Zunächst die erste Generation der Schützenpanzer.
Da gab es den amerikanischen M-39, der allerdings nur beim PzGrenLehrBtl in Munster lief. Hier sind in der Bestandsübersicht 32 Fahrzeuge erfasst, die 1961 bereits wieder ausgesondert waren. Bemerkenswert ist hier der Vermerk:
„Wohin diese SPz nach Ablösung geblieben sind, ist bei MatAH nicht mehr feststellbar.“
Solche Feststellungen „Verbleib unbekannt“ finden sich auch bei anderen Fahrzeugtype, es macht mich schon nachdenklich, wenn Kampffahrzeuge mehr oder weniger ohne Nachweis verschwinden.
32 Fahrzeuge reichten kaum für die Ausrüstung vo zwei PzGrenKp, dafür wären nach der damaligen StAN 36 SPz nötig gewesen. In einem der „Standardwerke“ zu den Fahrzeugen der Bw (Anweiler / Blank, Die Rad- und Kettenfahrzeuge der Bundeswehr) wird seit Jahren behauptet, dass 100 M-39 vorhanden gewesen wären, was sich aus dem Aktenmaterial des Bundesarchivs aber nicht nachweisen lässt.
Der M-39 scheint durchaus seinen Zweck erfüllt zu haben, nach Aussagen ehemaliger Soldaten des PzGrenLehrBtl war er beliebt, robust, leistungsfähig und eindeutig zweckmässiger als der HS 30: „Als Zwischenlösung bis zur Einführung eines modernen Schützenpanzers, der allen taktischen und technischen Forderungen entsprochen hätte, wäre der M-39 brauchbar, ja geeignet gewesen.“ (Richter, Klaus Christian (Hrsg.): Panzergrenadiere. Eine Truppengattung im Spiegel ihrer Geschichte, Munster 2004, S. 222
Der berüchtigte HS 30 mit all seinen Ausführungen erscheint erstmals 1959 in der Übersicht, die letzten verschwinden 1982 aus dem Bestand.
1955 sahen die Planungen 10.860 HS 30 vor, die Beschaffungsanordnung 1956 lautete auf 6.202 und der 1957 erteilte Auftrag an die Firmen auf 4.412 Fahrzeuge. Tatsächlich ausgeliefert bis zum Produktionsende 1962 wurden schließlich 2.176, also ein Fünftel der 1955 geplanten HS 30.
Die in der Übersicht unter 5. genannten HS 30 Panzermörser enthalten sowohl die die 150 Fahrzeuge mit dem 81 mm Mörser (HS 30 51-3) wie auch die 120 Fahrzeuge mit dem 120 mm Mörser (HS 30 52-3). Die 81 mm Träger wurden 1966 auf 120 mm umgerüstet. Nach Einführung des M 113 als Mörserträger wurden die HS 30 Mörserträger ab 1970 bei den Mörserkompanien der Heimatschutzkommandos eingeplant und daher in Masse erst 1981 ausgesondert.
Das HS 30 Grundfahrzeug für die Schützengruppe lief noch in den 1970er Jahren in den schweren Kompanien der Jäger-/Gebirgsjägerbataillone der damaligen Jäger-/Gebirgsbrigaden des Feldheeres.
Der HS 30 Feuerleit war für die Panzerartillerie vorgesehen, war aber wegen seines engen und niedrigen Kampfraums für diese Aufgabe kaum geeignet.
Der ursprünglich noch vorgesehene „große“ Nachschubpanzer auf HS 30 Fahrgestell mit einer Transportkapazität von ca. 3 Tonnen wurde nie eingeführt.
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