Abzug aus Afghanistan

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  • Thunderhorse
    Cold Warrior
    • 09.02.2006
    • 1888

    #16
    Vormarsch der Taliban
    Deutschland holt Botschaftspersonal zurück

    Überblick zu Hintergründen, Analysen und Interviews bei tagesschau.de - die erste Adresse für Nachrichten und umfassende Berichte zu aktuellen Themen.


    Afghanistan ist unser Vietnam
    Nach dem Fall Saigons folgte überall ein Vormarsch der Illiberalen. Wenn der Westen heute nicht bereit ist, die Freiheit in der Welt zu verteidigen, wird er unterliegen.


    Da werden Bilder aus 1975 wieder in Erinnerung gerufen.

    Ja es gibt Parallelen.

    Kommentar

    • Nemere
      Cold Warrior
      • 12.06.2008
      • 2823

      #17
      Der folgende Absatz aus diesem Aufsatz fasst das eigentliche Problem für unseren Staat und unsere gesellschaftlichen Vorstellungen zusammen:

      "Schon jetzt ist Afghanistan der weltgrößte Exporteur von Heroin – die frommen Taliban finanzieren sich größtenteils mit einer Abgabe auf die Droge – und der zweitgrößte Exporteur von Flüchtlingen. Beides destabilisiert nicht nur die Nachbarn, sondern wirkt sich bis in deutsche Großstädte aus. Es ist leicht zu sagen, wie es viele deutsche Kommentatoren tun, dass man nun einmal Demokratie und westliche Lebensart nicht exportieren könne, aber wenn man auf diese mission civilatrice verzichtet, wird Afghanistan nicht aufhören, die Demokratie und die westliche Lebensart zu bedrohen."

      Grüße
      Jörg

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      • kato
        Cold Warrior
        • 03.03.2009
        • 867

        #18
        die frommen Taliban finanzieren sich größtenteils mit einer Abgabe auf die Droge
        Naja, ist vielleicht doch mal etwas übertrieben. Und wurde von der UN schon vor 10 Jahren als verbreitete nicht der Wirklichkeit entsprechende Legende aufgedeckt.

        Das Steueraufkommen der Taliban aus der Opium-Produktion in Afghanistan liegt bei gerade mal rund 35 Millionen Dollar pro Jahr. Nach Schätzungen zum verfügbaren Haushalt der Taliban handelt es sich um etwa 30% des für lokale Verwaltung ausgegebenen Steueraufkommens, bzw. rund 5% des Gesamthaushalts der Taliban.

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        • uraken
          Cold Warrior
          • 27.09.2008
          • 865

          #19
          Heute nacht geht es für einige wieder rein. Hoffentlich kommen sie alle heil zurück!


          https://english.alarabiya.net/News/w...acuation-Media

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          • DeltaEcho80
            Cold Warrior
            • 09.03.2013
            • 1703

            #20
            Wenn man sich mit der Historie Afghanistans, Pakistans und der bisherigen Konflikte in der Region beschäftigt, muss man doch sagen: quod erat expectandum - was zu erwarten war.

            Man sollte als "westliche Welt" - wer auch immer (NATO, USA, EU, Deutschland) darunter zu summieren ist - dringend von dieser Überheblichkeit weg kommen, dass "wir" ein Afghanistan in eine Demokratie zwingen hätten können. Hier spielen so viele Faktoren eine Rolle, die bis ins 19. Jahrhundert zurück reichen, dass man das nie bewältigen hätte können - zumindest nicht in einem 20jährigen Einsatz, der auch noch von den USA ausging.

            Mir tut es leid, für alle Soldaten, besonders für die deutschen Kameraden, die dort ihr Leben lassen mussten. Der Umstand, dass nun in 2 Monaten alles wieder auf "0" gestellt wurde, macht dieses Gefühl in mir nur noch schlimmer, da man sich fragen muss: Wofür?

