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  • matrix
    Cold Warrior
    • 30.09.2008
    • 306

    #91
    Südwest Ariusbunker Bedenken wegen Erschließung
    Münchweiler (clc). Die vier Interessenten für den Ariusbunker bei Münchweiler (Landkreis Südwestpfalz) haben Bedenken hinsichtlich der Kosten für die Erschließung des ehemaligen Nato-Bunkers, die von den Kommunen zu tragen wären. Das ist ein Ergebnis des Gesprächs zwischen Landrat Hans Jörg Duppré (CDU) und dem zuständigen Umweltstaatssekretär Thomas Griese (Grüne). Duppré informierte gestern die Vertreter der betroffenen Kommunen. Namen von Interessenten nannte er nicht. Einzig der IT-Experte Jörg Meinke, der ein Hochsicherheitsrechenzentrum plant, hat sein Interesse öffentlich gemacht. Eine weitere Interessensbekundung halte er für wenig zielführend, sagte Duppré gestern in einer Kreisausschusssitzung. Dabei handelt es sich wohl um einen Verein, der den Bunker touristisch nutzen möchte. Mit den anderen Interessenten will der Landrat noch in diesem Monat sprechen.
    Quelle
    Ausgabe Die Rheinpfalz - Pirmasenser Rundschau - Nr. 217
    Datum Donnerstag, den 18. September 2014
    Seite 12
    Zuletzt geändert von matrix; 19.09.2014, 10:44.
    Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
    Interessengemeinschaft „Area 1" militärgeschichtlicher Verein e.V.
    www.ig-area-one.de
    IG Area One @ Facebook

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    • matrix
      Cold Warrior
      • 30.09.2008
      • 306

      #92
      Pirmasens Münchweiler IG area 1 hat Interesse an Bunker
      Münchweiler: Übergangsweise zugänglich machen
      Der Verein, der Interesse am Ariusbunker bei Münchweiler angemeldet hat, ist die Interessengemeinschaft (IG) „area 1“
      militärgeschichtlicher Verein, die sich um die Bunkeranlagen in Fischbach/Ludwigswinkel kümmert. Nachdem wir gestern von einem unbekannten Verein berichtet hatten, der sich um den Bunker bemühe, meldete sich der IG-Vorsitzende Jürgen Rubeck bei der Redaktion.
      Am 26. Juni hatte der Verein Landrat Hans Jörg Duppré angeschrieben und ihm den Vorschlag unterbreitet, den Bunker „bis zur tatsächlichen Umsetzung einer angestrebten wirtschaftlichen Nutzung für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen“. Dies wäre womöglich die „letzte Möglichkeit, Interessierten das Bauwerk zu zeigen und über historische und technische Hintergründe zu informieren“, schreibt der Vorsitzende in einer Stellungnahme. Einer „angemessenen wirtschaftlichen Nutzung“ wolle man mit der Idee nicht im Wege stehen. Der Vorschlag sei eher als Übergangslösung oder ergänzende Konzeption zu betrachten.An den Hinterlassenschaften der jüngsten Vergangenheit bestehe ein Interesse, heißt es im Schreiben. Rubeck verweist auf die zahlreichen Besucher, die seit drei Jahren die Anlage „area 1“ in Fischbach/Ludwigswinkel aufsuchen würden. Daher hatte die IG dem Landrat vorgeschlagen, die Untertageanlage bis auf weiteres an einer gut zu sichernden Stelle zu öffnen und zu bestimmten Zeiten für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mögliche Kosten für Strom oder Toilettenmiete könne man durch einen geringen Eintrittspreis decken. „Wir erzeugen unseren Strom in Fischbach auch selbst“, sagte Jürgen Rubeck auf Nachfrage. Dazu nutze man einen Generator. Wenn man im Bunker, vergleichbar mit der letzten Öffnung, Lampen an die Wand hänge, würde dies als Beleuchtung ausreichen, schätzt Rubeck. An ein bis zwei Wochenenden könnte man dann Führungen anbieten, später auf Nachfrage.
      Komme eine privatwirtschaftliche Nutzung nicht zum Tragen, heißt es im Schreiben der IG an den Landrat, biete die Anlage auch unter touristischen Gesichtspunkten Perspektiven. Sogar eine sukzessive Umnutzung in ein unterirdisches Museum sei möglich. Selbst bei einer Nutzung durch einen Investor hält Rubeck eine touristische Teilnutzung für möglich. „Wenn sich zwei, drei vernünftige Menschen an einen Tisch setzen, findet man sicher einen Kompromiss“, sagt der IG-Vorsitzende. Die Einschätzung von Werner Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rodalben, der gestern erklärt hatte, dass er eine touristische Nutzung kritisch sehe, könne man nicht nachvollziehen.
      Schließlich hätten die in der Vergangenheit stattgefundenen Aktivitäten – „aus welchen Gründen auch immer“ – nicht zu messbaren Erfolgen geführt.
      Kreissprecher Ruven Fritzinger informierte auf Nachfrage, dass Landrat Duppré Gespräche mit der Interessensgemeinschaft führen werde. Zunächst möchte man aber abwarten, wie die Gespräche mit den drei weiteren Interessenten laufen werden. (clc)
      Quelle:
      Ausgabe Die Rheinpfalz - Pirmasenser Rundschau - Nr. 218
      Datum Freitag, den 19. September 2014
      Seite 16
      Zuletzt geändert von matrix; 19.09.2014, 10:45.
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      • Firefighter
        Systemadministrator
        • 09.07.2006
        • 1034

        #93
        Aus der Traum

        Gehofft, gebangt – verloren! Im Arius-Bunker zwischen Münchweiler und Ruppertsweiler wird es kein Rechenzentrum geben. Das Ende der Pläne zeichnet sich ab. Es gibt zwar andere Überlegungen, aber die werden wohl ebenfalls niemals umgesetzt werden.
        Von Andreas Ganter



        Münchweiler. Hinter verschlossenen Türen trafen sich am Dienstag die Vertreter von Münchweiler und Ruppertsweiler, die Verbandsbürgermeister von Rodalben und Pirmasens-Land sowie Staatssekretär Thomas Griese (Grüne) aus dem Mainzer Umweltministerium. Weil Landrat Hans Jörg Duppré (CDU) sich in Brüssel um den Zweibrücker Flughafen kümmern musste, vertrat ihn der erste Kreisbeigeordnete Ernst Hügel (SPD). Am Tisch saßen zudem Mitarbeiter des Ministeriums und der Kreisverwaltung – sie alle wurden zum Stillschweigen verdonnert.

