Festung Schleswig-Holstein und Panzerschlacht in der Norddeutschen Tiefebene

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  • Dole
    Rekrut
    • 08.12.2014
    • 12

    #76
    Zitat von EmilBerggreen Beitrag anzeigen
    Guten Morgen Dave,
    das würde ich in der Tat näher ergründen, welche Möglichkeiten NATO und WAPA hinsichtlich Nachtkampf besaßen.
    Ein alter Reibert (1985/86) aus der damaligen Zeit würde schon sehr viel weiterhelfen.
    Welcher Mardertyp 1985/86 im Einsatz war und welches WBG-Modell, ich kann es nicht mehr sagen. 1A1? Der Zugführerpanzer war tatsächlich weiter. Er besaß als einzigster unter den drei Zugpanzer Tarnanstrich und das WBG, welches vom RS und/oder Kommandanten benutzt wurde.


    Wärmebildgerät, Wärmebildkamera
    Mit der Technik kenne ich mich überhaupt nicht aus. Waren es grüne schemenhafte Bilder, Fehlfarben oder die typischen Farben nach Wärmequelle (rot-warm, blau-kalt)? Ich habe da überhaupt keine Ahnung.
    Nur soviel: ein WBG braucht keine zusätzlichen Lichtquellen, funktioniert also auch bei absoluter Dunkelheit. Ein Restlichtverstärker ja, zumindest Dämmerlicht oder weit entfernte Lichtquellen.

    Gruss
    Moin,

    zu zu meiner Zeit 93/94 war der 1A3 im Einsatz , hatten alle WBG,s und alle Tarnanstrich .
    Zum Teil die Milan oder die Hot als Ersatz für das MG .
    Würde sagen 85/86 waren z.T 1A1 und 1A2 im Einsatz .
    Hatten viele Mob-Instgesetzt waren alle Oliv und mit Schiesscharten .

    Gruss Dole

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    • EmilBerggreen
      Cold Warrior
      • 19.07.2015
      • 514

      #77
      Guten Morgen,

      Nemere könnte sicher einiges dazu sagen aber ich glaube er kann das Thema nicht mehr hören.
      Ich versuche mir die Situation 1:1 vorzustellen. Wie läuft die Alarmierung und die Vorbereitung im GDP-Raum im Detail ab?
      z.B. 4./PzGrenBtl 162 wird als Mob-TrpTeil alarmiert, Wehrpflichtige treffen in der Kaserne ein. Belehrung durch den KpChef zur aktuellen polit. Lage. Teileinheitsführer übernehmen. Bekanntgabe des Vorbefehls, Marschplan z. Ausrücken aus der Kaserne.
      Btl 162 als Teil d. PzGrenBtl 162 rückt aus, Ziel GDP-Raum Güster am ELK

      So und jetzt wird es interessant:
      Direkte Marschroute über B-207 Wentorf - Dassendorf - Schwarzenbek wird nicht gewählt, um evtl. feindl. Jabos zu entgehen. Also Nachtmarsch durch d. Sachsenwald, vor Schwarzenbek weiterer Beobachtungshalt.
      Bezug d. Stellungen erst in der Folgenacht. Sämtliche Bewegungen i. V-Fall nur nachts. Haben die Erdarbeitsgeräte rechtzeitig Kampfstände f.d. Schützentrupps ausgehoben? Wieviel Zeit hat man? Reicht es für ein gut ausgebautes Stellungssystem und Erdbunkern (Feldbefestigungen so wie z.B. auf der Waldkampfbahn Müllerschlag/Hammelburg) oder nur einfache Kampfstände? Wo sollen die Marder unterziehen? Können die Pioniere das Vorgelände rechtzeitig mit Panzer- u. Schützenminen präpararieren?
      Wo setze ich den LARS ein, um vor der Autobahn A-24 HH-Berlin eine Wurfminensperre zu legen? Wo die Panzerjäger? Bekommt jede PzGrenKp einen FlakPz Gepard zur Luftabwehr gestellt? Ist die Bevölkerung um Güster und Büchen rechtzeitig evakuiert worden und wenn ja, wo werden sie hingebracht? Nach HH?
      Reicht die Kampfbeladung der Munitionstrupps um einen Gefechtstag zu überstehen? Wie werden diese kalkuliert? Sind die Stellungen einigermaßen artilleriegeschützt oder kommt es sofort zu einem Totalausfall? Müssen wir noch den Verzögerungsverband (PzAufklBtl 6 + PzGrenBtl 163) von der Lauenburgischen Seenplatte aufnehmen, wenn er Hals über Kopf über den ELK flieht? Wo müssen die M109 PzHbz genau stehen (Reichweite 24km), um einerseits nicht aufgeklärt zu werden und andererseit bei einem Durchbruch des Feindes genau wirken zu können. Welchen Befehl erhalten die Alarmposten i.d. Nacht? Selbstständige Feuereröffnung ab XXm?
      Sind die Wentorfer Jäger, JgBtl 66, mit ihren MTWs stark genug, um den Sektor Güster-Büchen allein zu halten?

