Fotographische Relikte

[CampGates]

Panzergeschosshülse?

Hallo miteinander,

bei "meinem" obligatorischen Silvesterspaziergang durch die heimatlichen Fluren bin ich zwischen den Dörfern Reicholdsgrün, Neudorf und Dürnberg rein zufällig auf folgendes Objekt gestoßen , hier einige Photos (zur Größenorientierung ist auf einigen Aufnahmen mein Handy als Vergleichsobjekt zu sehen):

01_Panzergeschosshuelse.jpg 02_Panzergeschosshuelse.jpg 03_Panzergeschosshuelse.jpg 04_Panzergeschosshuelse.jpg

05_Panzergeschosshuelse.jpg 06_Panzergeschosshuelse.jpg 07_Panzergeschosshuelse.jpg 08_Panzergeschosshuelse.jpg

Meine Kenntnisse über Munition oder dergleichen sind sehr spärlich, ich gehe jedoch davon aus, daß es sich bei dem "Fundstück" um das Unterteil eines leeren Kampfpanzergeschosses handelt. Dieses wurde sicherlich beim Ausräumen des auf den Photos zu erkennenden frisch geputzten Wegseitengrabens durch einen Bagger freigelegt. Es ist übrigens nicht das erste Mal, daß ich so ein "Teil" gefunden habe: In den Achtzigern wurden solche Hülsen (wahrscheinlich) von den übenden Amerikanern regelmäßig senkrecht auf vollständige Länge in Weg- bzw. Straßenbankette "eingeschlagen" (wie es sicherlich auch hier der Fall war!?). Weiß vielleicht jemand, welchen Zweck diese Praxis hatte? Ich kann mir nicht vorstellen, daß es sich bei den Hülsen um Übungsmunition handelt (oder doch?), daher frage ich mich, warum die Amerikaner diese Hülsen bei Manövern "an Bord" hatten und dann in der Nähe von Straßen platzierten?

Gruß Hagen

[inert]

Hallo CampGates.
Die von dir aufgefundene Hülse könnte vom M48 sein, er führte die 90-mm-Zugrohrkanone mit sich. Später gab es Varianten mit der 105mm Kanone. Der Zustand der Hülse ist noch ok wenn man bedenkt das sie so viele Jahre der Witterung ausgesetzt war. Hattest du die Möglichkeit dir dem Boden Stempel anzusehen falls noch erkennbar?
Gruß Peter

[TopOfTheRock (†)]

Die M48-Variante mit der 105mm Kanone gab es m.W. nur bei der Bw.
Warum allerdings die Amis immer wieder mal leere Hülsen in den Boden drückten wüsste ich auch gerne. Mein Schweigervater hat da auch mal eine in seiner Wiese gefunden. Später entdeckte ich auch eine 105mm Hülse in einem Waldstück, scheint also was zu sein was gerne mal gemacht wurde.

[kato]

Die weltweit rund 2000 zur Version A5 aufgerüsteten M48 waren auch mit einer M68-105mm-Kanone ausgerüstet. Die wurden aber in den USA im wesentlichen nur bei National-Guard-Einheiten eingesetzt und in den 80ern an andere Länder verkauft.

[Thunderhorse]

Hallo miteinander,

bei "meinem" obligatorischen Silvesterspaziergang durch die heimatlichen Fluren bin ich zwischen den Dörfern Reicholdsgrün, Neudorf und Dürnberg rein zufällig auf folgendes Objekt gestoßen , hier einige Photos (zur Größenorientierung ist auf einigen Aufnahmen mein Handy als Vergleichsobjekt zu sehen):

