Umstrukturierung der Bundeswehr (ab 2023)

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • tannenzapfen
    Cold Warrior
    • 25.01.2022
    • 427

    #301
    Zitat von Nemere Beitrag anzeigen
    Ob das einen großen Unterschied macht, sei dahin gestellt:
    Entfernung
    Volkach - Fallingbostel/Oerbke: 420 km
    Volkach - Bernsdorf 390 km
    Klar, aber schau dir mal die anderen Standorte der beiden Regimenter an: LogRgt 1 ist in Burg, mit Bataillonen in Burg, Delmenhorst und Beelitz, LogRgt 4 ist neben Volkach in in Walldürn und Kümmersbruck. Oerbke würde deutlich besser zum Logistikregiment 1 passen, quasi 2/3 des Weges von Burg nach Delmenhorst. Bernsdorf ist für keines der Regimenter wirklich gut gelegen, aber die Lausitz war m.W. als Standort gesetzt. Der Standort wurde der Region im Rahmen der Bund-Länder-Einigung zum Kohleausstieg quasi als "Kompensation" zugesprochen. Halt mal wieder das alte Lied "Standortpolitik auf dem Rücken der Bundeswehr".

    Meine Vermutung wäre, dass das noch "fehlende" 8. mobile Logistikbataillon dann nach Oerbke kommt- falls es denn kommt.

    Kommentar

    • Nemere
      Cold Warrior
      • 12.06.2008
      • 2802

      #302
      Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen
      Halt mal wieder das alte Lied "Standortpolitik auf dem Rücken der Bundeswehr".
      Vollkommen richtig festgestellt!
      Aber das ist ja gerade das Schlimme, das man aus diesen in der Vergangenheit schon vielfach gemachten Fehlern nicht lernt und wieder für diese aus Sicht des Militärs unbrauchbaren Entscheidungen Millionen aus dem Fenster wirft, die an anderer Stelle notwendiger wären.

      Kommentar

      • Thunderhorse
        Cold Warrior
        • 09.02.2006
        • 1863

        #303
        Oerbke: Bundeswehr stellt neues Logistikbataillon in Dienst

        Kommentar

        • tannenzapfen
          Cold Warrior
          • 25.01.2022
          • 427

          #304
          Die Niederlande wollen ein eigenes Panzerbataillon aufstellen, mit Standort Bergen-Hohne: https://esut.de/2024/10/meldungen/53...nzerbataillon/

          Mal schauen, was dann aus dem bisherigen deutsch/niederländischen Panzerbataillon 414 wird.

          Kommentar

          • kato
            Cold Warrior
            • 03.03.2009
            • 862

            #305
            Die originale (sehr ausführliche) Pressemitteilung des Niederländischen Verteidigungsministeriums findet sich auf niederländisch hier: https://www.defensie.nl/actueel/nieu...de-vuist-terug

            Vorgesehen ist die Beschaffung von 46 Leopard 2A8. Es wird dabei dann erklärt, dass vorgesehen ist aus diesen ein volles Bataillon aufzustellen (d.h. die 16 Leos im PzBtl414 blieben dort) unter Beistellung von nicht näher ausgeführten unbemannten Systemen und einer integrierten Umlaufreserve an Panzern. Als Absicherung dafür falls aus den unbemannten Systemen nichts wird enthält die Beschaffungsvorlage eine Option auf weitere 6 Leopard 2A8, die bis zum geplanten Zulauf der ersten Panzer 2027 eingelöst werden kann und - unter Wegfall einer Umlaufreserve - die "übliche Minimalzahl" von 52 Panzern für das neue Bataillon sicherstellt.

            Mit geplanten 500 Mann fällt das Bataillon für die Anzahl Panzer aber auch recht groß aus - evtl. sind hier aber Anteile (z.B. Instandsetzung) mit eingeplant, die in der Bundeswehr nicht direkt im Bataillon verankert sind. Bergen-Hohne wird wegen des Übungsplatzes mit Panzerschießbahnen avisiert, die man im eigenen Land so nicht mehr hat. Die mögliche Stationierung wird "mit Deutschland gemeinsam untersucht".

            Der niederländische Anteil am PzBtl 414 wird im Fazit noch mal erwähnt, aufgrund des Fähigkeitserhalts durch dessen Existenz.

