Umstrukturierung der Bundeswehr (ab 2023)
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Geht um die 13. Leichte Brigade, alle anderen sind schon woanders (1. PzDiv, DSK) unterstellt. Damit sind dann alle drei niederländischen Brigaden ins deutsche Heer eingegliedert.
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Zitat von Nemere Beitrag anzeigenWieso muss eine deutsche Brigade Anleihen bei der US-Army hinsichtlich ihrer Einheitsbezeichnung machen??
Meinetwegen kann man dieses neue Konstrukt auch "Leichte Brigade" nennen, das wäre neutral und ist kaum belastet.
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Ehrlich gesagt kommen mir die Einsatzgrundsätze irgendwie inzwischen verdächtig bekannt vor..............
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Dann sollten wir aber auch die Radfahrabteilungen und Radfahrbataillone wieder aufleben lassen, die bei der Wehrmacht auch zu den "Schnellen Truppen" zählten. Sogar eine "Radfahr-Aufklärungs-Brigade" gab es 1944/45. Das würde doch hervorragend passen. Radfahrer sind ökologisch und nachhaltig, damit wären die Grünen nach ihrer Niederlage bei den Koalitionsgesprächen wieder etwas getröstet.
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Jetzt mal ernsthaft. Ich finde den Begriff Kavallerie gar nicht so abwegig.
Ich gehe stark davon aus dass die Umstrukturierungen nicht von Dauer sein werden.
Insbesondere unter dem Gesichtspunkt dass PzBtl 203 und PzGrenBtl 212 im Standort Augustdorf verbleiben.
Wieso jetzt die Panzerbrigade 21 in Jägerbrigade 21 umbennen, um sie in wenigen Jahren möglicherweise in Panzergrenadierbrigade 21 umzubenennen?
Im Prinzip stammen alle mechanisierten Einheiten im Kern aus der Kavallerietruppe ab. Warum nicht diesen traditionellen Begriff verwenden?
Die Jägertruppe der Bundeswehr ist schließlich auch nur ein rekonstruiertes Gebilde aus der Heeresstruktur3. Im Prinzip handelte es sich hierbei um Panzergrenadierverbände(mot) für die es keine Schützenpanzer gab.
Aber diese Stammlinie wird gern verschwiegen
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Zitat von Rheinpreußen Beitrag anzeigenAber diese Stammlinie wird gern verschwiegen
Die Jäger gab es schon seit dem 18. Jahrhundert in allen deutschen Armeen, sie wurde als "leichte" Infanterie betrachtet. Im Kaiserreich gab es auch noch eigene Jägertruppenteile, obwohl diese inzwischen fast die gleiche Ausbildung wie die normale Infanterie hatten. Als Besonderheit hatten die Jäger eine erweiterte Schießausbildung. Bei Kriegsbeginn 1914 hatten die Jäger teilweise bereits bei den Bataillonen Maschinengewehre (gab es sonst erst auf Regimentsebene) und waren teilweise mit Fahrrädern beweglich gemacht, weil sie als infanteristische Komponente der damaligen Kavalleriedivsionen vorgesehen waren. Für den Einsatz in schwierigem Gelände auf dem Balkan und in den Alpen entstanden dann im ersten Weltkrieg erste Gebirgstruppenteile und auch eigene Jägerregimenter.
Im zweiten Weltkrieg wurden 1942 in Deutschland aus den bisherigen Infanterie-Truppenteilen 1942 die "Grenadiere" als reine Propaganda-Schaumschlägerei. Die Grenadiere waren seit Ende des 17. Jahrhunderts die Granaten werfenden Infanteristen, von denen es meistens eine Kompanie pro Regiment gab.
Die Bezeichnung "Grenadiere" übernahm dann die Bundeswehr 1955 für die zunächst vorgesehenen reinen Infanteriedivisionen, also die "Grenadierdivisonen". Diese Grenadierbataillone sassen auf LKW, "Panzergrenadiere" gab es nur bei den Panzerdivisionen. Mit der Heeresstruktur 2 wurde dann der Suggestivname "Panzergrenadier" für alle Infanterie-Einheiten des Feldheeres eingeführt, auch wenn die Masse nur "mot" auf Unimog oder "MTW" auf dem M 113 war.