      Wo ziehe ich die Sicherungslinie? Genau am ELK? Brauche ich Feldposten/vorgeschobene Stellungen auf der anderen Seite des ELK, um zurückweichende VzgVbd aufzufangen?
      Oder "verzettele" ich mich dadurch zu stark und schicke die vorgeschobenen Truppen in ein Himmelfahrtskommando?

      Zur Erklärung: nördlich von Güster befindet sich die Autobahnbrücke A-24 HH - Berlin und hier wäre ein WAPA-Angriff nicht ganz unwahrscheinlich.
      Taktisch außerordentlich schwierig finde ich die Frage: wieviele PzGrenKp in Stellung und wieviele in Reserve? Ich kann mir nie sicher sein, wo der Feind genau durchbrechen wird und ob es nicht eine Finte ist also brauche ich von daher absolute Flexibilität, um die Masse des Btl in diesem Fall genau in diesen Abschnitt zu werfen. 1/3 am VRV und 2/3 als Reserve? Hört sich aber auch schwachsinnig an.

      Truppeneinteilung: Oder soll man das PzGrenBtl 162 am VRV noch einmal komplett auseinanderreißen und durch Abstellungen/Unterstellungen gemischte Kampfverbände bilden?
      Also vollkommen neue Pz/PzGren/PzJg-Verbände, um dem Verteidigungsauftrag gerecht zu werden? Will heißen: i.d. Fall werden die drei Jägerzüge der 4./PzGrenBtl 162 (war ne JgKp mit MTWs) einer PzKp unterstellt z.B.

      Ich versuche nur Ordnung in das gedankliche Chaos zu bringen. Es gibt mit Sicherheit auch eine Heeresvorschrift, wie bei einer Verteidigung planmäßig vorzugehen wäre.

      Gruss
      Zuletzt geändert von EmilBerggreen; 05.10.2015, 05:39. Grund: Ergänzung

      Kommentar

      • dave2006
        Cold Warrior
        • 17.11.2006
        • 102

        #78
        Hallo EmilBerggreen,
        ganz schön früh unterwegs bist du Die Universalantwort auf deine vielen Fragen heißt Schwerpunktbildung und Schlüsselgelände. Alle Brücken in dem Bereich wären zur Sprengung vorbereitet, wenn nicht sogar bereits gesprengt. Einzelne wären vielleicht offen gehalten worden, als Ausweichweg für die Verzögerungskräfte. Aber trenne dich bitte von der Vorstellung das Panzeraufklärungsbtl wäre der Verzögerungsverband gewesen. Die leichten Spähzüge wären zu ihren Brigaden entlassen worden. Die Spähzüge der 16; 17 und 18 waren im Frieden dem Btl unterstellt. Zudem wäre mit ihnen keine wesentliche Abnutzung der Feindkräfte zu erreichen gewesen. Die Hauptaufgabe war hier das feststellen der 2. Staffeln und der operativen Manövergruppen, um diese zu zerschlagen. (Nicht durch die Aufklärer).
        Die Panzerjäger wären an beherschenden Geländeteilen eingesetzt worden, um die Vorzüge ihrer weitreichenden Lenkwaffen auszunutzen.
        Der Einsatz von Minensperren und Artillerie wäre festgelegt im Sperrplan und Feuerplan der Artillerie. War aber Sache der Brigade. Die Panzergrenadiere hatten für die direkt Feuerunterstützung ihre 5./ mit den Mörsern.
        Direkt auf der Autobahn zu marschieren hätte für den WP zwar den Vorteil gehabt schnell voranzukommen, aber gewiß den Nachteil sehr sehr schnell aufgeklärt und bekämpft zu werden. (da gibt es eine Stelle in Tom Clancy`s im Sturm wo genau diese Verwundbarkeit schön beschrieben wird, wenn ich auch sonst nicht viel davon halte)
        Ich empfehle dir mal von General John Hackett "Der dritte Weltkrieg" zu lesen. Diese Buch ist zwar sehr UK lastig, beschreibt aber einige Abläufe ganz gut. Dazu gibt es auch noch einen Roman der den Ablauf für eine amerikanische Panzerkompanie beschreibt. Team Yankee von Harald Coyle.
        Gruß
        Dave2006