            "Wollen" ist übrigens relativ. Es wird nebenbei erwähnt, dass die Niederlande mit dem neuen Bataillon "Forderungen der NATO" erfüllen.

            Kommentar

            • DeltaEcho80
              Cold Warrior
              • 09.03.2013
              • 1688

              #306
              Vor einiger Zeit ist die neue Ausgabe des "Der Infanterist" erschienen. In dieser Ausgabe ist auch eine aktuelle Lagefeststellung zur "Brigade Litauen" enthalten.

              > Die Brigade hat durch GI Breuer die offizielle Bezeichnung "Panzerbrigade 45" erhalten. Es wurde bewusst eine Bezeichnung gewählt, die nicht auf eine aufgelöste Brigade zurück geht.
              > Im April 2024 wurde das Vorkommando nach Litauen entsendet, dieses befindet sich momentan in einem Bürohochhaus in Vilnius.
              > Im vierten Quartal 2024 soll das Vorkommando zu einem Aufstellungsstab mit 150 Planstellen aufwachsen
              > Im Frühjahr 2025 findet der offizielle Aufstellungsappell statt - danach beginnt die Übergangsphase. In dieser liegt der Fokus auf der schrittweisen Verlegung der Hauptkräfte nach Litauen. Diese Verlegung soll in den Jahren 2025 und 2026 erfolgen, sofern die Bereitstellung der zivilen und militärischen Infrastruktur erfolgen kann
              > Voraussichtlich in 2026 soll die Battle Group Lithuania als multinationales Kampftruppenbataillon in die Brigade integriert werden
              > Die Übergangsphase endet mit Erreichen der vollen Einsatzbereitschaft, nicht später als Ende 2027
              > Sobald die volle Einsatzbereitschaft ("FOC") erreicht ist, beginnt die "Full Implementation Phase", deren Ziel es ist, die volle Einsatzbereitschaft an Infrastruktur, Personal und Material herzustellen sowie die volle Interoperabiltät.
              > Es wird 2 Standorte geben: Rüdninkai und Rukla. Dort werden jeweils Wohnheimunterkünfte entstehen. In Kaunas und Vilnius werden Wohnungen für die Familen, Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen entstehen. Dies erweist sich lt. Bericht als "größte Herausforderung" und beeinflusst den gesamten Zeitplan der Aufstellung.
              > An zwei weiteren, namentlich hier nicht genannten Orten, werden logistische Einrichtungen entstehen
              > Eine Bundeswehrverwaltungsstelle wird eingerichtet
              > Die Inhouse-Gesellschaften wie die HIL GmbH, die Fuhrparkservice, das Bekleidungsmanagement sowie die BWI haben sich ebenfalls auf Unterstützung vor Ort einzustellen

              Lt. des Berichts gab es schon für den Aufstellungsstab eine "hohe Zahl initiativer Interessensbekundungen", was "auf ein reges Interesse schließen lässt, an diesem Leuchtturmprojekt mitzuwirken"

              Auch wurden über das Verteidigungsministerium bereits Abstimmungen mit den anderen Ressorts begonnen, was "die nötigen Gesetzesänderungen" betrifft. Ziel muss es sein, den Dienst dort möglichst attraktiv zu machen.

              Im Ministerium selbst und dort in der Abteilung" Militärstrategie, Einsatz und Operationen" ist ebenfalls eine Koordinierungsstelle "Litauen" eingerichtet (diese hat auch den Artikel verfasst).

              Kommentar

              • Malefiz
                Cold Warrior
                • 22.12.2010
                • 368

                #307
                Ich habe gerade eine Rede von Sönke Neitzel auf youtube gefunden, die sich damit beschäftigt, wie sich unsere Einstellung als Gesellschaft, ändern muss um kriegstüchtig zu werden. Er wirft in seinem Vortrag "Die Kriegstüchtigkeit der Bundeswehr" die Frage auf, inwiefern Europa und seine Nationalstaaten reformfähig seien.
                Sehr sehenswert: https://www.youtube.com/watch?v=iszpgWb6kUU.

                Kommentar

                • Nemere
                  Cold Warrior
                  • 12.06.2008
                  • 2802

                  #308
                  Neitzel hat sicher in vielen Punkten recht. Aber auf den Punkt hat es einer der Kommentatoren gebracht:
                  "Deutschland als ärmer werdendes Land wird nicht viel finanzieren."

