für Handorf. Es hat bestanden, Quellen kann ich nicht angeben.
Zum SanZentr in Regensburg kann ich nichts sagen. Allerdings habe ich in meinen alten Unterlagen nichts hierzu gefunden. Alle anderen für 1989 angegebenen Einheiten in Regensburg hatte ich, sogar mit der Kasernenzuteilung. Das SanZentr fehlt bei mir. Farang kann wahrscheinlich bessere Auskünfte geben.
Ziehen wir die ersten 4 SanZentr ab und auch das SanZentr Regensburg (weil evtl. nicht bestanden) und ziehen meine 4 wieder dazu haben wir insgesamt 54 SanZentr.
Ich weiß, daß meine vier bestanden haben. Jetzt seit Ihr an der Reihe.
Nur eins noch: Ich habe meine Listen bereits Ende der 80er erstellt. Damals hatte ich schon die Nummern der Sanitätszentren. Die Frage ist doch, woher ich diese Nummerierungen in meinen Unterlagen hatte. Die heute zugänglichen Unterlagen konnte man damals noch nicht in die Hände bekommen. Und ein Internet zum Austauschen, so wie heute, gab es auch noch nicht. Die kann ich nur haben, wenn sie in offiziellen Bundeswehrzeitschriften genannt wurden oder, wie das meiste in meinen Unterlagen, durch Ablesen in oder an den Kasernen. Und natürlich auch noch durch zahlreiche Standortbroschüren im dreistelligen Bereich.
Rex DannyZuletzt geändert von Rex Danny; 03.06.2009, 00:48.
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Verkehrskommandanturen
Zitat von Dragoner Beitrag anzeigenWieder ein Punkt, den ich gerne endgültig abklären würde: Die Verkehrskommandanturen.
Diese verfügten jeweils über ein Dezernat Straße und ein Dezernat Eisenbahn. Nach verschiedenen Quellenangaben war bei zwei Verkehrskommandanturen dieses Dezernat Eisenbahn jedoch an einem anderen Standort. Ich vermute sehr, das hatte mit der Lage der Bundesbahndirektionen zu tun, da die Dezernate naturgemäß eng mit diesen zu kooperieren hatten.
Ein Abgleich ergibt nun folgendes Bild:
Verkehrskommandantur 610 - Kiel
- Dezernat Eisenbahn - Hamburg
Verkehrskommandantur 730 - Essen
- Dezernat Eisenbahn - Essen oder Duisburg?
Die Bundesbahndirektion befand sich in Essen, doch gibt es Angaben, denen zufolge das Dezernat eben nicht dort, sondern in Duisburg gewesen sein soll.
Verkehrskommandantur 740 - Wiesbaden
- Dezernat Eisenbahn - Wiesbaden
Das Dezernat befand sich früher in Frankfurt/Main, wo es auch eine Bundesbahndirektion gab, dennoch verlegte das Dezernat 1982 nach Wiesbaden
Verkehrskommandantur 762 - Ansbach
- Dezernat Eisenbahn - Nürnberg
Das ist zumindest meine Vermutung, da sich die Bundesbahndirektion in Nürnberg befand.
Die Standorte Hamburg und Wiesbaden sind nachgewiesen. Die Frage ist nun, wo sich das zweite "abgesetzte" Dezernat befand - Nürnberg oder doch Duisburg? Oder kommt dafür sogar noch eine andere, hier nicht mit angeführte Verkehrskommandantur in Frage (was ich allerdings nicht glaube)?
Hallo, Dragoner !
In Nürnberg gab es unter dem Verkehrsmuseum eine Bunkerzentrale, die aber nur für den V-Fall vorgesehen war (siehe http://www.bdef.de/pages/rundschr/rs05-3.htm unter Eingefrorene Vergangenheit: Die Geheime Bahnzentrale unter dem Verkehrsmuseum).