Das Territorialheer blieb dagegen bei den "Grenadierbataillonen TV", aus denen dann in der Heeresstruktur 3 die Jäger wurden.
Es ist also nicht so, dass die Jäger aus den PzGren (mot) der Heeresstruktur 2 stammen. Vielmehr stammen die meisten PzGrenBtl aus einem Grenadierbataillon (mot) der Heeresstruktur 1 ab, weil damals nur das PzGrenLehrbataillon Schützenpanzer (M 39) hatte.
Das gleiche gilt von der Aussage, dass alle mechanisierten Einheiten im Kern aus der Kavallerie abstammen. Sicher ging ein Teil der Kavallerieverbände der Wehrmacht in den Panzerdivisionen auf. Ein mindestens ebenso großer Anteil der Kavallerieregimenter wurde jedoch bei Mobilmachung 1939 zur Aufstellung der nur als Geräteeinheiten bestehenden Aufklärungsabteilungen der Infanteriedivisionen verwendet, die lediglich über drei schwach gepanzerte Pkw als "mechanisierte" Teile verfügten. Diese Aufklärungsabteilungen endeten dann spätestens in Rußland als "Divisions-Füsilierbataillone", was nichts anderes als mit Fahrrädern beweglich gemachte Infanteriebataillone waren.
Der eigentliche Kern der Panzertruppe stammt dagegen aus der Kraftfahrtruppe, also aus der Nachschubtruppe, weil man dort unter Umgehung des Versailler Vertrages mit den wenigen vorhandenen Kraftfahrzeugen die taktischen Grundsätze der Panzertruppe konkretisierte. Guderian war übrigens auch nie Kavallerist, sondern eigentlich Jäger und diente während des gesamten Ersten Weltkrieg bei der Nachrichtentruppe, bei der Reichswehr bei besagter Kraftfahrtruppe. Auch von den anderen Protagonisten der deutschen Panzertruppe wie Lutz, Nehring, Volckheim, von Radlmaier kam kein einziger von der Kavallerie. Die Widerstände in der Kavallerie gegen die Bildung von Panzerverbänden lassen sich in den zeitgenössischen Militärzeitschriften nachvollziehen.
Man muß den Soldaten wirklich keine "Kavalleriebrigade" antun, diese Bezeichnung würde doch nur zum Hohngelächter führen. Die tiefschürfenden Diskussionen, die wir hier führen, sind für den normalen Staatsbürger und schon gar nicht von irgendwelchen Journalisten von "SPIEGEL" oder "FOCUS" nachvollziehbar. Man würde sehr schnell konstatieren, dass die Planer der Bundeswehr komplett den Verstand verloren haben, weil sie eine "Kavalleriebrigade" erschaffen, obwohl es keinerlei Kavallerie in der Bundeswehr gibt oder gab.
Bei Amerikanern oder Briten mag das mit deren ungebrochenen Traditionen der alten Regimenter etwas anders aussehen.
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Zitat von Nemere Beitrag anzeigenBei Amerikanern oder Briten mag das mit deren ungebrochenen Traditionen der alten Regimenter etwas anders aussehen.Und dann gibt's noch die 1st Cavalry Division, die - wie auch die 1st Armored Division oder die 1st Infantry Division- eine Panzerdivision ist...
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Wir reden hier immer nur über das Heer. Aber auch in der Marine soll sich einiges ändern.
Das Zielbild für die Marine ab 2035 (bundeswehr.de)
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Endlich tut sich auch in Sachen Ausstattung der Reserve etwas. Ich habe da in der "Soldat und Technik" einen schönen Artikel gefunden.
Technicals für die Territorialkräfte – Reserve erhält vielseitige Fahrzeugfamilie (soldat-und-technik.de)
Besonders interessant finde ich das Mobilitäts-Militarisierungs-Modell. Habe auch gleich einen Antrag gestellt und hoffe, dass ich ich die Beschaffung des VW Amarok mit Camperaufbau bis zum Sommerurlaub durch habe.
Wünsche einen schönen 1. April!
