Point Alpha

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  • Harry (†)
    In Memoriam
    • 14.07.2005
    • 1234

    #1

    Point Alpha

    Gestern in der HNA:

    rasdorf. Über 100 Mitglieder soll die DDR-Kameradschaft "Geyer” nach eigenen Angaben haben. Auf dem Jahrestreffen 2003 der DDR-Grenztruppen hielt der Major a.D. Gerhard Lehmann eine Rede, die unserer Zeitung in schriftlicher Form vorliegt. In der Rede erwähnt der Major die Erfolge seiner Kameradschaft: Im Juli 2000 habe man es geschafft, einen Sitz im Museumsbeirat zu erhalten. Damit war das Ziel erreicht, das Grenzmuseum von innen heraus zu beeinflussen. Major Lehmann: "Wollten wir Verzerrungen von außen bekritteln, würde man uns als Unbelehrbare, ewig Gestrige in die Schmuddelecke stellen.”

    Für das Grenzmuseum, das 2004 über 65 000 Besucher hatte, ist der Verein Point Alpha verantwortlich. Dessen Vorsitzender, Berthold Dücker (Chefredakteur der Südthüringer Zeitung) kann die Kritik, im Museum werde die DDR-Sicht zu sehr in den Vordergrund gerückt, nicht verstehen. Dücker: "Es geht darum, die Dinge, die sich in 40 Jahren abgespielt haben, so authentisch wie möglich darzustellen." Dies sei ein schwieriger Prozess, und es seien dazu auch Gespräche mit Ex-DDR-Grenzern nötig.

    Die Kameradschaft "Florian Geyer" und Major Lehmann kenne er persönlich, sagt Dücker. Auch habe er sich in Point Alpha mit Klaus Dieter Baumann getroffen, um über das Museum zu reden. Klaus Dieter Baumann war DDR-General und Chef der Grenztruppe. Er war vom Landgericht Berlin wegen Totschlags und versuchten Totschlags zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nach der Verbüßung der Hälfte der Strafe war er vom Berliner Senat begnadigt worden. Das hatte zu heftigen Protesten geführt.

    Mit Baumgarten und auch mit Major Lehmann habe er über die Museumskonzeption gesprochen, so Dücker. Seitdem sind die DDR-Grenzer auch im Museumsbeirat vertreten. Dass als Ergebnis die Mauer-Opfer zu kurz kämen, könne er nicht nachvollziehen, sagt Berthold Dücker: "Wir waren die Ersten, die den Opfern ein Denkmal errichtet haben." Außerdem würde in wechselnden Ausstellungen auf das Schicksal der Opfer hingewiesen. Die Dauerausstellung könne das Thema nur "anreißen". Geschult würden die Führer etwa von der Volkshochschule des Wartburgkreises. Darunter seien auch ein oder zwei ehemalige Grenzer gewesen. Dücker: "Das alles ist ein ganz, ganz schwieriger Prozess. Aber es nützt nichts, wenn wir uns gegenseitig anschweigen."

    Der Komplex Schusswaffengebrauch ist in der Ausstellung mit dem Zitat des früheren DDR-Verteidigungsministers Heinz Keßler überschrieben: "Es hat nie einen Schießbefehl gegeben.” Überhaupt geht die Ausstellung mit den Maueropfern lieblos bis zynisch um. Zitat von einer Schautafel: Der 20-jährige Chris Gueffroy sei am 6.2.89 an der Mauer das "letzte Opfer des nicht existierenden Schießbefehls" gewesen - "ein tragisches Schicksal unter hunderten". Dafür huldigen die DDR-Grenzer dem Schicksal der früheren Kameraden Waldemar Estel und Rudi Arnstadt mit einem Schrein samt Gedenktafel. Estel und Arnstadt waren unter mysteriösen Umständen vom Bundesgrenzschutz erschossen worden.
    --------------------------------
    Der liebe Harry
  • Harry (†)
    In Memoriam
    • 14.07.2005
    • 1234

    #2
    Hier der Folgeartikel

    Aktuelle Nachrichten aus Kassel und Nordhessen – von Verbraucher-Tipps über Wirtschaft zu Politik und Sport.
    --------------------------------
    Der liebe Harry

    Kommentar

    • Thunderhorse
      Cold Warrior
      • 09.02.2006
      • 1904

      #3
      Hallo Harry,

      Waldemar Estel wurde nicht von einem BGS-Beamten erschossen.
      Der Täter war ein Grenzgänger, der beim Abtransport eine Waffe zog und auf den
      Grenzpolisiten Estel geschossen hat.

