Bei strahlendem Frühsommerwetter konnten Jürgen Rubeck (IG "area 1" e.V.) und Vera Ulrich (IG Gästeführer Südwestpfalz) fünfzig Besucherinnen und Besucher, darunter zwei Kinder und mehrere Hunde, im früheren Fischbach Depot zu einer besonderen Veranstaltung begrüßen. Erstmals wurde eine Führung durch die "area 1" - das ehemalige geheime Sonderwaffenlager - vollständig mit Spielszenen kombiniert. Während Jürgen Rubeck den Gästen die historischen Zusammenhänge und die Struktur eines solchen Lagers erläuterte, stellte die Truppe um Vera Ulrich in sogenannten Szenecollagen Situationen aus dem Alltag um das Depot herum dar. Die Frage sei, so Ulrich in ihren Begrüßungsworten, "wie hat denn die Zivilbevölkerung das alles erlebt?"
Und so konnten die sehr interessierten Besucher einerseits das Gelände mit seinen 19 Bunkern besichtigen und andererseits an vier Stationen Alltagsbegegnungen aus den 50er, 60er und 70er Jahren miterleben. War es in den 50er Jahren noch der "Sputnik" und in den Sechzigern der Vietnamkrieg, der eine amerikanisch-deutsche Liebe zerstört hatte, so wurden die 70er Jahre mit Hippiefrisuren und Schlaghosen wieder lebendig. An dieser Stelle wurde das Publikum einbezogen: an alle, die wollten, wurde Kaugummi verteilt.
Zwei Höhepunkte gab es auf dem Rundweg: die Öffnung des Museumsbunkers mit der Originaleinrichtung. Hier hatten sich Karlheinz Rietdorf und Uwe Schinkel schon Tage zuvor mächtig ins Zeug gelegt, um endlich beide Torflügel öffnen zu können, was den Besuchern dann ein besonderes "Aha-Erlebnis" bescherte.
Und am Ende der Tour kam es zu einer Sitzblockade am Tor und einen kurzzeitigen Polizeieinsatz! Aber keine Sorge: auch das war eine Spielszene, in der nun sogar die Gäste als Demonstranten mitwirken durften. Der Polizist, der die Personalien feststellen musste, da hier - ganz in der Denkweise der 80er Jahre - eine Straftat vermutet wurde, war ebenfalls ein Darsteller der IG Gästeführer Südwestpfalz.
Eine "Anwohnerin" aus der Nachbarschaft diskutierte zwar erst mit den Demonstranten über Sinn und Zweck einer solchen Sitzblockade, wurde dann aber ganz pragmatisch: "Ihr habt doch bestimmt Hunger und Durst?" Mit dieser Frage leitete sie über zu Vanessa Rubeck, die an der Verpflegungsstation Kaffee, Kuchen und Muffins bereithielt.Diese besondere Veranstaltung endete dann auch mit dem friedlichen Bild einer gemütlichen Kaffeerunde im Freien, was allen, die noch ein wenig bleiben konnten, sehr gut gefiel.
Beide Interessengemeinschaften konnten so das Fazit ziehen, dass es eine gelungene Premiere war.
Die Veranstaltung wird am 12. August 2017 wiederholt, dann in Zusammenarbeit mit der Pfalz-Touristik e.V.
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