Traveller
militärische Verbindungsmissionen oder handfeste Spionage
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In der Bundesrepublik gab es, in den drei Bereichen der amerikanischen, britischen und französischen Zone Sperrgebiete, analog der Sperrgebiete in der damaligen sowjetischen Zone.
Darüber wurden die jeweiligen Karten entsprechend ausgetauscht.
Dazu die entsprechende Kennzeichnung von Militärischen Sperrgebieten , Kasernen, Depots, etc. mittels Hinweis-, Warntafeln, wie eben so üblich.
Ín der einstigen DDR gab es dazu noch 4-sprachige Tafeln, seitens der DDR aufgestellt, die den Militärmissionen eine Durchfahrt und Betreten von Gebieten untersagen sollte.
Um diese Tafeln geht es.
Diese wurden von den MVM nicht anerkannt und nicht respektiert.
TH
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Die Ignoranz,der seitens der DDR aufgestellten Verbotstafeln,durch westliche Missionen war mir durchaus bekannt.
Mich interessierte nur in diesem Zusammenhang,ob die östlichen Militärmissionen die dreisprachigen Verbotsschilder für Durchfahrt und Betreten westlicherseits beachteten.Eher unwahrscheinlich.(gentleman`s agreement?)
Wurden diese Schilder nicht auch zusätzlich zu dem ausgetauschten Kartenmaterial,seitens der Bundesrepublik errichtet?
Traveller
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diese Praxis zeigt - wie so manch anderes auch, die besondere Situation, welche zur Zeit des kalten Krieges auf dem Territorium der beiden deutschen Staaten war. Ein Spagat welcher sich aus der Situation ergab, dass hier die zwei mächtigsten und konträrsten Militärblöcke der Menschheitsgeschichte gegenüberlagen und gleichzeitig für die Hauptstaaten dieser Blöcke quasi Besatzerstatus für das Gesamtterritorium galt. Obwohl beide Deutschland international annerkannte souveräne Staaten waren, welche Sitz in der UNO hatten, galt diese Souveränität an manchen Stellen einfach nichts.Zitat von Thunderhorse Beitrag anzeigenÍn der einstigen DDR gab es dazu noch 4-sprachige Tafeln, seitens der DDR aufgestellt, die den Militärmissionen eine Durchfahrt und Betreten von Gebieten untersagen sollte.
Um diese Tafeln geht es.
Diese wurden von den MVM nicht anerkannt und nicht respektiert.
TH
FEK
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Hi Traveller,
wie ich schon geschrieben habe:
Die seitens der NVA/DDR aufgestellten Verbotstafeln wurden durch die Westlichen Militärmissionen nicht anerkannt und auch nicht respektiert, obwohl die DDR dies als verbindlich durchsetzen wollte.
Da seitens der Bundesrepublik keine vergleichbaren Maßnahmen durchgeführt wurden, ist das Ansinnen der DDR bei den sowjetischen Dienststellen auf Ablehnung gestoßen.
Im Bundesgebiet gab es nichts vergleichbares.
Es wurden keine zusätzlichen Tafeln aufgestellt bzw. errichtet.
An den Militärobjekten (Kasernen, Übungsplätzen, Depots, etc.) gab es entweder einsprachige oder zweisprachige Warn-, Hinweistafeln.
Englisch/Deutsch, Französisch/Deutsch oder nur in Deutsch.
An deren Form hat sich bis heute nicht viel geändert.
Die Sperrgebiete unterlagen einem ständigen Wandel.
TH
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Welchen Ursprung hat dann dieses Schild?
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Sieht nicht wie ein Offizielles aus.
Eher wie selbst gemacht.
Hat sich da ein Waldbesitzer geärgert, dass sein Weg von der Sowjetischen Militärmission benutzt wurde???
Auf den Warn-, Hinweistafeln, war/ist meist der Hinweis vorhanden, der Standortkommandeur, Truppenübungsplatzkdr., Standortälteste, und was sonst noch so gab.
Habe aktuell kein Foto von einer solchen Tafel, die haben mich nie interessiert.
Außer:
dieses hier habe ich gefunden.
THAngehängte DateienZuletzt geändert von Thunderhorse; 16.07.2007, 18:20.
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Ein weiterer Interessante Aspekt:
Das Verhalten gegenüber der SMLM in der Bundesrepublik Deutschland war durch Anweisungen geregelt.
