Schutzräume der Deutschen Bundesbahn

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  • Guenther (†)
    Cold Warrior
    • 04.09.2006
    • 1024

    #46
    Hallo,

    hab mal in den Unterlagen Bundesbahn im Internet gesucht

    BD = Bundesbahndirektion

    ZP =

    HVB = Hauptverwaltung Bundesbahn

    ZD = Zugdispatcher
    Suche Gliederungen der Heeresstrukturen 2 + 3.
    Außerdem suche ich die letzten Trichtersperren und Sperrmittelhäuser in Franken.

    Kommentar

    • Rex Danny
      Administrator
      • 12.06.2008
      • 4330

      #47
      Zitat von dochol Beitrag anzeigen
      Das ist das so ziemlich Beste was heute passieren konnte.
      Das Du auf diese Karte scharf bist, war mir sofort klar..............

      Damit kommt Dein Projekt ja wohl um ein ganzes Stück voran, oder?

      Grüße


      Rex Danny

      Kommentar

      • Preto
        Rekrut
        • 25.07.2012
        • 13

        #48
        HVB könnte hier auch für "Hauptverwaltungsbeamter" stehen und damit eine gesonderte Führungsstelle für den damaligen Vorstand der DB bezeichnen.

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        • dochol
          Cold Warrior
          • 18.05.2009
          • 629

          #49
          Zumindest örtlich dürfte der Standort fix sein und auf jeden Fall der Zentrale zugeordnet, da nur in FFM drei rote Quadrate zu sehen sind. Auf jeden Fall gibt es in Frankfurt jetzt eine geschützte Befehlsstelle, die mir vorher völlig unbekannt war...
          HVB 1994 abgerissen, BD 2007. Wo ist Nummer drei?

          Kommentar

          • kato
            Cold Warrior
            • 03.03.2009
            • 870

            #50
            Folgendes dürfte die Frage nach den Abkürzungen beantworten, stammt aus der Schwerbehindertenstatistik des Bundes von 1992, Auflistung für Dienststellen der Verwaltung der Bundesbahn:

            bahn1.jpg
            bahn2.jpg

            Dort, wo eine Dienststelle nur einen Standort hatte, wurde dieser als Zentrale bezeichnet. Dementsprechend sind:
            Z HVB = Zentrale Hauptverwaltung der Bundesbahn.
            Z ZD = Zentrale Zentralstelle Datenverarbeitung.
            Z ZP = Zentrale Zentralstelle Produktion.

            Die in Mainz ansässigen Ressorts wurden zuvor in den 70ern auch als "Zentrale Transportleitung" (ZTL = ZP ?), "Zentrale Verkaufsleitung" (ZVL = ZA) und "Zentralstelle für den Werkstättendienst" (ZW = ZT) bezeichnet; die beiden in Frankfurt ansässigen Zentralstellen firmierten übrigens Ende der 80er unter einem Dach als "ZD/ZR" unter gemeinsamer Adresse. ZA/ZP waren primär Herausgeber der Druckwerke der Deutschen Bahn für den Dienstbetrieb, also Kursbücher, Strecken-/Bahnhofsverzeichnisse und ähnliches (und anscheinend auch dieser Karte). Laut der Angaben von 1992 hatte übrigens ZA 747, ZP 466 und ZT 309 Mitarbeiter in Mainz; in Frankfurt hatte HVB 805, ZD 369, ZR 163 Mitarbeiter.

            BD sind die Bundesbahndirektionen, die sämtliche anderen quadratischen Felder in der Karte ausmachen. Diese hatten jeweils einen Direktionsbereich, der in der Karte nicht ausgewiesen ist; diese sind an den gestrichelten Linien erkennbar, da mit diesen Direktionsgrenzen überschritten wurden. Da die BD nicht nur einen Standort hatten, ist entsprechend auch kein Z vorgestellt

            Eine Ra-Befehlsstelle ist übrigens eine Befehlsstelle für Rangierdienst, im Regelfall in einem Rangierbahnhof angesiedelt.

            Zitat von dochol Beitrag anzeigen
            HVB 1994 abgerissen, BD 2007. Wo ist Nummer drei?
            ZD/ZR saß per Postadresse in der Güterstraße 9 in Frankfurt.
            Zuletzt geändert von kato; 23.08.2014, 17:59.

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            • kato
              Cold Warrior
              • 03.03.2009
              • 870

              #51
              Per Zufall gefunden: Archivierte Pläne für die Bf-Befehlsstelle Lauda von 1972-1974, damals VS-NfD

              s.u.a. unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1941550 - weitere Pläne derselben Stelle, vor allem zu Belüftung und Sanitäranlagen der Befehlsstelle dort über "Strukturansicht".

