PzGrenBrg 16 Auftrag 84

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  • uraken
    Cold Warrior
    • 27.09.2008
    • 865

    #1

    PzGrenBrg 16 Auftrag 84

    A1cnpEk.jpg
    Aus dem in der Mediathek bereits diskutierten Buch "NATO Planungen für die Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland" der Auftrag der PzGrenBrg 16 im Jahre.
    Die Brigade verzögert zuerst direkt der Innerdeutschen Grenze mit dem verstärkten PzGrenBtl 162 im Norden und Teilen des PzGrenBtl 163 im Süden.
    In der Mitte überwacht das PzBtl 164 die Innerdeutschen Grenze.
    Der Elbeseitenkanal ist der VRV.
    Im Norden weicht das PzGrenBtl 162 und der ihr unterstellte Brigade Spähzug über den Elbeseitenkanal zurück. Um dies zu unterstützen errichtet das PiBtl 61 eine Kriegsbrücke bei Siebeneichen. Diese Brücke und weiter Übergänge und Fähren werden nach Rücknahme der Verzögerungstruppen gesprengt. Diese geschieht auf Befehls der örtlichen Kampftruppenkommandeurs oder im Falle der Kriegsbrücke und der Brücke östlich Büchen auf Befehl der Brigade.
    Die Panzerjägerkompanie 160 unterstützt das PzBtl 164 und das PzGrenBtl.
    Anschließend an die Verzögerung verteidigt die Brigade mit 3 Bataillonen vorne am Elbeseitenkanal (VRV). Die Stadt Lauenburg gilt als Eckpfeiler der Verteidigung. Als Reserve verfügt die Brigade über das gemischte PzGrenBtl 161.
    Pionierunterstützung erhält die Brigade durch die PzPiKp 160 und das PiBtl 61. Diese errichten de Kriegsbrücke, Sperren und bereiten die Zerstörung der Übergänge des Elbeseitenkanals vor.
    Der Flugabwehrverband 62 mit 2 PzFlaBtr (12 Gepards) unterstützt die Brigade. Ein Batterie wird im Bereich des PzGrenBtl 162 eingesetzt. Die zweite im Bereich der beiden anderen Bataillone.
    Die Brigade kann durch 2 Schwärme PAH und 3 Verbindungshubschrauber unterstützt werden.
    2 weitere Verbindungshubschrauber und der Brigadespähzug überwachen die Elbe, die südliche Flanke der Brigade. Sie halten auch Verbingung zum niederländischen PzAufBlt 103. Wem es untersteht ist nicht ersichtlich. Es könnte die deutsche 3. PzDiv oder die niederländische 4. oder 5.Division sein.
    Der nördliche Nachbar ist die PzBrg 18 und das PzBtl 182.
    Die Aufklärungsmittel der Artillerie haben diverse Überwachungsaufträge. Weitere Aufträge der Artillerie sind 2 Wurfminensperren und Counter Battery Fire auf das Gebiet der DDR.

    Als Feind wurde für die 6.PzGrenDiv mit 2-3 Mot.Schützen Divisionen der NVA gerechnet.

    Die PzGrenBrg 16 sollte durch die britische 1. Infanterie Brigade abgelöst werden. Das PzGrenBtl 162 und eine Batterie Gepard würden dieser unterstellt werden. Der Rest der Brigade würde eine Verfügungsraum nördlich Hamburg beziehen und als Divisionsreserve dienen.
  • EmilBerggreen
    Cold Warrior
    • 19.07.2015
    • 514

    #2
    Hallo Uraken,


    bin Dir sehr dankbar, dass Du Dich "meines" Themas annimmst. Ganz herzlichen Dank auch für die sehr detaillierte Karte!
    Kleiner Hinweis Elbe-Lübeck-Kanal nicht Elbe-Seitenkanal.
    Ich war immer von anderen Annahmen ausgegangen, dass PzBrig 18 im rückwärtigen Gebiet die DivRes stellt und nicht einen Gefechtsabschnitt um GÜSTER einnimmt. Anscheinend hat es da öfter einen Wechsel in der Denke egeben.

