Umstrukturierung der Bundeswehr (ab 2023)
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Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen
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Weiß jemand, wie die Logistik dann zukünftig organisiert wird? Haben die zwei Regimenter eine spezielle Bewandnis (z.B. Unterstellung unter eine Division o.ä.)?
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Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigenWeiß jemand, wie die Logistik dann zukünftig organisiert wird? Haben die zwei Regimenter eine spezielle Bewandnis (z.B. Unterstellung unter eine Division o.ä.)?
Zuvor war die Einrichtung dieser Logistikkette nur als LogRgt 1 etabliert, und die Logistikbataillone dieses Regiments in ihrer Struktur "teilbar" (jede Kompanie gespiegelt vorhanden) um zwei parallele Einsätze fahren zu können. Diese Teilbarkeit wird m.E. aufgelöst (um hieraus Dienstposten freizumachen für die neuen RSOM-Bataillone).
Den Regimentern sind prinzipiell dann jeweils drei identische Logistikbataillone sowie ein RSOM-Bataillon unterstellt. Das RSOM-Bataillon dient dem Einrichten von Sammelräumen und Rastplätzen für Truppe, Betrieb von und Umschlag in Häfen und Flughäfen sowie dem Staging von Material (Zusammenführung von zugeführtem Material und Truppe). Die entsprechenden Fähigkeiten waren in Teilen - primär im LogRgt 1 - schon vorher in den LogBtl vorhanden, wurden aber jetzt gebündelt. Übrigens auch intern, statt quer verteilten Zügen gibt es im RSOM-Bataillon sortenreine Kompanien für diese Aufgaben. Das RSOM-Btl für LogRgt 4 soll bis 2027 aufgestellt werden, dem RSOM-Batallion für LogRgt 1 fehlt wohl noch eine Transportkompanie. Beide RSOM-Bataillone sollen übrigens gewissermassen teilaktiv sein (ca 40% Aufwuchs im V-Fall).
Durch die Logistikbataillone der LogRgt werden im Einsatzland Versorgungspunkte aufgebaut (und Material dorthin transportiert). An diesen dürfen die Logstikeinheiten der eingesetzten Truppe - aller Teilstreitkräfte - ihre Versorgungsgüter übernehmen.Zuletzt geändert von kato; 26.12.2023, 20:32.
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Vielen Dank, kato!
Zitat von kato Beitrag anzeigenDurch die Logistikbataillone der LogRgt werden im Einsatzland Versorgungspunkte aufgebaut (und Material dorthin transportiert). An diesen dürfen die Logstikeinheiten der eingesetzten Truppe - aller Teilstreitkräfte - ihre Versorgungsgüter übernehmen.
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Ich denke da wird noch einiges "glatt" gezogen, die Bataillone sind momentan auch teilweise etwas uneinheitlich gegliedert. Aber ohne Abgaben von Dienstposten von der SKB zum Heer.
Vermutlich werden pro Bataillon 2 Nachschub-, 2 Transport- und eine Instandsetzungskompanie bleiben. Die zweiten Transportkompanien verstecken sich im Moment hinter den nichtaktiven, nur in einigen Bataillonen vorhandenen Ergänzungstruppenteilen/Reservekompanien (üblicherweise 7./).
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Für wie viele Mann kann ein solches Regiment die Einsatzlogistik stellen? Wenn du das Weißbuch nimmst, wahrscheinlichb so in der Größenordnung 5-10.000? Für einen "großen" Artikel-5-Fall würden dann wohl beide gleichzeitig benötigt?
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Ich will eure Logistik-Diskussion nicht abwürgen, aber General Mais hat in einem offenen Brief an GI Breuer davor gewarnt, für die "Litauen-Brigade" auf vorhandene Materialbestände zurückzugreifen:
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Das ist für das Heer auch saudumm gelaufen: Erst wurden die Sondervermögensmilliarden ausgegeben, und dann wurde die Litauen-Brigade angeordnet. Die Vollausstattung einer zusätzlichen Brigade wäre ja eigentlich ein perfektes Beispiel für sinnvoll ausgegebenes Sondervermögen-Geld gewesen. Stattdessen kauft man für mehrere Milliarden Arrow-3, nur damit man der Presse einen "Raketenschutzschild" präsentieren kann...
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Einige Sätze aus den Kommentaren zu diesem Artikel, die das Dilemma auf den Punkt bringen:
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Wenn man zu Beginn des Krieges nur mit 70 Prozent des Materials dasteht und keine Reserven hat, dann hat man nur eins – ein großes Problem.
