Abzug aus Afghanistan

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  • Nemere
    Cold Warrior
    • 12.06.2008
    • 2823

    #1

    Abzug aus Afghanistan

    Der Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan wurde ohne großes Presse-Echo und offenbar ohne wesentliche Probleme abgeschlossen-
    Die Taliban haben sich gegenüber den NATO-Truppen während des Abzugs vollkommen ruhig verhalten. Ihr Bestreben war es, möglichst rasch freie Hand nach dem Verschwinden der westlichen Truppen zu bekommen. Und kaum eine Woche später sind die Taliban wieder dabei, die Macht zu übernehmen. Zahlreiche Landstriche sind bereits in ihrer Hand, über tausend afghanische Soldaten sind über die Grenze nach Tadschikistan geflohen, um „ihr Leben zu retten“.

    Infolge des internationalen Truppenabzugs nehmen die Taliban immer mehr Gebiete in Afghanistan ein. Tadschikistan und Pakistan stellen sich auf mehr Geflüchtete ein.



    So sehen also die Erfolge von zwanzig Jahren Anwesenheit hochgerüsteter Truppen und von zwanzig Jahren Ausbildungsunterstützung für die regulären Streifkräfte Afghanistans aus. Beim ersten Zusammenstoß mit den Taliban flüchten die afghanischen Truppen reihenweise. Afghanistan wird in kürzester Zeit in seinen Steinzeit-Islam zurückfallen.

    20 Jahre Einsatz der Bundeswehr und Millionen und Aber-Millionen von Steuergeldern ohne jeden greifbaren Erfolg zum Fenster hinausgeworfen. Wenn ich darüber nachdenke, habe ich ständig Deja-Vu-Erlebnisse an den Abzug der Amerikaner aus Vietnam. Afghanistan scheint mir das Vietnam der NATO zu sein,
  • allrad
    Cold Warrior
    • 10.02.2014
    • 154

    #2
    Leider keine ganz neue Erkenntnis. Dieses Debakel kündigte sich ja schon lange an. Moralisch an verwerflichsten erscheint mir der Umgang mit den Ortskräften zu sein. Die Hürden für Asyl in Deutschland erscheinen viel zu hoch, oft scheitert es daran, dass die Betroffenen sich kein Flugticket nach Deutschland leisten können. Ganz bitter.

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    • Thunderhorse
      Cold Warrior
      • 09.02.2006
      • 1887

      #3
      Ja, kaum sind die Kräfte abgezogen, geht es Schlag auf Schlag.
      Mazar i Sharif steht wohl kurz vor der Eroberung durch die Taliban.

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      • Malefiz
        Cold Warrior
        • 22.12.2010
        • 373

        #4
        Wie in Vietnam.

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        • DeltaEcho80
          Cold Warrior
          • 09.03.2013
          • 1703

          #5
          Jetzt mal ganz polemisch: Habt ihr etwas anderes erwartet?!

          In Afghanistan haben sich schon die Briten und die Sowjetunion mehr als eine blutige Nase geholt.

          Die Taliban haben doch sogar ein offizielles Abkommen mit den USA und der Nato unterzeichnet, bis zum Zeitpunkt des Abzuges den Finger vom Abzug weg zu halten. Und sie hatten doch alle Zeit der Welt, diesen Zeitpunkt abzuwarten.

          Wiegold hat diesen Einsatz ganz gut zusammen gefasst:



          Interessant ist das verlinkte Interview mit dem Grünen-Politiker Nachtwei in der taz, in dem er von einer "Niederlage" spricht.

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          • Malefiz
            Cold Warrior
            • 22.12.2010
            • 373

            #6
            Hallo Delta Echo
            In SPON steht heute, dass die Amerikaner sich heimlich aus Bagram zurückgezogen haben.

            Ich denke die Probleme da liessen sich nicht militärisch lösen. Die Militärs inklusive Bundeswehr konnten einen Rahmen für politische Verhandlungen und Aufbauhilfe schaffen. Das haben sie getan, wie der Herr Wiegold Sonntag im Presseclub sagte. Sie haben geliefert. Der Einsatz der Politiker und der Entwicklungshilfe fand mehr oder weniger nicht statt. Das ist die Niederlage.

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            • Hoover
              Cold Warrior
              • 19.12.2013
              • 601

              #7
              Eine Schande, wie die Rückkehrer hier begüst wurden. in kleinem Rahmen auf dem Fliegerhosrt UWnstorf, kurze Ansprache vom General, kein Politike,r keine Kanzlerin, kein Minister, kein Lokalpolitiker vor Ort.

