Pro Korps waren im Bereich der Artillerie sieben Rohrartillerie- und drei Raketenartilleriebataillone vorgesehen, wobei man einschränkend sagen muss, dass die Divisionen 1956 nur drei Rohrartilleriebataillone und keine Raketenartillerie hatten.
Bei der Pioniertruppe fällt auf, dass die ABCAbwehr-Einheiten damals noch den Pionieren zugeordnet waren. Außerdem waren bei den Heerespionieren noch Regimentsstäbe als „Kommandant der Übergänge“ mit eigenen Fernmeldekräfte vorgesehen, da anscheinend damals die Organisation der Gewässerübergänge vor allem an Rhein und Donau noch nicht der damaligen Landesverteidigung / Territorialen Verteidigung zugeordnet war. Das mag auch damit zusammenhängen, das in den 1950er Jahren eben noch keine grenznahe Vorneverteidigung geplant war.
Mit vier bis fünf Bataillonen pro Korps waren auch starke Flugabwehrkräfte vorgesehen, damals auch noch mit großkalibrigen Geschützen (75 mm Skysweeper), die vor allem zum Schutz von Brücken und Übergangsstellen vorgesehen waren. Auch FlaRakBtl waren beim Heer in der Planung, da man sich noch nicht ganz im Klaren darüber war, ob Luftwaffe oder Heer die Verantwortung für die Flugabwehr in mittleren Höhen übernehmen sollte. Die aufgestellten Heeresfla-Btl mit den Skysweeper-Geschützen gingen nach 1960 zur Luftwaffe und wurden dort bald zu FlaRakBtl, im Gegenzug gab die Luftwaffe ihre vorhandenen FLaBtl mit der 40 mm L 70 Flak nach Aufstellung der ersten HAWK-Verbände an das Heer ab.
Aufgestellt wurden nur wenige dieser zahlreichen Heerestruppen. Mit Einnahme der Heeresstruktur 2 ab 1959 entstanden daraus vor allem die Korpstruppen.
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