      TH

      Kommentar

      • Thunderhorse
        Cold Warrior
        • 09.02.2006
        • 1904

        #4
        Ein kleines Buch zum OP Alpha (heute Point Alpha), "Point ALpha" Brennpunkt der Geschichte.
        Es zeigt grob die Geschichte der Grenze im Rasdorf/HE - Geisa/TH bzw. später des OP Alpha von 1945 - 1990 auf.
        Das 14/11th ACR bzw. der Standort Fulda/Sickels, sowie die Sperranlagen und besondere Vorkomnisse im Umfeld werden kurz dargestellt.
        Ab 1991 die Nutzung als Asylantenheim und daran die Entstehung des Point ALpha als Museum/Gedenkstätte bis in die heutige Zeit.

        Autor:
        Klaus Harwig Stoll
        POINT ALPHA
        Brennpunkt der Geschichte
        ISBN 978-3 86568-238-3 (Deutsch)
        9.95 €
        Michael Imhof Verlag

        Es gibt eine deutsche und eine englische Ausgabe.

        Regards.

        TH

        P.S:: Für Insider gibt es nichts wesentlich Neues.

        Kommentar

        • Geograph
          Wallmeister
          • 10.05.2006
          • 7479

          #5
          Klaus Hartwig Stoll: »POINT ALPHA. Brennpunkt der Geschichte«

          Für Insider gibt es nichts wesentlich Neues.
          Immerhin heißt der Buchtitel nicht »POINT APLHA. Der heißeste Punkt im Kalten Krieg« …
          .
          Angehängte Dateien
          sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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          • Thunderhorse
            Cold Warrior
            • 09.02.2006
            • 1904

            #6
            Das Buch heißt:

            POINT ALPHA
            Brennpunkt der Geschichte


            Einer von vielen weiteren "Brennpunkten" an der einstigen innerdeutschen Grenze!!


            Immerhin heißt der Buchtitel nicht »POINT APLHA. Der heißeste Punkt im Kalten Krieg«
            Was sollen diese Animositäten??

            TH

            Kommentar

            • Geograph
              Wallmeister
              • 10.05.2006
              • 7479

              #7


              Was sollen diese Animositäten??

              Vgl. http://www.cold-war.de/showthread.php?t=503, speziell dann http://www.cold-war.de/showpost.php?p=3923&postcount=31 :

              Zitat von Thunderhorse Beitrag anzeigen
              P.S.: OP Alpha war nicht der heißeste Ort im Kalten Krieg, auch wenn damit Heute noch Werbung gemacht wird. Den Begriff hat die Politik geprägt.

              Dann ist das wohl auch politisch und werbewirksam gewollt:

              "POINT ALPHA. Wolfgang Christmann sitzt in einer der Baracken, in denen zu Zeiten der deutsch-deutschen Teilung noch US-Soldaten stationiert waren. Christmann ist als Zeitzeuge vor Ort, um seine Erlebnisse rund um den »heißesten Punkt im Kalten Krieg« an die Geschichtslehrer aus dem Landkreis Fulda weiterzugeben.und weiter http://www.fuldaerzeitung.de/newsroo...08; 23.45 Uhr]


              .
              sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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              • Thunderhorse
                Cold Warrior
                • 09.02.2006
                • 1904

                #8
                Aus meiner Sicht gab es keinen heißesten Ort an der Grenze! Und im damaligen Sprachgebrauch wurden die Begriffe "Fulda GAP" / "Meiningen GAP" verwendet.
                Siehe Zitat!

                Das mit diesem Begriff, der Politisch geprägt ist, nunmehr Werbung gemacht wird, wird sich nicht vermeiden lassen!

                Und hier muß dann ständig nachgelegt werden??


                Dann ist das wohl auch politisch und werbewirksam gewollt:

                ????????????????????


                In seinen weiteren Ausführungen berichtet der Ex-BGS-Mann von einem anderen Zwischenfall an der Grenze, als 1974 vier westdeutsche Fahnenjunker bei Birx in der Rhön dem Sonnenuntergang entgegenblickten.

