Gerolstein
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Also wie oft denn noch: In Gerolstein befand sich der Bunker des Führungsstabes der Marine. Praktischerweise war damals zwecks Führungsverbindungen auch das Fernmeldebataillon 930 des Fernmeldekommandos 900 in Gerolstein stationiert (heute ist daraus das Führungsunterstützungsbataillon ...äh 281 glaube ich... geworden).
Was ist daran so verwunderlich? Die konnten doch im Ernstfall nicht von der Hardthöhe mal ein paar Flugstunden lang ans Meer pendeln, nur weil sie zur Marine gehörten, also bauten sie sich was Hübsches in der Eifel und bekamen von der Obersten Bundeswehrführung ein paar Fermelder abgestellt, damit sie aus Glücksburg auf dem Laufenden gehalten werden konnten, wie's denn so läuft mit der Seeschlacht in der Ostsee und den polnisch-sowjetisch-DDR-deutschen Landungstruppen oben im Schleswig-Holsteinischen.
Apropos: Weiß wer, was mit dem Führungsbunker in Glücksburg-Meierwik ist? Sitzt das Flottenkommando da noch immer drin oder sind die nach Berlin übersiedelt?Zuletzt geändert von Dragoner; 19.03.2008, 23:39.
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Eifel-Kaserne Gerolstein-Lissingen
In einer 1989 erschienenen Standortbroschüre kann man u.a. dies entnehmen:
1964 wurde die Eifel-Kaserne in Gerolstein-Lissingen übergeben.
Ende 1989 war das Fernmeldebataillon 930 stationiert.
Aufgabe der 2./FmBtl 930 (als sogenannte Fernschreib- und Fernsprechkompanie) war die Herstellung und Betreiben von Fernmeldeverbindungen für die oberste Bundeswehrführung, u.a. für den Führungsstab der Marine.
Innerhalb der Eifel-Kaserne war die Fernmeldezentrale 950 untergebracht; des Weiteren eine Fernmelde-Geräteeinheit (»Fernmeldezentrum 903«).
Als Fernmeldeausbildungsstandort spielte die Eifel-Kaserne eine große Rolle. Dem Fernmeldebataillon 930 war die Fernmeldeausbildungskompanie 931 unterstellt. Daneben existierten u.a. Fernmeldeausbildungskompanien für die 5. Panzerdivision, die 12. Panzerdivision, für die Luftlandebrigade 26. Das Nachschubausbildungszentrum 8/4 bildete Soldaten im Rahmen des WHNS-Vertrages Reservisten der deutsche WHNS-Truppenteile aus.
Die ehemalige Standortverwaltung und das einstige Verteidigungskreiskommando 422 in Gerolstein waren für die Landkreise Bitburg-Prüm und Daun – jetzt »Vulkaneifel«) zuständig. Das VKK 422 verfügte über vier Heimatschutzkompanien (4221, 4222, 4223, 4224 – Mobilmachungsstützpunkt Naurath), vier Sicherungszüge (4422/1, 4422/2, 4422/3 – Gerolstein; 7422 – Naurath) und ein Wehrleit- und Ersatzbataillon (853 – Naurath).
Und wo befand sich nun dieser Bunker des Führungsstabes der Marine?Also wie oft denn noch: In Gerolstein befand sich der Bunker des Führungsstabes der Marine. … also bauten sie sich was Hübsches in der Eifel …
Luftbild der Eifel-Kaserne: http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de...=16&iwloc=addr
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Ja wenn ich das wüsste! Es gab ihn jedenfalls, aber es gibt keine klaren Quellen. Erwähnt ist er im Militarisierungsatlas, dem allerdings nicht immer zu trauen ist. Ich fand z.B. diesen Beitrag in einem Forum:
Als ehemaliger Stabsunteroffizier der Führungstruppen des Fernmelde-kommandos 900, das direkt der Bonner Hardthöhe unterstellt war, habe ich so manche Woche in Atombunkern in Mayen (Bundestag) oder Gerolstein (Führungsstab der Marine) sowie den Stäben der Luftwaffe, des BND (Bundes Nachrichten Dienst), des DLBVFR (Deutscher Logistischer Bevöllmächtigter für Frankreich) oder des Nato-Hauptquartiers SHAPE (Brüssel) durchlebt.
Hier der link dahin: http://www.allmystery.de/themen/pr15862
Meines Wissens gab es im Raum Gerolstein etliche Bunker aus dem 2. WK, möglicherweise wurde einer davon durch die BW nachgenutzt, was weiß ich. Der Bunker muss ja nicht unbedingt direkt im Bereich der Kasernenanlage gelegen sein.
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Habe was gefunden – vielleicht hilft es weiter …
Anfang 2003 gab es im Kylltal ein Hochwasser, von dem auch die Bundeswehr betroffen war:
"In den anderen Orten wird primär auf den Schutz durch Sandsäcke gesetzt. Die sind auch reichlich vorhanden, denn die Bundeswehr stellt etliche Dutzend bereits gefüllte Säcke zur Verfügung. Krämer: »Dafür haben wir ihnen mit einer Pumpe ausgeholfen, da im Bunker die Hauptschaltzentrale vom Wasser bedroht war.«"
(Quelle: http://www.birresborn.com/de/news.as...S=190&OFFSET=7).
In welchem Ort sich der betroffenen Bunker befindet, bleibt unklar: Birresborn, Mürlenbach oder Densborn …. Vielleicht ist es auch ein anderer Bunker gemeint.
»Hauptschaltzetrale« klingt aber sehr interessant und die genannten Orte befinden sich in unmittelbarer Nähe zur Eifel-Kaserne …
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Danke, Teefix und Geograph. Tja, die Anhaltspunkte mehren sich. Irgendwie verwunderlich, dass darüber so wenig bekannt zu sein scheint. Frage mich, wer heute die Anlage nutzt, wenn da zumindest 2003 noch Betrieb war. Die Marine wohl kaum.
Ich habe in allen möglichen Unterlagen nachgesehen, aber auch für 1989 und davor keinen Hinweis darauf gefunden, wer denn nun den Bunker ganz praktisch operativ betrieben haben könnte. Aus der Struktur des Führungsstabes der Marine geht nichts hervor. Muss mal sehen, ob sich irgendwo sonst im BMVg von damals was findet oder bei einer nachgeordneten Einheit der obersten BW-Führung.
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Könntest Du die Passage(n), in denen die Fernmeldezentrale 950 und das Fernmeldezentrum 903 (nicht 930, da hab ich mich wohl vertippt) erwähnt werden, zitieren? Damit ich dén Zusammenhang sehe, vielleicht bringt mich das weiter. Oder sind die da einfach nur aufgelistet?
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