Umstrukturierung der Bundeswehr (ab 2023)

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  • Malefiz
    Cold Warrior
    • 22.12.2010
    • 368

    #211
    Ja, das denke ich auch.

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    • tannenzapfen
      Cold Warrior
      • 25.01.2022
      • 427

      #212
      Hier finden Sie Informationen zu dem Thema „Bundeswehr“. Lesen Sie jetzt „Neuer Verteidigungsplan für Deutschland kommt“.


      Der Plan soll bis Ende März fertig sein und fortgeschrieben werden. Deutschland hat dann erstmals seit dem Kalten Krieg wieder einen aktuellen und umfassenden Verteidigungsplan. [...] Doch die Lage in Europa ist anders als vor 30 Jahren, als Deutschland Frontstaat war. Nun ist Deutschland in der «rear area», wie die Nato sagt, also im hinteren Bereich. «Das bedeutet, ich erwarte jetzt nicht die Panzerschlacht in der norddeutschen Tiefebene, hoffentlich auch keine Luftlandung von russischen Fallschirmjägern», so der General. «Aber unsere kritischen Infrastrukturen, die Häfen, die Brücken, die Energieunternehmen, die werden natürlich bedroht durch Sabotageakte, vielleicht auch durch Spezialkräfte, die eingesickert sind und versuchen, hier genau diese kritischen Infrastrukturen zu stören.» [...]
      Wo noch verfügbar, haben wir auch zurückgegriffen auf alte Überlegungen aus dem Kalten Krieg, aus den 80er Jahren. Was hat man getan? Wie hat man es getan? Warum hat man es getan?», sagte der General. «Aber die Welt hat sich verändert. Das heißt, die alten Verteidigungspläne Deutschlands sind nicht eins zu eins übertragbar. Das ist keine Blaupause mehr.»

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      • Stefan Steu
        Cold Warrior
        • 03.05.2023
        • 111

        #213
        Apropos Schutz der kritischen Infrastruktur: Hat die Bundeswehr schon rausgefunden, wer die Pipeline in der Ostsee gesprengt hat, die Deutschland mit billigem Erdgas aus Rußland versorgen sollte? Oder darf man da noch nichts sagen, wer wirklich dahintersteckt? Viele vermuten ja, daß die USA und Ukraine dahinterstecken. Bevor der General hier was von Schutz der Infrastruktur redet, soll er lieber mal sagen, was Sache ist, aber das darf er wahrscheinlich nicht

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        • Nemere
          Cold Warrior
          • 12.06.2008
          • 2802

          #214
          Anmerkung 1: Ist es Aufgabe der Bundeswehr, herauszufinden wer die Pipeline gesprengt hat?
          Anmerkung 2: Du hast anscheinend ein ziemliches Faible für Verschwörungstheorien aller Art. Zumindest von mir wirst Du auf solche Hypothesen keine Reaktion bekommen.

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          • Stefan Steu
            Cold Warrior
            • 03.05.2023
            • 111

            #215
            Die Bundeswehr betont immer wieder, wie entscheidend die Ostsee für die Verteidigung ist und wie aktiv die Deutsche Marine und die NATO in dem Gebiet ist und daß die Ostsee relativ flach und das am beste überwachte Seegebiet der Welt, aber man kann immer noch nicht genau sagen, wer da eine kilometer lange Pipeline direkt vor der Nase der NATO und der Bundeswehr gesprengt hat? Das wundert mich halt. Aber gut, dann nehme ich meine Aussage wieder zurück und bitte um Entschuldigung.

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            • Nemere
              Cold Warrior
              • 12.06.2008
              • 2802

              #216
              Du willst es anscheinend nicht verstehen. Die Bundeswehr ist hier nicht involviert.

              Da wir uns momentan NICHT im Krieg mit irgendjemanden befinden, ist die Zerstörung der Pipeline erstmal eine Straftat. Für die Ermittlungen sind demnach die Polizeibehörden zuständig. Die Sprengstellen liegen in den sog. "ausschließlichen Wirtschaftszonen" Dänemarks bzw. Schwedens in der Nähe der Insel Bornholm, also weit außerhalb deutschen Hoheitsgebiets. Das deutsche BKA unterstützt die primär damit befassten schwedischen und dänischen Polizeibehörden bei den Ermittlungen, wahrscheinlich wurden entsprechende Amtshilfeersuchen an Deutschland gestellt.
              Eine wie auch immer geartete Zuständigkeit der Bundeswehr ist hier nicht erkennbar. Auch der MAD als "Geheimdienst" der Bundeswehr ist hier außen vor, der Anschlag richtete sich nicht gegen die Bundeswehr, kannst Du in § 1 des MAD-Gesetzes nachlesen ( https://www.gesetze-im-internet.de/madg/__1.html ).

