Schützenpanzer "Puma" - Totalausfall?
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Ich denke der Puma ist symptomatisch für den Gesamtzustand der BW. Klar er hat massive Probleme, nicht zu Letzt auch wegen des ständigen Feature Creeps, aber die Wurzel des Problems liegt tiefer.
Überzogene Anforderungen, monströse Bürokratie, unglaubliche Ineffektivität sind Folgen einer Politik, die als was unliebsam und unangenehm war einfach als unvorstellbar und unmöglich ausklammerte statt sich der Realität zustellen.
Aber auch auf die Politik zu schimpfen ist zu kurz gegriffen. Diese ist nur ein Ausdrucks des Willens oder in diesem Fall Unwillens der deutsche Bürger sich der Realität zustellen.
Denkenden Bürger würden anders handeln, aber das mit dem Denken wird in Zeiten von dumpfen Parolen aller Seiten und einfacher Lösungen immer weniger gemacht.
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Der Puma ist eher ein Beispiel für die realtitsfernen Träumereien einige Militärs und Politiker. Immer nur Goldrandlösungen, und eine Industrie, die immer nur sagt: Ja, kriegen wir hin. Und kriegen es dann nciht hin. Und die Politik wird immer weiter Geld hinterher. Der Puma war schon in den Truppenerprobungen Mist. Mein Kumpel sagte, sie hätten lieber den CV90 genommen, der läuft. Ist aber halt nicht Goldrand.Überzogene Anforderungen, monströse Bürokratie, unglaubliche Ineffektivität sind Folgen einer Politik, die als was unliebsam und unangenehm war einfach als unvorstellbar und unmöglich ausklammerte statt sich der Realität zustellen.
Da macht es sich LRS/KMW aber einfach. Das Schlimme ist, dass kleinste Fehler einen Mission Kill bedeuten. Die Sicherung der Hecktür springt immer raus? Schlecht für einen IFV. Kleiner Mangel, große Einschränkung im Gefecht. Die Schleifkontakte im Turm laufen an und werden störanfällig? Wozu braucht man schon den Turm? Alles Sachen, die dürfen bei einem Kampffahrzeug, das Stück inzwischen 19 Mio € kostet, nicht passieren. Nur zum Vergleich, der CV90-35 kostet in seiner "Goldrandlösung" 7 Mio €, ist in vielen Ländern erprobt und es gibt sehr wenig Klagen. Aber ist halt ein Schwede...17 der 18 Pumas sind offenbar schon wieder einsatzbereit, vermeldet das Handelsblatt."Damals, als ich in meinem Alter war..."
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Deutschland hat eine Reserveoption - Luchs KF31/KF41.Zitat von Hoover Beitrag anzeigenAber ist halt ein Schwede...
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Im konkreten Fall der 18 Pumas mehren sich allerdings die Anzeichen, dass das Problem auf Anwenderseite lag, nicht auf Industrieseite: https://www.businessinsider.de/polit...ote-ignoriert/
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Zitat aus der erwähnten Website:Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigenIm konkreten Fall der 18 Pumas mehren sich allerdings die Anzeichen, dass das Problem auf Anwenderseite lag, nicht auf Industrieseite: https://www.businessinsider.de/polit...ote-ignoriert/
"Zudem stand bei der Übung nicht nur ein Techniker-Team von Rheinmetall auf Abruf, um bei Problemen zu helfen, sondern auch ein Team der Heeresinstandsetzungslogistik (HIL) GmbH, die eigentlich für die Wartung von Bundeswehr-Fahrzeugen zuständig ist."
Wenn bei einer völlig harmlosen Übung auf der Schießbahn des Truppenübungsplatzes bereits zwei Techniker-Teams vorgehalten werden müssen, um bei Problemen zu helfen, dann ist für mich ein solches Fahrzeug schlicht und ergreifend unbrauchbar! Militärisches Gerät muss nach meinem Verständnis auch unter wesentlich schwierigeren Bedingungen funktionieren. Man kann es auch vereinfacht ausdrücken: Es muss so einfach wie möglich sein.
Die HIL Heeresinstandsetzungslogistik GmbH ist nach meinem Eindruck eine genauso mißlungene Privatisierungsaktion wie so manches andere Experiment in dieser Richtung (z.B. Bekleidungslogistik).
