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  • Leitstand636

    #46
    Hallo allerseits!

    Das Thema RUF II ist und bleibt spannend... - nicht zuletzt auch in Sachen massiver Verschwendung von Geldern, als auch Nichtnutzung touristischer Möglichkeiten... (oder Lagerflächen, Experimental-Standorte für Universitäten,... - unbrennbare Einbauten schwächen die oft vorgetragenen Brandschutzbedenken übrigens enorm - moderne wie auch antike Möglichkeiten der natürlichen Lüftungstechnik schwächen die gerne vorgetragenen Aspekte der horrenden Lüftungs-Betriebs-Kosten (ist natürlich abhängig von Art und Umfang der erfolgenden Nutzung). Schotten, Sprinkleranlage & rauchgeschützte Fluchtwege könnten für viele Nutzungen hinreichend sein. Ok, nur laut gedacht am frühen Morgen

    Ein paar aktuelle und ältere Fragen treiben mich dazu um, vielleicht weiß jemand etwas dazu...

    - warum wurde RUF II wieder geöffnet, also - wie es heißt, mit einer Eingangstüre versehen? Kontrollzwecke? Prüfzwecke?

    - seinerzeit wurden mal massive Probleme mit Schimmel und "Sonstigem" aus dem nicht wirklich sauber entkernten RUF I als Hinderungsgrund für weiter etwaige Nutzungen - z.b. nur von RUF II - genannt.
    Warum wurden diese Dinge vorgeschoben, wo man RUF II von RUF I sauber separieren kann und RUF II schon alleine aufgrund seiner räumlichen Gegebenheiten vielfältig genutzt werden könnte - bis hin zur Championzuchtanlage...

    - kann jemand sagen, ob - und falls wie - die beiden 147m-Brunnen sowie der Lüftungsschacht Richtung Bergrücken verschlossen wurden?

    - weiss jemand, ob die Bodenbeschaffenheit in RUF II als "durchgehend technisch uneben" (Kavernen, Aussparungen, Kanäle,..) bezeichnet werden muss, oder ob es auch wirklich ebene zusammenhängende Flächen existieren?

    - kann jemand näheres über den vorgesehenen Gesamtwandaufbau in RUF II sagen? Wenn die nun inneren rostenden EMP-Schutz-Stahlplatten vor sich hinrosten - was hätte da noch alles aufgebracht werden sollen, zur Fertigstellung der Wände?

    - Weiss jemand, wie die EMP-Schutz-Stahlplatten angebracht sind? Könnten sie eventuellen zukünftigen Nutzern bei Haltepunkt-Durchrostung auf den Kopf fallen, oder sind sie flächig im dem Tragrund verbunden?

    - Welchen Bodenaufbau besitzt der Verkehrstunnel für RUF II? Beton? Asphalt?

    - besitzt jemand einen wirklich schönen, detaillierten, technisch gezeichneten Plan von RUF II? (Ich werde mich im Falle des entsprechenden Falles natürlich erkenntlich zeigen )

    Frohe Ostern!
    Zuletzt geändert von Gast; 04.04.2010, 06:03.

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    • Wolfsrudel89
      Cold Warrior
      • 26.03.2009
      • 103

      #47
      Hallo und Frohe Ostern alle zusammen,

      @Leitstand636: Also ein umfangreiches fragepaket!

      Ich kann dir allerdings nur etwas zu den EMP Absorberplatten sagen, sie wurden vor Versiegelung der RUF alle demontiert und entsorgt.
      Sie können also niemandem gefährlich werden.

      Was die anderen Sachverhalte anbelangt, hoffe ich ebenfalls auf Infos von jenem/n der/die genau bescheid weis/wissen!?

      Mit freundlichem Gruss
      Manuel
      Tradition bedeutet nicht das bewahren der Asche,
      sondern das weitergeben des Feuers!

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      • Leitstand636

        #48
        Zum Rückbau RUF I / RUF II - respektive den angesprochenen Stahlplatten für den faradayschen Käfig in RUF II:

        Interessant sind die in vielen Facetten widersprüchlichen Angaben seitens verschiedener Stellen...