              Inwieweit die Planung so umgesetzt wurde weiß ich nicht. Laut der Karte oben handelte es sich 1987 um eine "ungeschützte DB-Warnstelle in geplanter Bf-Warnstelle" (quasi die niedrigste verzeichnete Kategorie), laut der Pläne von 1972-74 sollte eine "Eisenbahnbefehlsstelle mit Warnstelle" eingebaut werden.

              Die Anlage wäre im Keller des Empfangsgebäudes untergebracht, und verfügt über Sandfilter, Schleusen und Vorratsmittel. Die 1972 geplante vorgesehene Besetzung der Anlage waren 36 Personen.

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              • Preto
                Rekrut
                • 25.07.2012
                • 13

                #52
                Bei einer Begehung des Schutzraumes durch einen Kollegen zur Vorbereitung einer Führung im Rahmen unseres Tages der offenen Tür am 27.09.2014 (ja auch der "Keller" soll gezeigt werden, also Interessierte aus dem Rhein-Main-Gebiet können sich den Termin schonmal vormerken ;-) ) hat dieser auch Pläne aus dem Jahr 1978 für den Schutzraum im 2. Untergeschoss gefunden, welche ich als Anlagen beigefügt habe. Damals war in Mainz, wie kato bereits geschildert hat, noch die ZTL ansässig, welche erst 1985 in die ZP umgewandelt wurde.

                Kennt jemand die damalige Orga-Struktur der ZTL und kann mir die Aufgaben der jeweiligen Abteilungen nennen? Ich konnte nur herausfinden, dass die Abteilung II E für Bahnstromversorgung zuständig war. Abt II E ist jedoch lt. dem Plan jedoch nicht im Schutzraum vertreten.
                Eine Aufstellung der Aufbaustruktur findet sich wohl ersten Recherchen zur Folge im Buch "Organisation - Formen und Modelle" von Dr. Kurt Bleicher. Ich versuche mal, dieses über die Mainzer Uni-Bib auszuleihen.

                Eine offzielle Anfrage unsererseits beim DB Museum konnte leider auch keine weiteren Informationen zu Tage fördern, lediglich konnte der Kollege die Bedeutung von "Ra-Befehlsstellen" erläutern:
                "Ra ist keine offizielle Abkürzung, stand aber (in diesem Zusammenhang) für Regionalabteilung der Bundesbahndirektion (Nachfolger der aufgelösten Betriebsämter)."
                Angehängte Dateien
                Zuletzt geändert von Preto; 27.08.2014, 12:46.

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                • kato
                  Cold Warrior
                  • 03.03.2009
                  • 870

                  #53
                  Quasi niegelnagelneu, die Regionalabteilungen wurden nämlich erst 7 Monate vor Drucklegung der Karte überhaupt eingeführt. Evtl. zu dem Anlass gedruckt?

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                  • dochol
                    Cold Warrior
                    • 18.05.2009
                    • 629

                    #54
                    Zitat von Preto Beitrag anzeigen
                    Bei einer Begehung des Schutzraumes durch einen Kollegen zur Vorbereitung einer Führung im Rahmen unseres Tages der offenen Tür am 27.09.2014 (ja auch der "Keller" soll gezeigt werden, also Interessierte aus dem Rhein-Main-Gebiet können sich den Termin schonmal vormerken ;-) )
                    Ist vorgemerrt, aber was kann ich genau eintragen?

                    Kommentar

                    • dochol
                      Cold Warrior
                      • 18.05.2009
                      • 629

                      #55
                      Zitat von dochol Beitrag anzeigen
                      Ist vorgemerrt, aber was kann ich genau eintragen?
                      Tja, dumm gelaufen. Sonntag um 10 im Aufbruch festgestellt: "S.., war gestern."

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                      • Preto
                        Rekrut
                        • 25.07.2012
                        • 13

                        #56
                        Zitat von dochol Beitrag anzeigen
                        Tja, dumm gelaufen. Sonntag um 10 im Aufbruch festgestellt: "S.., war gestern."
                        Das ist natürlich schade Bin erst heute aus dem Urlaub zurückgekommen und war selbst leider nicht vor Ort (wobei ich den Schutzraum ja auch schon kenne).
                        Es gab wohl auch leichte Kommunikationsprobleme mit der Presse hinsichtlich des Termines, wie ich heute erfahren habe

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                        • ed22ful
                          Cold Warrior
                          • 01.11.2010
                          • 1208

                          #57
                          Hier ein Bauplan für einen Bunker für die Deutsche Bundesbahn, gefunden in der "Deutschen Digitalen Bibliothek".