        Kommentar

        • Nemere
          Cold Warrior
          • 12.06.2008
          • 2802

          #79
          Zitat von dave2006 Beitrag anzeigen
          Aber trenne dich bitte von der Vorstellung das Panzeraufklärungsbtl wäre der Verzögerungsverband gewesen.
          Warum nicht? Es ist immer die Entscheidung zwischen Pest und Cholera, was ich als Verzögerungsverband einsetze.
          Setze ich einen Teil einer Brigade ein, fehlen mir diese Kräfte am VRV oder als Divisionsreserve.
          Beim Panzeraufklärungsbataillon stellt sich dagegen die Frage: "Brauche" ich das Bataillon für die Verteidigung am VRV? Habe ich nach dem Ausweichen auf den VRV überhaupt noch genügend Aufklärungstiefe für das Batl? Ist es überhaupt möglich, mit bodengebundener Aufklärung noch brauchbare Aufklärungsergebnisse zu erzielen?

          Oder hat - übertrieben gesagt - das Bataillon keinen eigentlichen Auftrag mehr, außer Flanken zu sichern und vielleicht als Reserve zu fungieren?

          Die 2. Staffel - wie oben beschrieben - wird garantiert nicht von Panzeraufklärern festgestellt, es wären hier bei der zu erwartenden Feindkräftemassierung kaum brauchbare Aufklärungsergebnisse zu erwarten. Außerdem wären das nur punktuelle Feststellungen, bei denen man sich nie sicher sein kann, ob der Gesamtumfang der 2. Staffel erfasst wurde. Hier sind technische Aufklärungsmittel gefragt, Drohnen, Luftaufklärung, allenfalls Fernspäher. B.t.w. - von welcher 2. Staffel sprechen wir eigentlich? Der Warschauer Pakt bildete auf jeder Führungsebene, spätestens vom Regiment aufwärts eine 2. Staffel, evtl. auf den unteren Führungsebenen als "Allgemeine Reserve" geführt.
          Auch ein Bekämpfen der 2. Staffel durch die Kampftruppen ist vor deren Entfaltung und damit dem Eintreten in das Gefecht nicht machbar. Hier ist Artillerie und Luftwaffe gefragt, allenfalls noch Wurfminensperren.
          Ob es die OMG tatsächlich gab, ist in der wissenschaftlich fundierten Fachliteratur sehr umstritten. Tom Clancy und ähnliche Romane sind nicht ernst zu nehmen!

          Kommentar

          • EmilBerggreen
            Cold Warrior
            • 19.07.2015
            • 514

            #80
            Mein absolutes Lieblingsbuch Oestmann: Dazu befehle ich…! gibt dazu auf einer Skizze auf S. 400 folgendes her (mein Scanner funktioniert derzeit leider nicht, daher kann ich sie Euch nicht z. Verfügung stellen):

            1. Luftunterstützung

            Auf dem Gefechtsvorfeld habe ich Linien eingezeichnet für meine TAR (Luftaufklärung) und BAI (Gefechtsfeldabriegelung) durch die Luftwaffe, i.d. Fall nehmen wir mal eine gedachte Linie bis ca. Wittenburg/Hagenow, das sind ca. 40km
            Ist das zu viel und gibt es mit den anderen Abschnitten nicht ein völliges Chaos? Überschneidungen? Sollte TAI und BAI nicht zentral durch die Brigade geführt werden? Also i.d. Fall dann Linie Wismar – Schwerin – Ludwigslust. Auf Bataillonsebene wäre Luftunterstützung meiner Meinung nach nicht sinnvoll

