Um nicht wegen jedes Films wieder einen neuen Thread eröffnen zu müssen habe ich diesmal den Titel allgemeiner gehalten.
Gewässerüberquerung
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Wobei als Hintergrundwissen von Interesse ist, das die Amphibien anfangs als amphibische Pionierkompanien bei den Divisionspionierbataillonen vorgesehen waren.
So war das Pionierbataillon 4 in Bogen ab 1967 gegliedert in: 1. St/VersKp, 2. – 4. Pi-Kp, 5. Amphibische Kompanie, 6. Pioniermaschinen-Kp.
1970 Abgabe der 5. Kompanie zur Aufstellung Amphibisches Pionier-Btl 230 in Ingolstadt.
Vor 1967 und nach 1970 bis zur Einführung der Faltschwimmbrücken gab es bei den Divisionspionieren als Brückengerät nur die Schlauchbootbrückensätze, sofern nicht vereinzelt "Schwimmbrückenkompanien" mit dem Hohlplattengerät unterstellt wurden.
Außerdem gab es bis zur Aufstellung der AmphPiBtl vereinzelt selbständige Amphibische Pionierkompanien bei den Korps. z.B. Amphibische Pionierlehrkompanie 201 in Ingolstadt.
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Hier noch was zum Nachfolger M3. Die Schnittführung im Film sagt mir weniger zu, das hektische Hin- und Herblenden ist nichts mehr für mich. Aber heute muss das wohl so sein.
Der zweite ist nicht so anstrengend, dafür sieht man nichts vom eigentlichen Brückenbau.
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Noch ein Gewässerfahrzeug etwas älteren Typs, nicht als Brückenbestandteil geeignet, das DUKW.
Klaus
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Und nochwas historisches zur Gewässerquerung, in den Videos wird ein Infanteriesteg und eine Pontonbrücke aus Schlauchbootfähren gebaut.
Und noch was zu Behelfsbrücken. Da bin ich mir nicht sicher ob ich es schon mal gebracht habe, konnte es nicht finden.
KlausZuletzt geändert von klaus_erl; 05.02.2022, 08:43.
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Der DUKW lief bis etwa 1965 bei der Marine in den Transport-Btl bzw. den amphibischen Transport- und Umschlag-Btl. Abgelöst dann durch LARC 5. Die größeren LARC 15 und LARC 60 wurden zwar ebenfalls in geringer Stückzahl beschafft, aber kaum praktisch eingesetzt.
Das Schlauchbootbrückengerät war bis zur Einführung der Faltschwimmbrücke das einzige Brückengerät der Divisionspionier-Bataillone, zeitweise auch bei den Pionierkompanien der Brigaden und den Panzeraufklärungsbataillonen.
Schlauchbootbrückengerät gab es auch beim Bundesgrenzschutz. Noch bei der Heeresübung "KECKER SPATZ" 1987, wo unter anderem auch die Zusammenarbeit BGS - Streitkräfte Thema war, baute die BGS-Abteilung aus Rosenheim eine Schlauchbootbrücke über den Lech, um den Gewässerübergang der aus Frankreich anmarschienden F.A.R. zu ermöglichen.
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Ich habe vor kurzem dieses Video der Amerikaner zu "wet gap crossings" gefunden:
Speakers: LTG Michael Lundy, Commanding General, United States Army Combined Arms Center; LTG Semonite, Chief of Engineers; COL(P) Quander, Commandant, United Army Engineer School
Die zentrale Einheit der Amerikaner für Gewässerübergänge ist die "Multi-Role Bridge Company". Jede dieser Kompanien verfügt über Brückenmaterial (https://www.gdels.com/irb.php) mit einer Länge von 213 Metern. Der Vortragende rechnet dann vor, dass die Gewässerüberquerung einer Brigade über ein 400 Meter breites Gewässer (gemeint ist die Weichsel) fünf Kompanien erfordert: 2x2 für eine doppelspurige Brücke, und dann eine fünfte, die Fährbetrieb organisiert. Eine Division, die mit zwei Brigaden nebeneinander und einer in Reserve vorgeht, bräuchte also zehn Kompanien. Die Amerikaner haben 24 davon, was also knapp für zwei Divisionen reichen würde, aber nur dann, wenn man die Nachschublinien irgendwie anders mit Brücken versehen kann.