        Im Sommer 2007 war zu lesen, dass Einbrecher/Diebe Kupferkabel, Kupferrohre, ..., -Schaltkästen entwendet hätten. Ich frage mich: wie kann das sein, gemäß Renaturierung/Rückbauauftrag? Die LBB, welche für den Bereich Altlasten zuständig ist, muss (sollte) über jedes Kilogramm Kühlflüssigkeit, Buntmetall und jede Neonröhre Nachweise vorlegen können (wer fragt?), die belegen, dass der Abfall entweder wiederverwertet oder sicher entsorgt wurde. Das Prozedere gilt also nicht nur für ganze Generatoren oder Batterien. Offenkundig hat man es mit dem Rückbau auf einem geringen Level belassen - sonst wären die Diebstähle (tateinheitlich?) gar nicht möglich gewesen. Zudem mussten ja die Diebe wissen, dass es da was zu holen gibt, weil eben nicht umfassend Rückgebaut wurde. Insider?

        Wie obig angedeutet, existieren aber auf vielen Ebenen merkwürdig anmutende Ungereimtheiten.
        Dick hängender Schimmel sollen für die Demontage-Arbeiter sowie Besucher aller Art Atemschutz und Kunststoffoveralls nötig machen. Wenn RUF I halbwegs umfassend Rückgebaut wurde, was schimmelt dort? Wenn in RUF II bis auf wenige Stahtüren und Durchführungen ohnehin noch nichts eingebaut wurde: was schimmelt dort? Sämtliche Betonsorten und Sandsteine, die ich so kenne, verweigern auch auf gutes Zureden hartnäckig, mit dem Schimmeln zu beginnen.
        "Spannend" wäre es natürlich, wenn die letzten Besucher watteartige Luftmycele allüberall gesehn hätten... - Luftmycele in Weiß, opak durchscheinend, auch an trockenem Mauerwerk - ... dann würde ich eine molekularbiologische oder mikroskopische Untersuchung empfehlen - oder die Füße in die Hand zu nehmen
        Der echte Hausschwamm befällt (wenn) meist nur älteren Beton - aber vielleicht wurde ja bei der Betonqualität/Ausführung in situ partiell gepfuscht? Oder die Wasser- und Nährstoffquellen sind hochwertiger Natur. Dann hilft nur noch draußen bleiben. Oder aufwändig Sanieren - säubern, abflammen, chemische Schutzbehandlung/Injizieren, ..., dauerhaft trocken legen, - die schimmeligen Kleinodreste können locker Jahrzehnte trocken überdauern. Es ist halt doch besser, teure Anlagen nicht einfach stillzulegen - und wie üblich drauf zu vertrauen, dass die Bevölkerung ein kurzes Gedächnis verfügt - und fette Etats anderweitig und keinesfalls kaufmännisch/unternehmerisch sinnvoll zu verheizen.

        Ein Landes- oder Bundesbetrieb muss (sollte), gemäß seiner liebevoll-idealistisch angedachten Rahmen-Aufgaben eine Vorbildfunktion erfüllen. Von RUF-Demontage ausführenden Arbeitern wird gar Sonderbefähigung verlangt, denn Separierung und Recycling stellen hier ein hohes Gut dar... - wenn die Arbeit begonnen wurde, warum wurde sie dann nicht beendet - und etwas Entwendbares blieb intern erhalten? Weils nach Betonverplombung eh keiner mehr sieht, was da modert und eventuell mal gefährdet? Weil auch Arbeitsbeschaffungsmassnahmen einmal auslaufen? Weil entsprechende Budgets nicht mehr existent oder geleert sind?

        Mir erscheint es zudem merkwürdig, dass stillgelegte und versiegelte Objekte wichtige spannungsführende Leitungen enthalten. Wozu dies? War des EVU zu faul wartbare Leitungen ausserhalb zu verlegen oder de facto die Anlage abzuklemmen? Wohl kaum. Oder sollte die theoretische Möglichkiet der Wiederinstandsetzung erhalten bleiben? Selbst bei einem verlassenen normalen Einfamilienhaus werden ehr früher als später sämtliche Anschlüsse an Netze abgeklemmt. Die Tatsache, dass jemand in ein unbekanntes Kabel mit einem Beil schlägt, spricht allerdings weniger für einen Insider, als vielmehr für persönlichen fortgeschrittenen Stumpfsinn in quasi exorbitanter Höhe. Eine echte PISA-Katastrophe auf Beinen, die besser im Berge verblieben wäre? Ein Schelm, wer Gutes dabei denkt!

