Einige Anmerkungen dazu:
Die 0,4 t waren nach 1991 größtenteils durch handelsübliche PKw (Opel Kadett und später Astra) ersetzt worden. Diese Pkw hatten zwar bessere Fahreigenschaften als der VW-Kübel, waren aber mit voller Ausrüstung an der Grenze der Überladung, vor allem wenn die Besatzung pro Person mehr als die rechnerisch festgelegten 75 kg wog. Während der 0,4 t aufgrund seiner Bodenfreiheit und seiner Bereifung auch durchaus abseits fester Wege noch Chancen hatte, scheiterten die Opel bereits an jedem Feldweg mit etwas tieferen Fahrspuren. Abgerissene Auspuffanlagen, Schäden an Lenkung, Radaufhängungen und Ölwanne kamen häufig vor, gerade bei den damals noch katastrophalen Straßen in den neuen Bundesländern. Der 0,4 t war um vieles robuster und unempfindlicher als die Opel.
In kleinen Stückzahlen fuhren auch umgerüstete 0,5 t Iltis, die aber nie als Dauerausstattung der Feldjäger vorgesehen waren, sondern nur für kurze Zeit zur Überbrückung dienen sollten. Meistens waren das sowieso schon sehr angeschlagene Fahrzeuge aus Truppenbeständen aufgelöster Feldheerbataillone.
Ein kleiner Teil der 0,4 t war durch den VW-Syncro (VW-Bus mit Allradantrieb) ersetzt worden, eines der besten Fahrzeuge der Feldjägertruppe. Gute Fahreigenschaften, geräumig, hohe Zuladung, durch den eingebauten Klapptisch das optimale Fahrzeug sowohl für KFZ-Kontrolle, Unfallaufnahme wie auch als Gefechtsstandfahrzeug oder zum Transport randalierender Soldaten. Das führte dazu, dass diese Fahrzeuge bevorzugt eingesetzt wurden und die Pkw hü oft stehenblieben.
Ein ständiges Ärgernis war dagegen der FuC 3a, der VW-Bus als Funkfahrzeug mit bis zu drei Funkgeräten. Hoffnungslos überladen, untermotorisiert und ohne Allradantrieb, konnte dieses Fahrzeug funktechnisch günstige Aufbauplätze auf Anhöhen und abseits von festen Wegen oft nicht erreichen. Ein großer Teil der Ausrüstung konnte wegen der beengten Platzverhältnisse und der geringen Zuladung nicht mitgeführt werden, sondern musste mit einem zweiten Fahrzeug nachgeführt werden, z.B. das Stromaggregat und die dritte Antenne Standbetrieb beim Betrieb mit drei Funkgeräten. Auch fand der in vielen Einsatzlagen eigentlich notwendige dritte Soldat keinen Platz mehr in dem Fahrzeug. Wegen des fehlenden Platzes war auch eine Verwendung als Gefechtsstandfahrzeug nicht möglich. Ein LKw 2t mit Funkkabine die einzig vernünftige Alternative gewesen.
Als Lkw 2 t fuhren in dieser Struktur die Unimog 2 t gl statt der bisher verwendeten handelsüblichen Mercedes-Benz L 508. Bei den neu aufgestellten Feldjägerkompanien in den neuen Bundesländern verwendeten wir noch lange die aus der NVA übernommenen W 50 und L 60, die nicht schlecht waren.
Neu bei den Krädern war, dass es jetzt in jeder Kompanie zwei schwere Kräder (BMW) gab. Die ursprüngliche Verwendung als Eskortekräder war eigentlich nur in Berlin und Bonn wirklich ein Thema, bei den meisten Feldjägerkompanien liefen diese Maschinen vor allem im Verkehrsdienst.
Als Friedenszusatzausstattung gab es vor allem für Nachforschungen nach eigenmächtig abwesenden Soldaten zwei „Pkw leicht“, das waren meistens Opel Corsa oder Ford Fiesta. In einigen Fällen fuhren hier auch Ford Escort, im „Osten“ hatten wir anfangs noch Lada 2140, den Nachbau des Fiat 124.
Pro Kompanie war ein ziviler Opel Omega für Personenschutzeinsätze vorhanden. Dieses sehr gute Fahrzeug krankte daran, das kein Funkgerät eingebaut war.
Ebenfalls für Personenschutz waren zwei spezielle Funkgeräte-Sätze gedacht. Hier konnten kleine Funkgeräte verdeckt am Körper mitgeführt werden, die allerdings keine Verbindung zu den SEM-Geräten halten konnten.
Auch war pro Kompanie ein „Mobiltelefon“ (Handy) schon vorgesehen, die jedoch erst ab 1995 ausgeliefert wurden.
Die Pistolen gehörten größtenteils zur Friedenszusatzausstattung, P 1 für den „normalen“ Dienst und P 7 für Zivileinsätze.
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