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mir ist gerade was aufgefallen in Bezug auf die LA der Nike.
Im Schnelldurchgang habe ich mal alle Stellungen in Deutschland durchgesehen über GE und mir ist aufgefallen, das soweit noch ersichtlich (einige sind ja schon abgerissen) alle bis auf zwei Ausnahmen grundsätzlich Rampen für drei Raketen hatten.
Ausgenommen Landau (kein LRSP, über GE ersichtlich) und Wackernheim (LRSP, Baupläne habe ich), da sind es vier.
Werde die Tage noch mal alle Quellen (Ehemaligen-Seiten, Fotos etc.) anzapfen und die ganzen Standorte über GE & Co. durchschauen
Kann da vorab jemand was zu sagen?
Danke und Gruß
René
Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
Interessengemeinschaft „Area 1" militärgeschichtlicher Verein e.V. www.ig-area-one.de
zu deiner Frage bezüglich den Launching Sections kann ich folgendes sagen:
grundsätzlich war es ja möglich 4 Sections (Alpha - Delta) sowie jeweils 4 Abschussgestelle (keine Rampen, dabei denke ich immer an skateboarder ) anzuschliessen.
Bei der sog. mobile section NH (Nike-HERCULES) wurde jedoch auf die jeweils 4. Komponente verzichtet.
Auch die Drillunterlagen , z.B. FM 44-82 beziehen sich hier auf 3 Sections und jeweils 3 Launcher.
In Europa, um auf deine Frage zurückzukommen, wurde das Launching set für den verlegbaren Einsatz benutzt.(Modification kit, guided missile launching section M141)
Bestehend aus Zubehör wie Bereitschaftsschienen und Auflagestützen, sowie den Rüstsatzen Field Adaption Kit, und Mobile Adaption Kit.
Da bei einer möglichen Verlegung einer Feuereinheit schon sämtliche Zugfahrzeuge einer Feuereinheit benötgt wurden, liegt hier wohl der Hauptgrund einer Reduzierung.
Meiner Meinung nach könnten ausserdem die knappen Geldmittel der NATO Staaten in dern 60er Jahren dazu geführt habe das in den rund 70 Stellungen in Deutschland
nur jeweils 9 Launcher montiert wurden.
Lt. "BLAZING SKIES" konnte jeweils nur 1 Nachladung. d.h. 2 Lenkgeschosse insgesamt pro Launcher gekauft werden.
Zu deinen Beobachtungen z.B. der Stellung in Landau, bei der US Army wurden die vorhandenen Startgestelle z.b. im Zuge von Änderungen zusammengefasst.
So konnte an taktisch wichtigen Orten eine höhere Feuerkraft konzentriert werden.
Auch bei der Luftwaffe gab es in den Anfangsjahren an einem Standort in Süddeutschland 4 Sections, wobei an diesem Doppelstandort (double site) jeweils 2 zu einer Feuereinheit gehörten.
Mir scheint es, wenn man sich den Bauplan anschaut, den ich eingefügt habe, als wären die Abschussrampen 3+1, also ursprünglich wohl drei "Skatebords" und ein zusätzliches.
Allerdings frage ich mich dann immer noch, warum von so vielen Liegenschaften nur zwei damit ausgestattet wurden (Wobei Griesheim wohl auch eine Vierer war).
Ich hab gestern noch Ed Thelen angeschrieben, allerdings konnte er sich auch keinen Reim drauf machen.
In den USA waren die Nike-Stellungen ja grundsätzlich stationär und auch die Raketen selber in unterirdischen Magazinen gelagert, die Kapazität der Flugkörper dementsprechend größer.
Mit der "Mobilität" der Nike in Europa dürfte auch ziemlich ausgeschlossen sein bei dem immensen Equipment, was erforderlich war.
Nach den Bezeichnungen der Stellungen kann man wohl auch nicht gehen, da die A-5/1 zwar im Verband der vier Stellungen die erste ist, aber bei Landau sieht das ja auch wieder anders aus.
Einen Grund muß es aber haben und mit den finanziellen Mitteln, da wäre ich mir nicht so sicher.