PS: Bitte kein "Danke" abgeben. Ist kein nützlicher Beitrag:-)))
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Zitat von Tutenberg Beitrag anzeigenEndlich tut sich auch in Sachen Ausstattung der Reserve etwas. Ich habe da in der "Soldat und Technik" einen schönen Artikel gefunden.
Technicals für die Territorialkräfte – Reserve erhält vielseitige Fahrzeugfamilie (soldat-und-technik.de)
Besonders interessant finde ich das Mobilitäts-Militarisierungs-Modell. Habe auch gleich einen Antrag gestellt und hoffe, dass ich ich die Beschaffung des VW Amarok mit Camperaufbau bis zum Sommerurlaub durch habe.
Wünsche einen schönen 1. April!
PS: Bitte kein "Danke" abgeben. Ist kein nützlicher Beitrag:-)))
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Zitat von Tutenberg Beitrag anzeigenWir reden hier immer nur über das Heer. Aber auch in der Marine soll sich einiges ändern.
Das Zielbild für die Marine ab 2035 (bundeswehr.de)
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Zitat von Nemere Beitrag anzeigenSolche "Stammlinien"-Debatten führen eigentlich zu nichts, weil man alle möglichen Herleitungen ableiten kann.
Die Jäger gab es schon seit dem 18. Jahrhundert in allen deutschen Armeen...............
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Vielmehr stammen die meisten PzGrenBtl aus einem Grenadierbataillon (mot) der Heeresstruktur 1 ab, weil damals nur das PzGrenLehrbataillon Schützenpanzer (M 39) hatte.
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Im Prinzip gebe ich dir Recht. Traditions- und Stammlinien-Debatten sind müßig, auslegbar, diskutabel und politisch nicht gewollt.
Das Hauptproblem der Bundeswehr ist, dass ihr per Erlass sämtliche Tradtionslinien vor 1955 verboten sind ( Ausnahmen bestätigen die Regel), die Traditionswürdigkeit sich poltisch tagesaktuell ändern kann.
Das größte Problem aber ist, dass es ihr aufgrund ständiger Umstrukturierungen, Auflösungen, Unterstellungswechsel, Standortwechsel und Umbennungen quasi unmöglich ist eigene Traditionslinien aufzubauen.
Nun aber zurück in die Zukunft
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Zitat von Tutenberg Beitrag anzeigenWir reden hier immer nur über das Heer. Aber auch in der Marine soll sich einiges ändern.
Das Zielbild für die Marine ab 2035 (bundeswehr.de)
vebeg.JPG
Was soll eigentlich aus dem Standort Glücksburg samt Bunkeranlage werden aufgrund der veränderten Sicherheitslage?
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Zitat von Nemere Beitrag anzeigenLeider ist in dem Artikel mit keinem Wort erwähnt, was diese Modernisierung der Marine kosten soll und wie es finanziert wird. Eine solche Menge an modernen Schiffen ist nicht billig. mit den 19,3 Milliarden, die bisher im Sondervermögen Bundeswehr für die Marine vorgesehen sind, wird man nicht weit kommen. Vielleicht sollte man die "Schaumweinsteuer" (vulgo Sektsteuer) wieder dafür heranziehen. Diese Steuer wurde anno 1902 explizit für die Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte eingeführt und danach nie mehr abgeschafft.
- Fregatte Klasse F125: Vier Schiffe in Dienst, bei drei würde also eines schon früh außer Dienst gehen
- K130: Hier gibt es ein in Dienst stehendes erstes Los von fünf Schiffen, ein sich im Bau befindliches zweites Los von fünf Schiffen und Gedanken an ein drittes Los, wobei beim Sondervermögen einmal die Rede war, nur ein Schiff daraus zu beschaffen. Dieses eine Schiff und das zweite Los wären aber schon die 6, die man sich als untere Zielgröße vorstellt.
- U-Boote-Klasse 212: Hier sind u.a. die Milliarden aus dem Sondervermögen vorgesehen
- Fregatten Klasse 126: Dito
- Seefernaufklärer P-8: Dito
Bleiben als größere Posten vor allem noch die sechs Fregatten Klasse F127 und die noch recht nebulösen "Future Combat Surface Systems" sowie die neuen Minenabwehrplattformen.
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