SS-4 Silostellung Litauen - Link

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  • AndreM1965
    Cold Warrior
    • 30.04.2013
    • 149

    #91
    Zitat von B206 Beitrag anzeigen
    Tatsächlich, es gibt Stationen und Postionen. Stationen mit der Nummer vorangestellt, für SS-6..............
    Sagen wir mal so, die Bezeichnung Kampfstartstation oder Gefechtsstartstation hat sich im Laufe der Zeit für die Einheiten "durchgesetzt" welche mit der R-7 (SS-6) bewaffnet war. Ende der 1960-iger Jahre wurden sie dann umbenannt.

    Die ein und andere Raketeneinheit wurde in den 1950-ger Jahren als Kampfstartstation oder Gefechtsstartstation aufgestellt und kurze Zeit später umbenannt.

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    • B206
      Cold Warrior
      • 12.07.2007
      • 383

      #92
      Zitat von AndreM1965 Beitrag anzeigen
      Sagen wir mal so, die Bezeichnung Kampfstartstation oder Gefechtsstartstation hat sich im Laufe der Zeit für die Einheiten "durchgesetzt" welche mit der R-7 (SS-6) bewaffnet war. Ende der 1960-iger Jahre wurden sie dann umbenannt.
      Aber war die R-7 (SS-7) Ende der sechziger Jahre überhaupt noch im Einsatz? Also nur bei der R-7 gab es die soundsovielte BSS, alle weiteren Raketentypen kamen mit Erscheinen mit der BSP-Nummersoundsoviel daher.

      Kommentar

      • AndreM1965
        Cold Warrior
        • 30.04.2013
        • 149

        #93
        Zitat von B206 Beitrag anzeigen
        Aber war die R-7 (SS-7) Ende der sechziger Jahre überhaupt noch im Einsatz? Also nur bei der R-7 gab es die soundsovielte BSS, alle weiteren Raketentypen kamen mit Erscheinen mit der BSP-Nummersoundsoviel daher.
        1968 ging die R-7A aus der Bewaffnung. Aber von dieser Rakete wurden verschiedene neue Varianten entwickelt, mit denen über 300 Starts absolviert wurden.

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        • palatinat
          Systemadministrator
          • 02.01.2008
          • 881

          #94
          Hallo zusammen,

          ich kann nicht sagen, ob dieses nette Video direkt etwas mit dem Thema zu tun hat, aber here we go:



          Gruß aus der Palz

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          • B206
            Cold Warrior
            • 12.07.2007
            • 383

            #95
            Zitat von palatinat Beitrag anzeigen
            Hallo zusammen,

            ich kann nicht sagen, ob dieses nette Video direkt etwas mit dem Thema zu tun hat
            In den vorhergehenden Beiträgen ging es um die erste Generation sowjetischer Interkontinentalraketen. Also SS-6/7/8. Dein Video-Link zeigt eine ehemalige Interkontinentalraketenbasis für SS-19/24, letztere ging dort etwa 1989 in Dienst. Das heute dort befindliche Museum etablierte sich an einem Standort an dem sich zuvor ein Regimentskommandopunkt sowie eine Schachtstartanlage befand. Letztere kann nur von oben besichtigt werden. Passt sehr gut zum Thema. Auf dem Gebiet der ehem. Sowjetunion gibt es nur zwei solche Anlagen die museal hergerichtet wurden. Das Silo-Museum für Mittelstreckenraketen im Litauischen Plunge vom Eröffnungsposting sowie das von dir erwähnte für Interkontinentalraketen im ukrainischen Pjerwomajskoje.

            Kommentar

            • AndreM1965
              Cold Warrior
              • 30.04.2013
              • 149

              #96
              Kurz ist in dem Video auch der gelenkte Flugkörper (Marschflugkörper) Ch-22 zu sehen. Dieser wurde bei den Fernfliegerkräften als auch bei den Marinefliegern eingesetzt. Als Träger diente die Tu-95K-22, die Varianten der Tu-22K und die Tu-22M.

