Zusammengefasst konnte man von folgenden Vorräten ausgehen:
- Truppe bis einschl. NSchKp Brigade 5 Versorgungsraten (VR)
- Korps- / WBK-Vorrat 9 VR
- Sondervorrat Korps für Schwerpunktbildung 2,5 VR
- Heeresdepots beim TerrKdo 21 VR Munition und 26 VR Betriebsstoff
Ergibt gesamt: 37,5 VR Munition / 42,5 VR Betriebsstoff.
Das Unterstellen von Depots unter die Divisionen, die Korps oder sogar die Brigaden war durchaus üblich. Das TerrKdo Süd hätte z.B. ab einer bestimmten Alarmmaßnahme das Mundepot Hohenbrunn (südl. München) dem II. Korps unterstellt, das Mundepot Breitengüßbach wäre dem VII. (US) Korps unterstellt worden – allerdings nur zur infrastrukturellen Nutzung. Da das Mundepot Breitengüßbach nördlich von Bamberg ziemlich weit vorne im Verteidigungsraum der Amerikaner lag, wäre es wahrscheinlich sehr frühzeitig von den dort eingelagerten Munitionsbeständen geräumt worden – ein schönes Beispiel dafür, dass die Bundeswehr aus Mangel an geeigneten Objekten immer wieder gezwungen war, von der Lage zum VRV völlig ungeeignete Objekte zu nutzen. Leider habe ich den BRLog des für Breitengüßbach zuständigen Versorgungskommando 860 nicht, es wäre interessant gewesen, wie diese Räumung geplant war (nur Bahn oder auch evtl. zivile Straßentransportleistungen nach dem BLG).
Die Gebirgsdivision hatte 1982 während ihres damals noch nach GDP-geplanten Einsatzes an der bayerischen Ostgrenze lt. dem BRLog gleich mehrere Korpsdepots unterstellt:
- PzGrenBrig 22 hätte das Korpsdepot 273 – Falkenfels (nördlich Straubing) übernommen
- GebJgBri 23 das Korpsdepot 277 – Hunding (nördlich Deggendorf). Hier wäre sofort das Problem aufgetreten, das die GebJgBrigade keine Nachschub-, sondern nur eine Versorgungskompanie mit geringerem Transportraum hatte. Die Brigade wären deshalb vom NSchBtl 8 zusätzlich 75 t Transportraum unterstellt worden.
- GebNschBtl 8 schließlich hätte das Korpsdepot 271- Schillertswiesen (südlich Cham) übernommen. Weiter hatte das Btl den Auftrag, den Erstverbrauch der Division an Munition aus dem Korpsdepot 280 – Schierling (südlich Regensburg) zu decken, bei Überraschungsangriff hätte man sich aus dem oben erwähnten Mundepot Hohenbrunn versorgt.
Bei Betriebsstoff hätte man sich so lange wie möglich auf Eisenbahnkesselwagen gestützt, die teilweise ab bestimmten Alarmmaßnahmen befüllt in den Depots standen. Entleerte EKW wären dann erst zu den IVG-Tanklagern (z.B. für Südbayern Unterpfaffenhofen bei München) zum Wiederbefüllen gegangen und vor dort aus zum Korpsdepot 259 – Langweid (nördl. Augsburg). Von hier wäre dann der BStff weiter verteilt worden.
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