Karsbach Forward Storage Site (BW)

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  • Keilerdackel
    Cold Warrior
    • 06.10.2011
    • 117

    #1

    Karsbach Forward Storage Site (BW)

    Guten Abend zusammen,

    auf der Suche nach "Cold-War Liegenschaften" in meiner Umgebung bin ich im Militarisierungsatlas, der ja teilweise als E-Book im Internet zur Verfügung steht, auf das Korpsdepot Wiesenfeld gestoßen. Die Postleitzahl ist noch vierstellig, es gibt aber keinen Zweifel das das Wiesenfeld im Landkreis Main-Spessart gemeint ist.

    Da ich 9 Jahre Lang mit einer Frau aus genau diesem Wiesenfeld, bzw. einem Ortsteil davon, zusammen war und diesen Ort und auch die Umgebung sehr gut kenne war ich doch sehr überrascht. Mir ist nämlich nichts von einem Depot in dieser Gemeinde oder im näheren Umfeld bekannt.

    Kennt jemand von Euch dieses Depot bzw. weis jemand wo es sich genau befindet.

    P.S. Den Militarisierungsatlas habe ich mir jetzt gebraucht bei Amazon bestellt. Ausgabe 1986. Bin schon richtig gespannt. Vor allem was mir bzw. auch meinem Umfeld in unmittelbarer Nähe verborgen blieb. Man kann es fast nicht glauben.......................


    Viele Dank für Eure Mithilfe.......
  • Harry (†)
    In Memoriam
    • 14.07.2005
    • 1234

    #2
    Hättest du einfacher haben können, oben auf "Abos" klicken, machen, dann hast du Zugang zum DL Bereich mit auch dem Mil. Atlas, der aktualiserten Ausgabe, dem Zusatz und einiges mehr
    --------------------------------
    Der liebe Harry

    Kommentar

    • Geograph
      Wallmeister
      • 10.05.2006
      • 7479

      #3


      .
      … auf der Suche nach "Cold-War Liegenschaften" in meiner Umgebung bin ich im Militarisierungsatlas, der ja teilweise als E-Book im Internet zur Verfügung steht, auf das Korpsdepot Wiesenfeld gestoßen. Die Postleitzahl ist noch vierstellig, es gibt aber keinen Zweifel das das Wiesenfeld im Landkreis Main-Spessart gemeint ist.

      Da ich 9 Jahre Lang mit einer Frau aus genau diesem Wiesenfeld, bzw. einem Ortsteil davon, zusammen war und diesen Ort und auch die Umgebung sehr gut kenne war ich doch sehr überrascht. Mir ist nämlich nichts von einem Depot in dieser Gemeinde oder im näheren Umfeld bekannt.

      Kennt jemand von Euch dieses Depot bzw. weis jemand wo es sich genau befindet.


      Im Bereich Karlstadt/Gemünden am Main gab es nur zwei derartige Anlagen:
      • Forward Storage Site »Hammelburg« (Karsbach)

      • Korpsdepot 370 (Eußenheim-Obersfeld)
      sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

      Kommentar

      • Keilerdackel
        Cold Warrior
        • 06.10.2011
        • 117

        #4
        Zitat von Geograph Beitrag anzeigen
        .




        Im Bereich Karlstadt/Gemünden am Main gab es nur zwei derartige Anlagen:
        • Forward Storage Site »Hammelburg« (Karsbach)

        • Korpsdepot 370 (Eußenheim-Obersfeld)

        Die beiden von dir genannten Anlagen kenne ich. Zusätzlich ist noch ein Korpsdepot in Wiesenfeld aufgeführt.

        8781 Eußenheim: Korpsdepot Obersfeld
        8780 Adelsberg: Eichenschlag Natonachschub Depot (das mpüsste die FStS Hammelburg sein, zumindest liegt Adelsberg direkt daneben)

        8782 Wiesenfeld: Korpsdepot

        Kommentar

        • Nemere
          Cold Warrior
          • 12.06.2008
          • 2843

          #5
          Der Militarisierungsatlas ist ausgesprochen unzuverlässig, weil er seine Quellen nicht verifiziert hat und alles hineingeschrieben wurde, was irgendwelche "friedensbewegten" Menschen irgendwann einmal über angebliche oder tatsächliche Militärliegenschaften gehört haben.

          In Wiesenfeld gab es kein Korpsdepot, es existierten aber anscheinend in früheren Jahren einmal Planungen für eine mögliche Standort-Munitionsniederlage im Raum Wiesenfeld. Das ist wiederum in Zusammenhang damit zu sehen, daß Karlstadt 1958-1964 als Bundeswehrstandort geplant war für ein Pionier-Btl der Territorialverteidigung bzw. das Feldartillerie-Btl 355. Das Feldartillerie-Btl wurde dann 1960 in Hammelburg aufgestellt, verlegte 1962 nach Mellrichstadt und 1967 als Panzerartillerie-Btl 355 nach Wildflecken. Die Kasernenplanungen für Karlstadt wurden dann Mitte der 1960er Jahre eingestellt, damit dürfte auch Wiesenfeld passé gewesen sein.
          Wenn man tatsächlich eine StOMunNdl für ein Artilleriebataillon geplant hatte, dürfte dieses Areal einen ziemlichen Umfang angenommen haben. Evtl. zog man den Standort Wiesenfeld später nochmals in Betracht, als um die Vorverlegung der Korpsdepots und FStS nach 1970 ging.