        Schon wieder laut gedacht... - das MUSS an den vielen Ostereiern liegen!

        Zu dem Wandaufbau von RUF II, widersprüchlichen Angaben zur Statik von RUF II - und zum tatsächlichen Verbeleib der EMP-Stahlplatten muss ich später kommen...

        Rohe Ostern!

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        • rubeck1
          Cold Warrior
          • 05.06.2009
          • 478

          #49
          Hallo Leitstand etc.!
          Du solltest wirklich nicht zu viele Ostereier essen, das regt zu sehr den Austausch zwischen den Synapsen an...
          Hinsichtlich RUF habe ich schon vor Jahren den Denkprozess eingestellt, bzw. ins Hintergrundprogramm verschoben.
          Derartige Bauwerke scheinen die EIgenschaft zu haben, alle irgendwie Betroffenen zu überfordern: BImA, LBB, Baufirmen, Fachbehörden usw.
          Und was gar nicht geht: Phantasie hinsichtlich einer möglichen Nachnutzung.
          Es könnte ja passieren, dass uneingeweihte Laien vermittels Führungen in ein betoniertes NATO-Geheimnis eindringen und dort Dinge sehen...
          Ohne Deinen immensen Fragekatalog abarbeiten zu können: mit relativ geringem Aufwand wäre es m.E. möglich gewesen, die Anlage im Bestand zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Aber da hätte mal einer den berühmten Stein ins Rollen bringen müssen - und die Lokalpolitik hätte sich das Gerede vom "unerwünschten Militärtourismus" sparen können.
          Muss jetzt in die "area 1" - wir sollten die fantasievolle Diskussion aber weiterführen! Wer weiß...
          Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
          Interessengemeinschaft "area 1" -
          militärgeschichtlicher Verein e.V.
          www.ig-area-one.de

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          • Horner
            Cold Warrior
            • 24.05.2009
            • 1897

            #50
            Moin zusammen,

            mit dem Schimmel hat Leitstand 636 trauriger Weise Recht!!!
            Ihr kennt doch bestimmt die Geschichte von den Archäologen, die das Grab des Tut-Ench-Amun gefunden und geöffnet haben, ohne das Grab vorher zu lüften und dann ohne Atemschutz die Grabkammer betreten haben.
            Jeder von ihnen ist an einer anderen rätselhaften Krankheit gestorben, so das man an den Fluch des Pharao glaubte.
            Heute weis man, das es die Schimmelpilzsporen waren, die sich in der Grabkammer über die Jahrtausende gehalten haben.
            Hat man die Schimmelpilze wie die Spezies des Aspergilluss, Acremonium, Actinomiceten oder Stachybotros in den Wänden, ist endweder eine totale Endkernung ( Endfernung des Putzes ) bis auf das Mauerwerk fällig, oder man nimmt gleich Reis aus. Hier unterscheidet man unter der Befallsklasse BK 1-3 das in KBE/g ( Kolonie bildenden Einheiten ) gemessen wird.
            Einige Schimmelpilze sind sogar in der Lage, Mykotoxine auszuscheiden, deren giftige Dämpfe dann bei der Ein-u.Ausatmung durch die Nasenscheidewände in das zentrale Nervensystem gelangen und es schädigen, sowie das Atmungsorgan, die Lunge.
            Die meisten wirken karzinogen ( krebserregend ) wie das Aflatoxin das die Leber und andere innere Organe zerstört.
            Also, die Leute die in RUF/1-2 den Rückbau praktizieren, sind nicht um ihre Arbeit zu beneiden. Denn wenn das stimmt mit dem Schimmelpilzbefall, kann man es fast so vergleichen wie biologischen Kampfstoff und man darf die Begebenheit nur mit Vollschutzanzug und eigener Sauerstoffzuführung betreten. Hier müssen die Richtlinien der BG Bau TRBA 460, der Umgang mir biologischen Gefahrstoffen eingehalten werden.

            Gruß

            Horner ( Beagle )
            Zuletzt geändert von Horner; 05.04.2010, 14:12.

