Teildepot Amstetten und Gerstetten (BW)

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  • roadrunner
    Rekrut
    • 25.08.2008
    • 38

    #16
    Ist dir zufällig bekannt, ob das Gelände schon verkauft wurde?
    Hast du infos, was an Bunker und Tanks in Boden eingelassen sind?

    Grüße roadrunner

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    • Jagstheimer
      Warrior
      • 27.12.2008
      • 64

      #17
      roadrunner hat geschrieben:

      Zitat von roadrunner Beitrag anzeigen
      Hallo zusammen,
      kann mir einmal jemand nähere angaben übder die Depots in Gerstetten (Baden Württemberg) und Teiledepot Amstetten (auch Baden Württemberg machen)?
      Ich bin unlängst mal in Gerstetten vorbei gefahren, da ist fast alles abgerissen.
      Hallo roadrunner,

      zu Gerstetten kann ich einige Angaben machen. Es handelte sich hierbei um das ehemalige Teildepot Munition Steinheim (am Albuch), Abkürzung STE. Dieses Depot war nach eigenem Augenschein im Oktober 1995 noch mit Wachpersonal besetzt, 1996 aufgegeben. Der letzte mit Schieberahmen am Wandkalender im Wachlokal markierte Tag war der 26.10.1995 (dieser Kalender fand sich noch ein Jahr später an der Wand).

      Die Lagereinrichtungen des Depots bestanden ausschließlich aus Holz-Lagerhütten, wie sie früher für die Munitionslagerung in Depots üblich waren. Insgesamt gab es 148 solcher Hütten, die in aller Regel in Gruppen von zwei, drei, vier bis hin zu 14 nebeneinander standen und im Regelfall gemeinsam mit einem Splitterschutzwall umgeben waren. Daneben existierten noch zwei große Holz-Lagerhallen sowie das ebenfalls aus Holz gefertigte Munitionsinstandsetzungshaus. Die Hallen und Hütten wurden ab Sommer 1996abgebaut, nicht abgerissen, und vermutlich verkauft. Der selbe Fall und die selbe Depotstruktur wie im Falle Maulbronn, welches auch kürzlich ein Thema hier war.

      Zu dem Depot gehörte noch die ein paar Kilometer entfernt an der Nebenbahn Amstetten-Gerstetten (an welcher auch das Depot Amstetten lag) liegende Verladestelle Krickethau. In einem größeren umzäunten Gebiet befanden sich hier neben einem Dienstgebäude zwei Ladegleise sowie große Kopf- und Seitenladerampe für Güterwagenbe-/ entladung.

      Nach verschiedenen Aussagen (u.a. einer Geschichte zu der Nebenbahn) plante die Bundeswehr noch die Errichtung eines weiteren Depots bei Gerstetten. Dies wäre dann das dritte Depot in relativ engem räumlichen Zusammenhang zu Steinheim und Amstetten in der Gegend gewesen. Näheres zu diesem geplanten Depot (wo es errichtet werden sollte, welche Art von Depot es gewesen wäre) weiß ich nicht.

      Viele Grüße

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      • roadrunner
        Rekrut
        • 25.08.2008
        • 38

        #18
        Danke,
        in Gerstetten, war ich vor einigen Wochen mal, dort sind fast alle Hütten abgerissen worden, es sind nur noch ein Paar grössere Lager, diese werden von der Forstverwaltung genutzt. Wenn das Gelände nun gehört ist mit unbekannt.

        Grüße zurück, Danke

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        • Jagstheimer
          Warrior
          • 27.12.2008
          • 64

          #19
          Zitat von roadrunner Beitrag anzeigen
          Ist dir zufällig bekannt, ob das Gelände schon verkauft wurde?
          Hast du infos, was an Bunker und Tanks in Boden eingelassen sind?

          Grüße roadrunner
          Hallo roadrunner,

          nennenswerte unterirdische Anlagen / Tankanlagen dürfte es in Amstetten nicht geben (wenn man mal die alten erdbedeckten Wifo-Lagerhäuser nicht als unterirdisch ansieht). Im POL-Lagerbereich befindet sich eine große Halle (ist gut vom Außenzaun an der Nordseite des Depots zu erkennen, befindet sich kurz nach der Abbiegung des Zauns nach Osten, wenn man von der Hauptzufahrt aus entlang geht). Hierbei handelte es sich vmtl. um die von dir angesprochene Kanisterbeladeanlage. 1996 gab es dort zwei Treibstoffabfüllanlagen F 54 (waren so gekennzeichnet) und es stand vor der Halle alles voll mit Kanistern. Es sind durch Fenster in der Halle Lüftungsrohre zu erkennen, so dass hier u.U. unterirdische Tankanlagen liegen. Aber mit Sicherheit nichts spektakuläres.