Gruß
René
Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung, Bauamt Nieder-Olm, Herr Schumacher
schön das sich mal eine vernünftige Diskusion entwickelt. Von mir auch eine Grafik zu dem erwähnten Modification kit:
Die Antwort auf deine Frage ist eigentlich ganz einfach: technisch war es möglich 4 Launcher anzuschliessen, es wurde aber nicht angeordnet. Auch bei der US Army ist nicht immer alles logisch.
Ich finde übrigens das die Frage der Finanzen hier eine wichtige Rolle spielte, zur Errinerung 1 Nachladung für NH gekauft. Ausserdem waren hier noch erhebliche Personalkosten zu decken, dazu kamen
die hohen Infrastrukturkosten die nur zu einem Teil von der NATO gegenfinanziert wurden.
Dies zieht sich wie roter Faden durch die Geschichte der Flugabwehr, das Ganze war also eine große finanzielle Belastung.
Gruß, Michael.
Zuletzt geändert von Rex Danny; 06.07.2015, 22:15.
Grund: Bild wegen fehlender Quellenangabe entfernt !
sicherlich sind die Kosten ein bedeutender Bestandteil einer Anlage (habe da ein paar US-Unterlagen vorliegen), allerdings würde ich in Bezug auf die Nachladung noch einen anderen wichtigen Aspekt beachten.
Bei der sehr langen Zeit, die zum rüsten eines Flugkörpers der Nike gebraucht wurde, wäre eine Batterie mit (übertrieben gesagt) z.B. 30 Nachladungen aus taktischer Sicht sinnlos gewesen.
Das Militär in Europa wußte, das im Falle eines Angriffes früher oder später die Anlage Ziel des Gegners werden würde, nur eine Frage der Zeit.
Die Räume sind für eine dauerhafte Verteidigung mit diesem System sind einfach viel zu eng gewesen und das der WP sowieso alle Standorte aufgeklärt hatte, brauch ich kaum zu erwähnen.
Daher wäre in der ersten Phase eines bewaffneten Konfliktes ein gewisser Prozentsatz durch Angriffe, Sabotage oder Defekte ausgefallen.
Zudem fällt hier der Faktor "bedingte" Verlegefähigkeit auch so gut wie flach, Gründe sind der Zeitfaktor, die Menge des Equipments und die Distanz zu den Einmarschräumen bei den bekannten Szenarien, in den USA wäre das "Ausschalten" deutlich schwieriger geworden.
(Am Ende, bitte noch den Quellennachweis für deinen Bildanhang!)
Gruß
René
Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
Interessengemeinschaft „Area 1" militärgeschichtlicher Verein e.V. www.ig-area-one.de
Das ist vermutlich ein eigener Themenkomplex, also Be- bzw. Nachladung (sofern zutreffend) von vorn oder hinten. Hat Landau so wie Tuono auch eine befestigte Umfahrung? Das Tor in Blankenhaim kann nachträglich so eingebaut worden sein. Oder die Raketen wird um 90 Grad gedreht. Daran habe ich aber Zweifel. Ist eigentlich der Platzbedarf schon berücksichtigt hinsichtlich der Aufstellung der 3 bzw. 4 Startrampen, also mögliche Unterschiede? Sowie Distanz derselben zueinander. Auch die Anordnung des Bunker zu 3 bzw. 4 Startplätzen.
Ich habe mich mit dem Themenkomplex auch noch nie befasst.
Du hast aber Recht, es haben nicht alle Stellungen mit zwei Toren auch eine Umfahrung. Demnach muss es auch unterschiedliche Verfahren gegeben haben.
Zu den von mir genannten Beispielen:
Landau, bei beiden Sektionen noch der Anschluss zu sehen:
Die US-NIKE Salzwoog hatte auch Umfahrungen und beidseitig Tore.
Diese Stellungen haben keine Umfahrungen:
US-NIKE Neustadt-Geinsheim/Hassloch, keine Umfahrung aber auch teilweise Tore bzw. die Öffnungen abgemauert
US-NIKE Zweibrücken
US-NIKE Wurmberg/Pforzheim
US-NIKE Baumholder
US-NIKE Schönborn
US-NIKE Welschbillig
US-NIKE Brimingen
US-NIKE Balesfeld
US-NIKE Hontheim
US-NIKE Wüschheim
US-NIKE Dichtelbach
US-NIKE Mainbullau
Auffällig hierbei ist das bei den US-NIKE lediglich Landau, Salzwoog und Dallau eine Umfahrung hatten.