          Es könnte sich lohnen, hier mal im Stadtarchiv Karlstadt nachzuforschen, ob mit der Gemeinde ab 1958 bereits Verhandlungen hinsichtlich der geplanten Kaserne geführt wurden. Stichworte könnten hier sein: Kasernenbau, Stationierung, Garnisonsbewerbung oder ganz allgemein Bundeswehr. Da Wiesenfeld 1978 nach Karlstadt eingemeindet wurde, sollten auch die Akten der ehemals selbständigen Gemeinde Wiesenfeld im Karlstadter Stadtarchiv zu finden sein.

          Quellen:
          - Schmidt, Wolfgang: "Eine Garnison wäre eine feine Sache". Die Bundeswehr als Standortfaktor 1955 bis 1975. In: Schlemmer, Th. / Woller, H. (Hrsg.): Bayern im Bund Bd. 1. Die Erschließung des Landes 1949 bis 1973. (Quellen u. Darstellungen zur Zeitgeschichte, 52) München 2001 S. 385, 388 ff.
          - BA- MA Freiburg BW 1 / 12324.

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          • Harry (†)
            In Memoriam
            • 14.07.2005
            • 1234

            #6
            >angebliche oder tatsächliche Militärliegenschaften gehört haben

            Das ist nichts so ganz richtig. Die Angaben stammen großteils aus den sogenannten Blue Books, den amerikanischen Unterlagen der ich glaube Steuerbehörde, die auch Ausgaben für Militär beinhalten. Die Originale die Engboom nutzte liegen hier vor. bzw. momentan bei Geograph.
            --------------------------------
            Der liebe Harry

            Kommentar

            • Nemere
              Cold Warrior
              • 12.06.2008
              • 2843

              #7
              Zitat von Harry Beitrag anzeigen
              Die Angaben stammen großteils aus den sogenannten Blue Books, den amerikanischen Unterlagen der ich glaube Steuerbehörde, die auch Ausgaben für Militär beinhalten. Die Originale die Engboom nutzte liegen hier vor. bzw. momentan bei Geograph.
              Die amerikanischen Unterlagen helfen aber bei den Angaben zu nie vorhandenen Bundeswehrliegenschaften und bei den vielen, falsch angegebenen Stationierungsangaben für Einheiten der Bundeswehr nicht weiter. Der Militarisierungsatlas hat teilweise auch seit Jahren und Jahrzehnten veraltete Angaben ohne Prüfung übernommen.

              Beispiele - immer davon ausgehend, daß der Militarisierungsatlas 1986 publiziert wurde:
              - Füssen: 4./FJgBtl 290: Gab es seit 1980 nicht mehr, Füssen war kein FJgStandort mehr.
              - Ingolstadt: Pionierbataillon 230 und Amphibisches Pionier-Btl 230. Tatsächlich gab es nur ein amphibisches Pionier-Btl.
              - Oberammergau: Angeblich lt. Militarisierungsatlas "Schule für ABC-Waffen" (NATO), tatsächlich NATO-School SHAPE, die sich mit Fragen von Politik und Strategie beschäftigt. Die Schule in Oberammergau lief bis 1974 unter "US Army Intelligence, Military Police, Special and Weapons Assembly School" und hat sich damals tatsächlich u.a. mit dem taktischen Einsatz von Atomwaffen befasst. Aber 1986 stimmte das alles längst nicht mehr.
              - Pocking: Angeblich Gebirgspanzerjägerkompanie 230. Diese Kp lag nie in Pocking, sondern ab 1980 in Landsberg.
              - Pfreimd: Panzerbataillon 104 fehlt.
              - ein "8482 Neustadt" gab es nie, hier müsste es heißen "8482 Neunburg vorm Wald"
              - unter 8531 Illesheim ist ein Ortsteil Hunding mit dem Korpsdepot 277. Dieses Korpsdepot 277 lag aber in Hunding bei Lalling im Bayerischen Wald und nicht in Illesheim in Mittelfranken.
              - Breitengüßbach: Angeblich VKK 671. Das VKK 671 lag bereits seit 1979 in Bamberg
              - Münchberg: Ortsangabe Kaserne, angeblich "Nuclear Custodial Detachment (US)". Zum einen gibt es in Münchberg keine Kaserne, zum anderen lag hier 1986 kein einziger amerikanischer Soldat. Diese Angabe ist zurückzuführen auf uralte amerikanische Planungen aus den Jahren 1958 bis etwa 1963, als hier zum Sperren der A 9 u.a. Einheiten mit der "Atomic Annie", der 280 mm-Nuklearkanone der US-Army ihren GDP-Raum hatten. Diese Planungen waren spätestens seit 1965 obsolet.
              - Naila: Fernmeldebataillon. In Naila lag nie ein Fernmeldebataillon, sondern eine bis zwei Luftwaffenkompanien zur Tieffliegererfassung.
              - Oberviechtach: Angeblich US-Munitionsdepot Langlau. In Oberviechtach gab es nie ein US-Depot - was sollte das auch im Gefechtsstreifen der 4. PzGrenDiv. Zudem gibt es bei Oberviechtach allenfalls ein LANGAU, aber kein Langlau.
              - Haßlach (nördlich von Kronach): Hier lag angeblich ein Verteidigungskreiskommando 643. Abgesehen von der total sinnlosen Lage für ein VKK - keine 2 km von der Grenze entfernt -, gab es hier nie ein VKK. Weiter wurde das VKK 643 niemals aufgestellt. Dieses VKK war eine Zeitlang als drittes VKK für das VBK 64 Würzburg geplant und sollte eigentlich im Raum Schweinfurt - Haßberge stationiert werden, aber nicht im Frankenwald.

