Zitat von tannenzapfen
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Die amerikanischen MP-Einheiten waren personell deutlich stärker als vergleichbare Feldjägereinheiten und auch wesentlich kampfkräftiger. So hatte eine MP-Company bei einer amerikanischen Division eine Stärke von bis zu 207 Soldaten und verfügte über 51 Maschinengewehre (auf jedem Jeep oder später HMMV eines). Eine Feldjägerkompanie bei einer deutschen Division hatte gerade mal 89 Mann und im besten Fall 7 Maschinengewehre.
Neben den MP-Einheiten bei den Divisionen und Korps gab es noch sehr starke MP-Kräfte auf Armee-Ebene. Die Aufteilung war ungefähr (im Verteidigungsfall):
Division: 1 MP-Kompanie.
Korps: 1 MP-Brigade mit drei Bataillonen, jedes Bataillon 4 Kompanien.
TAACOM (Theatre Army Area Command):
1 MP-Brigade mit drei Bataillonen, jedes Bataillon 4 Kompanien.
PERSCOM (Personnel Command der Armee):
a) MP Prisoner of War Brigade (Kriegsgefangene / Zivilinternierte) mit
- 2 Kriegsgefangenenlagern (Regimentsebene)
-1 MP-Bataillon mit 4 MP-Wachkompanien und 2 MP-Begleitkompanien
Diese POW-Einheiten wären im Mobilmachungsfall aus den „Customs“-Einheiten, also den im Frieden mit Zoll-Angelegenheiten befassten MP-Einheiten aufgestellt worden. Beispiel: Die 193rd MP Company (Customs), die bis 1994 in Fürth lag.
b) MP Confinement Btl (Strafverfolgung von Armee-Angehörigen und Betrieb Militärgefängnisse)
- 8 Confinementteams (Aufklärung von Straftaten). Teilweise bereits im Frieden vorhanden, so in Fürth das 9th MP-Detachment (Criminal Investigation) ( - 1951 – 1957) und 9th MP-Group Det. C (CID) (1957 - 1969 - ) sowie das 44th MP-Detachment (Criminal Investigation) (1957 – 1959 - )
- 4 MP-Wachkompanien.
Diese Militärgefängnisse gab es bereits im Frieden, z.B. in Fürth mit dem 520th MP Stockade Detachement (1952 - 1953) und dem 77th MP- Confinement-Det. (ab 1968).
Die Bundeswehr hatte in diesem Aufgabengebiet überhaupt nichts. In den 1970er Jahren tauchten in einigen Vorschriftenentwürfen „Kriegsgefangenen-Wach- und Versorgungsbataillone“ auf, die aber nie ausgeplant wurden.
TRANSCOM (Transportkommando)
1 MP-Transportsicherungskompanie.
Bis in die 1960er Jahre hinein gab es noch aktive MP-Einheiten als „Railway Guard“, also für die Streckensicherung und die Transportbnegleitung von Militärzügen, z.B. 540th MP Battalion (Railway Guard), C-Company in Fürth oder die 7747th MP Railway Security Group in Augsburg,
SPECIAL AMM0 BRIGADE (Sonderwaffen)
1 MP-Sicherungskompanie. In Kaltensondheim bei Kitzingen gab es z.B. bis 1986 die 981st MP-Company (Security).
PETROL GROUP (Betriebsstoffversorgung)
1 MP-Sicherungskompanie
Siehe auch beigefügte Grafiken zur Gliederung, zu Stärken und Ausrüstung (TOE).
Sonstige Sicherungsverbände bei der US-Army:
Die Artilleriegruppen der Armeen hatten bei der US-Army eigene Infanteriebataillone für Sicherungsaufgaben, z.B. 4th Infantry Regiment 2nd Battalion, das mit Headquarter und B-Company bis 1991 in Neu-Ulm lag. Das Bataillon war für die Sicherung der in Baden-Württemberg liegenden Pershing-Einheiten und deren Sonderwaffenlager (Mutlangen) zuständig.
Bei den Nachschubverbänden und den Stäben gab es oft integrierte Sicherungskräfte.
Außerdem waren auch noch die ACR für Einsätze im rückwärtigen Raum vorgesehen. Ich bezweifle allerdings, ob die Kavallerieregimenter dafür verfügbar gewesen wären, da sie entweder in der Verzögerung eingesetzt wurden, Korpsreserve und Flankenschutz waren oder wie im Fall des VII. (US)-Korps direkt am VRV eine vöiig überdehnte Front halten sollten.
WHNS:
WHNS hatte zwei Hauptaufgabenbereiche: Die Logistik und das Stellen von Sicherungsverbänden. Bei den Unterstützungskommandos, aber auch außerhalb der UKdos bei den WBK waren in etwa für WHNS-Aufgaben an Sicherungsverbänden vorgesehen:
- 17 Sicherungsbataillone unterschiedlicher Stärke
- 11 Sicherungskompanien
- 5 Begleitbatterien
- 30 Sicherungszüge
Quellen:
FM 19-1 Military Police – Support for the Airland Battle
HDV 100/500 Das Heer in der militärischen Landesverteidigung, hier vor allem Kapitel 32 sowie die Anlagen 11 und 12
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