In Duisburg befand sich das Dezernat Eisenbahn der Verkehrskommandantur 730. Dieses Dezernat wurde mit Einnahme der HStr 5 umbenannt in Militärische Eisenbahnverkehrs- und –transportstelle West und dem WBK III/ 7.Panzerdivision direkt unterstellt, da die Verkehrskommandanturen ja allesamt aufgelöst wurden.
Weiterhin hattest Du schon einmal in einem alten Post das Dezernat erwähnt. Damals habe ich auf wundersame Weise eine Internetseite gefunden, auf der das Dezernat Eisenbahn bei der Bundesbahn in Duisburg beschrieben wurde. Da stand, daß es sich nur um 3 oder 4 Soldaten handelte, die einen einzelnen Raum hatten, den nicht einmal alle Bundesbahner kannten. Leider finde ich die Seite nicht mehr.
Gruß
Rex Danny
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Hallo, Onki !Zitat von onki Beitrag anzeigenHallihallohallöle,
im Allgemeinen Umdruck 211 - VS-NfD - Handbuch über die Zusammenarbeit der Bundeswehr mit verbündeten Streitkräften uönd zivilen Behörden in Krise und Krieg (ZMZ-Handbuch) mit Stand vom Januar 1989 befinden sich die Kommandanturen an folgenden Standorten:
Eisenbahnverkehr:
Verkehrskommandantur 610 - Hamburg
Verkehrskommandantur 720 - Hannover
Verkehrskommandantur 730 - Essen
Verkehrskommandantur 731 - Köln
Verkehrskommandantur 740 - Frankfurt
Verkehrskommandantur 742 - Saarbrücken
Verkehrskommandantur 750 - Stuttgart
Verkehrskommandantur 751 - Karlsruhe
Verkehrskommandantur 760 - München
Verkehrskommandantur 762 - Nürnberg
Gleich kommt der Straßenverkehr!!!
Ralf
Wenn ich mir diesen Allgemeinen Umdruck 211 (auch wenn er VS - NfD ist) anschaue, stelle ich fest, daß er doch ganz schön fehlerhaft sein muß.
Wie Dragoner schon festgestellt hatte, bestand jede Verkehrskommandantur aus einem Dezernat Straße und einem Dezernat Eisenbahn. In Deiner Aufstellung der Dezernate Eisenbahn fehlen aber jede Menge davon:
-Verkehrskommandantur 721 in Oldenburg
-Verkehrskommandantur 722 in Lüneburg
-Verkehrskommandantur 732 in Münster
-Verkehrskommandantur 741 in Koblenz
-Verkehrskommandantur 761 in Regensburg
Alle diese Kommandanturen hatten ebenfalls Dezernate Eisenbahn, zumal es sich hierbei um Großstandorte der Bundeswehr handelte, die regelmäßig mit großen Truppentransporten aufwarteten. Lüneburg war bspw. zuständig für die ganzen Eisenbahntransporte zu und von den TrÜbPl Munster und Bergen-Hohne. Warum aber stehen diese Dezernate dann nicht im Allgemeinen Umdruck ?
Warum steht dafür aber Frankfurt drin ? Dragoner hat doch klar gesagt, daß dieses Dezernat schon 1982 nach Wiesbaden verlegt wurde. Und Dragoner gibt sich nicht nur mit einem Beweis oder einer Quelle zufrieden. Wenn er sagt, 1982 nach Wiesbaden, dann ist das sicherer als das Abspielen der Nationalhymne bei Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft (o.k., war ein Scherz - die V.A.E. hatten wohl die CD verbummelt !!).
Wenn dieser Allgemeine Umdruck eine der "Bibeln der Bundeswehr" war/ ist, dann wäre im V-Fall wohl das große Chaos entstanden, denn keiner hätte gewußt, wer für ihn zuständig war oder nicht. Herzlichen Glückwunsch !!!
@Dragoner:
Wie Du siehst, steht im AU auch Nürnberg drin. Wer sollte die denn anrufen ? Im V-Fall ruft da keiner mehr an und im Normalfall hat da keiner abgenommen (habe ich Dir bewiesen).
