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die Point Alpha Stiftung präsentiert am kommenden Montag, 17. November, 18:30 Uhr ihr neues Buch in der Schriftenreihe Point Alpha:
„Schlachtfeld Fulda Gap- Strategien und operative Planungen der Bündnisse im Kalten Krieg“
Leider gibt es das Buch offensichtlich noch nicht über den Buchhandel - auch beim Verlag und auf der Publikationen-Seite der Point Alpha Stiftung sucht man es bisher vergeblich. Es dürfte aber spannend werden.
Das Buch »Schlachtfeld Fulda Gap. Strategien und Operationspläne der Bündnisse im Kalten Krieg«, herausgegeben von DIETER KRÜGER, wurde heute Abend in einer zweistündigen Veranstaltung im »Haus auf der Grenze« in Gaisa präsentiert. Nach einer kurzen Vorstellung des Buches, dem zweiten Band der seit 2013 publizierten »Schriftenreihe Point Alpha«, durch VOLKER BAUSCH stellten sich die drei anwesenden Autoren (HAMMERICH, LAUTSCH und KRÜGER) einem interessierten Publikum für eine Diskussion zur Verfügung. Neben historischen Aspekten wurden auch Vergleiche mit der aktuellen politischen Situation angesprochen. Am Ende zeigten sich die knapp 40 anwesenden Personen in irgendeiner Weise zufrieden.
Folgende Aufsätze finden sich in dem vom Fuldaer Parzeller Buch-Verlag erschienen Sammelband:
HAMMERICH, HELMUTH RUDOLF
Fulda Gap: Ein Brennpunkt des Kalten Krieges zwischen Mythos und Wirklichkeit
UHL, MATTHIAS
Die 8. Garde-Armee der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland und das Fulda-Gap
HANSEN, HELGE
Die strategischen und operativen Überlegungen der NATO für Mitteleuropa seit den späten 1970er Jahren
LAUTSCH, SIEGFRIED
Die Entwicklung der militärischen Konzeptionen der Warschauer Vertragsorganisation in des letzten zwei Jahrzehnten des Ost-West-Konflikts
PEDLOW, GREGORY W.
Die Entwicklung der NATO-Verteidigungspläne für Europa-Mitte in den letzten Jahrzehnten des Kalten Krieges
CIRILLO, ROGER
Die Verteidigung der Bundesstraße 84. Erinnerungen des Kompaniechefs der B-Kompanie des 11th Armoured Cavalry Regiment 1978–1980
DIEDRICH, TORSTEN
Die DDR und ihre Aufgabe im Warschauer Pakt
ROTHA, DETLEF
Die Aufgaben der Grenztruppen der DDR im Krieg
SWERINGEN, BRYAN VAN
It Has Been Done! Das V U.S. Corps in der Fulda Gap
RUPP, MATHIAS
Brinkmannship im Kalten Krieg. Theoretische Grundlagen und Anwendung
POPPE, MICHAEL
Zum militärischen Kräfteverhältnis zwischen Nordatlantischer Allianz und Warschauer Pakt
KRÜGER, DIETER
Die Bündnisse und das Fulda Gap: Ideologie, Politik, Strategie und Operationspläne. Eine Bilanz
Mein erster persönlicher Eindruck:
Der Sammelband bietet eine Fülle von Informationen, die ich nun nach und nach verarbeiten und reflektieren werde. Beim ersten Durchblättern bleiben meine Augen unweigerlich auf Seite 38 hängen und ich stelle fest, dass der Begriff »Sprengschacht« mit »Sprengkammer« verwechselt wurde. Na gut, das kann schon mal passieren. Auf Seite 43 wird sogar die von mir entwickelte und betreute DOSPA-Datenbank lobend von Herrn HAMMERICH erwähnt – auch wenn es etwas ungenau heißt, dass über 1000 Sperranlagen erfasst sind (inzwischen sind es weit über 5700 …). Und dass es den Verein »Entwicklungsgesellschaft Fulda-Gap« seit über einem Jahr nicht mehr gibt, ist eine ganz andere Geschichte …
Beim Weiterblättern fesselt mich schließlich der Aufsatz über die Planungen der Verteidigung der Bundesstraße 84 [CIRILO], da ich die Vorort-Begebenheiten kenne und die vorgesehene Strategie nachvollziehen kann.