        Die Runde wurde, so berichten es Teilnehmer und die Pressestelle der Kreisverwaltung, über die Ergebnisse der Markterforschung informiert. Wie mehrfach berichtet, gibt es vier Interessenten. Einer davon ist der militärgeschichtliche Verein Interessengemeinschaft „area 1“. Der zweite bekannte ist Jörg Meinke. Den Anwesenden wurde ziemlich deutlich vermittelt, dass weder der Verein noch Meinke für den Bunker in Frage kommen. Der Verein wollte dort zu bestimmten Terminen Führungen anbieten, Meinke gilt als Vater der Idee, in dem ehemaligen Nato-Bunker ein Rechenzentrum bauen zu wollen. Er soll nun eine Absage bekommen.

        Übrig bleiben noch zwei weitere Interessenten. Deren Namen wurden dem Vernehmen nach bei der Sitzung in Pirmasens nicht genannt, aber es soll sich nach Informationen der RHEINPFALZ um Unternehmen handeln, die den Bunker als Lager nutzen wollen, beispielsweise für Akten, Unterlagen und ähnliches.

        Für die Gemeinde Münchweiler, auf deren Gemarkung sich der Bunker befindet, dürfte das ein Schlag ins Gesicht sein. Die dortigen Kommunalpolitiker haben stets betont, Meinkes Konzept zu bevorzugen – nicht zuletzt deshalb, weil es für die klamme Kommune keine Kosten mit sich gebracht hätte. Aus dem Teilnehmerkreis war zu hören, dass das jetzt genau das Problem ist. Denn die beiden Interessenten, die noch übrig sind, wollen den Bunker quasi geschenkt, beziehungsweise zum symbolischen Preis von einem Euro. Zudem soll die Gemeinde dafür sorgen, dass notwendige Infrastruktur geschaffen wird. Das bedeutet, eine Straße zu bauen sowie Wasser- und Stromleitungen zu verlegen. Das Land und die Kommune Münchweiler haben eine Gemeinsamkeit: gähnende Leere in der Kasse. Es ist daher nicht davon auszugehen, dass der Bunker verschenkt wird. Bisher stand immer eine Pachtlösung zur Debatte. Wie die Gemeinde Münchweiler die Kosten für die Infrastruktur stemmen soll, ist ebenfalls unklar. Es dürfte sich dabei nach Ansicht von Experten mindestens um einen sechs- wenn nicht sogar siebenstelligen Betrag handeln. Zuschüsse dafür, das wurde bei der Sitzung signalisiert, sind weder vom Kreis noch vom Land zu erwarten.

        Nachdem die Fakten auf dem Tisch lagen, soll dem Vernehmen nach unter den Anwesenden nicht gerade Jubel ausgebrochen sein. Näher wollte sich niemand dazu äußern. Dass das Treffen überhaupt stattfand, berichtete die Kreisverwaltung erst auf Anfrage. Deren Sprecherin sagte gestern, dass nun die Kommunen am Zug seien. Deren Gremien müssten beraten, wie es beim Arius-Bunker weitergehen soll.

        KOMMENTAR


        von Andreas Ganter

        Ruhe sanft

        Das Aus für das Rechenzentrum im Arius-Bunker hat sich angedeutet. Kreis und Land haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
        Das Hickhack um den Arius-Bunker hat sich über Jahre hingezogen. Am Anfang stand Jörg Meinke mit seiner zukunftsweisenden Idee, dann kam das unrühmliche Zwischenspiel mit Schweizer, das in einer Pleite endete und nun scheitert auch dieser Anlauf.
        Während bei den vorherigen Verhandlungen vor allem das Umweltministerium als Besitzer der Immobilie ungeschickt bis dilettantisch gehandelt hat, hatte bei der jüngsten Verhandlungsrunde die Kreisverwaltung den Hut auf.
        Politisch verantwortlich sind zwei Männer: Umweltstaatssekretär Thomas Griese (Grüne) und Landrat Hans Jörg Duppré (CDU).
        Die Behörden unter ihrer Leitung haben das Projekt nicht einen einzigen Millimeter nach vorne gebracht.
        Ernsthafte Konsequenzen aus dem Scheitern sind bei beiden wohl dennoch nicht zu erwarten.
        Der Dornröschenschlaf im Arius-Bunker geht also weiter. Auf längere Zeit wird dort kein einziger Arbeitsplatz entstehen.
        Alle hochtrabenden Pläne haben sich letztlich in Luft aufgelöst, weil es nicht möglich war, dem Interessenten Meinke zumindest eine Chance zu geben. Das Land und der Kreis haben Geld in das Projekt gesteckt – für nichts. Wenn so die Wirtschaftsförderung
        des Landkreises aussieht, dann gute Nacht.
        Quelle
        Ausgabe Die Rheinpfalz - Pirmasenser Rundschau - Nr. 277
        Datum Samstag, den 29. November 2014
        Seite 20
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        • moped
          Cold Warrior
          • 25.06.2012
          • 133

          #94
          Also, wenn Meinke aus dem Rennen sein soll, und die beiden anderen Unternehmer den Bunker geschenkt + kostenlose Infrastruktur wollen, dann hat Area 1 doch eindeutig das beste Angebot, oder nicht?

          LG Marc
          Das Beste an der Vergangenheit ist, dass wir alle damals jünger waren.

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          • ed22ful
            Cold Warrior
            • 01.11.2010
            • 1208

            #95
            Typisch, es dreht sich sowieso nur um die maximale Gewinnspanne, die da rauszuholen ist, aber am Ende wird wieder gar keiner gefunden und das ganze in der Schublade landen, bis eines Tages sang- und klanglos...