              Kommentar

              • AndreM1965
                Cold Warrior
                • 30.04.2013
                • 149

                #97
                Bei der im Video gezeigten ehemalige Interkontinentalraketenbasis handelt es sich um die 46. Raketendivision.

                Mitte der 1960-ziger Jahre hatte die Division folgenden Bestand:


                84. Raketenregiment zwei Raketenabteilungen der R-5M hier und hier
                62. Raketenregiment mit zwei Raketenabteilungen der R-12 hier und hier
                309. Raketenregiment mit zwei Raketenabteilungen der R-12 und eine Raketenabteilung R12U (Silobasiert) hier hier und hier
                434. Raketenregiment mit drei Raketenabteilungen der R-14U (Silobasiert) hier hier und hier


                Ende der 1960-ziger Jahre gingen die ersten Raketenregimenter mit der Rakete UR-100 (SS-11) mit jeweils 10 Silos in das DHS.


                1972/73 hatte die 46. Raketen Division folgenden Bestand:

                62. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100
                83. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100
                115. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100
                116. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100
                309. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100
                355. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100


                1973 begann man mit der Umrüstung auf die Rakete UR-100N (SS-19)

                Ab 1977 hatte die 46. Raketen Division folgenden Bestand:

                62. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100N
                83. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100N
                115. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100N
                116. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100N
                309. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100N
                355. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100N
                546. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100N
                552. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100N
                593. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100N


                Ab ca. 1979 bis 1983 erfolgte die Umrüstung auf die UR-100NU (SS-19Mod-3) und ab 1988 begannen die ersten von fünf Regimentern mit der Umrüstung auf die RT-23U (SS-24).
                1991 hatte die 46. Raketen Division folgenden Bestand:

                62. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete RT-23U
                116. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete RT-23U
                309. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete RT-23U
                355. Raketenregiment mit 6 Silos der Rakete RT-23U
                552. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete RT-23U
                115. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100NU
                83. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100NU
                546. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100NU
                593. Raketenregiment mit 10 Silos der Rakete UR-100NU

                2002 wurde die Division aufgelöst.

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                • B206
                  Cold Warrior
                  • 12.07.2007
                  • 383

                  #98
                  Zitat von AndreM1965 Beitrag anzeigen
                  2002 wurde die Division aufgelöst.
                  Dazu sollte man eventuell einmal doch ein paar erklärende Worte verlieren. Unter http://www.diss.fu-berlin.de/diss/se...CF87F60?hosts= geht es im Kapitel 1.1.2 um "Sowjetische Nuklearwaffen in der Ukraine". Zur Erinnerung, diese ehemalige Sowjetrepublik ist seit über 20 Jahren selbständig.