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Pressemitteilung des BMVg zum Sachstand PUMA:
Ich zitiere:
"Derzeit kann das System nur in einem eng verzahnten System aus Truppe, Heeresinstandsetzungslogistik, Projektleitung und Industrie betrieben werden."
Ein einsatzfähiger Schützenpanzer sieht anders aus und braucht keine drei Instandsetzungstrupps, die hinter ihm herfahren.
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Die Übergabe der ersten Vorserienfahrzeuge an das BWB erfolgte im Jahr 2006. Es wird also seit nunmehr 16 Jahren am Waffensystem Puma herumgetüftelt - und es ist noch immer nicht einsatzreif.
Das ist eine Bankrotterklärung der deutschen Rüstungsindustrie (namentlich Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall) sowie sämtlicher für den Rüstungsbereich verantwortlichen Dienststellen.
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13 kleinere, 21 mittlere und ein schwerwiegender Schaden: Ein interner Bericht analysiert, was die Puma-Schützenpanzer bei einer Schießübung außer Gefecht gesetzt hat. Das Ergebnis ist wenig schmeichelhaft für die Truppe.
Nachdem der SPIEGEL Mitte Dezember enthüllt hatte, dass bei einer Übung alle 18 eingesetzten hochmodernen Schützenpanzer Puma ausgefallen waren, hatte die Sozialdemokratin eilig der Industrie die Schuld an dem Debakel zugeschoben. Jetzt muss das Ministerium einräumen, dass es in Wahrheit nicht die Industrie, sondern die eigene Truppe war, die »der Aufgabe nicht mehr gewachsen war«.»Im Ergebnis trugen fehlende Erfahrung der Bediener im Umgang mit dem Gerät, Defizite in der logistischen Unterstützung durch die militärischen Instandsetzungskräfte und das Unterbleiben einer verstärkten Einbindung von Industrieteams« dazu bei, dass am Ende der Übung alle Puma nicht mehr einsatzbereit gewesen seien, heißt es in dem Bericht, an dem Truppe, Heeresinstandsetzung, die Industrie und das Ministerium beteiligt waren.13 kleinere, 21 mittlere und einen schwerwiegenden Schaden listet der Bericht auf. Da geht es um »verschlissene Kettenelemente« und eine »falsch montierte Hauptwaffe«, um »einen defekten Endschalter am Periskop«, eine »gestörte Laufwerkskühlanlage« oder eine »defekte Elektronikeinheit im Waffensystem Mells«.Vielleciht ist das für einige interessant.Als schwerer Schaden wird der Schwelbrand an einem Kabelbaum eingestuft, der offenbar unsachgemäß mit einem Pulverlöscher bekämpft wurde. Jetzt muss der Panzer in Teilen auseinandergebaut werden, um das Löschpulver zu beseitigen. Das Übungsgeschehen habe gezeigt, »dass auch technisch vermeintlich kleine und einfach zu behebende Schäden die operative Einsatzbarkeit des Systems negativ beeinflussen« könnten, heißt es."Damals, als ich in meinem Alter war..."
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Eine Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied. Das gilt für jedes technische System in übertragener Form.
Wenn der Inst Zug eines PzGrenBtl bereits bei kleinen und mittleren Schäden auf eine "verstärkten Einbindung von Industrieteams" angewiesen ist, dann ist dieses Bataillon nicht gefechtsbereit.
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Diese Zeiten sind seit Einführung der HIL vorbei. Selbst bei Ausfall einer Glühbirne stehen die Autos bei MAN auf dem Hof. Bis zu deren Umzug war die MAN-Niederlassung Schweinfurt um die Ecke von meinem ehemaligen Arbeitsplatz. Da standen tagtäglich mehrere Militärfahrzeuge aus HAB oder Volkach auf dem Hof. Wenn man dann gefragt hat, was "kaputt" sei, hat man zur Antwort bekommen: Ach, der linke Frontscheinwerfer.Zitat von Floger Beitrag anzeigenIch hab ja keine Erfahrung mit Panzern, aber muß ein verschlissenes Kettenelement nicht vom Instandsetzungszug des Bataillons ersetzt werden können?
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