Die Kaserne ist jetzt bekanntlich ein Gewerbepark und also solche in weiten Teilen kaum mehr zu erkennen. Die T-Bereiche sehen natürlich noch aus wie T-Bereiche, aber insgesamt nur noch wenig Bundeswehr-Flair. Unspektakulär. Keine Fotos.
Dann zum Sonderwaffenlager! Leicht zu finden, wenn man seine Hausaufgaben mit Google Maps gemacht hat. Wenn man nur topographische Karten aus der Zeit hätte, in der das Lager noch bestand, wäre es schwieriger, denn Munitionslager waren im Gegensatz zu Kasernen und Übungsplätzen nicht eingezeichnet.
Auf der 1:50000-Karte aus dem Jahr 1961 ist die Kaserne schon eingezeichnet, aber nicht die Zufahrtsstraße zum SW-Lager (was aber womöglich 1961 noch gar nicht existierte). Auf der 1:50000-Karte aus dem Jahr 1994 (da wurde die Kaserne gerade geschlossen) findet man die Zufahrtsstraße, die aber im Nichts endet. Das Lager befindet sich genau südlich der "Höhe 795".
Auf neueren Karten sind die Straßen innerhalb des SW-Lagers (und auch innerhalb des angrenzenden Nicht-SW-Depots, vermutl. StoMunNdlg Engstingen) sowie die Waldwege korrekt eingetragen. Hier wurde ein Google-Maps-Link sowie eine aktuelle topographische Karte bereits gepostet:
http://www.cold-war.de/standorte-gar...html#post16398
Nun zu den Bildern. Am Ende der Zufahrtsstraße ist ein versperrtes Tor, welches sich wohl in einem äußeren Zaun befand, von dem man das Tor und einige Reststücke noch stehen ließ. Am Tor hängt ein Schild "Zutritt für Unbefugte verboten". Hinter dem Tor befindet sich ein verbunkerter Kampfstand - also noch vor den Doppelzäunen und dem Zugangsgebäude. Vom Wachturm aus war dieses äußere Tor ebenfalls einsehbar. (Vermutlich sind einige der Bäume, die heute im Weg sind, erst nach der Schließung gewachsen.)
Da das Schild "Betreten verboten" sagte und das Tor verschlossen war, konnte ich das SW-Lager nur aus dem öffentlich zugänglichen Wald einsehen. Ich war wohl nicht der erste, der dies unternahm, denn gleich links neben dem Ende des Restes des äußeren Zauns beginnt ein Trampelpfad in der Wald. Nach kurzer Strecke kann man den Eingangsbereich des Lagers aus nördlicher Richtung und leicht erhöht einsehen - leider nachmittags im Gegenlicht. Der äußere, dritte Zaun wurde komplett entfernt, von den Bewegungsmeldern sind nur noch die Pfosten erhalten. Interessant: Die Vegetation in diesem äußeren Steifen nördlich des Lagers wurde unlängst gelichtet.
Die eigentlichen Doppelzäune sind zumindest in diesem Bereich noch komplett vorhanden, allerdings ohne die NATO-Draht-Rollen. Die Flutlichtmasten innerhalb des Doppelzauns sind noch teilweise erhalten. Zwischen den Zäunen wachsen Bäume - erstaunlich, was die Natur in 20 Jahren leistet. Leider kann man deshalb das Lager nicht gut einsehen. Die Bunker selbst sind aus dieser Richtung nicht fotografierbar, denn die Tore sind nach Süden ausgerichtet.
Ich habe diesen Angriff dann abgebrochen und einen anderen Ansatz versucht. Man kann sich dem Lager auch von einem Waldweg aus Richtung Osten annähern, dann kommt man zum Turm 2 und hat einen Blick auf die Bunker (die auf mich aus der Nähe erstaunlich groß wirken). Auch hier sind die Doppelzäune erhalten. Da in diesem Bereich die Vegetation noch nicht so gewuchert hat, erhält man einen guten Eindruck von der Situation zu aktiven Zeiten.
So, das war's dann für heute.
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