Mir liegt ein Zeitzeugenbericht vor, wonach am 10.11.1989 00:00 (Mitternacht) Einheiten der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) zur gefechtsmäßigen Sicherung der Westgrenze der DDR übergegangen sind. Der Zeitzeuge war zum damaligen Zeitpunkt Offizier der NVA. Ich dokumentiere seinen Bericht im Anschluss.
Frage: Sind solche Dislozierungen auch von westlicher Seite aufgeklärte worden, bzw. gibt es ehemalige BGS Angehörige oder BW Angehörige, die davon gehört haben oder damals dies beobachtet haben?
Joachim
Der Zeitzeugenbericht:
1. Dass Truppen der WGT an der Grenze gelegen haben ist unumstritten, ich habe sie mit eigenen Augen gesehen, war sogar in ihren Stellungen.
2. Dass es sich bei diesen Truppen um die Grenzssicherungsbataillone der WGT handelte, war die Antwort von GO Streletz auf meine Frage an ihn in Wünsdorf.
3. Dass es sich dabei nicht eventuell auf eine Übungssituation handelte, ist ausgeschlossen,dies zeigte mir der Status der Waffen.
4. Ein Zusammenwirken gab es nicht, weil wir nicht handelten, weder NVA noch GT, die WGT offensichtlich schon.
5. Ob entlang der ganze Staatsgrenze , kann ich nicht sagen, da ich nicht an der gesamten Staatsgrenze war, ich vermute es jedoch mal. Ich habe nur einen Abschnitt gesehen, den im Norden (Bezirk Schwerin).
6. Deshalb weiß ich auch nicht, wie weit die einzelnen Stellungen zur Grenze waren, ich kanns in dem Abschnitt, den ich gesehen habe sagen. Dort warens ca. 500 - 600 m vom Hinterlandszaun entfernt
in Zugstützpunkten bzw. Kompaniestützpunkten, eingegrabene Panzereinheiten. Ich hielt mich in dieser Zeit halt sehr viel in dieser Gegend auf. Mit einem festgelegten Schußsektor, der ununterbrochen beobachtet oder sollte ich besser sagen angerichtet war.
Da die Schußsektoren jedoch alle ausschließlich nach Westen wiesen, gehe ich mal davon aus, das diese Aktion weniger den Demonstranten galt, als eher unangenehmen Überraschungen aus westl. Richtung verhindern sollte.
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