          Ich hab kurz meine Aufschreibungen aus den neunziger Jahren gewälzt: 1996 fanden sich Wegweiser, welche auf das nichtaktive Instandsetzungsbataillon 230 sowie die nicht aktive Feldersatzkompanie 21 hinwiesen. Die von mir bereits angesprochenen, im Gerätelagerbereich abgestellten LKW waren v.a. 5-Tonner, überwiegend Magirus / Iveco und DB 1017 tmil, aber auch MAN N4510 4x4 gl. Einige der Magirus trugen das Zeichen der 3. Kompanie des Sanitätslehrbataillon 851 (was bei in Gerätelager abgestelletn LKW nichts heißen mag; hier wurden Fahrzeuge von aufgelösten Einheiten eingelagert). In einem Freilagerbereich südlich der Kesselwagenabfüllanlage stapelten sich etliche Tankaufsätze für LKW.

          Die Zivilwache damals hat sich nicht sonderlich über mein Interesse an dem Geschehen hinter dem Zaun gewundert, sondern ist, mich freundlich grüßend, an mir auf der anderen Seite des Zauns vorbeigegangen.

          Jetzt ist mein Wissensstand zu Amstetten erschöpft.

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          • roadrunner
            Rekrut
            • 25.08.2008
            • 38

            #20
            Zitat von Jagstheimer Beitrag anzeigen
            Hallo roadrunner,

            nennenswerte unterirdische Anlagen / Tankanlagen dürfte es in Amstetten nicht geben (wenn man mal die alten erdbedeckten Wifo-Lagerhäuser nicht als unterirdisch ansieht). Im POL-Lagerbereich befindet sich eine große Halle (ist gut vom Außenzaun an der Nordseite des Depots zu erkennen, befindet sich kurz nach der Abbiegung des Zauns nach Osten, wenn man von der Hauptzufahrt aus entlang geht). Hierbei handelte es sich vmtl. um die von dir angesprochene Kanisterbeladeanlage. 1996 gab es dort zwei Treibstoffabfüllanlagen F 54 (waren so gekennzeichnet) und es stand vor der Halle alles voll mit Kanistern. Es sind durch Fenster in der Halle Lüftungsrohre zu erkennen, so dass hier u.U. unterirdische Tankanlagen liegen. Aber mit Sicherheit nichts spektakuläres.

            Ich hab kurz meine Aufschreibungen aus den neunziger Jahren gewälzt: 1996 fanden sich Wegweiser, welche auf das nichtaktive Instandsetzungsbataillon 230 sowie die nicht aktive Feldersatzkompanie 21 hinwiesen. Die von mir bereits angesprochenen, im Gerätelagerbereich abgestellten LKW waren v.a. 5-Tonner, überwiegend Magirus / Iveco und DB 1017 tmil, aber auch MAN N4510 4x4 gl. Einige der Magirus trugen das Zeichen der 3. Kompanie des Sanitätslehrbataillon 851 (was bei in Gerätelager abgestelletn LKW nichts heißen mag; hier wurden Fahrzeuge von aufgelösten Einheiten eingelagert). In einem Freilagerbereich südlich der Kesselwagenabfüllanlage stapelten sich etliche Tankaufsätze für LKW.

            Die Zivilwache damals hat sich nicht sonderlich über mein Interesse an dem Geschehen hinter dem Zaun gewundert, sondern ist, mich freundlich grüßend, an mir auf der anderen Seite des Zauns vorbeigegangen.

            Jetzt ist mein Wissensstand zu Amstetten erschöpft.

            Super, danke, hast echt weitergeholfen!!


            Mir ist bekannt, das an der Kanister Abfüllstation wie bereits vorne erwähnt 2 Tanks je 30m³ sind oder waren einer für Diesel und einer für Benzin.

            Aber mal eine allgemeine frage noch.
            Waren die Wifo Tanklager den in der grösse oder der Technik genormt?
            Gab es von den Standorten Informationen?
            Wo waren in Baden Württemberg den solche Lager?
            Ich denke auch einmal, wenn ein Güterzug mit Kraftstoff angekommen ist, musste der doch auch irgendwie geleert werden. Es Zug mit Kraftstoff ist ja ein gefahr für das ganze Depot. und der ist auch vom Flugzeug aus der ferne zu erkennen.

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            • Jagstheimer
              Warrior
              • 27.12.2008
              • 64