Nun, jetzt ist es doch später geworden. Morgen ist auch noch ein Tag und ich hoffe, ich finde Zeit zum Weiterlesen.
Zum Schluss …
JOACHIM-FELIX LEONHARD und VOLKER BAUSCH haben das Vorwort dieses Sammelbandes geschrieben. Bereits der erste Satz dieses Vorwortes macht auf jeden Fall weiteren »Appetit«: "»Observation Post Alpha« war einer von vier amerikanischen Beobachtungsposten an der innerdeutschen Grenze, die als Teil des »Eisernen Vorgangs« über mehr als vier Jahrzehnte Europa vom Nordkap bis zum Balkan teilte." [S. 5]
Ach ja, das Buch besteht aus 316 Seiten, kostet 15,95 € und die ISBN-Nummer lautet: 978-3-7900-0486-1.
Eine weitere Rezension zum Buch findet sich auch unter http://www.offiziere.ch/?p=18465 Sie ist insgesamt positiv, bemängelt aber, dass bei der überwiegend militärhistorischen Perspektive die Belange des Zivilschutzes weitgehend ausgeklammert worden seien.
Buchvorstellung – zweite persönliche Anmerkungen …
.
Um es vorneweg zu sagen: Es sind jetzt knapp 29 Stunden vergangen, seitdem ich das Buch erworben habe und ich bin von ihm faszinierter den je. Die Autoren haben mit ihren Aufsätzen zu einem in dieser Form bislang einzigartigen Werk beigetragen. In diesem Beitrag möchte ich nun einige Punkte meines »zweiten Eindruckes« vorstellen, die ich ausschließlich als konstruktive Kritik verstanden wissen möchte.
Eine weitere Rezension zum Buch findet sich auch unter http://www.offiziere.ch/?p=18465 Sie ist insgesamt positiv, bemängelt aber, dass bei der überwiegend militärhistorischen Perspektive die Belange des Zivilschutzes weitgehend ausgeklammert worden seien.
Die Perspektive der zivilen Verteidigung wird in der Tat weitgehend ausgeklammert, allerdings darf man nicht vergessen, dass die Autoren aus dem militärischen Bereich stammen und dementsprechend ihre Aufsätze verfasst haben. Vielleicht mag es auch daran liegen, dass vorwiegend militärhistorische Fragestellungen im Vordergrund standen (vgl. Buchrückseite).
Beim zweiten »Überfliegen« einzelner Aufsätze wird deutlich, dass sie von unterschiedlicher Qualität sind. Folgende Punkte sind mir hierbei u.a. aufgefallen:
In einer Neuauflage sollten unbedingt vereinzelt vorhandene orthographische und formale Mängel behoben werden. Beispielsweise wurde ein Ortsname in zwei verschiedenen Schreibweisen ohne ersichtlichen Grund kurz hintereinander abgedruckt (Gießen vs. Giessen) [CIRILLO; S. 140f], und SIEGFRIED LAUTSCH wird im Autorenverzeichnis sogar zweimal geboren: einmal 1949 in Schwanebeck und dann 1951 in Magdeburg [S. 312].
Ist es Absicht, dass der Titel »It Has Been Done! Das V U.S Corps in der Fulda Gap« etwas »holpert«, während die Grammatik im dazugehörigen Aufsatz von BRYAN VAN SWERINGEN einwandfrei ist?
Die Autoren sind sich untereinander – und manchmal sich noch nicht einmal selbst (!) – einig, ob es nun »Fulda Gap« oder »Fulda-Gap« heißt [vgl. u.a. HAMMERICH; S. 41].