                Hier irrt sich der Mitteiler im Zeitungsbericht.
                Der Vorfall war nicht 1974, sondern am 20. April 1962.

                TH
                Zuletzt geändert von Thunderhorse; 20.04.2008, 00:51.

                Kommentar

                • Geograph
                  Wallmeister
                  • 10.05.2006
                  • 7479

                  #9


                  Aus meiner Sicht gab es keinen heißesten Ort an der Grenze!
                  Na, daüber sind wir uns doch einig …

                  .
                  sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

                  Kommentar

                  • MacLeod
                    Rekrut
                    • 23.07.2007
                    • 12

                    #10
                    oh, das ist ja gar nicht weit weg von meiner neuen Heimat - das werde ich mir mal ansehen...

                    Kommentar

                    • Harry (†)
                      In Memoriam
                      • 14.07.2005
                      • 1234

                      #11
                      Fahr lieber ins Grenzmuseum Schifflersgrund
                      --------------------------------
                      Der liebe Harry

                      Kommentar

                      • Geograph
                        Wallmeister
                        • 10.05.2006
                        • 7479

                        #12
                        brenzlig …

                        Fahr lieber ins Grenzmuseum Schifflersgrund

                        … ist nicht zu »heiß« …

                        .
                        sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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                        • Thunderhorse
                          Cold Warrior
                          • 09.02.2006
                          • 1904

                          #13
                          Ich empfehle, beide Museen zu besuchen.

                          TH

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                          • dipl-ing
                            Warrior
                            • 23.04.2008
                            • 60

                            #14
                            Museen etc

                            Hallo Forumskollegen,

                            habe mich vor meiner Tour im April diesen Jahres Richtung Fulda Gap vorher eingehend informiert, auch in diesem Forum.
                            Ich habe die bestehenden Inkompatibilitäten zwischen Forumsmitgliedern und den Museen gelesen und mich dennoch entschlossen eine große Tour zu machen und möglichst viele "Konzepte" zu erfahren.

                            Mein Resümee (komische Schreibweise ?) ist schwer in Worte zu fassen.

                            Die Museen haben alle was für sich. Ich würde aber einem potentiellen Besucher empfehlen auch Orte außerhalb einer kommerziellen Bewirtschaftung anzuschauen.
                            Als jemand der weit weg von der innerdeutschen Grenze gewohnt hat, fehlte mir die Erinnerung an das Bauwerk wie es mal war.
                            Besucht habe ich Schifflersgrund, Eichsfeld, Point Alpha, Point India, Brücke der Einheit und einen Grenzturm in der Nähe von Buttlar.
                            Jedes Konzept hat etwas für sich. Das eine wirkt authentischer, das andere weniger.
                            Allerdings muß ich sagen, dass der Besuch nur eines einzigen Ortes mir nicht die Klarheit für den Aufbau der Grenzanlagen gegeben hätte. Die Tiefe der ganzen "Grenze" kommt wie ich finde eigentlich nur undeutlich heraus, am ehesten noch in Eichsfeld. Dort läuft der Rundweg parallel zum Sperrzaun und nach der Führungsstelle schneidet der Weg durch die "Mauer".
                            Die Konzepte richten sich alle an verschiedene Nutzer. In Schifflersgrund gibt es sehr viele Dokumente und Fahrzeuge mit viel Hintergrundinfo zu sehen, vielleicht zu viel für den normalen Besucher. Point Alpha ist sehr plakativ dargestellt, mit weniger Tiefgang.
                            Ist alles meine persönliche Meinung, habe auch keine Verbindung zu einem der Museen.

                            Anbei Bilder der Tour
                            mit freundliche Grüßen

                            dipl-ing
                            ______________________________________________
                            Take nothing but pictures, leave nothing but footprints.

                            Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
                            Interessengemeinschaft „Area 1" militärgeschichtlicher Verein e.V.
                            www.ig-area-one.de

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                            • TopOfTheRock (†)
                              Cold Warrior
                              • 15.11.2007
                              • 460

                              #15
                              Hab neulich gehoert in Point Alpha gibt's so ne Figur die die Uniform eines US Staff Sergeant traegt und wenn man einen Knopf drueckt dann sagt die Figur: "Mein Name ist Leutnant......." Ist schon gut gemacht, oder? Hehehehe....

                              Gruss,
                              T.

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