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            • Firefighter
              Systemadministrator
              • 09.07.2006
              • 1034

              #51
              Man sollte allerdings bedenken, der Schimmel befindet sich schon seit einigen Jahren in RI, damals war noch nix zurückgebaut.
              Der Schimmel entstand wohl durch eine falsche Lüftung mit feuchter Außenluft im Sommer. Dadurch war zuviel Feuchtigkeit in das Innere von RI gelangt und daraus entstand dann irgendwann Schimmel. Selbst mit der Klimaanlage bekam man die Feuchtigkeit nicht mehr aus dem Bauwerk.

              Beim Rückbau der Anlagenteile 2006 waren nur für den westlichen Teil von RI Arbeitsschutzmaßnahmen in Form von Einweganzügen und Einwegmasken P2
              vorgesehen. Die mit Schimmel kontaminierten Teilbereiche waren mit Warnhinweisen gekennzeichnet.

              Ich sage absichtlich Rückbau, da eine entkernung defacto nicht durchgeführt wurde. Unter "entkernung" verstehe ich, Rückbau von sämtlichen Einbauteilen, abgehängten Decken, Fußböden sowie den Zwischenwänden aus Kalksandstein.
              Dies ist definitiv nicht geschehen, obwohl die ganze Maßnahme ca. eine halbe Million Euro gekostet hat.

              Der von Leitstand636 genannte Diebstahl von Kupfer etc. muss allerdings an der Arius-Kaserne entstanden sein.
              RI sowie RII waren Ende Januar versiegelt, wenige Wochen später war in Ruppertsweiler an der Waldstraße nicht mehr all zuviel zu holen.
              Es kann durchaus sein, das dass EVU RI zwar vom Netz getrennt hat, den 20kV-Trafo vor RI in der Waldstraße aber nicht abgeschaltet wurde.

              Eines kann man aber deutlich sagen, der Rückbau von RI war eine Glanzleistung der BImA, LBB, SGD Süd und den anderen daran beteiligten Behörden...
              Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
              Interessengemeinschaft „Area 1" militärgeschichtlicher Verein e.V.
              www.ig-area-one.de

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              • rubeck1
                Cold Warrior
                • 05.06.2009
                • 478

                #52
                Also jetzt formulieren wir doch mal ein schönes Gerücht für alle "Bunkerfreaks": in Ruppertsweiler, man hat es eigentlich schon immer gewusst, war kein NATO-Hauptquartier, sondern ein Depot für biologische Kampfstoffe. Die wurden dort in Form von Schimmelpilzen gezüchtet und nur deshalb wurde der Bunker komplett versiegelt!
                Da in der Zwischenzeit der Schimmel in Form der Sonderform des Amtsschimmels sowohl in Pirmasens am Unteren Sommerwald, als auch in Koblenz in der Schlossstraße und in Landau am Untertorplatz hervorgetreten ist (soweit reichen nämlich die Stollen des RUF III, der in der Öffentlichkeit nicht bekannt wurde - auch firefighter wusste bisher nichts davon ), musste ein Spezialtrupp der Fa. T. und P. den Eingang Fresstal öffnen, sich durch ein Dickicht von bürokratischem Unfug bis ins Herz der Anlage vorkämpfen, um dort, tief im Arius, den Ober-Amtsschimmel zu entfernen.
                Das Gerücht besagt weiter, dass die Mitarbeiter der besagten Firma nicht mehr ans Tageslicht kamen, da sie wegen Hirnverrenkung den AUsgang nicht mehr finden konnten...
                Es ist übrigens nicht wahr, dass ich selbst auch dort herumgeschnüffelt hätte und eine heftige Ladung der Pilzausgasungen abbekommen hätte...
                Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
                Interessengemeinschaft "area 1" -
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                • Leitstand636

                  #53
                  zwei post-scriptum-Anmerkungen:

                  #_A

                  auf die bei ruebecks möglichen partiellen Abschaltung von Denkprozessen - hier mal im weiteren als mittleres aber langwieriges posttraumatisches RUF-II-Syndrom bezeichnet - sowie die betrachteten und spezifisch auftretenden Amtssystemschimmelsorten und deren fieseliche und wahrhaft nachhaltig wirkenden Folgen komme ich ungerne auch nochmal zurück. Vielleicht mit einem tröstenden Marzipanei oder einem Bier