                          Der Plan ist mit 1947 datiert, also keine Luftschutzanlage aus dem 2.WK.

                          Dazu noch weitere Pläne, die Örtlichkeit ist der Stuttgarter Hauptbahnhof.





                          Gruß


                          René


                          René
                          Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
                          Interessengemeinschaft „Area 1" militärgeschichtlicher Verein e.V.
                          www.ig-area-one.de

                          Kommentar

                          • kato
                            Cold Warrior
                            • 03.03.2009
                            • 870

                            #58
                            Der Hauptbahnhof Heidelberg verfügt über einen größeren Schutzraum im Kellerbereich.

                            Informationen und einige Fotos hierzu finden sich in einer aktuellen Machbarkeitsstudie zur Umnutzung der Fläche zur Fahrradunterstellung: http://ww1.heidelberg.de/buergerinfo...257459&type=do
                            Ab Seite 32.

                            Der Schutzraum wurde in den 60er Jahren nachträglich in den Kellerraum im 2. UG des Anfang der 50er Jahre gebauten Empfangsgebäudes eingebaut.

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                            • coolier
                              Rekrut
                              • 13.04.2016
                              • 5

                              #59
                              Thema Betriebslenkungsstelle Fulda. Da mein Vater schon ziemlich lange bei der DB arbeitet hat er davon schon extrem viel mitbekommen. Es soll einer der wichtigsten und größten gewesen sein, da er komplett mittig des heutigen Deutschlands lag. Was das mit dem heutigen Deutschland zu tun hat, keine Ahnung. Auf jeden Fall weiß er, dass es den Bunker heute noch gibt und dass eigentlich NIEMAND außer der dort ansässigen DB Netz Zutritt bekommt. Mein Vater hat jedoch auch gesagt, dass er mal nachhakt, ob ich kurz ein paar Bilder machen kann. Mal sehen was bei rauskommt. Auch wo der Bunker ist, weiß bisher nur die DB Netz, so wird es zumindest öffentlich gemacht

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                              • Pfaelzer
                                Rekrut
                                • 15.03.2023
                                • 4

                                #60
                                Hallo zusammen! Ich bin dem Forum - hauptsächlich aufgrund dieses Beitrages - neu beigetreten.

                                Ich interessiere mich sehr für die Schutzräume und Atomschutzbunker der ehemaligen Deutschen Bundesbahn und deren Rechtsnachfolgerin, der DB AG. Ich würde hier in diesen Beitrag gerne frischen Wind rein bringen. Ist doch der jüngste Beitrag nun auch bereits fast sieben Jahre alt.

                                Es gibt bei der Eisenbahn grundsätzlich wohl zwei verschiedene Arten der Nutzung von Schutzräumen. Soweit konnte ich bereits Erfahrungen sammeln. Es gibt einerseits sog. Schutzräume für betriebswichtiges Personal und Betriebslenkungsstellen. Die Betriebslenkungsstellen haben, je nach Zweck, unterschiedliche Bezeichnungen. Es ist von Warnzentralen, Warnstellen und Befehlsstellen die rede. Da möchte ich mit meinen Infos etwas die Struktur erläutern. Dazu gab es hier 2014 auch bereits einen Beitrag, den ich nachfolgend zitiere:

                                Zitat von Preto Beitrag anzeigen
                                Hallo,

                                in unserer ehemaligen BA Befehlsstelle in Mainz unter einem städtischen Dienstgebäude (siehe auch http://www.cold-war.de/showthread.ph...ighlight=Preto) konnte ich folgendes Poster, Stand 01. Mai 1987 mit Standorten aller Warnstellen, Befehlsstellen etc. der Deutschen Bundesbahn inkl. eingezeichneter Anschlüsse und Fernmeldeverbindungen entdecken und habe es direkt einmal sichergestellt:

                                [ATTACH=CONFIG]22658[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]22659[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]22660[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]22661[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]22662[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]22663[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]22664[/ATTACH]