Zumindest was man auf den verfügbaren Luftbildern noch erkennen kann.
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Damit wir nicht aneinander vorbei reden, stellen rückwärtige Tore über die gesamte Breite sowie eine entsprechend dort befindliche Umfahrung einen Beleg für die vermeintliche "Hintenbeladung" dar? Wenn ja, ist das ein Hinweis auf eine vierte Startrampe?
Man müßte noch den Platzbedarf für drei-vier Startampen auf dem Startplatz und die Anordnung des Bunkers beachten.
In meiner Dienstzeit in der Assy habe ich die Raketen zusammengebaut und gewartet . Erst wurde der Booster auf das Startgestell montiert und dann der Rest .Die Montagezeit mit 5-6 Leuten betrug ca. 30 Std. Ich kann mich aber nicht mehr erinnern wie die Raketen gewartet wurden die in den Hallen lagert die Launcher waren ja belegt. Und ob auf die Schienen alle passten um die letzte auf einen Launcher zu bekommen kann ich nicht mehr sagen.Wir hatten 3 Launcher pro Sektion und nachladen durch die Halle ging nicht.
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bin kein Kenner von der Nike, aber theoretisch würde ja der zerlegte Flugkörper durch die hinteren kleineren Tore passen (Hubwagen, Stapler, fahrbares Gestell etc.), sofern diese vorhanden waren?
Wenn ja, hätte man von hinten nachladen können, wenn die ersten drei verschossen waren, die nächsten drei (4,5,6) rausgeschoben und dann von hinten die nächsten (7,8,9) rein zum zusammen bauen.
Mein Gedanke dazu...
...was die Eingangsfrage von mir allerdings immer noch offen lässt.
Gruß
René
Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
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die Frage nach der hinteren öffnung der Lenkgeschosslagerhalle geistert immer mal wieder durch die Foren.
Spätestens nach der 4-5. Rückantwort kommen Frage nach Überdruck beim Start usw.
Bei den Hallen handelt es sich um eine SHAPE-Standartausführung für alleFeuerstellungen.
Die Stirnseiten sind Betonfertigteile mit Öffnungen für eine Tür auf jeder Seite.
Je nach Lage werden so z.B. die nicht benötigten Öffnungen zugemauert, sodas nur die Tür zur Vorderseite bleibt.
Bei den Hallentoren ist es das gleiche Prinzip, Rolltor oder Sektionstor vorne, kleine Schiebetore (z.b. Luftwaffe oder Holländer)
oder Rolltor (US Army) hinten.
@:
pro Stellung waren 21 fertig montiert Lenkgeschosse vorgesehen, pro Lagehalle also 7.
Wie Orbiter bereits gesagt hat wurde die Raketen in einem anderen Bereich zusammengebaut, und dann komplett
als "ready round" auf dem Transportwagen zur Section gefahren.
Auf Fotos ist zu sehen wie einzelne Raketen mit Jupiter Kranwagen von der Transport-Startschiene gehoben werden.
Jede Rakete hatte ihre Fristen (sozusagen TÜV), und wegen der "Einbahnstraße" beim ready rack konnten man
so den Flugkörper tauschen ohne alle zu entladen.
Hallo
Immer die Älteste Rakete einer Batterie wurde einmal im Jahr demontiert und in die Transport Kisten und Behälter verstaut und nach Kreta zum Schießen gebracht. Der Transport wurde mit dem Schiff ausgeführt
Zum Thema 4 Launcher. Auf einem Bild aus den 50er sieht man in Darmstadt Griesheim 4 aufgestellte Nike Ajax. Es könnte sein das die ersten in Deutschland aufgestellten Abschuss gruppen über 4 und die späteren für Hercules nur noch 3 Launcher hatten, dieser musste für Hercules modernisiert werden .Es gab aber Anfangs gemischte Gruppen mit beiden Raketen typen
Grüße Uwe
Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
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