    Variante A) Entlang des ELK von Süd nach Nord: PzGrenBrig 16 - Grenze BERKENTHIN - PzGrenBrig 17 bis LÜBECK. PzBrig 18 DivRes. HSchBrig 51 - OSTHOLSTEIN gegen see- u. luftgelandeten Feind. Auftrag DK-JütlandDiv unbekannt.
    Variante B) Entlang des ELK von Süd nach Nord: HSchBrig 51 (im Bereich, wo zuvor die PzGrenBrig 16 wirken sollte, also einmal im Landmarsch von EUTIN runter bis LAUENBURG) - PzGrenBrig 16 - PzGrenBrig 17. Auftrag DK-JütlandDiv unbekannt.
    Der Auftrag der PzBrig 18 bleibt ambivalent: Teile am VRV (Landmarsch von NEUMÜNSTER), Teile als DivRes - ich könnte mit vorstellen, dass der BrigSpähZg 18 vielleicht ganz vorn ...?
    Der Auftrag DK-JütlandDiv ist mir auch nicht klar. Es dauert seine Zeit, bis die 3 Brigaden auf dem Holsteiner Kriegsschauplatz auftauchen. 1. Jyske Brigade (mech. Infanterie), Fredericia, 2. Jyske Brigade (mech. Infanterie), Skive und 3. Jyske Brigade (mech. Infanterie), Haderslev. Und dann gab es noch die Jyske Kampgruppe (1983 mobile BALTAP-Reserve)/Jutland Battle Group mit drei Infanterie-Bataillonen.

    Also klar ist das Bild bei mir nicht.

    Gruss

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    • EmilBerggreen
      Cold Warrior
      • 19.07.2015
      • 514

      #3
      Was mir noch aufgefallen ist: es fehlt der Auftrag für das JgBtl 66.

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      • uraken
        Cold Warrior
        • 27.09.2008
        • 865

        #4
        Das Buch, meine primäre Quelle, erwähnt das JgBtl 66 nicht im Zusammenhang für 1984 und der PzGrenBrg 16.
        Im 89er Plan ist die PzBrg16 Divisionsreserve. Wir können also davon ausgehen, das sich die Planung zwischen 84 und 89 wie auch im Süden massiv geändert hat.
        Was die dänische Division betrifft, so wird deren Mobilisierungszeit mit drei (3) Wochen angegeben!

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        • uraken
          Cold Warrior
          • 27.09.2008
          • 865

          #5
          Zitat von EmilBerggreen Beitrag anzeigen
          Kleiner Hinweis Elbe-Lübeck-Kanal nicht Elbe-Seitenkanal.
          Danke ich habe schon auf das 1. Korps vorgegriffen. Die Anzahl der Kanäle da oben im Norden hat schon was!

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          • DeltaEcho80
            Cold Warrior
            • 09.03.2013
            • 1713

            #6
            Wenn ich die Karte richtig lese, hätte die Brigade 16 ja wirklich direkt vor ihrer "Haustüre" Wentorf und Bergedorf ihre "scharfen" Einsatzräume bezogen...

            Bundesstraße 209 raus und scharf rechts um die Kurve ;-)

            Und auch hier: Ein Kernkraftwerk (Krümmel), das nicht weit weg vom VRV ist...

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            • klaus_erl
              Cold Warrior
              • 14.04.2013
              • 1057

              #7
              Zitat von DeltaEcho80 Beitrag anzeigen
              Und auch hier: Ein Kernkraftwerk (Krümmel), das nicht weit weg vom VRV ist...
              ... sowie die diversen kerntechnischen Forschungsanlagen in der Nähe, die vermutlich deutlich weniger Betonpanzer hatten als das Kraftwerk.