              #21
              Hallo roadrunner,

              mit dem Thema Wifo verlassen wir den Cold War und begeben uns ins Dritte Reich. Deshalb nur ganz kurz (obwohl ich mich nie kurz fassen kann): Wifo steht für Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft mbH mit Sitz Berlin. Die Firma, deren alleiniger Gesellschafter in späteren Jahren das Deutsche Reich war (vorher u.a. die berüchtigte IG Farben), betrieb v.a. Großtanklager und Fernleitungen und beschaffte / lagerte die entsprechenden Betriebsstoffe; Scherpunkt lag hierbei bei Flugzeugtreibstoffen.
              In Baden-Württemberg war Amstetten das einzige Wifo-Tanklager. In Bayern gab es die Tanklager Eberau bei Ebrach (Nähe Bamberg), Unterpfaffenhofen (Krailing) und Unterhausen bei Neuburg an der Donau, die während des Kalten Krieges (Kurve noch gekriegt) alle drei Großtanklager der VTG / IVG waren.
              Der Schwerpunkt der Wifo-Tanklager lag in Nord-,Mittel-oder Ostdeutschland (Derben bei Genthin, Eickeloh bei Walsrode, Farge bei Bremen, Hitzacker bei Dannenberg, Neuenheerse bei Altenbeken, Niedersachswerfen bei Nordhausen, Schäferhof bei Nienburg, Staßfurt bei Magdeburg, Münchenbernsdorf bei Gera, Zarrentin in MacPomm sowie Drugehnen bei Königsberg, Mährisch-Schönberg in Mähren, Vorderheide bei Liegnitz / Schlesien sowie Wien-Lobau).

              Die Lager waren in der Regel so gut getarnt und aufgelockert, dass sie bis auf Ausnahmen nie Ziel von Luftangriffen wurden. Der Kenntnisstand der Sowjetunion wäre hierbei natürlich ein anderer gewesen. Aber nach der Abgabe des eingelagerten Materials hätten in einem heißen Krieg ohnehin die meisten Depots ihre Aufgabe erledigt gehabt.

              Ich hoffe, das "kurz antworten" war nicht zu lang.

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              • roadrunner
                Rekrut
                • 25.08.2008
                • 38

                #22
                Wifo Lager

                Ist jemand bekannt, ob es möglich gewesen wäre, dass in dem Lager 7,2 m3gelagert gewesen sein könnten?

                Kommentar

                • roadrunner
                  Rekrut
                  • 25.08.2008
                  • 38

                  #23
                  Hallo, da hat sich das komma verschoben, wollte 7200m³ schreiben.

                  Grüßle

                  Kommentar

                  • rampi
                    Rekrut
                    • 01.02.2011
                    • 43

                    #24
                    Ich war 2005 mal kurz im Dp in Amstetten, leere Betriebsstoff-Paletten für ne Übung holen. Die kleinen Shelter links und rechts der Straße waren alle voll davon, zumindest im unteren Teil, wo wir waren. Sonst hab ich leider nicht viel von der Anlage gesehen, da wir wiegesagt gleich an den ersten paar Sheltern waren. Ein paar 2- und 5-Tonner standen noch rum, aber sonst nix aufregendes... Und ich bin eigentlich auch nur zufällig da mitgekommen, weil ich noch der einzige in der Kp war, der ortskundig war "Sie sind doch hier aus der Gegend!?" - "Joa" - "Gut, ich brauch Sie als Beifahrer, wir müssen nach Amstetten"

                    Und zur Abgeschiedenheit der Region dann folgendes Zitat von meinem OFw: "Junge Junge, wo sind wir denn hier? Da ist der Krieg auch erst seit gestern aus!"

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                    • ed22ful
                      Cold Warrior
                      • 01.11.2010
                      • 1208

                      #25
                      Sprengformungsanlage Amstetten

                      Abend,

                      wieder bin ich mal über ein Rätsel gestoßen, das ich passend hier reinsetze.



                      Frage:


                      "Sprengformungsanlage Amstetten, Ausführung von Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Explosivformung"


                      Standort: Amstetten, gleiche Zufahrtsstraße wie das Korps- bzw. Teildepot.

                      Planung: Ab 1965

                      Ich hab mir mal die Ecke angeschaut und konnte nur einen verdächtigen Bereich finden (Grün markiertes Gelände, der rote ist das Teildepot).

                      Die dazugehörige KMZ im Anhang.


                      Mich würde interessieren, was der genaue Zweck der Anlage war, "Explosivformung" könnte ich mir vorstellen, das die Materialen nach einer Sprengung auf Deformation usw. überprüft wurden.


                      Weiß da jemand was genaueres drüber und wenn ja, gab es noch mehr solche Anlagen?


                      ed
                      Angehängte Dateien
                      Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
                      Interessengemeinschaft „Area 1" militärgeschichtlicher Verein e.V.
                      www.ig-area-one.de

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                      • Siegfried-Kremer (†)
                        Cold Warrior
                        • 31.12.2012
                        • 372

                        #26
                        Grüß Dich Ed, genau das denke ich auch. Habe mal ein TV Bericht gesehen wo die im WW II auch so Versuche machten, wie Geschosse auf Panzerungen wirken. Gab es im Osten in Brandenburg auch so Versuchstürme- Wo genau weiß ich nicht, aber wenn ich demnächst die Honeckerbunkeranlage mache, frage ich meinen Fotofreund vor Ort.

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                        • Mace
                          Rekrut
                          • 21.01.2011
                          • 13

                          #27
                          @ Siegfried
                          Da fallen mir spontan die "weißen Häuser von Rechlin" ein.

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