Ich habe mich dann gefragt, wie das früher in der Bundeswehr war. In den Korps des Feldheeres zähle ich:
- im Pionierkommando ein amphibisches Pionierbataillon mit im V-Fall vier amphibischen Kompanien und insgesamt 36 M2, entsprechend rund 180 Meter
- Ebenfalls im Pionierkommando zwei Pioniermaschinen- und Brückenkompanien mit jeweils 120m (?) Faltschwimmbrücke
- Zwei Schwimmbrückenbataillone mit jeweils einer Schwimmbrückenkompanie und drei Pionierkompanien- aber welcher Ausrüstung?
- pro Division im Divisionspionierbataillon eine Pioniermaschinen- und Brückenkompanie mit 120m (?) Faltschwimmbrücke
Dazu im Territorialheer:
Territorialkommando Süd:
- Pionierkommando 850 mit fünf Schwimmbrückenbataillonen, davon eines mit drei Schwimmbrückenkompanien (die anderen mit einer)
- Eine Schwimmbrückenkompanie beim Unterstützungskommando 4 und eine beim Unterstützungskommando 5
Territorialkommando Nord:
- Pionierkommando 800 mit zwei Schwimmbrückenbataillonen
Territorialkommando SH:
- Pionierregiment 60 mit zwei Schwimmbrückenbataillonen, eines davon mit einer SE-Brückengerätekompanie. Außerdem eine Pioniermaschinen- und Brückenkompanie und eine Amphibische Pionierkompanie
Habe ich etwas übersehen? Und weiß jemand etwas zur Ausrüstung der verschiedenen Schwimmbrückenbataillone/Schwimmbrückenkompanien?Zuletzt geändert von tannenzapfen; 09.09.2024, 15:41.
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Hallo,
zum Ende der 1980 sah das etwa wie folgt aus.
Brigade: 4 Biber oder M 49 Avlb
Division: 1 Satz Faltschwimmbrücke, 1Schützensteg und ich meine 3 Festbrücken kurz
Korps: 1 Btl mit 56 M 2
2 bis 3 Btl mit MGB
1 bis 2 Btl mit Hohlplatte. bei den beiden letztgenannten Btl sowie bei der Division war das Brückengerät immer in einer Pi Msch/Brücken Kp zusammengefasst, gebaut haben es die Pi Kpn.
Im Terr Heer Hsch Brig wie Feldherr. Btl mit Hohlplatte in den Pi Kdos. Dazu noch FlussPi mit Mannheim und Bodan Fähren sowie das Pi Btl 850 mit Fähren und Schwingbrücken aus Kriegsbrüclengerät, das aber dauerhaft im Rhein lag. Ähnlich war die SE Brücken Kp am NO Kanal. Ich meine da gab es noch eine weitere Geräteeinheit gleichen Typs. Mir immer noch nicht klar ist, ob es dazu bei der weiteres Brückengerät außerhalb der Stan gab, es gibt da Hinweise drauf. Weiter stand den Bw Pionieren noch das Brückengerät der Baulasträger für Straßen und ggf auch Bahnlinen zur Verfügung wenn diese ihre Baulasten nicht mehr mit eigenen Mitteln unterhalten konnten. Das waren hauotsächlich Festbrücken wie Bailey, D-Gerät, SE- Gerät, SS 80 Gerät usw.
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Hier finden sich Übersichten zu verschiedenen Pi. Verbänden. Noch ein Nachtrag. Die Schwimmbrückenverbände WHNS waren Labor Service Einheiten, die bereits im Frieden existierten und mit der US Ribbon Bridge und US Fahrzeugen ausgerüstet waren. Ob es daneben weiter Brückenpioniere WHNS gab weiß ich auswendig nicht.
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Ich würde fast behaupten, dass das Pireg60 über erheblich mehr Brückenmaterial als bekannt verfügte.
z.B. https://www.alte-schleihalle.de/schwimmbrucke-1967/
aber aus sehr zuverlässiger Quelle ist mir bekannt, dass mehrere Kriegsbrücken gleichzeitig und Herrichtung der Eisenbahnbrücken für KFZ verkehr möglich waren. Leider lebt die Quelle nicht mehr
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Allrad hat das Wesentliche bereits geschrieben.
Ich habe Ganze nochmal anhand der einschlägigen Vorschrift zusammengefasst und etwas ergänzt:
Angaben zu den Brückengeräten nach HDv 287/100, Kriegsbrückengerät.