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              • Nemere
                Cold Warrior
                • 12.06.2008
                • 2843

                #8
                Zitat von uraken Beitrag anzeigen
                Um dies zu unterstützen errichtet das PiBtl 61 eine Kriegsbrücke bei Siebeneichen. Diese Brücke und weiter Übergänge und Fähren werden nach Rücknahme der Verzögerungstruppen gesprengt.
                Interessant wäre jetzt, zu wissen, welches Kriegsbrückengerät hier verwendet werden sollte. Mir ist nicht bekannt, ob das PiBlt 61 wie ein "normales" DivPiBtl mit der Faltschwimmbrücke ausgestattet war. Ob man eine der doch eher seltenen und daher wertvollen Faltschwimmbrücken gleich in der Anfangsphase eines Konflikts eingesetzt hätte, um sie dann beim Ausweichen zu sprengen, halte ich für fraglich. Die ansonsten bei den DivPiBtl vorhandenen MGB mit 7 m Länge dürften für den Kanal nicht ausgereicht haben.
                Möglich wäre noch Hohlplattengerät von einer der Pioniereinheiten des TerrKdo Schleswig-Holstein gewesen. Da diese Brücke wahrscheinlich vor Beginn der Kampfhandlungen gebaut werden musste, wäre der längere Zeitbedarf fü den Bau dieser Brückenart nicht so ins Gewicht gefallen.

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                • allrad
                  Cold Warrior
                  • 10.02.2014
                  • 154

                  #9
                  Eine ähnliche Problematik gab es weiter südlich am Mittellandkanal. Im Gdp der Pz Brigade 3 wird ausgeführt, dass das Pi Btl 1 wie von Nemere vermutet mit Hp Gerät die Verzögerungskräfte übersetzt und dann das Gerät sprengt. Stan mässig war dieses Btl nicht mit Hp ausgerüstet. Wo das Hp Gerät herkommt weis ich leider nicht. Entweder gab es Hp Gerät das keinen Verbänden zugeordnet war oder es kam von den Schwimmbrückenverbäbden des Korps. Für die Existenz von HP Gerät als verfügbaren Bestand spricht, dass es bei der Schnellbaustrasse schwer, besser bekannt als Panzerkekse, eine solchen Vorrat gab. Wenn von Interesse kann ich die Fundstelle im Bama nachreichen.
                  spr

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                  • Nemere
                    Cold Warrior
                    • 12.06.2008
                    • 2843

                    #10
                    Zitat von allrad Beitrag anzeigen
                    Für die Existenz von HP Gerät als verfügbaren Bestand spricht, dass es bei der Schnellbaustrasse schwer, besser bekannt als Panzerkekse, eine solchen Vorrat gab. Wenn von Interesse kann ich die Fundstelle im Bama nachreichen. spr
                    Ich neige auch dazu, das es solche Vorräte gab. In einigen Mobstützpunkten, z.B. Nersingen, waren Hohlplattensätze gestapelt, obwohl dort keine Pionierbataillone aufgestellt wurden. In der Heeresstruktur 2 und auch noch in der 3 gab es zahlreiche selbständige Schwimmbrückenbataillone, die mit Hohlplatten ausgestattet waren. Die dort verfügbare Anzahl an HP-Sätzen lag weit über dem, was dann bei den Schwimmbrückenbataillonen zum Einsatz kam.
                    An der Fundstelle im BA-AM bin ich sehr interessiert.

                    Grüße
                    Jörg

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                    • uraken
                      Cold Warrior
                      • 27.09.2008
                      • 865

                      #11

                      Dieser Film dokumentiert sehr eingut was für ein Hindernis der Elbe Lübeck Kanal ist.

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                      • EmilBerggreen
                        Cold Warrior
                        • 19.07.2015
                        • 514

                        #12
                        Nochmal als Nachtrag:
                        Des Rätsels Lösung ist vielleicht, dass das 1981 aufgestellte JgBtl 66 (auch wie PzGrenBrig 16 in BISMARCK- u. BOSE-BERGMANN-Kaserne in WENTORF stationiert) der 6. PzGrenDiv unterstellt war und ganz offensichtlich für andere Aufgaben vorgesehen war.


                        Ob das AKW KRÜMMEL bei GEESTHACHT a.d. ELBE bei der Verteidigungsplanung eine Rolle gespielt hätte, weiß ich nicht. Meines Wissens tat es das nicht.


                        Die beiden großen "Hindernisse" auf dem Weg nach HAMBURG sind der SACHSENWALD und die HAHNHEIDE bei TRITTAU. Hindernis ist m.E. relativ -es sind keine undurchdringlichen Dschungelgebiete. Die beiden Forstgebiete führen also zu einer Kanalisierung zwischen WITZHAVE - KUDDEWÖRDE und TRITTAU.
                        Angenommenes Ziel sollte ja auch nicht HAMBURG sein, sondern irgendein Zwischenziel (ZZ) zwischen BAD OLDESLOE und BAD SEGEBERG.


