LARS zum Verschießen von Minensperren ist sicherlich eine gute Alternative, zum Bekämpfen direkt anrollenden Feindes war dieses System zumindest in den letzten Jahren des kalten Krieges nicht mehr die erste Wahl. Die Raketenwerfer des WP hatten alle eine wesentlich größere Kampfentfernung, der BM 21 als Pendant zum LARS lag z.B. bei 20 km.
Vergleiche von Werfer-Systemen und Rohrartillerie sind schwierig. Die Werfer sind Flächenwaffen, haben eine relativ geringe Wirkung gegen Feldbefestigungen - Rohrartillerie schießt wesentlich präziser und kann mit entsprechenden Zündern auch gegen stärkere Feldbefestigungen wirken. Hinzu kommt, daß die Umrüstung auf MARS / MLRS 1989 noch bei weitem nicht abgeschlossen war. Auch gibt es Anzeichen dafür, daß die Munitionsbevorratung für MARS /MLRS nicht besonders hoch war, während Artilleriemunition 155 mm bzw. 203 mm ausreichend vorhanden war. Wobei diese logistischen Fragen schon sehr spekulativ sind. Bisher hat noch jeder Krieg gezeigt, daß die Vorausberechnungen zum Munitionseinsatz nicht unbedingt realistisch waren - siehe z.B. schon die Munitionskrise in den ersten Wochen des 1. Weltkriegs.
Mir ging es vor allem darum, mal die Zahlenverhältnisse aufzuzeigen. Ich entsinne mich noch an meinen Offizierlehrgang A an der OSH in Hannover Anfang der 1980er Jahre. Unsere Fachlehrer, vor allem der Artillerist und der Taktiker, hatten jedenfalls einen Heidenrespekt vor der, wie sie es immer ausdrückten, "bärenstarken" Artillerie des Warschauer Paktes. Es wurde bei der Taktikausbildung auch immer großer Wert darauf gelegt, aufgeklärte Artilleriegruppierungen des Gegners, den entsprechenden Artilleriegruppe zuzuorden - RAG, DAG oder AAG, weil sich daraus oft Richtung und Entfaltung des Gegners erkennen ließ.
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