Sperranlagen im Landkreis Neustadt an der Waldnaab

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  • CampGates
    Cold Warrior
    • 14.01.2009
    • 995

    #1

    Sperranlagen im Landkreis Neustadt an der Waldnaab

    Servus,

    heute möchte ich hier mal ein etwas seltsames Objekt vorstellen, welches mir schon seit längerer Zeit immer wieder beim Vorbeifahren mit dem Auto ins Auge gefallen ist. Ich bin wirklich kein Fachmann hinsichtlich Sperranlagen, aber dieser massige Betonkeil, der an dem auf den nachfolgenden Photos gezeigten Bahndurchlass in Windischeschenbach errichtet wurde (wann, kann ich nicht sagen), kann eigentlich gar nichts anderes als eine Sperrvorrichtung sein. Ich hab auf jeden Fall noch nirgendwo etwas Vergleichbares gesehen.

    Erst mal zur Lage: Windischeschenbach (hier gibt’s u. a. auch die sog. Kontinentale Tiefbohrung, das „tiefste Loch der Erde“ , zudem ist Wind. auch die "Hauptstadt" des äußerst süffigen Zoigl-Bieres) liegt in Nordbayern, genauer in der Oberpfalz, Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Der Nachbartort, der unmittelbar an Windischeschenbach im Osten angrenzt, heißt Neuhaus. Die beiden Orte werden von der Fichtelnaab und einem Bahndamm (Linie Hof-Regensburg) jeweils in Nord-Süd-Richtung verlaufend, geographisch voneinander getrennt. Die Entfernung zur Grenze der ehemaligen CSSR beträgt ca. 20 km Luftlinie.

    Die Abmessungen des o. g. Betonkeiles, im Querschnitt ein gleichschenkliges Dreieck ohne Spitze, schätze ich wie folgt: Die Länge beträgt entsprechend der Öffnung des Bahndurchlasses + Überlappung ca. 5 m, die Höhe ca. 2 m. Wie auf dem Photos zu erkennen ist, sind auf der Grundfläche des Keiles im regelmäßigen Abstand ca. 5 cm lange Stahlspitzen in den Beton eingegossen worden, die meiner Meinung nach nur den Zweck haben können, sich durch das Eigengewicht und der Energie des Keiles beim Fallen in den Asphalt der Fahrbahn einzubohren, was letztendlich eine seitliche Verschiebung des liegenden Keiles erschwert.

    Eine Frage, die ich mir jedoch nicht beantworten kann, ist, wie der Keil, der in Laufe der Jahre schon etwas Moos angesetzt hat, zum Kippen gebracht werden kann. Ist im Fuß evtl. eine Sollbruchstelle vorhanden (zu erkennen ist jedoch nichts dergleichen)?? So wie es aussieht, ist der Keil vor Ort betoniert worden, kraftschlüssig mit einem im Erdreich gelegenen Fundament verbunden und wurde nicht als Fertigteil angeliefert. Ist evtl. unterhalb ein Sprengschacht eingebaut?









    Kennt vielleicht jemand von Euch ein vergleichbares Objekt?

    Gruß Hagen
  • CampGates
    Cold Warrior
    • 14.01.2009
    • 995

    #2
    Noch drei weitere Photos:








    Gruß Hagen

    Kommentar

    • Geograph
      Wallmeister
      • 10.05.2006
      • 7479

      #3
      Wow …

      … heute möchte ich hier mal ein etwas seltsames Objekt vorstellen, welches mir schon seit längerer Zeit immer wieder beim Vorbeifahren mit dem Auto ins Auge gefallen ist. Ich bin wirklich kein Fachmann hinsichtlich Sperranlagen, aber dieser massige Betonkeil, der an dem auf den nachfolgenden Photos gezeigten Bahndurchlass in Windischeschenbach errichtet wurde (wann, kann ich nicht sagen), kann eigentlich gar nichts anderes als eine Sperrvorrichtung sein. Ich hab auf jeden Fall noch nirgendwo etwas Vergleichbares gesehen.



      Die Abmessungen des o. g. Betonkeiles, im Querschnitt ein gleichschenkliges Dreieck ohne Spitze, schätze ich wie folgt: Die Länge beträgt entsprechend der Öffnung des Bahndurchlasses + Überlappung ca. 5 m, die Höhe ca. 2 m. Wie auf dem Photos zu erkennen ist, sind auf der Grundfläche des Keiles im regelmäßigen Abstand ca. 5 cm lange Stahlspitzen in den Beton eingegossen worden, die meiner Meinung nach nur den Zweck haben können, sich durch das Eigengewicht und der Energie des Keiles beim Fallen in den Asphalt der Fahrbahn einzubohren, was letztendlich eine seitliche Verschiebung des liegenden Keiles erschwert.