Bei zahlreichen Abbildungen wird als Quelle lediglich »Public Domain« genannt wird. Beispielsweise ist auf Seite 243 eine Abbildung abgedruckt mit folgender Bildunterschrift: "Operation Stair Step 1961 (Public Domain)". Gezeigt wird ein Flugplatz mit zahlreichen Militärmaschinen – aber um welchen Flugplatz handelt es sich? In welcher Phase wurde das Bild aufgenommen? Von daher stellen sich mir elementare Fragen: Warum verzichtet man bei vielen Abbildungen auf exakte Ortsangaben, präzise Aufnahmedaten und Quellenangaben? Stammen die historischen Aufnahmen aus dem Fulda Gap oder wurden nur »Platzhalter« verwendet, weil man keine geeigneten Bilder hatte?
Warum schreiben die Verfasser des Vorwortes, JOACHIM-Felix LEONHARD und VOLKER BAUSCH, dass es insgesamt nur vier US-Beobachtungsposten entlang der innerdeutschen Grenze gab? (vgl. Beitrag #2 in diesem Thread). Anmerkung: LEONHARD ist Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates der Point Alpha Stiftung und BAUSCH ist Direktor der Point Alpha Stiftung.
Besonders bemerkenswert finde ich, dass der ehemalige US-Beobachtungspunkt »Point Alpha« in den Aufsätzen nicht mehr als »der heißeste Punkt des Kalten Krieges« dargestellt wird, wie in früheren Publikationen der Mahn- und Gedenkstätte zu lesen ist und sogar noch heute in den Weiten des Internets dargestellt wird (vgl. http://www.rhoen.info/lexikon/ereign...g_8747618.html [18.11.2014; 22:00 Uhr], sondern inzwischen als »einer der Brennpunkte des Kalten Krieges« angesehen wird.
Meines Erachtens kann dieser Sammelband als eines der Standardwerke der Erforschung des Kalten Krieges angesehen werden. Vielleicht wird es in der »Schriftenreihe Point Alpha« eines Tages auch einmal ein Band geben, in dem die Aspekte der zivilen Verteidigung im Fulda Gap untersucht werden.
Es wäre schön, wenn sich die verschiedenen Experten unter uns – nach Studium der Aufsätze – an einer konstruktiven Diskussion über diese Publikation und neuerer Forschungsergebnisse in diesem Thread beteiligen würden. Dies könnte auch ein Ansporn für unsere Arbeit sein, die dann in der Neugestaltung und der Fortentwicklung unserer »fulda-gap.de«-Seite mündet. Schließlich befinden sich die Wurzeln unseres »Cold-War-Forums« im Fulda Gap.
Ich habe das Buch per E-Mail beim Verlag http://www.parzellers.de/ bestellt. Dort sagte man mir, dass es erst in ein paar Tagen im Katalog auftauchen würde. Bei Buchhändlern ist das Werk offenbar noch nicht vorhanden. Auf der Seite der Point Alpha Stiftung steht auch, dass man es dort erwerben könne. Das wird sicherlich auch per E-Mail-Anfrage gehen.
Und jetzt auch per Bestellformular auf der Point Alpha Seite: http://pointalpha.com/gedenkstaette/museumsshop Fehlt zwar oben in der Liste, unten kann man es aber auswählen. Preis: EUR 15,95 + Versand
In einer Neuauflage sollten unbedingt vereinzelt vorhandene orthographische und formale Mängel behoben werden. Beispielsweise wurde ein Ortsname in zwei verschiedenen Schreibweisen ohne ersichtlichen Grund kurz hintereinander abgedruckt (Gießen vs. Giessen) [CIRILLO; S. 140f], und SIEGFRIED LAUTSCH wird im Autorenverzeichnis sogar zweimal geboren: einmal 1949 in Schwanebeck und dann 1951 in Magdeburg [S. 312].
Ist es Absicht, dass der Titel »It Has Been Done! Das V U.S Corps in der Fulda Gap« etwas »holpert«, während die Grammatik im dazugehörigen Aufsatz von BRYAN VAN SWERINGEN einwandfrei ist?