            1. Sicherungslinie bis VRV

            Der Raum zwischen Sicherungslinie und VRV hat welche Bedeutung? Ein toter Raum, freie Feuerzone für die eigene Artillerie? Nicht solange sich dort noch Feldposten und vorgeschobene Stellungen befinden. Für unseren Fall Güster am ELK bin ich mir nicht sicher, ob dies sinnvoll wäre? Sollte man das Gebiet östlich des ELK nicht komplett aufgeben und zur Wirkung aller Waffen freigeben? Verzögerung i. Gebiet Lauenburger Seen, welchen Sinn hätte das Ganze? Ein Panzeraufklärungs- und ein PzGrenBtl. auf einem Schlag zu verlieren? Vielleicht nicht auf einen Schlag aber die Leopard-Kampfpanzer der schweren Spähtrupps hätten es angesichts der starken Überlegenheit wohl nicht lange gemacht. Ich habe keine Ahnung, wie LANDJUT sich den Krieg in dieser Zone vorgestellt hätte. Verzögerung – leichtes Geplänkel und dann mit voller Fahrt zurück in die Wechselstellung? Der Spähpanzer Luchs macht das durch Vorwärts-/Rückwärtsfahrer mit und ist im Gelände verdammt schnell aber der Leopard wäre wohl….. Muss ich denn mit dem Feind unbedingt Führung halten? Also ich hätte die PzAufkl lieber am VRV zur Verstärkung des Brigadespähtrupps. Was meint ihr dazu? Vielleicht sehe ich das auch zu eng. Einen Spähtrupp hätte man mit Fähren wohl auch schnell wieder auf die andere Seite des ELK gebracht aber bei einer ganzen Kompanie wird es schon zeitaufwendiger und damit offenes Ziel feindlicher Luftangriffe… Aber vielleicht denke ich da auch in eine völlig falsche Richtung.
            Pioniersperren im Raum zwischen SL u. VRV machen sehr viel Sinn, insofern sie sich von den Stellungen der Deckungstruppen beobachten lassen. Beobachten und sobald eine feindl. PzKp auf eine PiSperre läuft hat man alle Optionen der Bekämpfung. Wurfminensperren auslösen überall dort wo es brenzlig wird.

            1. VRV

            VRV-Linie also hier hinter dem ELK, evtl. Eisenbahnlinie Lauenburg – Lübeck mit eingezeichnetem Schwerpunkt der Verteidigung. Also hier um die Autobahnbrücke A-24 herum. Was eine bewegliche Befehlsstelle für die Kommandeurgruppe hier soll, weiß ich nicht. Führen von vorn, vielleicht? Ob ein OTL, ein BtlKdr. unter Werferbeschuss seinen GefStd. verlässt, nur um mal zu schauen, wie die Lage da vorn am VRV ist?
            Hinter dem VRV also nicht direkt auf der Linie schließen sich die Feldbefestigungen für den abgesessenen Kampf an. Warum dahinter? Gefahr durch Abstreuen durch Mörser, Artillerie, Werfer? Der VRV ist lediglich eine gedachte Linie auf einer Karte daher ist das kein Argument. Und hier kenne ich die Direktive der HDv nicht? Wann und unter welchen Umständen werden Feldbefestigungen, also richtig überdachte Erdbunker und wann nur einfache Kampfstände gebaut? Fuchslöcher werden vom Schützen selbst gegraben, wenn er unmittelbar unter Artilleriebeschuss liegt. Zeit ist vermutlich der bestimmende Faktor. In einem modernen Bewegungskrieg macht es vielleicht keinen Sinn ausgeklügelte Stellungssysteme zu planen und bauen, die aufgrund der hohen Mobilität von Pz und PzGren sehr schnell überflüssig werden. Wie sieht es mit Artillerieschutz von Feldbefestigungen aus? Gegen Mörser wohl ja, bedingt aber gegen schwere Rohrartillerie, Raketenwerfer?
            Dann haben wir noch den BtlGefStd (wo sind die KpGefStd? In den Feldstellungen gleich hinter dem VRV?), den Kriegsgefangenensammelpunkt, den Versprengtensammelpunkt, den Einsatzraum vorgeschobener Versorgungsdienste (Munitionstrupp?) und ganz wichtig den Truppenverbandsplatz. All diese Einrichtungen meist zweckmäßig im Einsatzraum vereint. Die Flanken können durch PAHs (Panzerabwehrhubschrauber) überwacht werden.
            Der Anschlusspunkt (coordinating point) ist ein befohlener Geländepunkt meist im Zuge von Führungslinien, an dem benachbarte Truppen miteinander Verbindung herstellen und halten. Also hier der benachbarte Verteidigungsabschnitt einer anderen Brigade. Südlich von Lauenburg ist die Elbe und dahinter beginnt der Sektor des I. Korps, 3. PzDiv Buxtehude etc.

            Was ein SFR, ein sperr- und bombletfreier Raum allerdings bedeuten soll, entzieht sich komplett meiner Kenntnis. Kann jemand dies erklären?

            1. Brigaderaum

            Okay also in unserem Brigaderaum (Breite 20km) haben wir unsere 2-3 Bataillone als Deckungstruppen am VRV, ggf. einen VzgVbd jenseits des VRV, die PzArt (PzHbz M109 wirkte auf 24km, also konnten sie „relativ“ weit hinten liegen) und einen als Reserve.
            Macht also 2-3 BtlRäume ca. 6km breit. Hinter den Btl.Räumen die Feuerstellungen der PzArt, raumdeckende Überwachung durch HflgAbw (also stehen die Gepard-Flakpanzer ein ganzes Stück vom VRV entfernt?), Auffangstellungen…..

