Feldjäger der Basisorganisation bis 1972

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  • Nemere
    Cold Warrior
    • 12.06.2008
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    #1

    Feldjäger der Basisorganisation bis 1972

    Anbei ein auf den ersten Blick recht uninteressantes Foto der Feldjägertruppe aus den Jahren um 1967/68. Bild stammt aus der jüngsten Ausgabe der Online freiverfügbaren Zeitschrift „Militärgeschichte“ des ZMSBw.
    Ein Kradfahrer, vor einem Zuggefechtsstand der Feldjägertruppe, möglicherweise einer Verkehrsleitstelle.

    Interessant wird das ganze bei Betrachtung des taktischen Zeichens hinten auf dem Krad:

    Ein Rechteck mit einer rechts nach innen eingezogenen Spitze und der Einheitsbezeichnung
    2./Feldjägerbataillon 982

    Hier haben wir eine der ganz seltenen Feldjägereinheiten der bis etwa 1971 bestehenden damaligen „Basisorganisation“.

    Die Basisorganisation sollte in den Heeresstrukturen 1 und 2 die logistische Versorgung außerhalb der Kampfzone sicherstellen und wäre mit Masse linksrheinisch eingesetzt worden. Sie umfasste die Depotorganisation, sowie vor allem Nachschub-Truppenteile, aber auch etliche weitere Einheiten, wie Sanitätstruppenteile und einige Feldjägerkräfte. Unterstellt war das Ganze dem "Kommando Territoriale Verteidigung", aus dem bei der Fusion Territoriale Verteidigung und Heer 1969/1970 die Territorialkommandos entstanden. Aus den Truppenteilen der Basisorganisation wurden dann die Versorgungs- und Sanitätskommandos der TerrKdos sowie die nur als Geräte-Einheiten existierenden Feldjägerbataillone der TerrKdos.

    Vorgesehen waren die beiden Feldjägerbataillone 981 und 982, die aber nur zu ganz geringen Teilen aufgestellt wurden.

    Die ab 1963 aufgestellte 2. Kp des FJgBtl 981 lag in Haminkeln am Niederrhein und mit einem Zug in BUDEL in den Niederlanden. Die Kompanie wurde bereits 1967 aufgelöst, der Zug in Budel kam als V. Zug zur 3./Feldjägerbataillon 730 (Düsseldorf).

    Die 2./Feldjägerbataillon 982 entstand über einige Umwege ab Ende 1959 aus dem in Sonthofen liegenden Zug der Feldjägerlehrkompanie, die Kompanie war Lehrtruppenteil der Feldjägerschule in Sonthofen und betrieb die Feldjägerdienstkommandos Sonthofen und Kempten.
    1972 wurde die Kompanie umbenannt in 2./(L)/FJgBtl 761 und stark gekadert (nur noch 1 Zug und geringe Teile der Kompanieführung), blieb aber weiterhin Lehrtruppe.
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    Zuletzt geändert von Nemere; 09.08.2024, 16:16.
  • Nemere
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    #2
    Noch ein Nachtrag zu diesen Feldjägern der Basisorganisation.
    Im Bundesarchiv-Militärarchiv bin ich auf eine Akte zum Heeresaufbau 1960 mit der Aufstellungsweisung Nr. 7 gestossen (BMVtg, FüH III 1, TgbNr. 1551/59 Geheim, vom 12.12.1960, beim BA-MA 1/16963).
    Hier waren für die Basisorganisation folgende „Verkehrsregelungskräfte“ vorgesehen:

    - Zwei Hubschrauber-Verkehrsregelungs-Staffeln mit den Nummern 988 und 989 in der Eifel mit einer Stärke von je 168 Soldaten. Geplanter Endstandort für beide Staffeln war Ensheim.
    Aufgestellt wurde davon nichts.

    - Die Verkehrsregelungs-Kompanie (Land) 981 am westlichen Rheinufer, mit dem geplanten Endstandort Birten und einer geplante Stärke von 189 Soldaten. Daraus wurde dann das gekaderte FJgBtl 981 in Haminkeln und Budel/NL.
    - Die Verkehrsregelungs-Kompanie (Land) 982 am westlichen Rheinufer, mit dem geplanten Endstandort Mannheim und einer geplante Stärke von 189 Soldaten. Das wurde das gekaderte (Lehr-) Feldjägerbataillon 982 in Sonthofen.

    Die für diese Staffeln / Kompanien vorgesehenen Taktischen Zeichen füge ich bei, leider habe ich nur diese schlechten Bilder. Wie man sieht, war 1960 auch für die Basis-Organisation noch das damals für einige Jahre gültige Taktische Zeichen der Territorialen Verteidigung mit dem rechts verstärkten Grundzeichen vorgesehen. Später wurde das „Dach“ über dem Grundzeichen für die Terr.Verteidigung verwendet und nach 1970 kam der Querstrich über dem Grundzeichen.
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