                  Die Ukraine beherbergte Anfang 1992 auf ihrem Territorium 176 Interkontinentalraketen (ICBM), davon 46 Stück der modernen SS-24 in zwei Raketenbasen und 41 Strategische Bomber. Die Ukraine verfügte vermutlich über etwa mehr als 1.800 Sprengköpfe und hatte damit das zweitgrößte Nukleararsenal der UdSSR geerbt. Die Ukraine konnte diese Waffen allerdings kaum in ihre militärische Planung einbeziehen. Sie verfügte zwar über die technologischen Fähigkeiten zur Aufrechterhaltung einer nuklearen Streitmacht,
                  doch genügte das nicht, um problemlos die operationale Kontrolle über die Nuklearwaffen an sich zu ziehen. Um die sowjetischen Interkontinentalraketen einsatzbereit zu machen, war eine kombinierte Anweisung durch den russischen Präsidenten und den Oberkommandierenden der Streitkräfte nötig. Diese mussten die entsprechenden Codes übermitteln, mit denen die Waffen scharf gemacht werden konnten. Derartige Einsatzbarrieren gehören zu den sogenannten Permissive Action Links, mit denen ein unbeabsichtigter
                  oder unerlaubter Abschuss der Nuklearwaffen ausgeschlossen werden soll. Für die strategische Einsatzplanung dürften Kiew auch die geodätischen Daten gefehlt haben, die für die Zielprogrammierung notwendig sind. Aus denselben Gründen sind ICBM auch vor unautorisierter Verwendung relativ sicher. Die Mannschaften der Abschusseinrichtungen und ihre örtlichen Vorgesetzten sind allein nicht in der Lage, diese Raketen abzufeuern. Zudem war die Loyalität der größtenteils russischen Mannschaften der Abschussanlagen in der Ukraine keineswegs sicher.
                  Zum Thema Ukraine und Kernwaffen zitiere ich mal auszugsweise den Beitrag http://forum.hidden-places.de/showth...ll=1#post84506
                  1993/94 trat die Ukraine dem START I-Vertrag bei und beschritt damit den Weg zu einem kernwaffenfreien Staat. 1996-1998 wurden zunächst die SS-18 (falsch; richtig: SS-19) abgerüstet (111 Träger im Herstellerwerk vernichtet, 19 Träger an Russland übergeben, die Kern-GK an Russland zur Vernichtung übergeben). 1998 bis 2000 folgte die Vernichtung der 46 SS-24. Am 30. Oktober 2001 wurde das letzte - nicht für Museumszwecke hergerichtete - ukrainische ICBM-Silo gesprengt. Am 13. November 2001 vermeldete der russische Präsident Putin, dass der letzte Kerngefechtskopf aus ukrainischem Bestand in Russland vernichtet wurde. Damit hatte die Ukraine ihren Teil des START I-Vertrages erfüllt und gilt seither als kernwaffenfrei.
                  Und noch ein paar Details zur historischen Einordnung des Museums-Standortes. Im Kalten Krieg und auch auch noch in den neunziger Jahren wurde die Gegend seitens der USA als "Pervomaysk ICBM complex (Launch Group B)" geführt, die Schachtstartanlagen als "Type IIID" klassifiziert. Der Standort des heutigen Museums als "Silo 14B". Launch Group B stellt also nichts anders dar als den Basierungsraum des 309. Raketenregimentes. Deren zehn Silos gehörten alle zu diesem Regiment, diese waren über ein Gebiet von etwa 25 mal 25 km verteilt. Sowjetischerseits auch als BRK-2, also Gefechtsraketenkomplex Nummer 2 bezeichnet. Dem Regimentskommandopunkt unterstanden all diese Silos. Vor Umrüstung auf SS-24 Ende der achtziger Jahre wurden dort folglich zehn SS-19 mit jeweils sechs Nuklearsprengköpfen in Bereitschaft gehalten. Die SS-24 hatte dann schon zehn Sprengköpfe, jeder einzelne mit 0,55 Megatonnen!
                  Quellennachweis 20 auf Seite 77 im verlinkten PDF fasst dazu für den Großraum Pjerwomajsk zusammen:
                  In Pervomaysk lagerten 40 Stück SS-19 Stiletto-ICBM mit jeweils sechs Sprengköpfen und 46 Stück SS-24 Scalpel-ICBM mit 10 Sprengköpfen in Silos.

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                  • AndreM1965
                    Cold Warrior
                    • 30.04.2013
                    • 149

                    #99
                    Zitat von ed22ful Beitrag anzeigen
                    Hallo AndreM1965,


                    beim Standort des 303. Raketenregiment würde ich eher auf eine Lagereinrichtung tippen, kann es sein, das der eigentliche Abschußbereich etwa 6km östlich liegt bei

                    59°29'21.86" 29°12'26.66"


                    Kann mich natürlich täuschen, aber...

                    Die Koordinaten von mir scheinen allerdings auf eine "Aktive" militärische Anlage hinzudeuten

                    Gruß


                    ed
                    hier mal eine etwas bessere Auflösung.