                  Angesicht der Multi-Krisen in Europa und vor allem in der Bundesrepublik ist mangelnde Verteidigungsfähigkeit nur eines unter zahllosen Problemen. Das hat Neitzel leider kaum erwähnt.

                  Kommentar

                  • Malefiz
                    Cold Warrior
                    • 22.12.2010
                    • 368

                    #309
                    @Nemere
                    Du hast vermutlich recht.
                    Wir haben immer den perfekten Weg gesucht. Wenn wir unsere Infrastruktur halten wollen, müssen wir wohl Abstriche in der Ausführung machen, wenn wir für alles die Unterhaltung finanzieren wollen. An manchen Orten reicht vielleicht auch eine Landstrasse anstatt einer Bundesstrasse. Nicht jedes Krankenhaus muss alles anbieten usw. Unsere Bauvorschriften machen Eigenheime unheimlich teuer.
                    Mehr Geld in die Bildung und für jedes Kind ein Tablet führen nicht unbedingt zu besseren Ergebnissen.
                    Vieles von dem was Neitzel für die Bundeswehr beschreibt, läßt sich auch auf andere Teile der Verwaltung anwenden. Und dann stellt sich öfter die Frage der Reformierbarkeit.
                    Vielen ist es egal, ob wir uns verteidigen können. Die stellen sich gar nicht die Frage, ob ihre Lebensumstände es wert sind verteidigt zu werden.

                    Kommentar

                    • DeltaEcho80
                      Cold Warrior
                      • 09.03.2013
                      • 1688

                      #310
                      Zitat von Malefiz Beitrag anzeigen
                      @Nemere

                      Vieles von dem was Neitzel für die Bundeswehr beschreibt, läßt sich auch auf andere Teile der Verwaltung anwenden. Und dann stellt sich öfter die Frage der Reformierbarkeit.
                      Vielen ist es egal, ob wir uns verteidigen können. Die stellen sich gar nicht die Frage, ob ihre Lebensumstände es wert sind verteidigt zu werden.
                      Das ist doch genau unser gesamtgesellschaftliches Problem: Wir wurden die letzten 35 Jahre weich gespült, da die "Friedensdividende" und die "Freunde ums uns herum" wichtiger waren, als ein starker, verteidigungsfähiger Staat. Kohl wollte das alles "im europäischen Rahmen" lösen, was man aber mehr oder weniger als gescheitert ansehen muss. Im Endeffekt hat er Post, Bahn und so vieles mehr verkauft, damit der Euro eingeführt werden konnte - das zeigt sich nun in der maroden Infrastruktur.

                      Und diese Vergangenheit, eine in meinen Augen geistig völlig degenerierte, auf blanken Egoismus ausgelegte Gesellschaft und eine absurde Bürokratie ergeben diesen Mix, dass niemand mehr einen starken Staat fordert. Und die, die diesen fordern, werden gleich als geistige Brandstifter dargestellt.

                      Scholz erzählt uns was von Zeitenwende, hat aber in Wirklichkeit einen sicherheitspolitischen Berater, dem es nur darum geht, die "freundschaftlichen Beziehungen" zu Russland wieder aufzubauen und der deshalb die Ukraine-Politik massiv in "seine" Richtung lenkt und dem Kanzler immer wieder erzählt, dass wir Putin nicht noch mehr ärgern dürfen. Jens Plötner heißt der Mann:



                      Er hat viele Jahre unter Frank-Walter Steinmeier gedient und soll ein Apologet sozialdemokratischer Ostpolitik sein. Über Jens Plötner gibt es sehr konträre Ansichten. Eine Begegnung mit dem wichtigsten Berater des deutschen Bundeskanzlers.


                      In der aktuellen Ausgabe der Loyal schreibt der Chefredakteur Uzulis in seinem Leitwort, dass sich das Kieler "Institut für Wirtschaftsforschung" in einer Studie mit der deutschen Rüstung beschäftigt. Die Forscher haben ausgerechnet, dass sich die Summe der Einsparungen bei der BW in den letzten 30 Jahre auf 400 bis 600 Milliarden (!) Euro beläuft.
                      Da wird ein Sondervermögen von 100 Milliarden zum Tropfen auf den heissen Stein.