            Mögen die Kameradinnen und Kameraden, die nun rein müssen, ihren Auftrag unbeschadet erfüllen können.

            Als Fazit bleibt, dass die "Taliban" dann Terror verbreiten und Flüchtlinge nach Europa schicken.

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            • uraken
              Cold Warrior
              • 27.09.2008
              • 865

              #21
              Ich denke nicht, das es außer PKs ein "Zwingen zur Demokratie".
              2001 war Afghanistan offiziell THW in Flecktarn, das die Bundeswehr da "kämpfen" sollte ...
              Ein Zwingen hätte wie in Westdeutschland 45 das bilden ein externen Regierung erfordert. Das Vermied man krampft wohl eher mit Blick auf das heimische Publikum egal ob in Washington, London, .... und Berlin. Statt dessen setzte man auf eher obskure Gestalten, deren Qualifikation Selbstdarstellung und die Verwicklung in die lokale Korruption war. So wurde auf den Fisch sofort ein stinkender Kopf installiert. Alles nichts war es, weder mit Zwingen noch mit Demokratie
              Zuletzt geändert von uraken; 16.08.2021, 08:52.

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              • Nemere
                Cold Warrior
                • 12.06.2008
                • 2823

                #22
                Man sollte die psychologische Seite der Geschichte nicht aus dem Blick verlieren.
                Die "Erfolge" von 20 Jahren Tätigkeit in Afghanistan wurden durch die Taliban faktisch in wenigen Wochen zerschlagen. Damit hat die westliche Welt in Gestalt der NATO bzw. der USA wieder mal in Asien vollkommen ihr Gesicht verloren. Das jetzt erfolgende Ausfliegen der Botschaftsangehörigen usw. erzeugt den gleichen fatalen Eindruck wie 1975 die Evakuierung der amerikanischen Botschaft in Saigon.

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                • uraken
                  Cold Warrior
                  • 27.09.2008
                  • 865

                  #23
                  Der Faktor ist in der Tat nicht zu unterschätzen. Die Bilder Saigon leuchteten lange nach und diese werden es auch tun. Und wenn ich mir die Videos und Meldungen anschaue ist das gröbste noch nicht erreicht.
                  Die wirklich Lektion von Afghanistan muß sein, das "wir" wieder ehrlich und realistisch zu uns selbst werden.
                  Wenn man bewaffnete Mädels und Jungs in Flecktarn wo hin schickt und ihre Haut riskiert, dann ist so was "Krieg" (mit allen Abstufungen) und nicht was anderes.
                  Wenn man sich nach reiflicher Überlegung dazu entschließt das zu machen, dann muss man das konsequent durchziehen und sich nicht selbst belügen. Rosa Brillen machen es nur schlimmer.

                  In diesem Sinne, viel Glück an alle da unten, kommt gut rein und raus.

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                  • Nemere
                    Cold Warrior
                    • 12.06.2008
                    • 2823

                    #24
                    Zitat von uraken Beitrag anzeigen
                    Wenn man sich nach reiflicher Überlegung dazu entschließt das zu machen, dann muss man das konsequent durchziehen und sich nicht selbst belügen. Rosa Brillen machen es nur schlimmer.
                    Das große Schlagwort war doch: "Nation building", hat aber anscheinend auch nicht funktioniert.
                    Wenn ich mir die aktuellen Meldungen ansehe, von dem Flugfeld in Kabul, das von tausenden von Afghanen blockiert ist, bin ich jetzt gespannt, wie das weitergehen soll. Der Sturm auf startende Flugzeuge, das hatten wir schon mal, im Januar 1943 in Stalingrad.