            Auffangstellungen, welche Funktion haben diese genau? Nehmen wir an der VzgVbd. wird zusammengeschossen und irgendwo zwischen den Deckungs-Btl. kommt es zu einem Einbruch. Soll die Brigadereserve, welche sich die ganze Zeit weit hinten im Brigade-Verfügungsraum aufhielt, dann zu den Auffangstellungen und zusammen mit den zurückweichenden Verbänden, dir noch kampffähig sind, einen Verband für den Gegenangriff aufstellen? Auffangstellungen heißt für mich der Versuch, aus einer zusammenbrechenden Truppe, also ein Riesenchaos aus Verwundeten und demoralisierten Soldaten, die Kampffähigen herauszufinden und die Ordnung wiederherzustellen…

            Welche Bewandtnis ein Schlüsselgelände der Brigade hat, ist mir auch nicht ganz klar.
            In unserem Fall vielleicht: Auftrag Schwarzenbek als Verkehrsknotenpunkt an der B-207 und B-404 unbedingt halten.

            Klar ist für mich eigentlich nur der Verteidigungsauftrag:
            • Raum südliches Lauenburg für unbestimmte Zeit behaupten
            • Feindvordringen über den ELK verwehren
            • starke feindl. Pz- und Mot-Schützen-Kräfte der 1. Staffel der 1. Poln. Armee zerschlagen
            • Angriffsschwung brechen: Sperrwirkung ELK, PiSperren, evtl. ADMs, Wufminensperren gegen anrückende PzVbde auslösen, etc.


            Aber die vielen angesprochenen Details bleiben mir schleierhaft. Vielleicht hat jemand von Euch Zeit und Lust, das Ganze aufzudröseln. Vermutlich nicht, macht nichts...wollte nur mal meine Gedanken festhalten.

            Gruss,

            Kommentar

            • EmilBerggreen
              Cold Warrior
              • 19.07.2015
              • 514

              #81
              Guten Morgen Dave, guten Morgen Nemere,

              der vorherige Text war noch von gestern und beinhaltet möglicherweise einige Sachen, die schon geklärt sind.

              Bei den PzAufkl gab es offensichtlich im Rahmen der Heeresstruktur IV eine grundlegende Änderung, so war z.B. das PzAufklBtl 6 gegen Ende der 1980er Jahre wie folgt gegliedert:

              Panzeraufklärungsbataillon 6 [559] – Eutin
              • 1./PzAufklBtl 6 (Stabs- und Versorgungskompanie, 1x KPz Leopard 1, 2x SpähPz Luchs) [216]
              • 2./PzAufklBtl 6 (schwere Panzeraufklärungskompanie, 13x KPz Leopard 1) [60]
              • 3./PzAufklBtl 6 (schwere Panzeraufklärungskompanie, 13x KPz Leopard 1) [60]
              • 4./PzAufklBtl 6 (gemischte Panzeraufklärungskompanie, 7x KPz Leopard 1, 8x SpähPz Luchs) [68]
              • 5./PzAufklBtl 6 (leichte Panzeraufklärungskompanie, 10x TPz Fuchs, 3x MILAN) [108]
              • Radarzug 6 (9x TPz Fuchs/RASIT) [47]


              Ihr seht, es war somit stark „kampfpanzerlastig“, sollte also sehr wohl für das Verzögerungsgefecht nach entsprechenden Abstellungen/Unterstellungen als eine Art verstärktes PzBtl einsatzfähig sein.

              Es macht wenig Sinn, sich über den Verteidigungsabschnitt von PzGrenBtl 16 zu unterhalten, wenn man dabei das Areal Herzogtum Lauenburg, den ELK und den Ratzeburger Geländevorsprung/Lauenburgische Seenplatte als Karte nicht vor Augen hat.
              Aber der Scanner....
              Für mich erschließt es sich nicht, warum man einen VzVbd im Raum Ratzeburg-Mölln einsetzen sollte, da die Seen (Ratzeburger See, Schaalsee, etc.) natürliche Hindernisse sind und sich der Feind dort von allein „kanalisiert“, wenn er denn durch die relativ schmalen Landstreifen zwischen den Gewässern durchbrechen will.