Dazu gab das BMVg im September 1960 ein Merkblatt heraus, in dem Anweisungen für das Verhalten der BW-Soldaten bei Antreffen von Fahrzeugen der SMLM gegeben wurden.
Gewaltanwendung war strikt untersagt.
Auch seitens der US-Army gab es entsprechende Anweisungen, der Schusswaffengebrauch war hier ausdrücklich nicht gesattet.
Mir ist daher auch kein Fall von Schusswaffengebrauch gegen Personen oder Fahrzeuge der SMLM in der Bundesrepublik Deutschland, durch Militär oder Polizei bekannt.
Wer kann weitere Infos geben?
Durch Angehörige der GSSD/MfS/VP wurde dagegen öfter die Schußwaffe gegen Personen und Fahrzeuge der 3 westlichen Militärmissionen angewandt.
THZuletzt geändert von Thunderhorse; 18.07.2007, 20:24.
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also spezielle Warntafeln für die SSM sind mir nicht bekannt. Kleine Andekdote am Rande (geschehen Ende 70er Jahre): obwohl für SSM verboten, fuhren die "Herren aus Bünde" mit Opel Rekord und den markanten gelben Nummernschildchen in den Militärischen Schutzbereich (hier ein grenznaher Fernmeldeaufklärungsturm). Dort wurden sie durch Privat-KFZ von ablösendem Schichtpersonal 'festgesetzt' bis entsprechendes Personal "die Situation übernahm".
Anbei mal die kleine Taschenkarte, die damals den Soldaten vom S2 ausgehändigt wurden.
66eRAngehängte Dateien
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Generell ist über den Umgang mit den sowjetischen Militärverbindungsmissionen wenig bekannt. Die dünne Quellenlage ist u.a. der immer noch andauernden Geheimhaltung der handelnden Kräfte geschuldet. Und das betrifft alle vier Seiten.Zitat von Thunderhorse Beitrag anzeigen
Durch Angehörige der GSSD/MfS/VP wurde dagegen öfter die Schußwaffe gegen Personen und Fahrzeuge der 3 westlichen Militärmissionen angewandt.
TH
Ein Schusswaffeneinsatz durch MfS oder VP ist noch nicht bekannt geworden. Oder kannst du uns da auf die Sprünge helfen? Dass die Westgruppe/GSSD da bis März 1985 etwas rigeroser war wurde ja schon thematisiert.
Die MVM-Verfolger hatten in der Regel keine Waffe am Mann.
Gruß
RADOM
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nicht umsonst hat TH sicher die Worte "nicht bekannt" gewählt und um Infos gebeten. Konkretes ist mir auch nicht bekannt. Ich erinnere mich jedoch, das bei Schulungen und Informationen auf vorsichtigen und möglichst gewaltfreien Einsatz im Umgang mit den westlichen Missionen hingewiesen wurde, mit dem Hinweis das Gewalt mit Gewalt gegen die die Mission der "Freunde" beantwortet würde. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Möglich, das dabei auch Beispiel genannt wurden - zu 100% weiß es ich jedoch nicht mehr. War schließlich nicht mein unmittelbares Arbeitsgebiet.Zitat von RADOM Beitrag anzeigenGenerell ist über den Umgang mit den sowjetischen Militärverbindungsmissionen wenig bekannt.
Hätte ich gewußt, dass ich später mal mit dem "Klassenfeind" im Cold War Forum poste, hätte ich mir das gewiß gemerkt oder heimlich aufgeschrieben.
FEK
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Nu,ein paar Angaben dazu.
Am 21. 06.1960 Bedrohung mit Schußwaffe durch VP, dabei auch Kräfte des MfS.
Am 20.03.1962, auf der Autobahn bei Gotha. Mehrmaliger Beschuß eines Fahrzeugs der US-MVM durch die Volkspolizei. Dabei wurden 2 Reifen zerstört.
05.02.1970, Bedrohung mit gezogener Waffe durch einen Offizier der NVA.
TH
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Hi FEK,
es gibt da noch ein paar Sachen.
Nur keine Lust und die Zeit, das zu Listen!
TH
P.S.:
Gezogene Waffe auf einen gerichtet, ist kein Gutes Gefühl.
Wenn man die Bedrohungen alle dazu nimmt, dann wird es noch a bisserl mehr.
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