            Was wäre das Problem, die Anlage der Area 1 zu übergeben und das geplante umzusetzen, zumindest könnte man der Verkehrssicherungspflicht nachkommen, in anderen Fällen geht so etwas auch, ich darf hier folgendes zitieren vom "Vorbei e.V":

            Im April 2007 gab es einen großen Polizeieinsatz auf dem Gelände, in dessen Verlauf mehrere Einbrecher festgenommen worden. Das Grundstück bot ein schlimmes Bild. Der Bunker und das Dienstgebäude waren aufgebrochen, Scheiben und Inventar zerstört, Einrichtungsgegenstände lagen verstreut auf dem weitläufigen Areal.
            Wir boten der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) an, kurzfristig die Sicherung des Geländes zu übernehmen und Gefahrenstellen zu beseitigen.
            Am 30.04.2007 haben wir von der Bima die Schlüssel für unsere Sicherungsarbeiten erhalten. Die folgenden Fotos dokumentieren die entstandenen Beschädigungen:
            Quelle: http://www.vorbei-ev.de/index.php?op...d=31&Itemid=43


            Ich hab einfach kein Verständnis dafür, wenn es das Geburtshaus z.B. von Johannes Gutenberg wäre, ständen hier garantiert schon jegliche Mittel zur Verfügung und es gäbe nicht solch einen unnötigen Tamtam.

            Gruß


            René
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            • Firefighter
              Systemadministrator
              • 09.07.2006
              • 1034

              #96
              Hallo ihr beiden,

              meiner Meinung nach will man auch uns aus dreierlei Gründen die Anlage nicht zur Verfügung stellen:

              -für offizielle Führungen wird professionelle Beleuchtung und somit ebenfalls ein Stromanschluss benötigt. Selbst wenn dieser über eines der Südportale vom Ortsnetz Ruppertsweiler bezogen wird, möchte wie bereits angekündigt niemand die Kosten dafür tragen

              -weder die Kreisverwaltung noch die Landesregierung sich die Schlappe geben will, das aus einem Millionenschweren RZ-Projekt von Dezember 2010 genau vier Jahre später letzendlich nur ein "Museumsbunker" übrig bleibt.

              -ein großer Bereich der neuen Anlage (RII) als Lager für Bauschutt (Erdaushub, teilweise durchsetzt mit Betonbrocken und Moniereisen) genutzt wurde, welcher garantiert nicht komplett vom Rückbau stammt. -> Öffentliche Führungen machen das Thema wieder publik, was bestimmt nicht im Interesse der Behörden liegt. Vom Dreck was noch in der alten Anlage liegt inklusive Asbest möchte ich dann garnicht sprechen...
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              • matrix
                Cold Warrior
                • 30.09.2008
                • 306

                #97
                Südwest Erhebliche Zweifel an Seriosität

                Land sieht Probleme bei Jörg Meinkes Finanzierungsnachweis für geplantes Rechenzentrum im Arius-Bunker

                Mainz (gana). Jörg Meinke, der Ideengeber für ein Rechenzentrum im Arius-Bunker in Münchweiler (Kreis Südwestpfalz), hat für sein Konzept den erforderlichen Finanzierungsnachweis nicht erbracht. Das teilte das Umweltministerium, das im Auftrag des Landes den Bunker verwaltet, gestern mit.

                Wie am Samstag berichtet, steht das Projekt wohl vor dem Aus. Neben Meinke haben sich drei weitere Interessenten gemeldet. Ein Verein wollte dort Führungen anbieten, zwei weitere Interessenten würden das Areal gerne als Lager nutzen. Dafür müsste die Gemeinde jedoch das Gelände erschließen. Doch dafür fehlt das Geld. Die Mainzer Behörde sowie der Landkreis Südwestpfalz und dessen Wirtschaftsförderungsgesellschaft haben alle Angebote geprüft. Bei Meinkes Offerte haben sie erheblichen Zweifel – vor allem bezüglich der Seriosität und der Finanzierung. Meinke habe eine Zusammenarbeit mit der indonesischen Regierung angezeigt. Die soll Meinkes Infrastrukturleistungen im Land ausbauen. Zugleich sicherte er laut Umweltministerium zu, ausschließlich mit deutschen und europäischen Unternehmen zusammenzuarbeiten.
                Eine Sprecherin der Behörde informierte weiter: „Zum Nachweis einer gesicherten Finanzierung zeigt er die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen in Hongkong an und fügt einen Kontoauszug dieser Firma von der Hongkong and Shanghai Banking Cooperation Jakarta bei.“
                Derzufolge habe das Konto ein Guthaben von 900 Millionen Euro. Gegenüber den Behörden habe Meinke seine Geschäftspartner aus Indonesien vorgestellt und einen Zusammenarbeitsvertrag vorgelegt. Laut diesem Dokument würde sein Geschäftspartner unmittelbar nach vertraglicher Einigung mit dem Land hinsichtlich der Bunkernutzung 100 Millionen Euro an Meinkes Firma überweisen und somit 50 Prozent der Geschäftsanteile übernehmen.
                Eine Recherche zur Seriösität und Belastbarkeit der vorgelegten Finanzierungsnachweise hat laut Ministerium ergeben, dass es sich bei dem von Meinke vorgestellten Geschäftspartner um den Direktor einer regionalen, indonesischen Fluggesellschaft handelt. Der nach Gründung im Jahr 2005 bereits Anfang 2007 zusammen mit zehn anderen Fluggesellschaften die Fluglizenzen entzogen wurde. Die Fluggesellschaft führe bis heute keine Flüge mehr durch und der Geschäftspartner firmiere unter einer Privatadresse in Jakarta.
                Der beigefügte Kontoauszug der HSBC (Hongkong and Shanghai Banking Corporation) bestätigt dem Zeichnungsbefugten (nicht dem Geschäftspartner), dass seine Firma über ein Konto mit 900 Millionen Euro verfügt. Unter der angegebenen Firmenadresse in Hongkong finde sich im Internet allerdings keine Firma mit diesem Namen, heißt es aus Mainz. Es existiere in Hongkong lediglich eine Firma gleichen Namens mit anderer Adresse, die im Großhandel mit Fotoausrüstung tätig sei. Zudem gebe es eine japanische Firma mit dem Namen, die über einen seriösen Internetauftritt verfüge. Weder in den vorgelegten Schriftstücken noch im Internet findet sich laut der Behörde ein Hinweis oder Nachweis auf eine Zusammenarbeit des Geschäftspartners mit der benannten Firma.
                Quelle:
                Ausgabe Die Rheinpfalz - Pirmasenser Rundschau - Nr. 281
                Datum Donnerstag, den 4. Dezember 2014
                Seite 12
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                • rubeck1
                  Cold Warrior
                  • 05.06.2009
                  • 478