              Zu den bisherigen Ermittlungsergebnissen gibt es eine recht gute Darstellung auf Wikipedia, ohne sich in wilde Spekulationen zu verlieren ( https://de.wikipedia.org/wiki/Anschl...ream-Pipelines ).
              In einem Beitrag des Deutschlandfunks wird auch auf die fragwürdige Theorie, dass die USA hinter dem Anschlag stecken könnten, eingegangen. Außerdem werden hier sehr sachlich die anderen Thesen, die Rußland und die Ukraine als Täter sehen, behandelt ( https://www.deutschlandfunk.de/nord-...mittlungsstand ).

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              • DeltaEcho80
                Cold Warrior
                • 09.03.2013
                • 1688

                #217
                Zu diesem Thema gibt es auch eine Podcast-Reihe eines Recherche-Teams unter Federführung des NDR mit mehreren Folgen:

                In diesem Podcast geht es um einen der rätselhaftesten Sabotage-Akte unserer Zeit.


                Die Journalisten haben u.a. diese ominöse Segelyacht selbst gechartert.

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                • tannenzapfen
                  Cold Warrior
                  • 25.01.2022
                  • 427

                  #218
                  Ich packe es mal hier rein- vielleicht ist euch auf SpOn, Bild oder anderen Portalen schon die letzte "Horrormeldung" zum neuen Sturmgewehr HK416 aufgefallen- der Bundesrechnungshof kritisiert die Tests, die mit dem Gewehr durchgeführt wurden. Die Presse macht daraus dann schnell ein "das Gewehr ist ungenau":
                  Wegen Präzisionsmängeln beim G36 wurde die Ausstattung der Bundeswehr mit einem neuen Sturmgewehr angeordnet. Nun aber hagelt es Kritik: Prüfer des Bundesrechnungshofs stellten Ungereimtheiten bei den Schusstests mit der neuen Waffe fest.


                  Mir kam das von Anfang ein wenig merkwürdig vor. Das besagte Gewehr ist seit vielen Jahren in Norwegen im Einsatz, ebenso bei den Franzosen und in abgewandelter Form beim US Marine Corps- außerdem bei vielen Spezialkräften weltweit. So große Probleme scheint es also wohl nicht zu haben. Dieser Artikel einer sachkundigen Journalistin:
                  https://defence-network.com/kritik-a...er-bundeswehr/ scheint mir das zu bestätigen
                  So scheint u.a. die Kritik des Rechnungshofes, man habe die falsche Munition verwendet, ziemlich unbegründet, da die zu verwendende Munition ihrerseits noch nicht freigegeben ist (Grüße aus Schilda!)

                  Der Artikel kommt zum Schluss:
                  "Auch das ist ein Zeichen für die Kriegstauglichkeit einer Verwaltung, ob Verfahren sich im Angesicht der Bedrohung beschleunigen lassen. Das BAAINBw hat hier ebenso Flexibilität bewiesen wie der Hersteller, das BMVg und die zukünftigen Nutzer. Aber der Rest Deutschlands befindet sich augenscheinlich noch im Friedensmodus."
                  Zuletzt geändert von tannenzapfen; 26.01.2024, 16:16.

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                  • kato
                    Cold Warrior
                    • 03.03.2009
                    • 862

                    #219
                    "Aber der Rest Deutschlands befindet sich augenscheinlich noch im Friedensmodus."

                    Ob eine "Dringlichkeit" bei der G36-Nachfolge-Beschaffung in irgendeiner Form - ob Bedrohung oder nicht - gegeben ist, dürfte wohl eher eine politische Einstellung sein.