              Halten wir fest:
              Der WAPA hatte im Konfliktfall ein vitales Interesse daran, die kimbrische Halbinsel (Danmark) „aufzuknacken“, um seiner Baltikflotte uneingeschränkten Zugang zum Atlantik zu verschaffen und dort u.a. REFORGER-Geleitzüge (vielleicht nicht das richtige Worte) von den USA nach Europa zu unterbinden. Wie geht er vor?
              1. Durchbruch am ELK, an der A-20 Lüdersdorf – Lübeck und/oder an der A-24 Hamburg – Berlin. Dave, zu Deiner Bemerkung: wenn die Panzerkolonnen nicht die Autobahn zumindest für den Marsch in den Bereitstellungsraum nutzen, wäre sie ja „nie“ angekommen. Ich habe keine Ahnung, wie ein verdeckter Truppenaufmarsch unter MASKIROWKA-Tarnung (darin wo die Sowjets schon im WK II wahre Meister waren, indem sie ihre Truppenbewegungen und Angriffsabsichten gegen Ende des Dt.-Sowjetischen Krieges sehr gut verschleiern/tarnen konnten) in einem modernen Krieg unter modernster Satellitenaufklärung, SR-71 Blackbird Aufklärungsflugzeugen, etc. stattfinden könnte. Gehört habe ich, dass möglicherweise lange Güterzüge mit leeren Waggons von A nach B bewegt wurden, um die tatsächliche Truppenbewegung von C nach D zu verbergen. Doch massives Verkehrsaufkommen von Polen in die DDR wäre auf jeden Fall aufgefallen. Kanalüberquerung nicht möglich, Brücken im letzten Moment gesprengt, also Pontonbrücken der amphibischen Pioniere. Dies wäre zu einem Nadelöhr…
              2. Amphibische Landung vor oder hinter Fehrmarn. Entweder Seelandung in der Lübecker Bucht bei Grömitz – Dahme oder um Fehmarn herum mit Ziel Heiligenhafen, Howachter Bucht. Ich meine gelesen zu haben, dass beide Ziele denkbar waren.
              3. Ohne Umwege Seelandung auf Seeland und Fünen. Der direkte Weg der „Jütländischen Operationsrichtung“ ohne den Umweg über Schleswig-Holstein und ohne komplizierte Manöver am ELK, wie z.B. die 8. MSD dreht ein und gibt Raum für 1. Polnische Armee frei, die über den NOK bis Dänemark vorstößt.

              Vielleicht sollte ich noch einmal den Lautsch konsultieren….

              Oder alle drei Varianten (das hätte aber enorme Kraft gekostet, wenn man im Süden noch durch den Fulda Gap wollte), einen Hauptangriff und zwei Finten/Täuschungsmanöver.
              Vielleicht war die Überwindung des ELK aufgrund seiner starken Sperrwirkung doch eine der unwahrscheinlichsten Varianten. Aber vielleicht hätte man es hier testen wollen, ob es auch am ESK (Elbe-Seiten-Kanal, noch jüngeren Datums und noch schwerer zu überwinden, darüber hinaus hätten Sprengungen an bestimmten Stellungen zu Überschwemmungen im Osten geführt und damit die Unpassierbarkeit weiter Gebiete) klappt.

              Alles ist natürlich „Spekulatius“, Spinnkram aber ich finde die Beschäftigung damit hochinteressant.

              Gruss,

              Kommentar

              • Nemere
                Cold Warrior
                • 12.06.2008
                • 2802

                #82
                Zitat von EmilBerggreen Beitrag anzeigen
                Sollte TAI und BAI nicht zentral durch die Brigade geführt werden?
                Die Brigade führt überhaupt keine Luftunterstützung, sie fordert sie an und lässt Ziele zuweisen. "Führen" tut der ASOC.
                Habe ich doch alles schon ausführlich im Beitrag Nr. 21 beschrieben.

                Vielleicht hat jemand von Euch Zeit und Lust, das Ganze aufzudröseln.
                Ohne Kenntnis des Operationsplans LANDJUT, des TerrKdo Schleswig-Holstein, der 6. Panzergren.Div. und der südlich anschließenden NATO-Verbände (einschließlich der Reserven auf Korpsebene und höherer Führungebenen) ist das alles völlige Spekulation und Zeitverschwendung.

                Kommentar

                • Nemere
                  Cold Warrior
                  • 12.06.2008
                  • 2802

                  #83
                  Zitat von EmilBerggreen Beitrag anzeigen
                  Bei den PzAufkl gab es offensichtlich im Rahmen der Heeresstruktur IV eine grundlegende Änderung, so war z.B. das PzAufklBtl 6 gegen Ende der 1980er Jahre wie folgt gegliedert:

                  Panzeraufklärungsbataillon 6 [559] – Eutin
                  ...
                  Ihr seht, es war somit stark „kampfpanzerlastig“, sollte also sehr wohl für das Verzögerungsgefecht nach entsprechenden Abstellungen/Unterstellungen als eine Art verstärktes PzBtl einsatzfähig sein.
                  Steht alles schon in meinem Beitrag Nr. 6.