                  #98
                  ...ich habe gerade mal nachgeschaut: die IG "area 1" e.V. verfügt über ein bisher geheimes Konto bei einer Privatbank in Singapur. Als Guthaben sind dort 1,3 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Vielleicht sollten wir das nun doch langsam mal öffentlich machen und dem Ministerium in Mainz eine Kopie des letzten Kontoauszugs vorlegen. Dann kaufen wir Meinke und den Landkreis komplett auf und machen uns im Bunker selbständig.
                  Wenn ich mir vorstelle, wieviel Unsinn im Zusammenhang mit dem Bunker schon geredet und produziert wurde, wird mir ganz schlecht.
                  Neulich war ich mal wieder in der Ariuskaserne: zum heulen! Da hat man einst Millionen reingesteckt und seit dem Auszug der NATO hat sich nichts mehr getan außer Vandalismus. Und stets hat man betont, was ja alles warum NICHT geht!
                  Genau so ist es mit dem Bunker selbst: während man im ehemaligen Regierungsbunker im Ahrtal der ständig steigenden Besucherzahlen fast nicht mehr Herr wird, will man den Ariusbunker ums Verrecken nicht öffentlich zugänglich machen.
                  Firefighter hat sicher weitestgehend Recht: da liegen buchstäblich zu viele "Leichen" im Keller resp. Bunker. Was die Beleuchtung angeht, ist das aber bloß der Anfang der üblichen Litanei, die ich - obschon katholisch - schon nicht mehr hören kann: Beleuchtung fehlt, Toiletten fehlen, der Brandschutz ist problematisch, die Verkehrssicherung ist nicht sicher gestellt, was ist mit Notausgängen, und überhaupt: wie wollen Sie das denn leisten, wer soll denn das als Träger übernehmen, das haben wir ja noch nie gehabt, in Ewigkeit. Amen.
                  Stattdessen wäre die richtige Herangehensweise: was wollen wir? Wie kriegen wir das hin? Wen brauchen wir dazu? Was kostet es? Wie vereinfachen wir es? Wer unterstützt uns? usw. Kostet ein wenig Mühe und Mut, lohnt sich aber immer. Ich weiß, wovon ich rede.
                  Aber hier muss man aus der Zeitung erfahren, was Sachstand ist! Und erst auf Druck gibt es einen Gesprächstermin mit dem LR. Da bin ich mal seeeehr gespannt.
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                  • moped
                    Cold Warrior
                    • 25.06.2012
                    • 133

                    #99
                    Zitat von Firefighter Beitrag anzeigen
                    ...
                    -weder die Kreisverwaltung noch die Landesregierung sich die Schlappe geben will, das aus einem Millionenschweren RZ-Projekt von Dezember 2010 genau vier Jahre später letzendlich nur ein "Museumsbunker" übrig bleibt.
                    ...
                    Das wird wohl der entscheidende Punkt sein: Über den Schatten können Politiker nur schwer springen, denn es wäre dann ja eine "Niederlage".
                    Lieber Augen zu und weitermachen, das hat man ja bei diversen "Großprojekten" im Land gesehen...

                    Aber dass kleinere Brötchen vielleicht sogar noch besser schmecken können als die großen (luftig-leeren), diese Erkenntnis setzt sich noch zu wenig durch.
                    Ich denke immer noch, dass der Ansatz von Area 1, mit geringen Mitteln einen Erhalt und eine begrenzte Zugänglichkeit zu schaffen, bei diesem Objekt zurzeit die beste Lösung wäre.

                    LG Marc
                    Das Beste an der Vergangenheit ist, dass wir alle damals jünger waren.

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                    • matrix
                      Cold Warrior
                      • 30.09.2008
                      • 306

                      #100
                      Münchweiler will Arius-Bunker kaufen

                      MÜNCHWEILER: Bürgermeister Denz zeigt sich bei Neujahrsempfang kämpferisch – Unterstützung der Verbandsgemeinde erhofft
                      Vor rund 100 Besuchern und geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Vereinen und Gemeinde gab sich Ortsbürgermeister Georg Denz beim traditionellen Neujahrsempfang kämpferisch. „Die Gemeinde gibt das Projekt ,Arius-Bunker-Nutzung’ noch lange nicht auf“, betonte Denz. Er hoffe auf die Unterstützung der Verbandsgemeinde, um den Bunker eventuell erwerben zu können, setzte Denz einen Paukenschlag. In seiner Rede ging der Gastgeber nicht zimperlich mit den Ereignissen des vergangenen Jahres um.