Also für mich ist dieser AU ganz schön "schlampig". Und wenn er schon bei den Verkehrskommandanturen nachweislich Fehler aufweist, solltet ihr vielleicht auch bei den Sanitätszentren nachdenklich werden !
Rex Danny
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Na, wenn Du der Meinung bist, daß der AU 211 schlampig war, nur zu.
Er ist vom Januar 1989!!!
Gemäß einer Telefonliste des Sto Koblenz gab es in der Gneisenau-Kaserne sehr wohl ein SanZ. Ebenfalls in Lahnstein.
Außerdem redet hier keiner von Standortsanitätszentren, sondern von SanZentren. Denn wie würdest Du es denn erklären, daß im zweitgrößten Sto der Bw, in Oldenburg, lediglich ein SanZ der Lw existierte und ein paar Kilometer entfernt sich in Delmenhorst sowohl ein SanZ des TerrHeeres als auch eines der Lw befand. Außerdem gab es in Münster lediglich ein SanZ der Lw und keines vom TerrHeer. In Ulm gab es ein SanZ der Lw.
Auszug Nr. 219 ZMZ-Handbuch:
Der Organisationsbereich Zentrale Sanitätsdienststellen der Bundeswehr (Anlage 10 - das ist die Dislozierung der SanZ) untersteht dem Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens.
Die ZSanDBw nehmen im Frieden teilstreitkraftübergreifende Aufgaben im Rahmen des sanitätsdienstlichen Versorgung der Streitkräfte wahr. In Krise und Krieg werden sie mit Ausnahme
- des Sanitätsamtes der Bundeswehr
- des Institutes für Wehrmedizinalstatistik und Berichtswesen,
- der Institute für Radiobiologie, Mikrobiologie und Pharmakologie/Toxikologie der Akademie des Sanitätswesens der Bw,
- des Bundeswehr-Sanitätszentrums Bonn,
dem Territorialheer unterstellt und erfüllen dort Aufgaben der sanitätsdienstlichen Versorgung aller Teilstreitkräfte.
In diesem Umdruck befinden sich die Gliederungen der ZMZ vom SACEUR bis auf VKK-Ebene. Und das soll Falsch sein?
Ralf
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Da ich an der Diskussion auf dieser Internetseite nicht ganz unbeteiligt war, der entsprechenden link: http://www.lostplaces.de/forum/viewt...antur&&start=0Zitat von Rex Danny Beitrag anzeigenWeiterhin hattest Du schon einmal in einem alten Post das Dezernat erwähnt. Damals habe ich auf wundersame Weise eine Internetseite gefunden, auf der das Dezernat Eisenbahn bei der Bundesbahn in Duisburg beschrieben wurde. Da stand, daß es sich nur um 3 oder 4 Soldaten handelte, die einen einzelnen Raum hatten, den nicht einmal alle Bundesbahner kannten. Leider finde ich die Seite nicht mehr.
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In dem Fall gibt es nur eine Quelle, die genannte Standortanalyse Wiesbaden von Schmidt-Eenboom von 1989, Seite 27, Kapitel Verkehrskommandantur 740: "Jede dieser Leitzentralen verfügt über ein Dezernat für Eisenbahn- und eines für den Straßenverkehr. Zwei dieser Verkehrskommandanturen haben die Dezernate auch an verschiedenen Standorten. Bis 1982 war auch das Eisenbahndezernt der Wiesbadener Verkehrskommandantur in Frankfurt untergebracht".Zitat von Rex Danny Beitrag anzeigenDragoner hat doch klar gesagt, daß dieses Dezernat schon 1982 nach Wiesbaden verlegt wurde. Und Dragoner gibt sich nicht nur mit einem Beweis oder einer Quelle zufrieden.
Schmidt-Eenbooms Werke sind allerdings nicht ganz fehlerfrei. Er hat es u.a. geschafft, als Anschrift einer Kaserne ein privates Wohnhaus zu nennen.
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Die merkwürdigen Dezernate Eisenbahn Wiesbaden und Duisburg: Wiesbaden und Duisburg hatten nie Bundesbahndirektionen, also hätten hier eigentlich Dezernate Eisenbahn keinen Sinn gemacht.