                  => die betreffende inkubationszeit - preussischer Beamtenstaat bis hin zum heutigen ausdifferenzierten unübersichtlichen und damit weithin häufig akonstant wirkenden Rechts- und Behördengeschwulst, gerne auch äußerst verharmlosend als Wasserkopf bezeichnet, der sich selbst genügt und sich selbst in sich erweitert) ist deshalb als sadistisch und vollkommen unlustig einzustufen weil er rücksichtslos und ohne jedwede Übersicht und Gesamtperspektive kostentreibend agiert, dabei aber immer vermeintlich dem Guten zu folgen glaubt, nämlich seinen Verordnungen, Regeln, Gesetzen - dabei weiter wuchert, bis zum irgendwann erfolgenden Kollaps. Oberedelschimmel kommt derzeit aus Brüssel und Strassbourg, Berlin und Washington.

                  Aber viele, nicht nur Humananthropologen, welche Rene Girards Schriften über Agressivitätsentwicklungen in Gesellschaften kennen, wissen bereits: wir leben in einer vielgestaltigen Umbruchszeit, die in eine Endzeit mündet. Danach gehts wieder hinreichend frisch und breinigt von vorne los... die Schimmelsorten und Ämter werden sich wandeln, zeitweise obsolet werden, werden sich neugründen und neue Schimmelsorten ausbrüten, systembedingt. Es handelt sich augenblicklich also um kein akzeptables Wirt-Schmarotzer-System oder gar nettes Wirt-Helfer-Sytsem, sondern um ein krebsartiges Geschwulst, - was sehr lange Zeit allerdings als gutartig erschien - , welches lediglich von Staatsrechtlern, Neuzeithistorikern oder zumindest cleveren studierten interessierten Zeitgenossen halbwegs zutreffend überblickt wird. Tatsächlich gefährdet es nicht nur RUF II und eine 35-Millionen-Euro-Investition, sondern es fördert Wegschauen, Ignoranz, Geschichtsvertuschungen und akute Phantasielosigkeit im Umgang Konversations-Objekten.

                  Ein besonders tragisches Versagen möchte ich hier mal dem Weitblickmangel und der Umsichtslosigkeit des Denkmalschutzes ausstellen. Dieser hat nicht nur im Umgang mit den Nazi-Hinterlassenschaften kläglich versagt, er versagt abermals im Umgang mit den Relikten des kalten Krieges. Dies wiegt mE noch signifikant schwerer, da z.B. aufgrund technisch fortgeschrittener Entwicklungen vom kalten Krieg sehr sehr viel weniger übrig bleiben wird, als z.B. von Hinterlassenschaften des sog. Dritten Reichs und seiner Gegner. Reflexartig abgeschrecktes und auch im Nachinein noch unreflektiertes Verhalten sowie eine gewissen Feigheit vor der eignen schlimmen neueren Geschichte sollte nicht Merkmal einer Institution sein, zumal Behörden/Institutionen/Ämter eine Vorbildfunktion in der Gesellschaft zu erfüllen haben. Dies gilt auch und besonders für den Denkmalschutz.
                  Vorheriges und Obiges gefährdet uns alle, - und unsere Zukunft. Man sollte derzeit im Zweifelsfall nicht mehr zu laut über Ämter und Institutionen usw. lachen. Ab einem gewissen Grad an real existierender Komplexität wissen sie nicht mehr, was sie tun. Die heutige Zeit hat deren einstmaligen Grundlagen, Ausrichtungen, Aufgabenspektren in vielen Bereichen schlicht überholt. Da sollte einem der Schrecken langsam mal in die Glieder fahren - und das Lachen im Halse stecken bleiben.