                      Von großem Interesse sei weiterhin die Vermarktung des Konversionsgeländes Arius-Bunker, betonte Denz. Doch für die Zukunft des Bunkers bestehe nach Einschätzung der Medien kaum noch Hoffnung. Vieles sei unter der Verantwortung des Umweltministeriums schief gelaufen, schob er den Schwarzen Peter der Landesregierung zu. „Es entsteht der Eindruck, man will nur noch irgendwie, ohne politisch Schaden zu nehmen, aus der Sache herauskommen“, sagte der Bürgermeister. Außer der Orts- und der Verbandsgemeinde scheine niemand mehr ernsthaft an einem Rechenzentrum interessiert zu sein.„Hat man Angst vor der Bürgerinitiative Ruppertsweiler?“, fragte Denz. Fühle sich dort irgendwer gestört von eventuell entstehenden Arbeitsplätzen? „Man sollte besser Angst um die Zukunft unserer Region haben“, wenn erneut hochwertige Arbeitsplätze nicht entstünden, so Denz. Scharf kritisierte er die fehlende Mitsprachemöglichkeit der Ortsgemeinde. Es habe lediglich „ein Diktat“ von Land und Kreis gegeben. Aus Vier-Augen-Gesprächen zwischen Landrat und Staatssekretär sei mitgeteilt worden, „dass es nichts zu sagen gibt“. Alles sei vertraulich. Eigene gesammelte Erfahrungen seien unberücksichtigt geblieben. Das Scheitern des Markterkundungsverfahrens sei vorhersehbar gewesen, befand Denz. Vertraulichkeit, die Investoren zugesagt worden sei, sei nicht eingehalten worden.
                      Aber Denz kämpft: „Für unsere Gemeinde gibt es nach wie vor die Möglichkeit, das Rechenzentrum im Arius-Bunker zu verwirklichen.“ Er sei immer noch mit potenziellen Vermarktern im Gespräch. Die Vermarktung könne erfolgreich über Verbands-, Ortsgemeinde und Gemeindewerke in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Interessenten aus einer Hand erfolgen, erklärte er.
                      Dabei verwies der Ortsbürgermeister auf den Gräfensteiner Park. Freizeitpark, Hotel und Supermarkt waren dort geplant. Bisher ist noch nichts realisiert. Die Vermarktung der Sahnestückchen (Bauplätze) würde laufen, die Gemeinde sei jedoch außen vor. „Das hätten wir auch geschafft, und der erzielte Gewinn hätte der Gemeindekasse gut getan,“ schrieb er dem Land ins Jahresbuch. Um dann gleich das Projekt „Supermarkt“ aufzugreifen, das momentan an „irgendwelchen Formalitäten oder Gesetzen“ scheitere. Und dies, obwohl man einen Investor habe. Trotzdem ließ Denz Hoffnung durchklingen, mit Blick auf eine etwaige Sondergenehmigung oder einen kleineren Markt.
                      ...

                      Quelle:

                      Die Rheinpfalz - Pirmasenser Rundschau - Nr. 3
                      Montag, den 5. Januar 2015
                      Seite 16
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                      • matrix
                        Cold Warrior
                        • 30.09.2008
                        • 306

                        #101
                        Auch der SWR berichtet auf seiner Homepage über den geplanten Alleingang der Ortsgemeinde Münchweiler:



                        In dem Bericht ist ein Bild aus dem Innern der Anlage zu sehen, das zur Zeit des Rückbaus gemacht worden sein muss.
                        Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
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                        • moped
                          Cold Warrior
                          • 25.06.2012
                          • 133

                          #102
                          Neuer Presseartikel

                          Gemeinde will Arius-Bunker kaufen
                          Rechenzentrum in Münchweiler soll ohne das Land verwirklicht werden – Umweltministerium nennt keinen Preis für das Areal
                          Mainz/Münchweiler (gana). Die Pläne, in einem ehemaligen Nato-Bunker bei Münchweiler (Kreis Südwestpfalz) ein Rechenzentrum zu bauen, gehen in eine neue Runde. Die Kommune will die Immobilie vom Land kaufen und selbst vermarkten.
                          Es war ein Paukenschlag beim Neujahrsempfang der 2900-Seelen-Gemeinde Münchweiler. Ortsbürgermeister Georg Denz (CDU) verkündete dort, dass er anstrebt, den Arius-Bunker zu erwerben. Nach seinen Vorstellungen soll die Gemeinde das gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Rodalben und den Gemeindewerken Münchweiler stemmen.Die Fraktionen des Gemeinderates hätten ihm Rückendeckung gegeben, berichtet Denz. Am Dienstag tagte der Verwaltungsrat der Gemeindewerke, auch von dort gab es grünes Licht für das Vorhaben. Wenn jetzt noch der Verbandsgemeinderat und der Gemeinderat einen entsprechenden Beschluss fassen, will Denz das Land anschreiben und den Bunker kaufen.

                          In den vergangenen Jahren, in denen das Land es nicht schaffte, einen Pächter zu finden, der ein Rechenzentrum in dem Bunker bauen will, hat Denz diesbezüglich das Vertrauen in die Landesregierung verloren. Er stehe immer noch in Kontakt mit ernsthaften Interessenten, sagt Denz. Der Kommunalpolitiker lässt durchblicken, dass die Unternehmen keine Lust auf die umständliche Zusammenarbeit mit den Mainzer Behörden haben. Denz kann aber nur ernsthaft mit ihnen verhandeln, wenn die Kommune Besitzer des Bunkers ist.

                          „Wir wollen zunächst einmal vom Land wissen, was der Bunker kostet und ob wir uns das leisten können“, informiert der CDU-Mann. Allerdings mache er sich wenig Hoffnung: „Das Land wird aus politischen Gründen wohl gegen unseren Vorschlag sein.“ Denz beteuert, dass die Kommune selbstverständlich nicht leichtsinnig vorgehen würde. Bevor es an eine Verpachtung ginge, würde sie von den Interessenten Sicherheiten verlangen – genau wie das Land.

                          Denz ist ein gestandener Kommunalpolitiker. In den vergangenen Jahren hat er einige Erfahrungen mit der Landesregierung gemacht – nicht nur die besten. Und: Er gibt sich kämpferisch. Sollte das Land den Bunker nicht verkaufen wollen, werde er dafür sorgen, dass politischer Druck auf die Verantwortlichen ausgeübt wird: „Die müssen dann erst mal begründen, warum sie den Bunker nicht verkaufen wollen.“

                          Um den Bunker kümmert sich das Mainzer Umweltministerium im Auftrag des Landes. In der Tat ist die Behörde von dem Vorschlag aus der Südwestpfalz nicht gerade begeistert. Auf Anfrage der RHEINPFALZ teilt eine Sprecherin mit, dass „grundsätzlich keine Veräußerung von Waldgrundstücken“, unter denen die Bunkeranlage Arius liegt, beabsichtigt sei.

