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Im Gliederungsschema hat das Jägerbataillon 43 (und die zugehörigen Kompanien) das taktische Zeichen eines Panzergrenadierbataillons.
Stimmt das? Warum hat man ausgerechnet die Geräteeinheit der Brigade mit SPz "aufgerüstet"?
Ach so, noch eine Frage zur Ausstattung der Jäger:
Beim Panzerbär kann man zu den HS 30 mit 106mm RCLR lesen, dass sie "Ab 1973.....als Panzerjäger in den sJgKp und Heimatschutzbrigaden eingesetzt." wurden.
Weiß jemand, in welchen Einheiten und in welcher Gliederung (Zug, Kompanie?) das geschehen ist?
Im Gliederungsschema hat das Jägerbataillon 43 (und die zugehörigen Kompanien) das taktische Zeichen eines Panzergrenadierbataillons.
Welches Gliederungsschema meinst Du? Falls es um die Gliederung der 2. Jägerdivision im Beitrag 1 geht - diese Bilder wurden von dem inzwischen verstorbenen Forumsmitglied Günther Krieger erstellt. Ich weiß leider nicht, wie er darauf kam, hier für das Btl 43 das Taktische Zeichen PzGren zu verwenden.
Das PzGrenBtl 43 war seit 1962 mit HS 30 ausgestattet. In der HStr. III wurde das Btl ab 1970 materiell und personell zur Aufstellung des Panzerjägerbataillons 44 herangezogen, die verbliebenen Reste, vor allem das nicht beim PzJgBtl 44 benötigte Material bildeten das Jäger-Bataillon 43 (Geräte-Einheit). Da die SPz HS 30 anderweitig nicht mehr Verwendung fanden, hat man sie wahrscheinlich bei diesem Geräte-Btl belassen, auch wenn dieses Bataillon als Jäger-Btl lief.
Die Umstrukturierung der 2. Panzergrenadierdivision zur 2. Jägerdivision wurde niemals wirklich abgeschlossen. Von den vorgesehenen zwei Jägerbrigaden wurde tatsächlich nur die Brigade 4 aufgestellt, die Brigade 5 blieb Panzergrenadierbrigade. Auch wurde das PzBtl 44 der Brigade 4 nicht, wie bei den Jägerbrigaden vorgesehen, zum Panzerjägerbataillon, sondern gab nur Teile zum neu aufgestellten Panzerjägerbataillon 44 ab und blieb als Rumpfbataillon erhalten.
Die Heeresstruktur III wurde bei den Kampftruppen des Feldheeres insgesamt nur teilweise vollzogen. Von den drei vorgesehenen (Korps-) Panzerregimentern wurden nur zwei aufgestellt und diese bereits nach wenigen Jahren wieder aufgelöst. Die sechs wirklich aufgestellten Jägerbataillone wurden bereits ab 1976 beginnend wieder mit Schützenpanzern Marder ausgerüstet und auf die Struktur eines PzGrenBtl umgestellt, liefen trotzdem bis 1980 weiter als Jägerbataillone.
Der HS 30 mit dem Leichtgeschütz lief nie in Panzerjägereinheiten oder –Teileinheiten. Jeder Panzergrenadierzug HS 30 hatte einen Schützenpanzer mit LGS als Unterstützungswaffe. Die Aussage bei Panzerbär zum Einsatz von HS 30 bei schweren Jägerkompanien kann so nicht stimmen.
Welche Art von Jägerbataillon ist für 1973 gemeint? In der HStr. III gab es drei Arten von Jägerbataillon
a) Das Jägerbataillon Typ A 1 bei den Wehrbereichskommandos / Verteidigungsbezirkskommandos. Hier gab es in der schweren Kompanie nur einen Panzerabwehrzug mit Leichtgeschützen auf dem LKw 0,25 t (MUNGA), aber keine Kettenfahrzeuge.
b) Das Jägerbataillon Typ B 1 bei den Jägerregimentern der Heimatschutzkommandos. Diese Bataillone hatten keine schwere Kompanie, sondern nur einen Panzerabwehrzug-Raketenzug mit PAL COBRA in der Stabs-/Versorgungskompanie.
c) Das Jägerbataillon Typ B 3 bei den Jägerbrigaden. Auch hier gab es in der schweren Kompanie nur einen Panzerabwehrzug-Raketenzug mit PAL COBRA, aber keine HS 30 mit Leichtgeschütze.
Weiter hatte dieser Bataillonstyp in der schweren Kompanie einen Schützenpanzerzug mit 10 SPz HS 30 oder SPz kurz. Hier war jedoch kein SPz mit Leichtgeschütz vorgesehen. Ich kann mit allenfalls vorstellen, das evtl. hier der eine oder HS 30 mit LGS verwendet wurde, ohne dass dies tatsächlich in der StAN vorgesehen war.
Quellen dazu: Einzelanweisungen für die Ausbildung der Jägertruppe
- F 1 Das Jägerbataillon (1974)
- F 4 Die schwere Jägerkompanie (1974)
Die Behauptung bei panzerbär, das 1973 HS 30 mit LGS bei den Heimatschutzbrigaden eingesetzt wurden, ist völlig falsch. 1973 gab es noch keine Heimatschutzbrigaden. Jedes WBK hatte damals ein „Heimatschutzkommando“, bei diesen Verbänden gab es Panzerjägerkompanien, die allerdings mit Kampfpanzern M 48 oder mit Kanonenjagdpanzer ausgerüstet waren.
zur Aufklärung der Angabe im Panzerbären:
Der dort geschriebene Text ist 1:1 übernommen worden aus dem Buch: Die Rad- und Kettenfahrzeuge der Bundeswehr 1956 bis heute - von Karl Anweiler und Rainer Blank.
Das Buch war vor vielen Jahren erschienen und wurde mit dem Wissensstand der 1990er Jahre geschrieben.
Da lagen noch keine tiefer gehenden Kenntnsse über die tatsächlichen Strukturen und Gegebenheiten in den früheren Zeiten der Bundeswehr vor.
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