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Fazit: wenn das Heer eine (!) vollausgestattete mechanisierte Brigade zusammenstellt bleibt für den Rest (im Mittel) nur mehr 55% des Materialsolls über. Und dessen Klarstand ?
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Ob unsere Bundeswehr mit 60% ihres Solls oder mit 55% ihres Solls unfähig ist ihren Auftrag zu erfüllen, ist doch egal.
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Seit vielen, sehr vielen Jahren ist offensichtlich, daß die Bundeswehr eine Organisation (von Armee will ich nicht sprechen) ist, der es an Grundlegendem gebricht: Großwaffensysteme sind in geringer Stückzahl vorhanden, es gibt für das wenige keine einsatzfähige MatErhalt-Konzeption. Munition ist kaum bevorratet, es gibt nicht ausreichend Infrastruktur dafür, … Personal ist nicht ausreichend vorhanden, das vorhandene in einer nicht sinnvollen Alters-/Dienstgradstruktur. Es gibt weder Pläne noch Strukturen zum Aufwuchs in Krisenzeiten. Es fehlen ganz (HFla,) oder weitgehend (Art) wesentliche Truppengattungen für das Gefecht der verbundenen Waffen. So, und jetzt wollen wir eine Kampfbrigade voll aufstellen, rechnen alles einmal durch und sind entsetzt, daß dann nichts mehr übrig bleibt, um zu üben, auszubilden???
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Ohne die Fähigkeit Drohnen abzuwehren sind unsere Truppen ähnlich verletzlich wie die Russen. Und die Durchhaltefähigkeit ist nicht gegeben. Die Munitionsbestände werden zwar langsam aufgefüllt, aber die notwendigen Lagerkapazitäten werden erst mittelfristig aufgebaut. Über die Ausweitung der Bevorratung von Ersatzteilen wurde nicht mal gesprochen. Und Materialreserven zum Ersatz von Verlusten – darüber brauchen wir bei einem Ausstattungsgrad von 55% gar nicht erst sprechen. Völlig unrealistisch.
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Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigenFür wie viele Mann kann ein solches Regiment die Einsatzlogistik stellen? Wenn du das Weißbuch nimmst, wahrscheinlichb so in der Größenordnung 5-10.000? Für einen "großen" Artikel-5-Fall würden dann wohl beide gleichzeitig benötigt?
Die übergeordneten Nachschubbataillone sind dann wohl bei der Streitkräftebasis zu vermuten?
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Zitat von Malefiz Beitrag anzeigenEine Brigade nach Heeresmodell IV hätte eine Nachschubkompanie und eine Instkompanie gehabt. Transportkompanien gab es da nicht. Daher denke ich, dass da wohl nur ein Bataillon geplant ist.
Die übergeordneten Nachschubbataillone sind dann wohl bei der Streitkräftebasis zu vermuten?
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Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigenMeine Frage bezog sich aber darauf, für welchen Kräfteansatz die LogRgt die "Einsatzlogistik" stemmen können. Reden wir hier über einen Verband in Brigadegröße, oder mehrere Divisionen?
Für verstärkte Brigadegröße im Bereich 5000 Mann (beispielsweise größere Verlegeübungen oder auch VJTF) wird im Regelfall ein Bataillon eingesetzt.
Zitat von Malefiz Beitrag anzeigenEine Brigade nach Heeresmodell IV hätte eine Nachschubkompanie und eine Instkompanie gehabt. Transportkompanien gab es da nicht. Daher denke ich, dass da wohl nur ein Bataillon geplant ist.
Die übergeordneten Nachschubbataillone sind dann wohl bei der Streitkräftebasis zu vermuten?
Wenn man den Vergleich zur Heeresstruktur IV ziehen möchte, sind die beiden LogRgt der SKB das, was damals übergeordnet erfüllt wurde von:- den Nachschub- und Instandsetzungskommandos der drei Korps
- den Versorgungskommandos der Territorialkommandos
- den LwVersRgt der Luftwaffenunterstützungsgruppenkommandos Nord und Süd
- den MarTrspBtl der Marineabschnittskommandos Nordsee und Ostsee
Zusammen hatten diese grob das Äquivalent von 10 InstBtl, 22 TrspBtl und 11 NschBtl (plus Luftwaffenwerften). Ein paar Funktionen primär der Transportbataillone sind privatisiert worden, von daher kommt der heutige Kräfteansatz durchaus recht genau hin.
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Herzlichen Dank! Ich bin gespannt, was mit den "CSS"-Bataillonen auf Divisionsebene noch kommt, die in der "Zielstruktur" vorgesehen waren.
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