                          Weiter sagt die Sprecherin: „Der Arius-Bunker könnte nur mit den darüber liegenden Waldflächen verkauft werden, damit der Betreiber Zugang hat. Die Waldflächen sind öffentliches Eigentum. Im Interesse des Steuerzahlers könnten sie nur zum Verkehrswert abgegeben werden.“ Welchen Verkehrswert diese Fläche hat, ist allerdings unbekannt. Auf weitere Nachfrage räumt die Sprecherin ein, dass für den Verkehrswert von Waldflächen im Pfälzerwald kein allgemeiner Richtwert existiere: „Deshalb können wir keine konkrete Zahl nennen.“

                          Der Wert eines Waldgrundstückes setze sich aus dem Bodenwert und dem Wert des darauf stehenden Waldbestandes zusammen. Der Wert des Waldbestandes müsse von Gutachtern ermittelt werden. Er sei beispielsweise abhängig von Baumart, Wuchsbedingungen und Holzqualität. Die Werte können extrem schwanken. So schlägt ein 40-jähriger Kiefernbestand (Ertragsklasse 2, durchschnittliche Qualität) mit etwa 0,80 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Bei 160-jährigen Eichen ist der Wert mehr als viermal so hoch. Den Richtwert für den Waldboden beziffert die Behörde auf rund 0,40 Euro je Quadratmeter. Weiter sagt die Sprecherin: „Im Wald gelegene Gewerbeflächen oder Flächen, die höherwertig genutzt werden, werden entsprechend höher bewertet.“ So liege der Bodenrichtwert für Gewerbeflächen in der Gemarkung Münchweiler bei 13 Euro je Quadratmeter.

                          Der Arius-Bunker befindet sich im Staatswald. Der Bund pachtete die Fläche für militärische Zwecke. Als es nicht mehr benötigt wurde, ging das Areal im Mai 2010 an das Land zurück. Laut Umweltministerium wurde damals für die unterirdische Bunkeranlage kein Kaufpreis vereinbart. Im Gegenzug wurde auch kein Rückbau der Bunkeranlage vereinbart und daher keine Entschädigung seitens des Bundes zur Herstellung des ursprünglichen Zustandes bezahlt.
                          Quelle
                          Ausgabe Die Rheinpfalz - Pirmasenser Rundschau - Nr. 12
                          Datum Donnerstag, den 15. Januar 2015
                          Seite 12 ("Südwestdeutsche Zeitung")


                          ...und hier der zugehörige Kommentar "Einwurf:"

                          Einwurf
                          Auf eigene Faust
                          Von Andreas Ganter
                          Die Landesregierung, speziell das von Ulrike Höfken (Grüne) geleitete Umweltministerium, hat sich bei der seit Jahren andauernden Diskussion um den Bau eines Rechenzentrums in der Südwestpfalz nicht mit Ruhm bekleckert. Derzeit sieht es nicht so aus, als ob der Wunsch jemals Wirklichkeit wird. Das liegt nicht zuletzt am fehlenden politischen Willen in Mainz. Der Ortsbürgermeister von Münchweiler pfeift jetzt auf die Bedenkenträger in der Landeshauptstadt. Er will das Projekt auf eigene Faust verwirklichen – gemeinsam mit zwei kommunalen Partnern. Ob das klappt, steht in den Sternen. Er ist nämlich weiterhin auf die Landesregierung angewiesen. Wenn die das Gelände nicht verkaufen will – oder astronomische Summen verlangt –, kann er das Projekt endgültig begraben.
                          Quelle
                          Ausgabe Die Rheinpfalz - Pirmasenser Rundschau - Nr. 12
                          Datum Donnerstag, den 15. Januar 2015
                          Seite 12
                          Zuletzt geändert von moped; 16.01.2015, 23:27. Grund: Ergänzung des "Einwurfs"
                          Das Beste an der Vergangenheit ist, dass wir alle damals jünger waren.

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                          • Firefighter
                            Systemadministrator
                            • 09.07.2006
                            • 1034

                            #103
                            Die kläglichen Ruinen und Überreste der Arius-Kaserne sollen dieses Jahr auch abgerissen werden.

                            Arius-Kaserne wird abgerissen
                            Ruppertsweiler: Asphaltflächen sollen bleiben – Förster plant natürliche Wiederbesiedelung
                            von Klaus Kadel-Magin



                            Noch in diesem Jahr will die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) die frühere Nato-Kaserne Ruppertsweiler komplett beseitigen. Nach jahrelangem Warten auf Käufer und andere Verwendungsmöglichkeiten für das frühere Nato-Hauptquartier wird die Fläche jetzt wieder purer Wald. Eine Entwicklung, die für den zuständigen Forstamtsleiter Theodor Ringeisen nicht schnell genug gehen kann.
                            Momentan ist das Gelände am Ortsrand von Ruppertsweiler aber noch eine Spielwiese für Graffitisprayer, Vandalen und Metalldiebe. Wobei, gar so viel an Metall ist dort nicht mehr zu stehlen, und wer mit einem Wagen reinfahren will, riskiert platte Reifen, da alle Straßen voller Scherben und spitzer Gegenstände sind.Das nach einem RHEINPFALZ-Bericht im vergangenen Jahr notdürftig verschlossene Tor steht inzwischen wieder sperrangelweit offen. Abschließen wäre ohnehin nicht nötig, da der Zaun ebenfalls von einem „Verwerter“ großteils abmontiert wurde. Im Innern der Anlage haben sich Graffitisprayer ausgetobt. Fast alle Gebäude stehen ohne Dach da. Neben den Ziegeln, die mit Genehmigung der Bima abtransportiert wurden, haben andere auch das Dachgebälk großteils entfernt. Die Aluminiumfenster und Metalltüren wurden bereits vor Jahren ausgebaut.