                      Ich persönlich habe den Glauben verloren, dass man an der Verteidigungspoltik politisch gewollt etwas ändern will und wird. Das musste ich jetzt mal loswerden...

                      Kommentar

                      • DeltaEcho80
                        Cold Warrior
                        • 09.03.2013
                        • 1688

                        #311
                        Kaum hatte ich obigen Beitrag abgesetzt, ist die Info gekommen, dass es eine neue Folge von Wiegolds Podcast "Sicherheitshalber" gibt - in der es genau um diese Themen wie Beschaffungswesen und die Forderung der NATO geht, dass die Bundeswehr mehr Brigaden bringen muss:

                        “Sicherheitshalber” ist der Podcast zur sicherheitspolitischen Lage in Deutschland, Europa und der Welt. In Folge 87 sprechen Thomas Wiegold, Ulrike Franke, Frank Sauer und Carlo Masala über Geld. Und zwar das Geld, das der deutsche Staat für Rüstung ausgibt. Funktioniert das – Stichwort: Zeitenwende – inzwischen alles besser? Bekommen wir also schneller und günstiger das, … Folge #87 Ist Rüstung bei uns extra-teuer (und wenn ja, warum)? NATO-Brigaden: Wunsch vs. Wirklichkeit weiterlesen

                        Kommentar

                        • tannenzapfen
                          Cold Warrior
                          • 25.01.2022
                          • 427

                          #312
                          Ich habe mir die Folge noch nicht angehört, aber immer, wenn ich lese, dass die Bundeswehr über neue Brigaden nachdenkt, denke ich mir: Rüstet doch erstmal die bestehenden aus, vollständig, mit einer materiellen Umlaufreserve und einem funktionierenden Ersatz/Reservewesen, mit Flugabwehr, Brigadeartillerie und mit gut ausgestatteten Divisionstruppen darüber. Und dann könnt ihr von mir aus anfangen, über neue Brigaden nachzudenken...

                          Kommentar

                          • DeltaEcho80
                            Cold Warrior
                            • 09.03.2013
                            • 1688

                            #313
                            Es geht nicht unbedingt um den Gedanken, dass die BW neue Brigaden aufstellen will, sondern dass die NATO diese fordert.

                            Insgesamt will man 49 Brigaden mehr habe,n 6 davon "soll" die Bundeswehr aufstellen, lt. General Cavoli.

                            Nach bislang unveröffentlichten Nato-Plänen müssen die Alliierten zur Absicherung gegen Russland deutlich mehr Truppen und Waffen stellen – auch Deutschland. Das Papier liegt WELT AM SONNTAG vor. Handlungsbedarf gibt es auch bei der Luftverteidigung. Dafür sind „erhebliche“ Finanzmittel nötig.


                            Die Folge läuft gerade bei mir. Der oben genannte Link ist aus den Shownotes zum Podcast.

                            Kommentar

                            • tannenzapfen
                              Cold Warrior
                              • 25.01.2022
                              • 427

                              #314
                              Verstehe, danke!

                              Kommentar

                              • Nemere
                                Cold Warrior
                                • 12.06.2008
                                • 2802

                                #315
                                Zitat von DeltaEcho80 Beitrag anzeigen
                                Ich persönlich habe den Glauben verloren, dass man an der Verteidigungspoltik politisch gewollt etwas ändern will und wird. ...
                                Das einzige, was Scholz, Baerbock, Habeck, Faeser, Lauterbach und die ganzen anderen fragwürdigen Gestalten, die sich Politiker nennen, wollen, ist wiedergewählt zu werden. Irgendwelche übergeordneten Ziele, die nicht sofort diesem Ziel der Wiederwahl dienen, sind für die momentan Regierenden uninteressant und wären es auch für Politiker einer jeden anderen Couleur, einschließlich AfD und BSW.
                                Von dem nicht mehr beherrschbaren Einfluss zahlloser Lobbyisten und Pressure Groups, die man heute auch beschönigend "NGO" nennt, gar nicht zu reden.
                                Ich habe jeden Glauben an wirkliche Reformen unseres Staates längst verloren, und für die Europäische Union schaut es eher noch schlimmer aus.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X