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                    • Nemere
                      Cold Warrior
                      • 12.06.2008
                      • 2802

                      #220
                      Zitat von kato Beitrag anzeigen
                      Ob eine "Dringlichkeit" bei der G36-Nachfolge-Beschaffung in irgendeiner Form - ob Bedrohung oder nicht - gegeben ist, dürfte wohl eher eine politische Einstellung sein.
                      Das wird so sein.
                      Das letzte Mal, das ein Gewehr eine Schlacht beeinflusst hat, war vielleicht 1866 in der Schlacht bei Königgrätz, als die Österreicher mit ihren Lorenz-Vorderladern den preußischen Zündnadel-Hinterladern unterlegen waren. Die österreichischen Lorenz-Gewehre schossen zwar weiter und waren treffgenauer als die preußischen Dreyse-Hinterladergewehre, aber die preußischen Waffen konnten als Hinterlader schneller geladen werden und konnten auch im Liegen, also in Deckung eingesetzt werden. Taktisch waren die preußischen Waffen also überlegen. Wobei diese waffentechnische Komponente nach allem, was man heute weiß, nur eine von mehreren Ursachen der österreichischen Niederlage war.
                      Heute spielt ein Sturmgewehr mit Sicherheit keine entscheidende Rolle bei der Entscheidung eines Konflikts mehr. Da gibt es zahllose wichtigere Dinge, die bei der Bundeswehr im Argen liegen.

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                      • tannenzapfen
                        Cold Warrior
                        • 25.01.2022
                        • 427

                        #221
                        Mehr Details zum Thema gibt es übrigens auch bei Thomas Wiegold:

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                        • tannenzapfen
                          Cold Warrior
                          • 25.01.2022
                          • 427

                          #222
                          Neue Grafik mitsamt Erklärartikel zur geplanten Heeresstruktur:
                          In unserem Fachartikel aus dem cpmFORUM werden die zukünftigen mechanisierten Divisionen des Heeres genauer beschrieben.


                          Wobei die Grafik, wenn ich das richtig sehe, die beiden Litauen-Bataillone nicht berücksichtigt, mit denen dann zwei der schweren Brigaden drei Kampftruppenbataillone haben.

                          Man kommt natürlich nicht umher, die Struktur mit früheren zu vergleichen.
                          - Die beiden schweren Divisionen haben vier Brigaden statt wie früher üblicherweise drei
                          - Neu ist natürlich die Mischung aus zwei "schweren" und zwei "mittleren" Brigaden. Erinnert am ehesten an die alten Jägerdivisionen 2 und 4 der Heeresstruktur III
                          - Die Logistik ist ein wenig anders verteilt und insgesamt ein wenig schwächer: Statt wie früher zwei Bataillonen auf Divisionsebene und zwei Kompanien für die Brigaden zukünftig ein Bataillon für die Divisionstruppen und drei gemischte Kompanien in jedem Brigadeversorgungsbataillon
                          - Die Pionierkräfte scheinen mir stärker, mit einem Bataillon pro Brigade und einem weiteren auf Ebene Division. Dafür fehlen natürlich die ganzen Pionierkräfte der alten Pionierkommandos, da gibt es m.W. dann nur noch das deutsch-britische Pionierbrückenbataillon
                          - Die Aufklärungskräfte sind ebenfalls numerisch stärker, aber mehr auf technische Aufklärung und Feldnachrichtenkräfte ausgelegt
                          - Divisionsartillerie dürfte insgesamt schwächer ausgeprägt sein, bei der Flugabwehr ist glaube ich noch nicht so ganz klar, wie die aussehen wird.
                          - Der ganze Aspekt Sicherung scheint mir zu fehlen.

                          Das wären zumindest meine ersten Eindrücke, vielleicht fällt euch noch mehr auf

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                          • kato
                            Cold Warrior
                            • 03.03.2009
                            • 862

                            #223
                            Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen
                            - Die Logistik ist ein wenig anders verteilt und insgesamt ein wenig schwächer: Statt wie früher zwei Bataillonen auf Divisionsebene und zwei Kompanien für die Brigaden zukünftig ein Bataillon für die Divisionstruppen und drei gemischte Kompanien in jedem Brigadeversorgungsbataillon
                            Das hat organisatorische Gründe. Früher (ab... 1973?) waren die Brigadenachschubkompanien nicht selbständig anforderungsberechtigt, sondern "bestellten" bei den entsprechenden Kompanien der Divisionsnachschubbataillone.
                            Diese Anforderungsberechtigung wurde auf die Logistikbataillone der Brigaden verschoben - und bleibt auch dort. Die "neuen" Logistikbataillone für die Divisionen sind nur für die Divisionstruppen zuständig.