                            Übrig sind nur noch die Grundmauern und die sollen jetzt abgerissen werden, wie Thorsten Grützner von der Presseabteilung der Bonner Bima-Zentrale auf Anfrage versichert. Der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung sei mit dem Abriss beauftragt worden, so Grützner. Nach vorbereitenden Untersuchungen, beispielsweise auf Schadstoffe in den Gebäuden, werde derzeit ein Konzept für den Abriss erstellt und ein Leistungsverzeichnis angefertigt. „Nach aktuellem Stand kann von einem Abschluss der Arbeiten im Laufe des Jahres ausgegangen werden“, meint Grützner.

                            Altlasten seien nicht gefunden worden. Sobald der Abriss erledigt sei, werde das Gelände wieder an das Land übergeben, also an den Forst.

                            Im für Ruppertsweiler zuständigen Forstamt Westrich freut sich Leiter Ringeisen indes schon auf die Rückgabe. „Es wäre gut, wenn das mal wirklich zu Ende geht“, zeigt sich der Forstamtsleiter auch etwas ungeduldig. Immerhin sieht es Ringeisen nicht so gerne, wenn mitten in seinen Wäldern eine quasi rechtsfreie Zone für Vandalen, Plünderer und Sprayer existiert. „Die haben alles mitgehen lassen, was einen gewissen Wert haben könnte“, so Ringeisens Beobachtung. Aus der Kaserne wird nach dem Abriss wieder ein Wald werden, wobei die Bima angekündigt habe, die asphaltierten Flächen so zu belassen, was Ringeisen gerne anders hätte. Eventuell könne der Forst die früheren Parkplätze als Lagerflächen für Holz nutzen. Der Forst sähe es jedoch lieber, wenn die Bima auch den Asphalt beseitigen würde.

                            Die seit Jahren nicht mehr genutzten Anlagen haben sich nach Theodor Ringeisens Beobachtung bereits zu wertvollen Naturflächen zurückentwickelt. „Wir haben dort Heideflächen und Borstgras.“ Wenn die Bima wirklich den Abriss umsetzt, will der Forst dort keine neuen Bäume anpflanzen, sondern das Gelände in einem Talkessel der natürlichen Wiederbesiedlung überlassen. Altlasten dürften nach seiner Einschätzung keine vorhanden sein: „Das wurde Ende der 80er Jahre gebaut, da wurde kein Teer mehr verwendet.“ Die Heizöltanks seien vorschriftsmäßig geleert worden und für die frühere Fahrzeughalle habe es einen Ölabscheider gegeben.

                            Die frühere Kaserne des Nato-Hauptquartiers Airnorth wurde 2005 geräumt. Bis dahin dienten die Gebäude als Zentrale für den Luftkrieg im nördlichen Gebiet der Nato. Tausende Kampfflugzeuge, 100 Luftabwehr-Raketeneinheiten, 85 Flugplätze und 18 Kontrollzentren wurden von hier aus befehligt. Aus allen Nationen der Nato kamen die Luftwaffenoffiziere, die hier Dienst taten. Die Kaserne diente jedoch nur als Befehlszentrale in Friedenszeiten. Im Ernstfall wäre die gesamte Besatzung in den atombombensicheren Bunker unter dem Ariusberg umgezogen, wo auch des Öfteren der Ernstfall geprobt wurde. Dann wären von Ruppertsweiler aus auch Atomwaffeneinsätze befohlen worden. Das Nato-Hauptquartier Airnorth ist 2005 auf das Gelände der Ramsteiner Airbase umgezogen.

                            Im Fall der Realisierung des geplanten Hochsicherheitsrechenzentrums im früheren Ariusbunker gab es auch die Überlegung, Zulieferbetriebe eventuell in der früheren Kaserne anzusiedeln.
                            Quelle
                            Ausgabe Die Rheinpfalz - Pirmasenser Rundschau - Nr. 19
                            Datum Freitag, den 23. Januar 2015
                            Seite 15
                            Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
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                            • rubeck1
                              Cold Warrior
                              • 05.06.2009
                              • 478

                              #104
                              Es wird nix, es gibt nix und es wird auch in Zukunft nix werden. Das ist meine ganz persönliche Prognose. Wie viele Konversionsprojekte sollen denn noch an die Wand gefahren werden? Sei es der "Langerkopf", wo aus der Windkraft nix wird - und aus unseren Vorschlägen natürlich auch nichts, weil man ja nicht in der Lage ist, über neuartige Vorschläge auch nur nachzudenken. Sei es der "Gräfensteinpark", das Gelände des früheren US-Militärkrankenhauses, das von einem glorreichen Investor vermurkst wurde oder sei es schließlich die Ariuskaserne, die bei Auszug der NATO in Top-Zustand war, aber über Jahre des Hickhack, der gelebten Inkompetenz und völliger Fantasielosigkeit sämtlicher Entscheidungsträger zum Lustobjekt beknackter Vandalen und zur Materialquelle professioneller Kabeldiebe wurde.
                              Der Bunker selbst steht leer und steht immer noch leer und wird weiter leer stehen. Wie die Karnickel auf die Schlange starren die Kommunalpolitiker auf die IT-Gaukler und Pseudoinvestoren, die ihnen schöne Figuren aufs Papier malen und Hochglanzpräsentationen herunterbeten - aber in der Praxis vollkommen versagen. Neue Arbeitsplätze? Fehlanzeige. Gewerbesteuereinnahmen? Kompletter Blödsinn!
                              Unser Vorschlag, mit geringen Mitteln der Bevölkerung den Rüstungswahn der 80er Jahre zu zeigen und damit Interessierte anzulocken, die dann beim Wiederauftauchen aus der Unterwelt sehr wohl die Schönheit des Pfälzerwaldes entdecken können und wollen, wird mit nachsichtigem Lächeln kommunalpolitisch Verantwortlicher als "gut gemeint, aber nicht gewünscht" abgetan.
                              Und so zeigen unsere Größen vor Ort genauso wie die grün-roten in Mainz, was sie können: reden und vernebeln. Aber realisieren, umsetzen, anpacken - das sieht anders aus.
                              Vielleicht ist das hier schon die Grabrede für den NATO-Bunker Ruppertsweiler. Wer weiß...
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                              • matrix
                                Cold Warrior
                                • 30.09.2008
                                • 306

                                #105
                                Am 10.04.2015 stand in der Rheinpfalz folgender Artikel:

                                „Vertane Chancen für die Region“
                                MÜNCHWEILER/RUPPERTSWEILER: Nato-Kaserne verschwindet in zweiter Jahreshälfte – Denz und Föller halten Abriss nun für richtig

                                Noch in diesem Jahr wird die frühere Nato-Kaserne bei Ruppertsweiler dem Erdboden gleichgemacht. Im Frühling 2016 kann dann die Natur wieder Besitz von dem Areal ergreifen, wo dereinst der Dritte Weltkrieg inklusive Atomwaffeneinsatz geübt wurde. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) bereitet derzeit die Ausschreibung für den Abriss vor, der in der zweiten Jahreshälfte erfolgen soll. Die Bima sei momentan mit dem Leistungsverzeichnis des Abrisses beschäftigt, erläuterte Thorsten Grützner von der Bima-Pressestelle in Bonn. Anschließend werde der Rückbau ausgeschrieben. Frühestens Mitte Juli könnten dann die Bagger in dem Talkessel bei Ruppertsweiler anrücken, schätzt der Bima-Sprecher. Zu den Kosten des Abrisses konnte Grützner noch keine Angaben machen. „Da ist nichtsmehr zu gebrauchen“, urteilt Georg Denz, Bürgermeister der Gemeinde Münchweiler, auf deren Gemarkung das Kasernengelände liegt. Der Forst sei schon immer für den Abriss gewesen und so wie die Anlage derzeit dastehe, sei dies wohl die vernünftigste Lösung, so Denz’ Einschätzung. Der Ortschef Münchweilers verhehlt jedoch nicht, dass er vor zehn Jahren beim Abzug der Nato- Offiziere ganz andere Pläne mit den Kasernenbauten hatte. „Da war noch alles wie neu“, erzählt Denz. Die Bima habe allerdings anfänglich zu hohe Summen für das Areal gefordert und nachdem die Jahre ins Land gegangen sowie Vandalen sich mächtig dort ausgetobt hatten, sei die Anlage zu verkommen für eine Vermarktung gewesen. „Das ist überall das gleiche bei den Konversionsgebieten“, klagt der Münchweilerer Bürgermeister über seiner Meinung nach vertane Chancen für die Region. Das sieht sein Amtskollege aus Ruppertsweiler, Hans Föller, ganz genauso. „Die Anlage war in einem sehr guten Zustand. Da war alles da und man hätte das gut anders nutzen können“, meint Föller und verweist auf kurz vor dem Nato-Abzug renovierte Anlagenteile. „Die Kaserne hätte viel besser gesichert werden müssen. Das ist wirklich traurig, wie das verkommen ist“, meint der Ortschef Ruppertsweilers. Ideen für Alternativnutzungen seien vorhanden gewesen, meint Föller und verweist auf Pläne für eine Jugendherberge oder ein Tagungszentrum. „Wir hatten nur den Ärger mit der Kaserne“, grollt der Ruppertsweilerer, der jedoch inzwischen den Abriss als dringend geboten sieht. „Das ist jetzt richtig gefährlich da drin. Jugendliche werden von den Ruinen angezogen“, so Föllers Beobachtung. Nach einem RHEINPFALZ-Bericht im Januar, in dem auch angemerkt worden war, dass die Eingangstore sperrangelweit offenstehen, wurde das Tor inzwischen wieder mit einer Kette verschlossen. Unbekannte lagern nun allerdingsMüll vor demTor ab. (kka)
                                KOMMENTAR
                                VON KLAUS KADEL-MAGIN
                                Was vergessen? Auf dem Gelände des Nato-Hauptquartiers sollte ein nicht störender Rest verbleiben, der als Mahnmal für den Frieden genutzt werden kann. Bei dem jetzt zum Abriss anstehenden früheren Nato-Hauptquartier Airnorth handelt es sich nicht um irgendeine frühere Militärliegenschaft, deren Verschwinden keinen juckt. Hier wurde jahrzehntelang der Dritte Weltkrieg inklusive Atomwaffeneinsatz geübt. Luftwaffeneinsätze mit tausenden Kampffliegern, Bombern und Raketen sollten im Ernstfall von Ruppertsweiler aus dirigiert werden. Städte und ganze Landstriche wären auf Befehl aus dem Wald am Ariusberg heraus ausradiert worden. Mit dem Abriss verschwinden die letzten Zeugen einer Militärdoktrin, die kein Maß kannte, auch wenn die Liegenschaft bei den umliegenden Anwohnern eher positiv gesehen wurde, wegen der zivilen Arbeitsplätze und der Wirtschaftskraft der dort arbeitenden Offiziere. Die gesamte Anlage als Mahnmal zu erhalten, wäre wohl viel zu teuer geworden. Ein Rest sollte aber stehenbleiben, der zusammen mit einer Schautafel und Fotos zum Gedenken und zur Mahnung dienen kann. Zumal zu befürchten ist, dass erneut eine Phase der Hochrüstung ansteht.
                                Quelle: Die Rheinpfalz Nr. 83, "Pirmasenser Rundschau", FREITAG, 10. APRIL 2015



                                Eine kleine Anmerkung:

                                Die folgenden Stellen
                                wo dereinst der Dritte Weltkrieg inklusive Atomwaffeneinsatz geübt wurde
                                Städte und ganze Landstriche wären auf Befehl aus dem Wald am Ariusberg heraus ausradiert worden.
                                in den Texten sind inhaltlich falsch. Aus dem Kasernengeländer heraus, wären diese Befehle nicht gegeben worden, dies wäre aus dem, ein paar hundert Meter weiter gelegenen Bunker unter dem Ariusberg, der Ruppertsweiler Underground Facility (RUF) erfolgt. Auf dem Kasernengelände war nur Verwaltung und Unterkunft für die RUF. Die Central Army Group (CENTAG) und Fourth Allied Tactical Air Force (4 ATAF), die Kriegshandlungen gesteuert hätten, wären im Verteidungsfall von ihren Quartieren in Heidelberg bzw. Ramstein in die RUF eingezogen.
                                Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
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