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Meine Kenntnisse über Munition oder dergleichen sind sehr spärlich, ich gehe jedoch davon aus, daß es sich bei dem "Fundstück" um das Unterteil eines leeren Kampfpanzergeschosses handelt. Dieses wurde sicherlich beim Ausräumen des auf den Photos zu erkennenden frisch geputzten Wegseitengrabens durch einen Bagger freigelegt. Es ist übrigens nicht das erste Mal, daß ich so ein "Teil" gefunden habe: In den Achtzigern wurden solche Hülsen (wahrscheinlich) von den übenden Amerikanern regelmäßig senkrecht auf vollständige Länge in Weg- bzw. Straßenbankette "eingeschlagen" (wie es sicherlich auch hier der Fall war!?). Weiß vielleicht jemand, welchen Zweck diese Praxis hatte? Ich kann mir nicht vorstellen, daß es sich bei den Hülsen um Übungsmunition handelt (oder doch?), daher frage ich mich, warum die Amerikaner diese Hülsen bei Manövern "an Bord" hatten und dann in der Nähe von Straßen platzierten?

Gruß Hagen

Mit diesen leeren Geschoßhülsen wurden "vermessene" Stellungen markiert.

[inert]

Mit diesen leeren Geschoßhülsen wurden "vermessene" Stellungen markiert.

Vielen Dank für die Aufklärung. Da wehre ich nicht drauf gekommen. Ich hätte vermutet das aus Platzgründen die Hülsen außenbords geschmissen wurden da es damals ja noch keine Verbrennbare Hülse gab. Heute bleibt ja nur noch der Hülsenboden mit Zündschraube und dem Anzündstab über.

[klaus_erl]

Vielen Dank für die Aufklärung. Da wehre ich nicht drauf gekommen. Ich hätte vermutet das aus Platzgründen die Hülsen außenbords geschmissen wurden da es damals ja noch keine Verbrennbare Hülse gab.

Das ist durchaus gemacht worden. Neben den Panzerschießbahnen fanden wir bei unseren Holzfällarbeiten auf den Übungsplätzen Grafenwöhr und Hohenfels größere Mengen alte in den Wald geschmissene Hülsen.

Bei Manövern außerhalb der Übungsplätze - davon war im Beitrag von Hagen ja die Rede - wurden aber wohl eher keine Hülsen leergeschossen.

Klaus

[TopOfTheRock (†)]

Die weltweit rund 2000 zur Version A5 aufgerüsteten M48 waren auch mit einer M68-105mm-Kanone ausgerüstet. Die wurden aber in den USA im wesentlichen nur bei National-Guard-Einheiten eingesetzt und in den 80ern an andere Länder verkauft.

Wir sprachen allerdings von US-M48 die angeblich 105mm Hülsen in DEUTSCHLAND in den Boden gedrückt haben und da glaube ich kaum dass solche jemals im Einsatz waren.

[TopOfTheRock (†)]

Bei Manövern außerhalb der Übungsplätze - davon war im Beitrag von Hagen ja die Rede - wurden aber wohl eher keine Hülsen leergeschossen.
Klaus

Eben, wenn ne Hülse im Spiel war wurde scharf geschossen, was ja in einer freilaufenden Übung nicht der Fall war. Kanonenabschüsse wurden hier durch das "KADAG" (Kanonendarstellungsgerät) das auf der Kanone montiert wurde simuliert.
Wenn die These mit den vermessenen Stellungen stimmt wurden diese leeren Hülsen wohl aus dem Standort mitgebracht. Bei der Bw übrigens undenkbar weil hier jede leere Hülse zurück geliefert werden musste. Hülsen die verschwunden waren wurden in der Schadensbearbeitung (war damals u.A. mein Job) mit ca. 70 DM pro Stück verrechnet.
Allerdings kenne ich veremssene Stellungen nur aus der Artillerie, nicht bei der Panzertruppe, daher frage ich mich, ob diese Dinger evtl. von PzH M109 in den Boden gerammt wurden und nicht von KPz?

[inert]

Von der M-109 ist sie nicht. Wenn dann extra mitgebracht.
Siehe Bild.