Wenn mich meine mehr als 25 Jahre zurückliegende Ausbildung als Verkehrsführungsoffizier nicht trügt, dürften diese beiden Standorte ihre Erklärung in der "Übergangsorganisation Rhein Nord und Süd" haben.
Westlich des Rheins begann nach der Einteilung des Kriegsschauplatzes die "Communikation Zone", in der u.a. die Reforger-Truppen ihre Gerätelager hatten, außerdem lagen hier zahlreiche Versorgungslager.
Das Problem war nun, daß alle Truppen den Rhein überqueren mussten und man realistischerweise davon ausgehen konnte, daß die Rheinbrücken sehr schnell zerstört worden wären.
Also hatte man eine Gewässerübergangsorganisation vorbereitet, in der zahlreiche Pionierverbände, Schwimmbrückenkompanien, spezielle Fernmeldekompanien für die "Kommandanten der Übergänge" und 2 1/2 nur für die Verkehrsführung in der Gewässerzone zuständige Feldjägerbataillone eingeplant waren.
Allerdings konnten die auf der Eisenbahn von westlich des Rheins anrollenden Kampftruppen usw. nicht mitsamt den Eisenbahnwaggons über den Rhein gesetzt werden, sondern sie mußten am Westufer ausladen, mit Fähren oder im Süden auch mit Schwimmbrücken über den Rhein setzen und dann wieder auf die Eisenbahn gesetzt werden. Mit einem Fachausdruck bezeichnet man so etwas als "Brechen des Verkehrs", also den Übergang von einem Verkehrsmittel zu einem anderen Verkehrsmittel.
Die Dezernate Wiesbaden und Duisburg hatten genau diese Aufgabe, also das Bereitstellen von Zügen bis zum Übergangspunkt und dann wieder am jenseitigen Rheinufer. Bei Duisburg dürften auch noch Koordinierungsaufgaben für den Binnenschiffverkehr eine Rolle gespielt haben, da es hier den größten Binnenhafen der Welt gibt. Der Binnenschiffsverkehr hätte im V-Fall gerade für den MVG-Nachschub eine nicht unbedeutende Rolle gespielt.
Ich bin mir übrigens nicht ganz sicher, ob wirklich alle Verkehrskommandanturen ein Dezernat Eisenbahn hatten. Wenn ich mich recht erinnere, galt das nur für die Kommandanturen in deren Bezirk eine Bundesbahndirektion lag. Da es 1989 nur noch 10 Bundesbahndirektionen, dürfte es also einige Kommandanturen ohne Dezernat Eisenbahn gegeben haben.
Die drei Verkehrs-Kdtr im WBK VI waren z.B. von drei verschiedenen Typen:
760 München war Typ D 1 - Zusammenarbeit mit Bundesbahn-Direktion München
761 Regensburg war Typ A 1 - hier gab es seit Auflösung der BB-Dir 1976 wahrscheinlich kein Dezernat Eisenbahn mehr.
762 Ansbach war Typ G 1 - Zusammenarbeit mit der Bundesbahn-Direktion Nürnberg, deswegen das Dez Eisenbahn in Nürnberg und daher auch ein anderer Typ als München.
Quelle: Gerber, Johannes: Taschenbuch für Logistik, Koblenz 1977, S. 125 - 136.
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Sag ich doch!Zitat von Nemere Beitrag anzeigenDie merkwürdigen Dezernate Eisenbahn Wiesbaden und Duisburg: Wiesbaden und Duisburg hatten nie Bundesbahndirektionen, also hätten hier eigentlich Dezernate Eisenbahn keinen Sinn gemacht.
Wenn mich meine mehr als 25 Jahre zurückliegende Ausbildung als Verkehrsführungsoffizier nicht trügt, dürften diese beiden Standorte ihre Erklärung in der "Übergangsorganisation Rhein Nord und Süd" haben.
