Luftlandeoperationen
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Da fällt mir noch ein Punkt ein. Du hattest es schön öfter erwähnt: taktische Kräfte-Raum-Zeit-Berechnung - wo könnte man das nachlesen? Meine Google-Suche war da nicht besonders ergiebig.
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Auch die Fallschirmjäger des Jahres 1986 dürften bereits FERO-Nachtsichtgeräte (BV) gehabt haben. Es gab damals zahllose Truppenteile außerhalb der Kampftruppe, die keinerlei spezielle Nachtsichtgeräte hatten und sich nachts auch sichern oder ihre Alarmstellungen verteidigen mussten oder ihre Aufträge zu erfüllen hatten. Nachtkampf ist nicht nur auf technisches Gerät abgestellt, da gibt es noch eine Menge anderer Dinge, die man beachten muss (Lage der Stellungen, Orientierung, Regelung des Feuerkampfes, Schießen bei Nacht ohne Hilfsmittel). Das fängt damit an, dass man z.B. beim G 3 den Kornschutz auf der dem Schützen zugewandten Seite mit Kreide (liegt in jedem Fahrzeug) weiß markiert, um einen besseren Kontrast zu haben.Zitat von EmilBerggreen Beitrag anzeigenBleibt aber die Frage der Nachtkampffähigkeit, die bei den FSchJg ROT ja nicht gegeben war. Wie wollten sie denn die Nacht überstehen?
Die Frage war allerdings auch 1986 schon, inwieweit dieses Handwerk, diese vielen Kleinigkeiten der Gefechtsausbildung den Wehrpflichtigen noch beigebracht wurde.
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Eine spezielle Internet-Quelle dafür wüsste ich nicht. Das ist einfach taktisches Handwerkszeug, das man z.B. an der Offizierschule von Anfang an lernte.Zitat von EmilBerggreen Beitrag anzeigentaktische Kräfte-Raum-Zeit-Berechnung [/B]- wo könnte man das nachlesen? Meine Google-Suche war da nicht besonders ergiebig.
Beispiel:
Eine Brigade verteidigt am VRV. Der Feind ist auf Sperren aufgelaufen und kommt zur Zeit nicht weiter. Es böte sich die Gelegenheit, durch Einsatz der Brigadereserve, den vor dem VRV festliegenden Gegner auszuschalten.
Gleichzeitig ergibt die Auswertung der Aufklärungsergebnisse, dass der Feind Verstärkungen und weitere Artillerie- sowie Pionierkräfte heranführt. Diese neuen Feindkräfte werden voraussichtlich in frühestens 5 Stunden am VRV wirksam werden können.
Also habe ich ein Zeitfenster von 5 Stunden, um meinen Gegenangriff durchzuführen. Setze ich den Gegenangriff zu spät an. laufe ich Gefahr. dass meine Gegenangriffskräfte ihrerseits von den neu eintreffenden Feindkräfte in der Flanke gefasst werden.
Der Raum ist hier einerseits das Gelände, in dem mein Gegenangriff stattfinden soll, andererseits die Marschstrecke (Entfernung) der gegnerischen Verstärkung.
Die Zeit ist einerseits mein Zeitbedarf für den Gegenangriff - von der Befehlsgebung bis zum erfolgreichen Abschluß. Anderseits ist die Zeit, die Marschzeit der gegnerischen Verstärkungskräfte - wie lange brauchen diese, um am VRV in das Gefecht eingreifen zu können.
Je weiter oben die Führungsebenen, desto länger werden diese Zeitfenster, in denen man planen kann, allerdings ohne dass man hier ein Schema angeben kann. Bei der Division können das durchaus mehr als 12 Stunden sein, bei der Brigade bewegen wir uns im Bereich von vielleicht bis zu 6 Stunden. Beim Bataillon vorne am VRV kann es manchmal nur eine Stunde oder weniger sein, die mir bleibt.
Ein überraschender massiver Luftangriff, eine großflächige Geländekontamination mit seßhaften Kampfstoffen oder eine feindliche Luftlandung kann dagegen auch der Divisionsebene den Zeitraum für das mögliche Handeln stark verkürzen.
Es gibt also keine Formeln, um diese Raum-Zeit-Berechnungen anzustellen. Es bedarf einer sorgfältigen Lagebeurteilung, um in der jeweiligen aktuellen Situation die Möglichkeiten des eigenen Handelns abzuwägen.
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