                  Vielleicht sollte ich noch einmal den Lautsch konsultieren…
                  Lass es lieber bleiben. Herr Lautsch ist nach meiner Meinung nicht unbedingt seriös.
                  Er hat z.B. die 41. und 61. Bundeswehrdivision erfunden.
                  Schau Dir dazu mal folgende Beiträge an:

                  http://www.cold-war.de/showthread.ph...hlight=lautsch
                  http://www.cold-war.de/showthread.ph...ffsplan-des-WP
                  Beiträge 7 und 10.

                  Kommentar

                  • dave2006
                    Cold Warrior
                    • 17.11.2006
                    • 102

                    #84
                    Hallo Nemere,
                    das ich von Tom Clancy nicht viel halte schrieb ich dazu. Es geht nur um die eine Stelle. WP Kräfte rücken auf der BAB vor und werden sofort aufgeklärt. Das die Kampftruppe zu viel um die Ohren hat, um die Zweite Staffel zu zerschlagen sollte klar sein. Dafür gibt es weitreichende Systeme auf der Ebene Division und die Luftwaffe. Der Auftrag Abriegelung und Zerschlagung der Reserven hatte hier Vorrang vor Luftunterstützung. Bei der Feststellung der zweiten Staffel war eben der Aufklärungsverbund gefragt, der auch aus den PzAufkl und den erwähnten technischen Mitteln besteht. Ob die Möglichkeiten der Spähtrupps ausgereicht hätten steht auf einem ganz anderen Blatt. Wir haben es jedenfalls oft genug geübt.
                    @EmilBerggreen Der Sperrfreie Raum ist der Raum in dem keine eigenen Sperren oder ähnliches gelegt werden, dort kann ich mit meinen Verzögerungskräften frei rochieren, bzw den Gegner so kanalisieren, wenn er sich denn drauf einläßt, das er auf meinen Schwerpunkt aufläuft.
                    Mehr später, hier brennt gerade die Luft. (Wie passend)
                    Gruß
                    Dave2006

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                    • EmilBerggreen
                      Cold Warrior
                      • 19.07.2015
                      • 514

                      #85
                      Guten Morgen zusammen,
                      Nemere, bitte entschuldige meine Unwissenheit aber ich hatte nie eine Generalstabsausbildung, taktische Schulung und kriege daher viele Dinge immer wieder durcheinander.
                      Daher bin ich Dir für Deine Korrekturen auch sehr danklar.

                      Ich habe übrigens das Buch von H. Magenheimer "Die Verteidigung Westeuropas" 1986 erstanden und es gibt ein sehr gutes Zeitbild von der damaligen NATO-Doktrin Air-Land Battle etc. wieder. General Sir John Hackett: Der dritte Weltkrieg. Hauptschauplatz Deutschland wird die nächste Anschaffung sein, obwohl dieses Buch 10 Jahre vor meinem Betrachtungsrahmen, also in der 70ern, spielt.

                      Gruss

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                      • EmilBerggreen
                        Cold Warrior
                        • 19.07.2015
                        • 514

                        #86
                        Ich sehe gerade mithilfe einer Schwimmschnellbrücke, so wie dieser

                        wäre der ELK durchaus zu überwinden gewesen.

                        Doch um die NVA-Pioniere ihre Arbeit verrichten zu lassen, wäre ein enormer Feuerschutz notwendig gewesen. Zur Sicherung idealerweise auch eine Luftlandung auf dem westlichen Ufer, um mehrere von diesen Schwimmschnellbrücken zu verlegen.
                        Schwer vorstellbar wie lange dieser Feuerschutz aufrecht erhalten werden müsste, um ein ganzes PzBtl, PzRgt, PzDiv nach Westen zu verlegen. Zumindest wäre es ein ziemlich hoher Aufwand gewesen.

                        Das wollte ich noch mal kurz ansprechen, sorry für die Wiederholung.

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                        • EmilBerggreen
                          Cold Warrior
                          • 19.07.2015
                          • 514

                          #87
                          Hallo Nemere,
                          ich hätte noch eine Frage bitte. Die im BW-Lehrfilm Artillerie im Gefecht Teil 1 1/2 - YouTube erwähnten Aufklärungsdrohnen der Artillerie, welche genaue Typbezeichnung hatten diese und ab wann standen sie der Bundeswehr zur Verfügung?