[Thunderhorse]

Eben, wenn ne Hülse im Spiel war wurde scharf geschossen, was ja in einer freilaufenden Übung nicht der Fall war. Kanonenabschüsse wurden hier durch das "KADAG" (Kanonendarstellungsgerät) das auf der Kanone montiert wurde simuliert.
Wenn die These mit den vermessenen Stellungen stimmt wurden diese leeren Hülsen wohl aus dem Standort mitgebracht. Bei der Bw übrigens undenkbar weil hier jede leere Hülse zurück geliefert werden musste. Hülsen die verschwunden waren wurden in der Schadensbearbeitung (war damals u.A. mein Job) mit ca. 70 DM pro Stück verrechnet.
Allerdings kenne ich veremssene Stellungen nur aus der Artillerie, nicht bei der Panzertruppe, daher frage ich mich, ob diese Dinger evtl. von PzH M109 in den Boden gerammt wurden und nicht von KPz?

Warum versteift man sich so auf eine Geschosshülse für Panzermunition.
In den Jahren des Kalten Krieges wurden im damaligen Bundesgebiet seitens der NATO-Einheiten Stellungen für den Ernstfall für Panzerhaubitzen, Feldartillerie, etc. vermessen.
Diese wurden neben Karteneintragungen, vor Ort mit leeren Geschosshülsen markiert.
Entsprechende Arbeiten/Maßnahmen fanden auch im Grenznahen Raum statt. Wimre in Zivil.

[TopOfTheRock (†)]

Von der M-109 ist sie nicht. Wenn dann extra mitgebracht.
Siehe Bild.

Na ja, dass die M109 keine Panzermunition verschiesst ist schon klar. Gemeint habe ich eher das dass was auch Thunderhorse beschrieben hat, dass 105mm Hülsen verwendet wurden die eben nur zum Markieren mitgebracht wurden.

[Submariner]

Spuren des Wachpersonals auf "Camp Redleg" - Waldheide Heilbronn


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[CampGates]

In den Jahren des Kalten Krieges wurden im damaligen Bundesgebiet seitens der NATO-Einheiten Stellungen für den Ernstfall für Panzerhaubitzen, Feldartillerie, etc. vermessen.
Diese wurden neben Karteneintragungen, vor Ort mit leeren Geschosshülsen markiert.
Entsprechende Arbeiten/Maßnahmen fanden auch im Grenznahen Raum statt. Wimre in Zivil.

Vielen Dank für diese interessante Information !

…Hattest du die Möglichkeit dir dem Boden Stempel anzusehen falls noch erkennbar?...

Ich werde die Hülse bei Gelegenheit (im Laufe dieser Woche) nochmals genauer "untersuchen" und dann berichten…

Spuren des Wachpersonals auf "Camp Redleg" - Waldheide Heilbronn


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Vielen Dank für diese "photographischen Relikte" der "etwas anderen Art" !

Gruß Hagen

[CampGates]

…Die von dir aufgefundene Hülse könnte vom M48 sein, er führte die 90-mm-Zugrohrkanone mit sich. Später gab es Varianten mit der 105mm Kanone. Der Zustand der Hülse ist noch ok wenn man bedenkt das sie so viele Jahre der Witterung ausgesetzt war. Hattest du die Möglichkeit dir dem Boden Stempel anzusehen falls noch erkennbar?...

...Ich werde die Hülse bei Gelegenheit (im Laufe dieser Woche) nochmals genauer "untersuchen" und dann berichten...

Ich habe mir die Hülse am heutigen Tag etwas genauer angesehen sowie "Maß genommen", mit folgendem Ergebnis:

• Die Länge der Hülse beträgt ca. 60 cm
• Der Durchmesser der Hülse beträgt ca. 15 cm
• Einprägungen oder Stempelungen sind auf Grund der starken Korrosion der Hülse nicht erkennbar

09_Panzergeschosshuelse.jpg 10_Panzergeschosshuelse.jpg

Gruß Hagen