Süd-Option

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • GeorgeF
    Rekrut
    • 12.08.2009
    • 29

    #16
    Ein Angriff der Roten Armee aus Tirol Richtung Norden wurde als ziemlich unwahrscheinlich angenommen, daher beschränkte sich der Aufmarschplan des II.Korps gegenüber Österreich allein auf auf den Inn.
    Und noch einmal: Die HSchRgter benötigten etliche Tage bis zur Einsatzbereitschaft - bis zu einer Woche. Als Teil einer im Zweifel binnen 48 Stunden herzustellenden Vtdg-Bereitschaft kamen sie also nicht in Frage. Die Einsatzoptionen mussten so notgedrungen wietehend offen bleiben.

    Kommentar

    • suedbaden
      Cold Warrior
      • 06.01.2008
      • 296

      #17
      Man muss sich ja nur mal die Karte angucken, um zu erkennen, dass ein Angriff in die Flanke des II. Korps aus Süden westlich des Inntals aus Sicht des Warschauer Pakts wenig sinnvoll gewesen wäre. Der Achenpass ist nicht sehr attraktiv, und auch der Weg aus dem Inntal hoch nach Scharnitz/Mittenwald ist ein wenig umständlich und vor allem exponiert.

      Das bevorzugte Szenario des WP war doch wohl, sehr massiert und schnell vorzurücken, so dass die Front nach wenigen Tagen bereits westlich Münchens gestanden hätte. Warum dann eine aufwändige Flankenoperation in einem solchen Angriffsplan? Unwahrscheinlich. Deshalb war es auch sinnvoll, dass das II. Korps sich darauf nicht vorbereitete. Da hatte man andere Sorgen!

      Wenn der WP die Neutralität Österreichs verletzt hätte, dann um in den ersten Tagen des Kriegs über Salzburg nach Oberbayern vorstoßen zu können, aber von dort aus wäre es erst einmal über deutsches Gebiet (das vergleichsweise offene Voralpenland) weiter gegangen.

      Wenn die Front irgendwo zwischen Inn und Bodensee zu Stillstand gekommen wäre, hätte es für den WP sinnvoll sein können, südwärts durchs Inntal vorzurücken (dazu hätte es nur schwacher Kräfte bedurft), um Innsbruck zu gewinnen und damit eine wichtige Verbindungslinie der Nato zwischen Italien und Deutschland (die über den Brenner und dann weiter wahlweise durchs Inntal, über Mittenwald bzw. Füssen oder den Arlberg führen konnte, wenn Österreich zugestimmt hätte, wovon aber im Fall einer Verletzung der Neutralität auszugehen ist) zu unterbrechen. Aber ein Angriff entlang der gleichen Linien nach Deutschland wäre viel aufwändiger gewesen als diese zu für die Nato zu sperren. In einem solchen Szenario wären im Allgäu vermutlich auch bereits französische Truppen verfügbar gewesen.

      Ist mir aber trotzdem lieber, dass es nicht so gekommen ist. Na ja, ich war in der PzBrig 29, da hätte man zumindest am ersten Kriegstag noch seine Ruhe gehabt.

      Weitere Anmerkung: Der Gebirgsdivision war bereits im Frieden die weitgehend einer Brigade des Feldheers vergleichbar ausgestatte und im Raum München stationierte HSchBrig 56 unterstellt. Diese wäre vermutlich als Reserve der Division hinter PzBrig 24 und PzGrenBrig 22 eingesetzt worden und hätte dann am Inn auch eingreifen können.

      Kommentar

      • Dragoner
        Cold Warrior
        • 15.03.2008
        • 2130

        #18
        Zitat von GeorgeF Beitrag anzeigen
        Ein Angriff der Roten Armee aus Tirol Richtung Norden wurde als ziemlich unwahrscheinlich angenommen
        Ich habe hier schon mal die Meinung vertreten, die Rote Armee hätte voraussichtlich schneller von Norden kommend Kufstein und den Pfändertunnel erreicht als von Süden

        Die HSchRgter benötigten etliche Tage bis zur Einsatzbereitschaft - bis zu einer Woche.
        Ein paar Tage hätte auch die beste und schnellste OMG der Roten Armee benötigt, um quer über die Alpen zu stürmen. Insofern...

        Aber natürlich ist das alles Spekulation und ich zumindest kenne die Einsatzpläne und Szenarien nicht, mit denen die Bundeswehr gerechnet hat. Und selbstverständlich ist es richtig, dass die Heimatschutzregimenter nicht für Grenzschutzeinsätze gedacht waren, sondern für Sicherungsaufgaben rückwärts Korps.

        Die angesprochene, eher lahme Aufwuchsfähigkeit des TerrH scheint mir übrigens ein schwerwiegender Konstruktionsfehler der Heeresstruktur 4 gewesen zu sein. Nach 1990 wurde das auch verschiedentlich zugegeben. Und mit der Heeresstruktur 2000 - noch bevor die "Wende" absehbar war - wurde ja versucht, den Fehler zu korrigieren. Aber damit sind wir hier eigentlich OT.

        Kommentar

        • uraken
          Cold Warrior
          • 27.09.2008
          • 865

          #19
          Heeresstruktur 2000

          Gibt es irgendwo Unterlagen wie diese geplante und nie umgesetzte Gliederung aussehen sollte?

          Kommentar

          • qwerty6430
            Rekrut
            • 11.03.2009
            • 24

            #20
            Die Russen wären sicherlich nicht Richtung Voarlberg vorgestoßen. Die Hauptstoßrichtung wäre das Donautal gewesen. Und lt. späteren Recherchen war der Angriff fix eingeplant, der WAPA hätte sich einen Dreck um Österreichs Neutralität geschehrt. Bei Schärding/Braunau wäre dann die BRD bedroht gewesen. Nach meinen letzten Informationenen hätte die NATO aber nicht so lange gewartet, sondern bereits im Bereich Amstetten bis Linz mit Nuklearschlägen den Vorstoß zu stoppen versucht. Neutralität hin oder her. Was die Verteidigungsleistung Österreichs angeht, hätten die Ungarn (als Teil der ersten Welle) sich nur ein Vordringen bis in den Raum Semmering vorstellen können.
            Auch die NATO ging nicht nicht viel respektvoller mit Österreich um. Tirol wäre für die Nato eine interessante Nachschubsroute gewesen. Ob das Ergebnis ein (sowjetischer) Nuklearschlag über Innsbruck bedeutet hätte, entzieht sich aber meiner Erkenntnis.
            Tatsache ist: Der Alpenraum wäre eigentlich leicht zu sperren gewesen. Mit einer Sprengung der Europabrücke hätte man Autobahn und Bundesstraße Richtung Brenner blokieren können. Der Donauraum war viel schwerer zu verteidigen.

            Gruß
            qwerty

            Kommentar

            • spanier
              Rekrut
              • 29.07.2009
              • 44

              #21
              Resümee:

              finde es klasse, dass mein Beitrag so eine Diskussion ausgelöst hat.

              Grüsse

              Spanier

              Kommentar

              • spanier
                Rekrut
                • 29.07.2009
                • 44

                #22
                ich überschätze es nicht, was bei Übungen so alles besprochen wird. Darum ist es ja auch nur eine Übung, und nicht die Relität. Aber nochmals: das war nur eine "Option".

                Und @Dragoner: jetzt habe ich das mit dem NORDEN kapiert.

                Grüsse

                Spanier

                Kommentar

                Lädt...
                X