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                    • uraken
                      Cold Warrior
                      • 27.09.2008
                      • 865

                      #25
                      War "Nation Building", z.B. in Somalia und auf dem Balkan nicht eine Demokraten (Clinton) Phantasie, über die echte Republikaner wie Bush, Cheney and Friends nur Lachen oder verachten konnten? Das war doch 2001 so last Millennium, ....
                      Auf so was wie Mogadischu (Black Hawk Down) oder auch die heute immer nach angehenden Operationen als Folge der Balkankriege wollte man sich doch bewußt nicht mehr einlassen. Das konnte man doch viel besser.
                      Und Rot Grün unter Schröder war nicht besser. Da war auch das Motto PR Effekte, verharmlosen und so wenig wie möglich etwas effektives aber nicht sexy machen.
                      Sie spielten alle für die Heimatpresse.
                      Deutschland (45) hatte ein Riesenglück, das Truman, Marshal, Eisenhower aus andern Holz geschnitzt waren.

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                      • DeltaEcho80
                        Cold Warrior
                        • 09.03.2013
                        • 1703

                        #26
                        Zitat von Nemere Beitrag anzeigen
                        Wenn ich mir die aktuellen Meldungen ansehe, von dem Flugfeld in Kabul, das von tausenden von Afghanen blockiert ist, bin ich jetzt gespannt, wie das weitergehen soll. Der Sturm auf startende Flugzeuge, das hatten wir schon mal, im Januar 1943 in Stalingrad.
                        Genau das ging mir auch durch den Kopf - Gumrak und Pitomnik...

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                        • Nemere
                          Cold Warrior
                          • 12.06.2008
                          • 2823

                          #27
                          In der "Neuen Züricher Zeitung" gibt es eine lesenswerte Analyse zum deutschen Engagement in Afghanistan:
                          Der deutsche Aussenminister Heiko Maas meint, alle hätten die Lage in Afghanistan falsch eingeschätzt. Sicherheitsexperten widersprechen. Sie glauben, die Bundesregierung habe die Realität über Jahre nicht sehen wollen. Die Folgen für die militärische Einsatzbereitschaft der Deutschen sind gross.


                          Grüße
                          Jörg

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                          • DeltaEcho80
                            Cold Warrior
                            • 09.03.2013
                            • 1703

                            #28
                            AKK hat lt. verschiedener Medien (Spiegel, FAZ etc.) "ihr politisches Schicksal" mit dem Ausgang der Evakuierungsoperation in Afghanistan verknüpft:


                            Merkel: Zu früh, um über Kontingente für Flüchtlinge zu sprechen +++ UN wollen humanitäre Luftbrücke aufrechterhalten +++ Maas fordert Taliban auf, Zusagen einzuhalten +++ Taliban feiern Abzug der Amerikaner +++ Alle Entwicklungen im Liveblog.


                            Für die entsprechende Meldung bitte etwas nach unten scrollen.

                            Selbst die MainPost bericht unter "Politik":

                            Zuletzt geändert von DeltaEcho80; 23.08.2021, 16:15.

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                            • uraken
                              Cold Warrior
                              • 27.09.2008
                              • 865

                              #29
                              Zitat von DeltaEcho80 Beitrag anzeigen
                              AKK hat lt. verschiedener Medien (Spiegel, FAZ etc.) "ihr politisches Schicksal" mit dem Ausgang der Evakuierungsoperation in Afghanistan verknüpft:
                              Sollte sie es erst meint, dann hat sie mehr Rückgrat als die meisten Teflongestalten die in Berlin sitzen ...
                              Zuletzt geändert von uraken; 23.08.2021, 18:52.

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                              • Hoover
                                Cold Warrior
                                • 19.12.2013
                                • 601

                                #30
                                Zitat von uraken Beitrag anzeigen
                                Sollte sie es erst meint, dann hat sie mehr Rückgrat als die meisten Teflongestalten die in Berlin sitzen ...
                                Sehe ich nicht so. Sie weiß, dass ihre politische Karriere am 26.09.2021 zu Ende ist. Sie bleibt der Bundeswehr als eine schwache Ministerin, die das Chaos in der Bundeswehr, welches sie von von der Leyen übernommen hat, nicht gelöst, vielmehr potentiert hat.
                                "Damals, als ich in meinem Alter war..."

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