                  #_B

                  Es ist gut, dass hier auch mal der arme Kerl Tut-Ench-Amun erwähnt wurde. Mit ziemlicher Sicherheit gab es zu seiner Zeit schon - der eigentliche Beginn der Moderne - in der mächtigen Priesterschaft wirklich fiesliche und gefährliche Schimmelsorten, auch außerhalb einer biologischen Kampfmittel- oder Gefahrenklasse (Heuschrecken, Schlangen, Nil-Tiefstand, Intrigien-Kreative aller Art, ...); der früh Verstorbene hatte sogar einen kleinen feinen eigenen Bunker als Basis für sein Jenseitsleben - ...bis die Tommys kamen und ihm alles klauten. Was nun aber die Sporen oder die dann von Sporen Dahingerafften mit meiner Mini-Ausführung über die nicht ganz enrnst gemeinte eventuelle Existenz des echten Hausschwamms in RUF II zu schaffen haben, ... da fehlt mir noch der kausale Kontext Der Hausschwamm mag es feucht und warm - also: vergelichsweise warm. Im unbeheizten RUF II dürfte es ihm ein paar Grad zu kalt sein.

                  Kommentar

                  • Leitstand636

                    #54
                    Hallo allerseits!

                    Ich hoffe, Ihr habt noch Marzipaneier übrig und seid in Belangen der persönlichen Masse noch im zweistelligen Breich

                    Kurz ein paar Zeilen zu dem angesprochenen RUF II :

                    # Wandaufbau

                    Der Fels wurde mit Spritzbeton abbetoniert, geglättet, dann folgt als Sperrschicht eine wasserdichte Folie unbekannter Art, Stärke und Verlegungsweise. Ich gehe mal davon aus, dass diese nicht dampfdiffusionsoffen ist. Schliesslich eine Stahlbetonwand mit unbekanntem Stahlanteil auf unbekannte Lagen verteilt. In der Nähe der Ausgänge soll die STBW einen Meter stark sein, im Innern noch 35 Zentimeter im Mittel - abhängig von Ort und Felsaufbau darüber. Praktisch wäre es wohl gewesen, man hätte wasserundurchlässigen Beton verwendet. Ob man das hat, kann ich nicht sagen. Darauf kamen die GROßEN* 3,25mm-Stahlplatten, die in einer verschweissten(?) Einheit insgesamt als faradayscher Käfig wirken sollten. Ob es sich dabei um eine feine Legierung handelt, die in Richtung Mu-Metall oder Alu-Werte geht, was die Elektro-Magnetischen-Abschirmfähigkeiten anbelangt - oder ob es sich um normalen Wald-und-Wiesen-Stahl St37 handelt, kann ich ebenfalls noch nicht sagen. Ob sie flächig in dem Beton verbunden sind, sozusagen eventuell als einseitig verlorene Schalung angebracht wurden, oder ob diese lediglich über einige Haltebolzen in Lage gehalten werden, ist mir bisher unbekannt. Welche Verkleidung wohl auf oder vor die Platten sollte? Schlichte RAL-Kunstharz-Farbe? Auf jeden Fall wäre es bei üblichen Stahsorten von Vorteil, diese vor Sauerstoff und Feuchtigkeit zu schützen.

                    Schliesslich, und von der Hülle separiert, kämen dann die eigentlichen Nutzeinheiten, scheinbar z.t. angedacht als eingehängte/eingestellte Raum-Blöcke in großen Fachwerkträgern, die auf körperschalldämmenden Absorbern ruhen sollten. Diese Container-Komplexe hätten die eigentlichen Hauptnutzflächen für Personal/Rechnersysteme gebildet - und aus ihrer systemimmanenten Gestaltung heraus die EMP- und Körperschallschutzfähigkeiten des Gesamtsystems nochmal erhöht.

                    Der Komplex-5000-Interessierte wird diese Idee und Realisierung schonmal im schlichten und kleinen Maßstab in Erichs "Führerbunker" gesehn haben. Manchmal erwähnte nebulöse Ahnungen zu mobilen Stationen hätten mittelfristig nach klass. Denken Nutzer-Vorteile gebracht - allerdings wäre dies im dann ohnehin biologisch weitgehend toten Hauptkampfgebiet Mitteleuropa und bei gebauten 10m maximaler lichten Deckenhöhe eines Erstunterstandes RUF II ziemlich sinnlos gewesen. Nach modernen Strategien hätte man die Einheit samt System in Bälde abgeschrieben und abgeschaltet - und den redundanten Ersatz aufgeschaltet. Globales Denken, Handeln und moderen Technik machen es möglich. Wer da in Ermangelung der Gesamtlage noch romantisiert oder verwirrt über Großartiges und Geheimnisvolles fabuliert, dem ist nur noch fachlich zu helfen