                          vielen Dank und Gruss,

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                          • Nemere
                            Cold Warrior
                            • 12.06.2008
                            • 2802

                            #88
                            Die Bundeswehr hatte bei 5 Divisionen die Drohne CL 89 im Einsatz,eingeführt etwa 1973/1974.
                            Bei den anderen sechs Divisionen und bei den drei Drohnenbatterien der Korps war die Drohne CL 289 im Einsatz, eingeführt um 1983
                            Die Jahreszahlen weiß ich allerdings nicht hundertprozentig.

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                            • Rex Danny
                              Administrator
                              • 12.06.2008
                              • 4290

                              #89
                              Die Drohne CL-289 wurde erst ab 1990 in die Bundeswehr eingeführt und auch nicht in der ursprünglich geplanten Stückzahl (je 16 Stück bei den Drohnenbatterien der Korps, je 12 Stück bei den Beobachtungsbatterien der Divisionsartillerieregimenter). Laut Quelle (Bundeswehr OOB 1989) waren aber die Drohnenbatterien zum Teil personell bereits aufgestellt.

                              Hier mal eine Aufstellung der Drohnenbatterien für das Jahr 1989:


                              Artilleriekommando I

                              -Drohnenbatterie 100 (16x Drohne CL-289) (4420 Coesfeld)*
                              (Drohne ab ?)


                              1.Panzerdivision
                              -4./ Beobachtungsbataillon 13 (12x Drohne CL-89) (3340 Wolfenbüttel)*
                              (aufgestellt 01.10.1972 als 4./ BeobBtl 1 / Drohne ab ?)


                              3.Panzerdivision
                              -4./ Beobachtungsbataillon 33 (12x Drohne CL-289) (2160 Stade)*
                              (aufgestellt Ende 1988 / Drohne ab ?)


                              6.Panzergrenadierdivision
                              -4./ Beobachtungsbataillon 63 (12x Drohne CL-89) (2210 Breitenburg)*
                              (aufgestellt 1970 als 4./ BeobBtl 6 / Drohne ab ?)


                              7.Panzerdivision
                              -4./ Beobachtungsbataillon 73 (12x Drohne CL-289)
                              (geplant, aber nach 1989 nicht aufgestellt !)


                              11.Panzergrenadierdivision
                              -4./ Beobachtungsbataillon 113 (12x Drohne CL-289) (2870 Delmenhorst)*
                              (aufgestellt 06/1989 / Drohne ab 1991)


                              Artilleriekommando II
                              -Drohnenbatterie 200 (16x Drohne CL-289) (8000 München)*
                              (Drohne ab ?)


                              4.Panzergrenadierdivision
                              -4./ Beobachtungsbataillon 43 (12x Drohne CL-289) (8450 Amberg)*
                              (aufgestellt 01.04.1970 als 4./ BeobBtl 4 / Drohne ab ?)


                              1.Gebirgsdivision
                              -4./ Gebirgsbeobachtungsbataillon 83 (12x Drohne CL-89) (8000 München)*
                              (Drohne ab ?)


                              10.Panzerdivision
                              -4./ Beobachtungsbataillon 103 (12x Drohne CL-289) (7480 Sigmaringen)*
                              (teilaufgestellt 04/1989 / Drohne ab ?)


                              Artilleriekommando III
                              -Drohnenlehrbatterie 300 (16x Drohne CL-289) (6580 Idar-Oberstein)*
                              (aufgestellt 01.01.1979 als DroBttr CL 289 / Drohne ab 1989)


                              2.Panzergrenadierdivision
                              -4./ Beobachtungsbataillon 23 (12x Drohne CL-89) (3570 Stadtallendorf)*
                              (aufgestellt 01.10.1970 als 4./ BeobBtl 2 / Drohne ab 27.02.1972)


                              5.Panzerdivision
                              -4./ Beobachtungslehrbataillon 53 (12x Drohne CL-89) (6580 Idar-Oberstein)*
                              (aufgestellt 01.04.1970 als 4./ BeobLBtl 5 / Drohne ab 1971)


                              12.Panzerdivision
                              -4./ Beobachtungsbataillon 123 (12x Drohne CL-289) (6972 Tauberbischofsheim)*
                              (aufgestellt 01.04.1988 / Drohne ab 1992)


                              Grüße


                              Rex Danny
                              Zuletzt geändert von Rex Danny; 17.10.2015, 06:42.

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                              • EmilBerggreen
                                Cold Warrior
                                • 19.07.2015
                                • 514

                                #90
                                Herzlichen Dank Euchn beiden für die rasche Antwort!

                                Kommentar

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