                        Den Hinderniswert des ELK sehe ich als gering an. Da musste ich entgegengesetzt anderer Annahmen meine Meinung revidieren. 30m Gewässerbreite sind für WAPA-Pontonpioniere eine sehr gut machbare Aufgabe.

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                        • Relikte
                          Cold Warrior
                          • 25.01.2009
                          • 130

                          #13
                          Zitat von Nemere Beitrag anzeigen
                          Mir ist nicht bekannt, ob das PiBlt 61 wie ein "normales" DivPiBtl mit der Faltschwimmbrücke ausgestattet war.
                          Moin zusammen,

                          das PiBtl 61 war m.W. identisch zum PiBtl 6, besaß also weitgehend die Ausstattung eines Divisions-PiBtl. In Schleswig-Holstein sind natürlich immer Besonderheiten möglich. Es gibt einen Film über den TdoT zum 25-jährigen Bestehen in 1988:


                          Ich war seinerzeit vor Ort. Leider kann ich mich kaum an Details erinnern. Bleibenden Eindruck haben lediglich die Brückenleger hinterlassen, dort waren es M 48A2 AVLB - die hatte ich in "meinem Revier" ansonsten nicht mehr erlebt.

                          Ich habe aber noch die Jubiläumsbroschüre in meinem Archiv.
                          Leider wird darin auf die Ausstattung gar nicht eingegangen.
                          Es gibt eine Doppelseite mit drei Bildern von "Black Gap 1987 - Militärische Zusammenarbeit mit unseren dänischen und britischen Pionierkameraden"
                          Ein Bild "Übergang über den Elbe-Lübeck-Kanal" zeigt Hohlplattengerät.
                          Ein weiteres Bild zeigt "Medium Girder Bridge über den Elbe-Lübeck-Kanal".

                          Grüße
                          Manfred / Relikte
                          Viele Grüße
                          Manfred / Relikte

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                          • uraken
                            Cold Warrior
                            • 27.09.2008
                            • 865

                            #14
                            Den Hinderniswert des ELK sehe ich als gering an. Da musste ich entgegengesetzt anderer Annahmen meine Meinung revidieren. 30m Gewässerbreite sind für WAPA-Pontonpioniere eine sehr gut machbare Aufgabe.
                            Die Breite ist mit Sicherheit kein Problem. Die dargestellten Probleme für Panzer und MTW/IFV zwingen zum Absetzen. Das nimmt Tempo und gibt einen Verteidiger die Chance, dem Angreifer empfindliche Verluste zu zufügen. Abgesessene Mot-Schützen sind für Feuer verwundbarer und bewegt sich sehr viel langsamer als Panzer. Die vielleicht 5km/h gegen 30km/h machen schon was aus. Das kann natürlich auch schief gehen wie 1973 für die Israelis, als die Ägypter den Suezkanal innerhalb weniger als 2 Stunden statt in der Größenordnung von 24-48h überwanden.
                            Soweit ich die Befehle interpretiere ist der ELK ja nicht eine "Maginotlinie" die um jeden Preis gehalten werden soll, nach dem Motto "keinen Schritt zurück" sondern ein Mittel zum Zweck um ihm abzunutzen.

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                            • virago2000
                              Rekrut
                              • 28.05.2014
                              • 45

                              #15
                              Und ganz unabhängig davon, ob der ELK die WaPa-Truppen jetzt 2 oder doch 24 Stunden aufzuhalten vermag: auf jeden Fall wird der ELK den Gegner doch dazu zwingen, seinen Vormarsch anzuhalten bzw. zu verlangsamen, bis die Brücken zum Übersetzen bereit sind. Dann kommt hinzu, dass kein Übersetzen auf breiter Front erfolgen kann, wenn Brücken gesetzt werden müssen. Beides scheinen mir durchaus günstige Möglichkeiten für Einsätze der NATO-Artillerie (und allenfalls Luftwaffen), ganz nach dem Motto: "Sperren und dann mit Artillerie draufhauen!"

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