                    Da man Hauptbesatzung und deren System im Ernstfall kurzfristig hätte abschreiben müssen, wäre es nicht sonderlich sinnvoll gewesen, Bunker und Systeme für die "Ewigkeit" zu bauen. Sie hätten für die kurze Aufrechterhaltungs-Zeitspanne nach den ersten "Impulsen" halten müssen - oder bis zu einem Wandel der politisch-militärischen Gesamtlage. Letzterer kommt nicht gerade selten vor, wie ein Blick ins Geschichtsbuch verrät - und weniger aufwendig gebaute Untertage-Komplexe halten schon seit einigen Jahrzehnten... Zu auffallend widersprüchlichen und scheinbar auch taktischen Äußerungen von verschiedenen Seiten, was die Haltbarkeit der Gewölbe anbelangt, werde ich mich auch nochmal äußern

                    # Verfüllungen

                    Betonplomben für den Schacht zum Arius hoch; vermutlich auch zum vorsorglichen Gewässerschutz für die beiden Brunnenschächte.

                    # Natürliche Lüftung

                    Funktioniert im hiesigen Fall RUF II gemäß Themrmodynamik nur halbwegs, wenn beide unterschiedlich hoch gelegenen Eingänge der Verkehrsröhre geöffnet sind.



                    Was die anderen Themen - von Verantwortungsbreichen von Ämtern, Regierungen, Lokalpolitikern, Gutachtern..., über die Verteilung von Phantasie, Ängsten vor vermeintlichen Sachthemen mit Militärbezug in Deutschland, das merkwürdige Mitlaufen in diesen Sachen von vermeintlich journalistisch - und somit kritisch - arbeitenden Medien, den Naturschutz et cetera anbelangt, muss ich auch ein andern Mal kommen

                    *Maße werden nachgereicht

                    Kommentar

                    • rubeck1
                      Cold Warrior
                      • 05.06.2009
                      • 478

                      #55
                      Es sind keine Marzipaneier mehr übrig und was den zweistelligen Bereich der Körpermasse angeht - naja, unter Laborbedingungen vielleicht...
                      Aber jetzt mal wieder halbwegs sachlich, obwohl das bei dieser Thematik schwerfällt: was ist denn der aktuelle Stand in Sachen RUF?
                      Habe ich das richtig gelesen: irgendwer hat schon wieder versucht, die Baustellentür aufzubrechen? Es ist unglaublich: stell´eine Tür in den Wald - schon wird sie aufgebrochen... Knallköppe, der Schimmel soll sie fressen.
                      Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
                      Interessengemeinschaft "area 1" -
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                      • Wolfsrudel89
                        Cold Warrior
                        • 26.03.2009
                        • 103

                        #56
                        Zitat von rubeck1 Beitrag anzeigen
                        Aber jetzt mal wieder halbwegs sachlich...was ist denn der aktuelle Stand in Sachen RUF?

                        Du nimmst mir die Worte aus dem Mund!

                        Also nun her mit den FAKTEN.
                        Tradition bedeutet nicht das bewahren der Asche,
                        sondern das weitergeben des Feuers!

                        Kommentar

                        • Scaleon
                          Cold Warrior
                          • 24.01.2009
                          • 160

                          #57
                          [QUOTE=Leitstand636 ...... Was die anderen Themen - von Verantwortungsbreichen von Ämtern, Regierungen, Lokalpolitikern, Gutachtern..., über die Verteilung von Phantasie, Ängsten vor vermeintlichen Sachthemen mit Militärbezug in Deutschland, das merkwürdige Mitlaufen in diesen Sachen von vermeintlich journalistisch - und somit kritisch - arbeitenden Medien .... et cetera anbelangt, muss ich auch ein andern Mal kommen ..... [/QUOTE]

                          @Leitstand636
                          ... Beeil dich bitte, so schnell wie möglich zu deinen angekündigten Themen "zu kommen"! Insbesondere deine Ausführungen zu, ZITAT: "Phantasien und Ängsten vor vermeintlichen Sachthemen mit Militärbezug", sowie- und insbesondere zum, ZITAT: "merkwürdigen Mitlaufen", kann ich kaum erwarten!
                          Gruß Scaleon

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                          • Leitstand636

                            #58
                            Das ist wohl wahr: der "sog. Deutsche an und für sich" neigt dazu, ungesehn sich in einem rechtsfreien Gebiet zu empfinden. Dies kann man nicht nur sehr gut im Ausland beobachten, wo nicht gerade selten das Recht, oder was man dafür hält, in die eigenen deutschen Hände genommen wird - z.B. mallorkininsche Behörden können ein schräges Zwölfton-Liedchen davon singen - ... - ähnliche Effekte lassen sich in tiefen Wäldern oder in scheinbar verlassenen Immobilien beobachten. Sieht keiner, weiss keiner, braucht keiner => meins.