      Eine Frage, die ich mir jedoch nicht beantworten kann, ist, wie der Keil, der in Laufe der Jahre schon etwas Moos angesetzt hat, zum Kippen gebracht werden kann. Ist im Fuß evtl. eine Sollbruchstelle vorhanden (zu erkennen ist jedoch nichts dergleichen)?? So wie es aussieht, ist der Keil vor Ort betoniert worden, kraftschlüssig mit einem im Erdreich gelegenen Fundament verbunden und wurde nicht als Fertigteil angeliefert. Ist evtl. unterhalb ein Sprengschacht eingebaut?



      Kennt vielleicht jemand von Euch ein vergleichbares Objekt?

      Entschuldigung, aber es muss sein: G E I L !


      Es handelt sich in der Tat um eine recht seltene Fallkörpersperre; im Ernstfall wäre der »Fuß« des Fallköpers angesprengt worden, sodass der Fallkörper dann in die erforderliche Richtung umkippt wäre. Dabei hätten sich die Stahlspitzen in die Fahrbahn gebohrt.


      Eine ähnliche Fallkörpersperre bei Hirschaid war so konzipiert, dass der Betonkeil durch ein Tor gefallen wäre:

      http://www.cold-war.de/showthread.php?t=693


      Selbstverständlich werden wir so schnell wie möglich die Windischeschenbacher Fallkörpersperre in die »DOSPA«-Datenbank aufnehmen!

      .
      sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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      • Dragoner
        Cold Warrior
        • 15.03.2008
        • 2130

        #4
        Zitat von Geograph Beitrag anzeigen
        Entschuldigung, aber es muss sein: G E I L
        Wovon man mit fortschreitender Zahl der Lenze schon alles einen Orgasmus kriegt...

        Pardon, musste auch sein, denn hier handelt es sich doch eindeutig um einen Fallus

        Kommentar

        • Geograph
          Wallmeister
          • 10.05.2006
          • 7479

          #5
          Ein Fall für zwei …

          Wovon man mit fortschreitender Zahl der Lenze schon alles einen Orgasmus kriegt...

          Pardon, musste auch sein, denn hier handelt es sich doch eindeutig um einen Fallus

          Na, bei diesem »Fallus« hätte sogar der »Sprengschachtdackel« vor Freude sein Beinchen gehoben!

          .
          sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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          • Dragoner
            Cold Warrior
            • 15.03.2008
            • 2130

            #6
            Zitat von Geograph Beitrag anzeigen
            Na, bei diesem »Fallus« hätte sogar der »Sprengschachtdackel« vor Freude sein Beinchen gehoben!

            .
            Na, und erst der MotSchütze aus den Weiten Russlands, dem mitten im Oberpfälzischen das Ding auf die Zehen gefallen wäre!

            Kommentar

            • Geograph
              Wallmeister
              • 10.05.2006
              • 7479

              #7


              Na, und erst der MotSchütze aus den Weiten Russlands, dem mitten im Oberpfälzischen das Ding auf die Zehen gefallen wäre!
              Und der wäre vor lauter Staunen bei den rd. 50 Tonnen regelrecht »platt« gewesen …


              .
              sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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              • Geograph
                Wallmeister
                • 10.05.2006
                • 7479

                #8


                Selbstverständlich werden wir so schnell wie möglich die Windischeschenbacher Fallkörpersperre in die »DOSPA«-Datenbank aufnehmen!

                Schon passiert:

                http://www.sperranlagen.de/Database/...ere_value=1247


                Fehlt nur noch das Bild …


                .
                sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

                Kommentar

                • CampGates
                  Cold Warrior
                  • 14.01.2009
                  • 995

                  #9
                  Zitat von Geograph Beitrag anzeigen
                  Schon passiert:

                  http://www.sperranlagen.de/Database/...ere_value=1247


                  Fehlt nur noch das Bild …


                  .
                  Freut mich sehr, daß der "Windischeschenbach-Beitrag" Gefallen gefunden hat! Mir war gar nicht so bewußt, daß diese sog. "Fallkörpersperre" was ziemlich Seltenes ist, auch wenn ich außer dieser in Windischeschenbach noch niemals etwas Vergleichbares gesehen habe!

                  Ich stelle sehr gerne Photos für die Datenbank zur Verfügung, ich benötige nur eine kurze Anleitung wie das funktioniert?? Du weißt ja, ich bin neu hier!