              Das waren jetzt nur einige wenige Beispiele aus Bayern - man könnte die Liste fast beliebig fortsetzen.
              Ich traue keiner einzigen Angabe im Militarisierungsatlas ohne Bestätigung durch eine zweite unabhängige Quelle, Dragoner wird ein Lied davon singen können, wie oft er bei Bearbeitung der OOB 1989 hier auf falsche Fährten gelockt wurde. Der Militarisierungsatlas mag gerade so mal als erste Orientierung dienen können, mehr aber nicht. Ich habe immer den Eindruck, daß diesen Atlas jemand zusammengeschrieben hat, der von den tatsächlichen Strukturen herzlich wenig Ahnung hat - auch wenn Herr Mechtersheimer als Herausgeber ehemaliger Offizier der Luftwaffe ist.

              Ähnlich mit Vorsicht zu geniessen ist übrigens auch die Standortdatenbank auf der Website des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes.

              Kommentar

              • Harry (†)
                In Memoriam
                • 14.07.2005
                • 1234

                #8
                Ja das stimmt natürlich auch die US Unterlagen waren schon älter als sie übernommen wurden. Und Deutsche u.a. umfassen sie auch nicht wie du sagst.
                --------------------------------
                Der liebe Harry

                Kommentar

                • Keilerdackel
                  Cold Warrior
                  • 06.10.2011
                  • 117

                  #9
                  Hallo zusammen,

                  gerade ist ein sehr guter Freund bei mir zu Besuch; seineszeichens LDK im Jagerlehrbatallion 353 in Hammelburg.

                  Ich habe ihn nach einem Corps Depot in Wiesenfeld gefragt. Er war weder überrascht noch erstaunt. Er hat mir es sofort in Google earth zeigen könenn.

                  Hier die koordinaten:49.988863,9.675069

                  Selbst war er noch nicht dort, er ist sich aber sicher das es dort ein Depot gab.

                  Ich werde da auf jeden Fall einmal hinfahren


                  Viele Grüße

                  Michael

                  Kommentar

                  • Nemere
                    Cold Warrior
                    • 12.06.2008
                    • 2843

                    #10
                    Also - wenn ich mir die von Dir angegebenen Koordinaten in Google Maps so betrachte, sehe ich zwei erdeingedeckte Bauten von vielleicht 20 auf 20 m, mit jeweils einem Eingang und vermutlich einer Lüftung oben auf:



                    Man könnte auf den ersten Blick an Sperrmittelhäuser denken, nach dem Bayern-Viewer handelt es sich allerdings um Wasserbehälter bzw. Brunnen:



                    Ein Depot erkenne ich hier nirgends.

                    Kommentar

                    • Macref
                      Rekrut
                      • 25.05.2006
                      • 1

                      #11
                      Soweit ich weiss, war dieses Depot bei Adelsberg (50.03.03 N 09.45.30 O). Ist heute im Besitz einer Entsorgungsfirma des Landkreises Main-Spessart.

                      Kommentar

                      • TopOfTheRock (†)
                        Cold Warrior
                        • 15.11.2007
                        • 460

                        #12
                        Zitat von Keilerdackel Beitrag anzeigen
                        seineszeichens LDK im Jagerlehrbatallion 353 in Hammelburg.
                        Was ist denn ein LDK???

                        Kommentar

                        • Horner
                          Cold Warrior
                          • 24.05.2009
                          • 1897

                          #13
                          Habe ich in derAuflistung der BW- Kürzel auch nicht gefunden:

                          aber dafür wieder eine tolle Seite eines alten Traditionsbatailion der ersten Stunde:

                          Kommentar

                          • dochol
                            Cold Warrior
                            • 18.05.2009
                            • 629

                            #14
                            Zitat von TopOfTheRock Beitrag anzeigen
                            Was ist denn ein LDK???
                            Landeskommando? Dann aber keine offizielle Abkürzung

                            (ed22,dein Posteingang ist voll)

                            Kommentar

                            • TopOfTheRock (†)
                              Cold Warrior
                              • 15.11.2007
                              • 460

                              #15
                              Hehehe... das gute alte JgLBtl 353 (Gott hab es selig) mit eigenem Landeskommando, das wäre ja mal was gewesen...

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