                            Wenn man auf die Türe noch was draufschreibt, z.B. "geheime Kommandosache" oder "Vorsicht - Gefahr - Sperrgebiet" oder irgendwas Nebulöses, was zu unkontrolliertem Phantasieren auffordert (?), z.B. "Asine! Sancta simplicitas!" oder in Kyrillisch "das Famose in der Dose" ( Замечательное в банке ) oder gar etwas, was an Größe, Stärke, Übermacht und terra incognito technologiae quae digitales dicuntur denken läßt, wie z.B. "Really very secret facility for interplanetary communication of the NATO-Founders", dann, ja dann lieber rubeck, ist die Türe schneller weg, als sie aufgestellt wurde und befindet sich in einem "Sammlerfundus" wo sie vom "Sammler" als wichtiges Objekt gedeutet wird: ICH bin an etwas wichtigem, historischen dran! Ich bin toll.

                            Nebenbei: kennst Du den Terry-Gilliam-Film Brazil, wo der Heizungsingenieur Tuttle/Buttle von umherwehenden Zeitungen vertilgt wird? Mit dem Schimmel könnte das knallfrei gelingen!

                            Ich fahre mal zum RUF rüber und sehe mich mal um... (ohne Hilti)
                            Zuletzt geändert von Gast; 10.04.2010, 12:54.

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                            • Betonkopf
                              Warrior
                              • 14.09.2008
                              • 74

                              #59
                              Das der Leitstand ausgerechnet die Spanischen Behörden als abschreckendes Beispiel nimmt wundert mich. Das es Leute gibt, die die beschriebene Denke haben, kann ich mir vorstellen. Daß aber jemand etwas vor dem Verfall und Abriß retten will und kann, das ist nicht per se verdammungswürdig. Was der Bund als Besitzer mit seinem Besitz macht schreit oft genug danach, selbstjustitz zu üben! Oder wie soll ich als normaler Staatsbürger es finden, wenn der Staat Gebäude, die Millionen gekostet haben einfach verfallen läßt? Wer ist dann der schändliche Schänder? Wer in diesem Forum aktiv ist, wird feststellen, daß immer wieder der sinnlose Verfall angeprangert wird. Die Sammler und Jäger beschleunigen das nur -offenbar ganz in Sinne des Staates als Eigentümer.

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                              • reduit
                                Rekrut
                                • 12.03.2010
                                • 13

                                #60
                                Hallo,
                                das Joint Mobile War HQ gab es ab Mitte 1989(im Aufbau). Stationiert waren die Lastwagen, Anhänger, Generatoren etc. im CENTAG/4.ATAF Motor Pool in Friedrichsfeld(Mannheim, das Gelände existiert samt Halle noch in Bestzustand). Gesteuert wurde alles von HQ CENTAG/4.ATAF in Heidelberg. War eine spannende Aufgabe, als Fahrlehrer den Amerikanern, Kanadiern u.a. das Bewegen dieser Hänger- und Sattelzüge auf deutschen Straßen beizubringen. Übungsmäßig genutzt wurde das gesamte JMWHQ in meiner CENTAG-Zeit nur zwei mal(davon, Zufall???, just in den Novembertagen des Mauerfalls 1989) sowie einmal in großem Stil bei der Ausrichtung der CANADIAN ARMY TROPHY CAT`91 in Grafenwöhr in 1991. Nach 1993 ging es ja dann mit den Balkanaktionen los und es tat mir in der Seele weh zu sehen, wie meine Lkws dort verheizt wurden. Der gesamte Fuhrpark von damals, inkl. Bussen, Pkw, Tankwagen, Kranwagen etc. kann durch Fotos belegt werden.

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