Die Autoren sind sich untereinander – und manchmal sich noch nicht einmal selbst (!) – einig, ob es nun »Fulda Gap« oder »Fulda-Gap« heißt [vgl. u.a. HAMMERICH; S. 41].
Bei zahlreichen Abbildungen wird als Quelle lediglich »Public Domain« genannt wird. Beispielsweise ist auf Seite 243 eine Abbildung abgedruckt mit folgender Bildunterschrift: "Operation Stair Step 1961 (Public Domain)". Gezeigt wird ein Flugplatz mit zahlreichen Militärmaschinen – aber um welchen Flugplatz handelt es sich? In welcher Phase wurde das Bild aufgenommen? Von daher stellen sich mir elementare Fragen: Warum verzichtet man bei vielen Abbildungen auf exakte Ortsangaben, präzise Aufnahmedaten und Quellenangaben? Stammen die historischen Aufnahmen aus dem Fulda Gap oder wurden nur »Platzhalter« verwendet, weil man keine geeigneten Bilder hatte?
Warum schreiben die Verfasser des Vorwortes, JOACHIM-Felix LEONHARD und VOLKER BAUSCH, dass es insgesamt nur vier US-Beobachtungsposten entlang der innerdeutschen Grenze gab? (vgl. Beitrag #2 in diesem Thread). Anmerkung: LEONHARD ist Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates der Point Alpha Stiftung und BAUSCH ist Direktor der Point Alpha Stiftung.
Besonders bemerkenswert finde ich, dass der ehemalige US-Beobachtungspunkt »Point Alpha« in den Aufsätzen nicht mehr als »der heißeste Punkt des Kalten Krieges« dargestellt wird, wie in früheren Publikationen der Mahn- und Gedenkstätte zu lesen ist und sogar noch heute in den Weiten des Internets dargestellt wird (vgl. http://www.rhoen.info/lexikon/ereign...g_8747618.html [18.11.2014; 22:00 Uhr], sondern inzwischen als »einer der Brennpunkte des Kalten Krieges« angesehen wird.
Was du da ansprichst, entweder gab es kein Lektorat oder der Lektor hat schlechte Arbeit geleistet. Für so etwas ist das Lektorat zuständig. Ich werde berichten wenn es mir gelungen ist eine erfolgreiche Bestellung im öffentlichen Buchhandel durchzuführen.
So hab mir letzten samstag auch das Buch bestellt. Aber bei thalia.de. Vorhin ist dann die E-Mail gekommen, das das Buch nun im Laden eingetroffen ist und ich es abhohlen kann. Gut! Morgen ist eh Freitag und ich hab Mittag, Feierabend. Dann kann ich schnell nach Rosenheim fahren und es mir hohlen.
Zumindest die Kleinigkeit lässt sich mit Sicherheit festhalten, im Englischen hat es "Fulda Gap" zu heißen, die Schreibweise "Fulda-Gap" wäre eine schlampige Eindeutschung und nährte mein Misstrauen gegen die Verlässlichkeit der Autoren. Woran man sieht, dass manchmal ein Bindestrich die Glaubwürdigkeit eines ganzen Textes unterminieren kann. Hingegen ist "die" Gap in unseren Ohren infolge häufigen falschen Gebrauchs zwar ungewohnt, aber es ist im Deutschen nun einmal "die Lücke" und nicht "das Lücke von Fulda".
Hallo allerseits, bin jetzt auch Mitforist und habe ´mich sehr über die positive Resonanz unseres Buches gefreut. War aber auch ein hartes Stück Arbeit. Für alle Hinweise auf mögliche Korrekturen bin ich auch dankbar, ist halt immer so bei einer derartigen Publikation. Wir planen übrigens auch eine englische Ausgabe.
Beste Grüße
VBausch,Point Alpha
Danke René,
freut uns, dass unser Weg der wissenschaftlichen Aufarbeitung so positiv gesehen wird. Wir arbeiten hart daran und sind für alle Unterstützung dankbar.
Gruss
VB
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