                                Das Plakat hing in Räumlichkeiten, welche als Zentrale des Schutzraumes fungiert haben. Leider habe ich keinen ausreichend großen Scanner, daher sind die Bilder (auch aufgrund von Komprimierung) nicht in der besten Qualität. Sofern gewünscht kann ich jedoch gerne noch Detailaufnahmen von speziellen Regionen anfertigen.
                                Jede dieser aufgeführten Anlagen ist eine Betriebslenkungsstelle. Die Aufgaben und die Größe der Anlagen unterscheiden sich jedoch. Zu Zeiten der Bundesbahn war Deutschland in verschiedene Direktionsbereiche aufgeteilt, diese Bereiche werden bis heute verwaltungstechnisch auch weitergeführt. Folgende Direktionen gab es (die Aufzählung ist nicht vollständig, diverse Direktionen wurden im Laufe der Zeit auch aufgelöst): Karlsruhe, Mainz, Kassel, Trier, Frankfurt, Stuttgart, München, Köln, Hannover. Die Direktion stellte die höchste Instanz dar. Jede Direktion war mit einer Warnzentrale für Krisen- und V-Fall ausgestattet, in der alle Informationen der im Gebiet zuständigen Warnstellen zusammenliefen. Neben den reinen Direktionen zur Verwaltung eines Gebietes hatte die Bundesbahn auch Zentralen, die sich generell deutschlandweit mit z.B. Absatz, Technik, Produktion und Datenverarbeitung befassten. Diese verfügten teilweise auch über eine Warnzentrale bzw. teilten sich die Warnzentrale mit einer ortsansässigen Direktion. Warnzentralen waren immer in sogenannten DB-Befehlsstellen untergebracht. Von den DB-Befehlsstellen aus wurde der Bahnbetrieb disponiert, man kann sagen der Betrieb erhielt von hier aus die Befehle. Somit ist die Warnzentrale "nur" ein Teil einer ganzen DB-Befehlsstelle.

                                Kommen wir zur Warnstelle. Hiervon gab es deutlich mehr, in größeren Bahnhöfen, aber auch in Bahnhöfen an die Kriegswichtige Bahnstrecken angebunden waren und besonders die NATO daran größeres Interesse hegte. Die Warnstelle brachte der Warnzentrale örtlichere Informationen. Untergebracht waren sie in Bf-Befehlsstellen und Ra-Befehlsstellen. Bf steht hier im Zusammenhang vermutlich für Bahnhof (so auch die bis heute betrieblich, gebräuchliche Abkürzung). Die Abkürzung Ra lässt mich stark auf das Wort Rangieren tippen, vermutlich für Rangierbahnhöfe. Ra-Befehlsstellen sind auf den Karten überall dort verzeichnet wo bis heute noch hochwichtige Rangierbahnhöfe liegen. Auch hier erfolgte aus der Bf- oder Ra-Befehlsstelle eine Disponierung des Bahnbetriebs, nur mehr vor Ort und in detaillierterem Ausmaße. Die Warnstelle war nur ein Teil davon. Dann ist da noch von Warnstellen in Bf-Warnstellen die Rede. Hier Gibt es keine Befehlsstelle zur Disposition des Betriebs, sondern nur eine Warnstelle, welche an eine Warnzentrale diverse Daten weitergibt.

                                Grundsätzlich gilt: Egal ob Warnzentrale, Warnstelle, DB-, Bf- oder Ra-Befehlsstellen oder Bf-Warnstelle: Alle dieser Anlagen galten als Betriebslenkungsstelle und waren in großen, teils auch mehrstöckigen ABC-Schutzräumen untergebracht. Davon gab es in der BRD nach meinem Wissen aus dem Forum 85 Stück.

                                Die sogenannten Schutzräume für betriebswichtiges Personal dienen dazu, auf Stellwerken und in den Bahnhöfen befindliches Personal einen Schutzraum im Krisen- oder V-Fall zu bieten. Von diesen Schutzräumen gibt es etwa 300 Stück. Jedes größere Stellwerk erhielt beim Bau solch einen Schutzraum. Diese sind als einfacher ABC-Schutzraum ausgeführt und meist an die geringe Personalanzahl angepasst. Von hieraus wird nicht viel gemeldet oder disponiert. Diese Anlagen sollen lediglich nur wichtiges Personal schützen. Stellwerke aus der Zeit vor dem kalten Krieg (meist mechanischer oder elektromechanischer Bauart) verfügen nicht über solche Anlagen. Moderne (elektronische) Stellwerke die nach dem kalten Krieg gebaut wurden ebenfalls nicht. Hier beschränkt sich die Zielgruppe auf die sogenannten Relaisstellwerke, welche ab etwa der 60er Jahre immer mehr neu gebaut wurden.

                                Freue mich darüber, wenn hier der Austausch wieder Fahrt aufnimmt, ich hoffe ich konnte einen sinnvollen Beitrag leisten und wenn ich mal in eine Betriebslenkungsstelle oder in einen Schutzraum für betriebswichtiges Personal komme, teile ich hier gerne Fotos mit euch!
                                Liebe Grüße aus der schönen Pfalz

                                Der Pfaelzer

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