                            Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen
                            - Die Pionierkräfte scheinen mir stärker, mit einem Bataillon pro Brigade und einem weiteren auf Ebene Division. Dafür fehlen natürlich die ganzen Pionierkräfte der alten Pionierkommandos, da gibt es m.W. dann nur noch das deutsch-britische Pionierbrückenbataillon
                            Die heutigen Brigadepionierbataillone haben lediglich zwei Panzerpionierkompanien und eine nicht aktive Pioniermaschinenkompanie. Im Wesentlichen wurde da vor rund 10-15 Jahren jeweils das Divisonspionierbataillon auf die Brigaden umverteilt, dazu war je Division ein nichtaktives Schweres Pionierbataillon aufgestellt; deren Kompanien waren im Frieden den Brigadepionierbataillonen angegliedert und diese beinhalteten hauptsächlich Brückenpioniere/Amphibische Pioniere und etwas PiMasch (und sollten damit in deutlich kleinerem Umfang die ehemaligen Fähigkeiten der Pionierkommandos abbilden).

                            Was mit der neuen Struktur umgesetzt werden soll, ist dass
                            - die Amphibischen Fähigkeiten als Bataillon zusammengefasst auf die Korpsebene zurückwandern.
                            - Dafür wird ein zusätzliches Bataillon aufgestellt (eigentlich zwei: das zweite geplant als Aufwuchs für die D/F-Brigade, dafür haben die GebJg keins mehr).
                            - Den Divisionen werden damit jetzt "aktive" Bataillone zugeteilt.

                            Was mit den bisherigen sPiBtl 901(na) und 905 (na) wird - keine Ahnung. Optimistisch könnte man denken dass die dann ein Korpspionierkommando (na) bilden könnten mit dem (Amphibischen) PiBtl 130 als aktivem Kader. Vermutlich wird aber eher das Material großteils für die neu aufzustellenden PiBtl genutzt.

                            Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigen
                            - Der ganze Aspekt Sicherung scheint mir zu fehlen.
                            Nichtaktive Truppen werden generell in den Schaubildern der letzten Zeit nicht berücksichtigt. Vorgesehen ist ein Sicherungsbataillon (na) pro Division sowie eine Sicherungskompanie (na) für jede Brigade.

                            Die Sicherungsbataillone (na) existieren bereits und laufen unter dem Namen "Unterstützungsbataillon Einsatz" jeweils bei 1. PzDiv und 10. PzDiv; diese bestehen allerdings bisher lediglich je aus einer SichKp (na) und einer Stabs- und Versorgungskompanie (na).
                            Zuletzt geändert von kato; 06.02.2024, 00:35.

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                            • Nemere
                              Cold Warrior
                              • 12.06.2008
                              • 2802

                              #224
                              Am Ende des Artikels steht fett gedruckt "Die Divisionen des Heeres sind gut aufgestellt". Im folgenden Kleingedruckten heißt es dann "... ist das Heer vom Erkennen der Notwendigkeit her für die nächsten Jahre gut aufgestellt."
                              Also wieder typisch für die seit Jahren praktizierte Öffentlichkeitsarbeit: Große Sprüche ("sind gut aufgestellt") und bei genaueren Nachlesen kommt dann heraus, das nichts dahinter ist.

                              Was mir bei diesem ganzen Hype um die Umstrukturierung völlig fehlt, ist die Frage des Personalersatzes (frühere Feldersatzbataillone, Wehrleit-/Ersatzbataillone, Feldausbildungsregimenter) und die Frage der Anschlußversorgung. Ich beschäftige mit zur Zeit etwas eingehender mit den früheren Territorialkommandos, bei denen diese Fragen vor 1990 geregelt waren. Von dieser riesigen Organisation, die es mal gab, erkenne ich momentan überhaupt nichts mehr.

                              Kommentar

                              • tannenzapfen
                                Cold Warrior
                                • 25.01.2022
                                • 427

                                #225
                                Für die Anschlussversorgung müsste heute die Streitkräftebasis mit ihren zukünftig zwei Logistikregimentern zuständig sein (plus ein Spezialpionierregiment mit Schwerpunkten Feldlagerbetrieb und Pipelines). Personalersatz ist tatsächlich eher dünn derzeit. Theoretisch besteht ja seit 2021 für ausscheidende Soldaten die Grundbeorderung, aber ich weiß nicht, ob es dafür dezidierte Feldersatzkompanien/bataillonen gibt, die die Grundbeorderten "verwalten". Die Sicherungsaufgaben des alten Territorialheers werden am ehesten durch die Heimatschutzkompanien abgedeckt, die zukünftig in 5 Heimatschutzregimenter gegliedert werden sollen: https://www.bundeswehr.de/de/ueber-d...hutzregiment-1

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