mir ist ein Auszug aus der StAN einer Divisionsfeldjägerkompanie des Jahres 1967 zugelaufen. Genauer gesagt ist die Ausrüstung einer Feldjägerstreife im V-Fall dargestellt. Das ganze wurde anscheinend als Umdruck vervielfältigt und den einzelnen Fahrzeugbesatzungen als Bestandsliste bei der Materialübergabe in die Hand gedrückt. Die Qualität ist nicht mehr so toll, aber das war bei diesen Spiritus-Umdrucken mit den Wachspapiermatrizen leider so. Es ist eigentlich ein Wunder, das man nach über 50 Jahren überhaupt noch etwas lesen kann.
Einige Anmerkungen dazu:
Die Feldjägerstreife bestand in der Heeresstruktur 2 aus 4 Soldaten. Drei Unteroffiziere wurden von einem Feldwebel geführt.
Fahrzeug war der Munga 0,25 t F 91/8 mit der langen Pritsche, ausgestattet mit einem VRC 8. Geplant war zwar das SEM 25, das kam aber erst nach 1970.
Der vierte Mann saß auf dem Krad, damals die Maico. Im Frieden standen auch noch BMW-Kräder zur Verfügung, um 1967 bei den Divisionskompanien meistens die einzylindrige R 27.
Siehe beigefügte Fotos. Auf den Bildern ist noch der F 91/4 zu sehen, der aber schon um 1962 bei den Feldjägern durch den F 91/8 abgelöst wurde. Es hatte sich gezeigt, dass im normalen 4-sitzigen Munga nach Einbau des Funkgeräts kein Platz mehr für andere sperrige Ausrüstung, wie Verkehrssicherungsmaterial usw. war.
Die Feldjägerkompanie 4 war die Divisionsfeldjägerkompanie der 4. Panzergrenadierdivision.
Kompanieführungsgruppe, Fernmeldezug, Versorgungsgruppe und I. Zug waren 1967 in Regensburg, der II. Zug in Landshut, der III. in Amberg und der IV. in Weiden stationiert. Der V. Zug war damals bereits Geräteeinheit, bis etwa 1965 war er als aktiver Zug in Cham stationiert.
Zur Ausrüstung (siehe auch beigefügte Bilder):
Wie sich aus dem beigefügten StAN-Teil V ergibt, hatte die Streife 4 Sturmgewehre, also G 3.
Pistolen waren im V-Fall nicht vorgesehen, sie waren Friedenszusatzausstattung. Maschinenpistolen gab es damals nur für die Zugführer und mit einigen Exemplaren beim WuG als Wechselausstattung.
Der „Handscheinwerfer 130 mm“ ist die Eisenmann-Leuchte.
Der Funkgerätesatz VRC 8 bestand aus amerikanischen Geräten und zwar aus dem Sender/Empfänger RT-66 und der Stromversorgung PP-112, Frequenzbereich war 20 – 27,9 MHz. Da dieser Frequenzbereich noch im Kurzwellenband lag, konnten hier deutlich höhere Reichweiten als beim als Ersatz eingeführten SEM 25 erzielt werden. Darum war das SEM 25 auch anfangs bei den Feldjägern nicht so sehr beliebt, auch wenn es einfacher zu bedienen war, als die amerikanischen Geräte.
Beim Fernbediengerät für das Funkgerät dürfte es sich noch um das amerikanische C-433 handeln.
Die handschriftlich nachgetragenen Signaltücher sind die Fliegersichtzeichen und das Kochgerät 3-teilig ist der Benzinkocher mit dem Kochtopfsatz. Unverständlicherweise wurden diese Kocher bei den Feldjägerstreifen in der Heeresstruktur 3 nach 1970 eingezogen, obwohl die Feldjäger weiterhin weit verstreut eingesetzt waren, so dass eine Versorgung über die Feldküche meistens nicht möglich war.
Grüße
Jörg

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