Korps:
Amphibisches PiBtl: Gebaut werden konnten mit dem Gerät des Btl insgesamt 400 m Brücke, dabei war die Höchstlänge pro Brücke 156 m, dafür wurden 18 Amphibien benötigt
Faltschwimmbrücken gab es beim Korps nicht, in den PiMasch/Brückenkompanien waren FESTBRÜCKEN mit 30 m und 7 m vorhanden,
Die Schwimmbrückenbataillone der Korps hatten das Hohlplattengerät, ein sehr robustes und leistungsfähiges Gerät aus Pontons für Fähren bis MLC 80 und Schwimmbrücken mit einer Länge bis zu 80 m und ebenfalls bis zu MLC 80. Bauzeit allerdings höher als bei der Faltschwimmbrücke
Division:
Faltschwimmbrücke. Mögliche Länge der Schwimmbrücke lt. Vorschrift bis 135 m, taktisch wurde aber nur mit 120 m gerechnet, Tragfähigkeit bis MLC 75. Auch waren Fähren bis MLC 70 möglich. Bei der FSB hing allerdings die Tragfähigkeit stark von der Stromgeschwindigkeit ab und variierte bei den Fähren von MLC 70 bis MLC 10 und bei den Brücken von MLC 45 bis MLC 75.
Außerdem hatte das PiBtl der Division noch 3 Festbrücken 7 m.
Territorialheer:
Die Schwimmbrückenbataillone der TerrKdo hatten das Hohlplattengerät.
Das SchwimmbrückenBtl 850 beim TerrKdo SÜD war zuständig für die sog. „Alarmbrücken“ am Rhein. Das waren sofort einschwimmfähige am Rheinufer liegende Halbbrücken für MLC 100.
Es fehlen die Flußpionierkompanien, 2 x pro Terrkdo. Ausstattung mit Flußfähren BODAN (90 t, im Ausnahmefall bis MLC 120) und MANNHEIM (70 t / MLC 60). Mit den BODAN-Fähren konnten auch Schwimmbrücken MLC 60 gebaut werden.
Die WHNS-Schwimmbrückenkompanien sollten pro Kp einen Satz Faltschwimmbrücke für 200 m Brückenlänge bekommen.
Beim TerrHeer gab es früher auch noch das „S/E-Brückengerät“, das zeitaufwendig von Hand mit Kränen gebaut werden musste. Das war ein sehr leistungsfähiges Gerät, das vor allem zum Ersatz fester Brücken in RCZ oder der Verbindungszone diente. Dieses Gerät war eingelagert und nicht fest einem Bataillon zugeteilt.
Auch die Schlauchbootbrückengeräte, die bis zur Einführung der FSB bei den Divisionen waren, waren noch eingelagert. In der oben erwähnten HDv 287/100 von 1988 wird dieses Gerät noch behandelt.
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Hallo, noch mal zum Schlaubootbrückengerät. Ich glaube nicht, dass es noch komplette Sätze nach der Einführung der FSB gab. Die Rampensätze der SBB verblieben bei der Abgabe bei dein Einheit und hießen nun Fesstbrücke kurz.
Die Erwähnung in der Vorschrift halte ich für eine Karteileiche. Grundsätzlich ist mir aber der nicht stangebundene Vorrat an Brückengerät noch immer recht unklar zumal z.B. eingestapelte Hohlplatten auf WaÜpl auch die Ausstattung von Geräteeinheiten sein konnten.
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Zitat von allrad Beitrag anzeigenHier finden sich Übersichten zu verschiedenen Pi. Verbänden. Noch ein Nachtrag. Die Schwimmbrückenverbände WHNS waren Labor Service Einheiten, die bereits im Frieden existierten und mit der US Ribbon Bridge und US Fahrzeugen ausgerüstet waren. Ob es daneben weiter Brückenpioniere WHNS gab weiß ich auswendig nicht.
Vielen Dank! Bei deinem letzten Beitrag fehlt aber glaube ich ein Link/Anhang?Zuletzt geändert von tannenzapfen; 09.09.2024, 21:16.
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Wessen letzter Beitrag?Zitat von tannenzapfen Beitrag anzeigenVielen Dank! Bei deinem letzten Beitrag fehlt aber glaube ich ein Link/Anhang?
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