                    Kommentar

                    • B206
                      Cold Warrior
                      • 12.07.2007
                      • 383

                      #100
                      Zitat von B206 Beitrag anzeigen
                      Dazu sollte man eventuell einmal doch ein paar erklärende Worte verlieren. Unter http://www.diss.fu-berlin.de/diss/se...CF87F60?hosts= geht es im Kapitel 1.1.2 um "Sowjetische Nuklearwaffen in der Ukraine". Zur Erinnerung, diese ehemalige Sowjetrepublik ist seit über 20 Jahren selbständig.

                      Zum Thema Ukraine und Kernwaffen zitiere ich mal auszugsweise den Beitrag http://forum.hidden-places.de/showth...ll=1#post84506

                      Und noch ein paar Details zur historischen Einordnung des Museums-Standortes. Im Kalten Krieg und auch auch noch in den neunziger Jahren wurde die Gegend seitens der USA als "Pervomaysk ICBM complex (Launch Group B)" geführt, die Schachtstartanlagen als "Type IIID" klassifiziert. Der Standort des heutigen Museums als "Silo 14B". Launch Group B stellt also nichts anders dar als den Basierungsraum des 309. Raketenregimentes. Deren zehn Silos gehörten alle zu diesem Regiment, diese waren über ein Gebiet von etwa 25 mal 25 km verteilt. Sowjetischerseits auch als BRK-2, also Gefechtsraketenkomplex Nummer 2 bezeichnet. Dem Regimentskommandopunkt unterstanden all diese Silos. Vor Umrüstung auf SS-24 Ende der achtziger Jahre wurden dort folglich zehn SS-19 mit jeweils sechs Nuklearsprengköpfen in Bereitschaft gehalten. Die SS-24 hatte dann schon zehn Sprengköpfe, jeder einzelne mit 0,55 Megatonnen!
                      Quellennachweis 20 auf Seite 77 im verlinkten PDF fasst dazu für den Großraum Pjerwomajsk zusammen:
                      Um das aus aktuellen Anlass zu verdeutlichen:


                      Im Memorandum verpflichteten sich die USA, Großbritannien und Russland in drei getrennten Erklärungen jeweils gegenüber Kasachstan, Weißrussland und der Ukraine, als Gegenleistung für einen Nuklearwaffenverzicht die Souveränität und die bestehenden Grenzen der Länder (Art. 1) sowie deren politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu achten (Art. 2 f.) und im Falle eines nuklearen Angriffs auf die Länder unmittelbar Maßnahmen des UN-Sicherheitsrates zu veranlassen (Art. 4).
                      Die Schaffung einer kernwaffenfreien Ukraine war an den Schutz durch USA, Großbritannien und Russland gekoppelt. Russland übernahm die Kernsprengköpfe und die USA zahlten für die Verschrottung der Trägermittel.

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                      • kato
                        Cold Warrior
                        • 03.03.2009
                        • 873

                        #101
                        Zitat von B206 Beitrag anzeigen
                        Die Schaffung einer kernwaffenfreien Ukraine war an den Schutz durch USA, Großbritannien und Russland gekoppelt.
                        Im Originaltext steht ein bischen was anderes. Nämlich "refrain from the use of force against the territorial integrity or political independence of Ukraine, and that none of their weapons will ever be used against Ukraine except in self-defense". Hinzu kommt "respect the independence and sovereignty and the existing borders of Ukraine", was für Dezember 1994 interpretativ die Krim nicht unbedingt zwangsläufig einschließt. Insbesondere ein "im Gegenzug", d.h. eine Abhängigkeit dieser Leistungen gegenüber der Abgabe der Kernwaffen (und umgekehrt) ist im Text nicht zu finden.
                        Übrigens steht in dem Text eh überhaupt nichts von ukrainischen Kernwaffen, einem Verzicht darauf oder sonstiges. Nur der Verweis darauf, dass der Text in Zusammenhang mit dem Beitritt der Ukraine zum Atomwaffensperrvertrag entstand.

                        Hat jetzt aber nicht wirklich was mit diesem Thread hier zu tun.

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