Westlich des Rheins begann nach der Einteilung des Kriegsschauplatzes die "Communikation Zone", in der u.a. die Reforger-Truppen ihre Gerätelager hatten, außerdem lagen hier zahlreiche Versorgungslager.
Das Problem war nun, daß alle Truppen den Rhein überqueren mussten und man realistischerweise davon ausgehen konnte, daß die Rheinbrücken sehr schnell zerstört worden wären.
Also hatte man eine Gewässerübergangsorganisation vorbereitet, in der zahlreiche Pionierverbände, Schwimmbrückenkompanien, spezielle Fernmeldekompanien für die "Kommandanten der Übergänge" und 2 1/2 nur für die Verkehrsführung in der Gewässerzone zuständige Feldjägerbataillone eingeplant waren.
Allerdings konnten die auf der Eisenbahn von westlich des Rheins anrollenden Kampftruppen usw. nicht mitsamt den Eisenbahnwaggons über den Rhein gesetzt werden, sondern sie mußten am Westufer ausladen, mit Fähren oder im Süden auch mit Schwimmbrücken über den Rhein setzen und dann wieder auf die Eisenbahn gesetzt werden. Mit einem Fachausdruck bezeichnet man so etwas als "Brechen des Verkehrs", also den Übergang von einem Verkehrsmittel zu einem anderen Verkehrsmittel.
Die Dezernate Wiesbaden und Duisburg hatten genau diese Aufgabe, also das Bereitstellen von Zügen bis zum Übergangspunkt und dann wieder am jenseitigen Rheinufer. Bei Duisburg dürften auch noch Koordinierungsaufgaben für den Binnenschiffverkehr eine Rolle gespielt haben, da es hier den größten Binnenhafen der Welt gibt. Der Binnenschiffsverkehr hätte im V-Fall gerade für den MVG-Nachschub eine nicht unbedeutende Rolle gespielt.
Ich bin mir übrigens nicht ganz sicher, ob wirklich alle Verkehrskommandanturen ein Dezernat Eisenbahn hatten. Wenn ich mich recht erinnere, galt das nur für die Kommandanturen in deren Bezirk eine Bundesbahndirektion lag. Da es 1989 nur noch 10 Bundesbahndirektionen, dürfte es also einige Kommandanturen ohne Dezernat Eisenbahn gegeben haben.
Die drei Verkehrs-Kdtr im WBK VI waren z.B. von drei verschiedenen Typen:
760 München war Typ D 1 - Zusammenarbeit mit Bundesbahn-Direktion München
761 Regensburg war Typ A 1 - hier gab es seit Auflösung der BB-Dir 1976 wahrscheinlich kein Dezernat Eisenbahn mehr.
762 Ansbach war Typ G 1 - Zusammenarbeit mit der Bundesbahn-Direktion Nürnberg, deswegen das Dez Eisenbahn in Nürnberg und daher auch ein anderer Typ als München.
Quelle: Gerber, Johannes: Taschenbuch für Logistik, Koblenz 1977, S. 125 - 136.
Im ZMZ-Handbuch Nr. 720 (verfahren) heißt es:
Militärische Eisenbahntransporte sind durch die Bedarfsträger bei der zuständigen Verkehrskommandantur anzufordern. Zuständig ist jeweils diejenige Verkehrskommandantur, in deren Verkehrsbezirk der Einladebahnhof liegt. Und nach nochmaliger Überprüfung der vorliegenden Karte sind die regionalen Bereiche für die Eisenbahnkommandanturen ganz andere wie die der Straßenkommandanturen.
Also lag ich von Anfang an richtig mit 10 Eisenbahnkommandanturen.
Von wegen Schlampige Vorschrift!
Danke für die Hinweise, Nemere!
Ralf
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Ralf
Apropos Binnenschiffverkehr:
Hier mussten die Bedarfsträger die Anforderung bei dem WBK anmelden, in dessen Bereich der Binnenschiffstransport aufkommt.Zuletzt geändert von Geograph; 03.06.2009, 20:51. Grund: Der Beitrag wurde auf Wunsch von onki gelöscht.
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