              Ausgestiegen, kurze Rede, dann bitte durch den Hintereingang raus.

              Die Politk schickt die Soldaten in den Einsatz, dann sollen sie denen gefälligst auch Respekt zollen. Das regt mich wirklich auf. Wenn nicht sowieso fällig wäre das alleine ein Grund, die Verteidigungsministerin zu entlassen.
              "Damals, als ich in meinem Alter war..."

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              • Nemere
                Cold Warrior
                • 12.06.2008
                • 2823

                #8
                AKK behauptet, die "stille Rückkehr wäre Wunsch der Soldaten gewesen"
                Verteidigungsminister Kramp-Karrenbauer verteidigt das Fernbleiben bei der Ankunft des letzten Einsatzkontingents aus Afghanistan. Die stille Rückkehr sei Wunsch der Soldaten gewesen.


                Tatsächlich hat sie sich in Washington herumgetrieben und auch alle anderen haben "Terminüberschneidungen" vorgeschützt
                Kein Politiker begrüßte die Heimkehrer aus Afghanistan. Sie hätten schon an diesem Tag sichtbare Anerkennung verdient gehabt. Auch die Männer vom KSK.

                Eine so grobe Mißachtung der Soldaten habe ich noch nie erlebt.

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                • DeltaEcho80
                  Cold Warrior
                  • 09.03.2013
                  • 1703

                  #9
                  Man kann Thomas Gast sehen, wie man will, aber hier in diesem Video zu diesem Thema "Heimkehr aus Afghanistan" hat er Recht:

                  Kommentar

                  • DeltaEcho80
                    Cold Warrior
                    • 09.03.2013
                    • 1703

                    #10
                    Für diesen Sche... hat sie allerdings Zeit:



                    Wenn dieser Truppenbesuch bei den Heimatschützern mehr Priorität hat, als der bei der Rückkehr der Soldaten auf Afghanistan, lässt das tief blicken.

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                    • dibo53
                      Rekrut
                      • 07.07.2021
                      • 3

                      #11
                      Wenn Trump den Befehl zum Rückzug gegeben hätte, hätte es einen Aufschrei gegeben, den gab es ja schon, als er 15.000 aus Deutschland abziehen wollte, wobei ich denke, dass wir in D danach nicht in Anarchie verfallen wären. Als Biden das angeordnet hat, hat man keine? kritische Stimme gehört.
                      Zwanzig Jahre für die Katz.

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                      • uraken
                        Cold Warrior
                        • 27.09.2008
                        • 865

                        #12
                        Ehrlicherweise waren die schon für die Katz als G W Bush seinen Irak Krieg anfing und Afghanistan unwichtig wurde.
                        Oder auf Deutschland bezogen also man das von Anfang an nicht ernst nahm sondern als THW Einsatz in Flecktarn betrachtete statt es ernst zu nehmen und die Truppen mit einen der Lage angemessenen robusten Mandat ausstatte. Dieser Krieg ging schon ganz am Anfang verloren.

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                        • Nemere
                          Cold Warrior
                          • 12.06.2008
                          • 2823

                          #13
                          Hier gibt es einen sehr interessanten Artikel zu der Frage, warum es keine Begrüßung der Afghanistan-Rückkehrer durch AKK gab:


                          Anscheinend hat sie Parlament und Öffentlichkeit bewusst angelogen, als sie behauptete, die Truppe wünsche eine "Stille" Rückkehr. Andere Verteidigungsminister mussten zurücktreten, als sie gelogen haben. Hier wird wahrscheinlich gar nichts geschehen.
                          Auch die Schilderung des Ablaufs des Abzugs (vorzeitiger Abbau notwendiger Technik usw.) ist bezeichnend für dieses Unternehmen.
                          Es ist nur noch zum ...

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                          • Nemere
                            Cold Warrior
                            • 12.06.2008
                            • 2823

                            #14
                            Jetzt gibt es doch einen großen Zapfenstreich mit allem Zipp und Zapp vor dem Reichstagsgebäude

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                            • uraken
                              Cold Warrior
                              • 27.09.2008
                              • 865

                              #15
                              Immerhin sind Politiker die einzige Berufsgruppe, die ein eigenes Fachwort für Lügen spendiert gekriegt hat - Wahlversprechen.
                              Das Lügen gehört bei denen zum ganz normalen handeln, also nicht wundern.

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