                  Gruß Hagen

                  Kommentar

                  • Geograph
                    Wallmeister
                    • 10.05.2006
                    • 7479

                    #10
                    Fotos …

                    Ich stelle sehr gerne Photos für die Datenbank zur Verfügung, ich benötige nur eine kurze Anleitung wie das funktioniert?? Du weißt ja, ich bin neu hier!

                    Du hast eine private Nachricht!


                    .
                    sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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                    • CampGates
                      Cold Warrior
                      • 14.01.2009
                      • 995

                      #11
                      Sperranlagen im Landkreis Neustadt an der Waldnaab

                      1. Trichtersperre GVS Hutzlmühle-Kotzenbach

                      Servus miteinander,

                      heute möchte ich eine rückgebaute Trichtersperre aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab (Oberpfalz) "vorstellen": Diese befindet sich auf der Gemeindeverbindungsstraße zwischen der Hutzlmühle und Kotzenbach inmitten zwei Brücken, von denen die eine über die Waldnaab, die andere über einen Altarm der Waldnaab führt. Die Trichtersperre besteht aus zwei Sprengschächten. Anschlußschächte o. ä. konnte ich keine entdecken.

                      Hier einige Photos aus verschiedenen Perspektiven:

                      Blick nach Nordosten auf alle zwei ehemaligen Schächte


                      Blick nach Nordwesten ehemaliger Schacht 1


                      Blick nach Nordwesten ehemaliger Schacht 2


                      Blick nach Südwesten auf alle zwei ehemaligen Schächte


                      Abschließend noch den KMZ-File…

                      Gruß Hagen
                      Angehängte Dateien

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                      • Geograph
                        Wallmeister
                        • 10.05.2006
                        • 7479

                        #12
                        2268 …

                        … heute möchte ich eine rückgebaute Trichtersperre aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab (Oberpfalz) "vorstellen": Diese befindet sich auf der Gemeindeverbindungsstraße zwischen der Hutzlmühle und Kotzenbach inmitten zwei Brücken, von denen die eine über die Waldnaab, die andere über einen Altarm der Waldnaab führt. Die Trichtersperre besteht aus zwei Sprengschächten. Anschlußschächte o. ä. konnte ich keine entdecken.

                        Vielen Dank für diesen Hinweis!……

                        Datenbank Dokumentation Sperr-Anlagen - Projekt DOSPA


                        .
                        sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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                        • CampGates
                          Cold Warrior
                          • 14.01.2009
                          • 995

                          #13
                          2. Trichtersperre St2154 Flossenbürg-Silberhütte

                          Servus miteinander,

                          heute eine Trichtersperre aus dem nordöstlichen Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Diese liegt auf der St2154, die sich hier durch ein sehr großes grenznahes Waldgebiet "schlängelt", und zwar zwischen Flossenbürg und Silberhütte. Die Trassenführung ist hier recht seltsam (siehe KMZ-File). Die Trichtersperre bestand aus zwei Sprengschächten, die Froschklappen sind bei beiden noch vorhanden und in einem guten Zustand.

                          Hier einige Photos von der gesamten Trichtersperre, von den einzelnen ehemaligen Schächten sowie den Anschlußkästen einschl. Froschklappen aus verschiedenen Blickrichtungen:

                          Blick nach Südosten auf alle zwei ehemaligen Schächte


                          Blick nach Nordosten ehemaliger Schacht 1


                          Blick nach Südenwesten Froschklappe ehemaliger Schacht 1


                          Weitere Photos folgen…

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                          • CampGates
                            Cold Warrior
                            • 14.01.2009
                            • 995

                            #14
                            Trichtersperre St2154 Flossenbürg-Silberhütte, Fortsetzung

                            Blick nach Nordosten ehemaliger Schacht 2


                            Blick nach Südenwesten Froschklappe ehemaliger Schacht 2


                            Blick nach Nordwesten auf alle zwei ehemaligen Schächte


                            Zur geographischen Lage noch den KMZ-File…

                            Gruß Hagen
                            Angehängte Dateien

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                            • Geograph
                              Wallmeister
                              • 10.05.2006
                              • 7479

                              #15
                              2269 …

                              … heute eine Trichtersperre aus dem nordöstlichen Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Diese liegt auf der St2154, die sich hier durch ein sehr großes grenznahes Waldgebiet "schlängelt", und zwar zwischen Flossenbürg und Silberhütte. Die Trassenführung ist hier recht seltsam (siehe KMZ-File). Die Trichtersperre bestand aus zwei Sprengschächten, die Froschklappen sind bei beiden noch vorhanden und in einem guten Zustand.

                              Auch hierfür vielen Dank für diesen Hinweis!……

                              Datenbank Dokumentation Sperr-Anlagen - Projekt DOSPA


                              .
                              sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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