Verbindungsorganisation Feld-/Territorialheer

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  • Waldo
    Cold Warrior
    • 30.07.2009
    • 107

    #1

    Verbindungsorganisation Feld-/Territorialheer

    Hallo zusammen,

    in der beigefügten Datei finden sich einige Informationen zum Verbindungswesen des Heeres, ausgenommen die Heeresverbindungsstäbe. Die Unterlagen stammen aus einer Arbeitsmappe der KTS 1 (Lehrgang "Verwendung im Territorialheer, 1985).



    LG
    Markus
  • Nemere
    Cold Warrior
    • 12.06.2008
    • 2822

    #2
    Zitat von Waldo Beitrag anzeigen
    einige Informationen zum Verbindungswesen des Heeres,
    Um das Verbindungswesen beim Territorialheer vielleicht mal an einem tatsächlichen Beispiel deutlich zu machen:

    Das VBK 67 in Bayreuth war zuständig für den bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken mit 9 Landkreisen und 4 kreisfreien Städten. Unterstellt waren die VKK 671 in Bamberg und VKK 672 in Bayreuth. Siehe beigefügten Kartenausschnitt aus der HDv 100/500 (Militärische Landesverteidigung)
    Vorgesehen im V-Fall war hier der Einsatz der 1st (US) Armed Division und des 2nd (US) ACR.

    Als Mob-Aufstellung waren für Verbindungsaufnahmen eingeplant:

    Beim VBK 67:
    - Verbindungskommando 67/01 für die Verbindung mit der Regierung des Bezirks Oberfranken in Bayreuth
    - zwei NATO-Verbindungskommandos (67/1 und 67/2) für die Verbindung mit 1st (US) Armed Division und 2nd (US) ACR. Das Cavalry Regiment wurde hier als Divisionsäquivalent betrachtet, weil es in einem weit überdehnten Gefechtsstreifen vom Rand der Hassberge bis zum Ostrand des Frankenwaldes eingesetzt war.

    Beim VKK 671 – Bamberg:
    - sieben Verbindungskommandos mit den Nummern 671/01 bis 671/07 für die Verbindung mit
    + kreisfreier Stadt Bamberg
    + kreisfreier Stadt Coburg
    + Landkreis Bamberg
    + Landkreis Coburg
    + Landkreis Forchheim
    + Landkreis Kronach
    + Landkreis Lichtenfels
    - NATO-Verbindungskommando 671/1 für die Verbindung mit den Squadrons des 2nd ACR.

    Beim VKK 672 – Bayreuth:
    - sechs Verbindungskommandos mit den Nummern 672/01 bis 671/06 für die Verbindung mit
    + kreisfreier Stadt Bayreuth
    + kreisfreier Stadt Hof/Saale
    + Landkreis Bayreuth
    + Landkreis Hof/Saale
    + Landkreis Kulmbach
    + Landkreis Wunsiedel
    - NATO-Verbindungskommando 672/1 für die Verbindung mit den Brigaden der 1st (US) Armed Division.

    Macht also insgesamt 18 Verbindungskommandos für den Bereich des VBK 67. Problem bei diesen Verbindungskommandos war die Fernmeldeverbindung. Es war nicht möglich (und auch nicht vorgesehen), jedes dieser Verbindungskommandos mit eigenen Funktrupps auszustatten. Das VBK 67 war in der FCZ eingesetzt, dieser VBK-Typ hatte nur einen Fernmeldezug. Auf den militärischen Gefechtsständen wäre sowieso aus Gründen des Schutzes des Fernmeldeverkehrs kein eigenständiger Funkverkehr der Verbindungskommandos zulässig gewesen.
    Es musste also mit den aufnehmenden Stellen die Nutzung dort vorhandener Fernmeldemittel abgesprochen werden.

    Die VerbKdo sollten sich normalerweise auf den Gefechtsständen (Haupt) aufhalten und waren dort in der Informationszentrale eingebunden. Hier stand oft für mehrere Verbindungskommandos nur ein Fernsprechanschluss zur Verfügung.
    Bei den zivilen Behörden musste je nach örtlichen Gegebenheiten geregelt werden, wo das Verbindungskommando am besten seinem Informationsauftrag nachkommen konnte und wie es fernmeldetechnisch erreichbar war.
    Gerade die US-Streitkräfte neigten sehr dazu, deutsche Verbindungskommandos als störend zu rückwärtigen Teilen der Gefechtsstände abzuschieben, wo die VerbKdos natürlich vom Informationsfluß abgeschnitten waren. Es kam also bei der Einplanung der Reservisten darauf an, hier wirklich durchsetzungsfähige, tatkräftige Leute einzuplanen, die im Falle des Einsatzes bei den Amerikanern auch sehr gut Englisch sprechen sollten. Kein US-Stab hätte auch nur die mindeste Rücksicht auf eventuelle Sprachprobleme des deutschen Verbindungsorgans genommen. Verbindungskommando war keine Auslaufverwendung für sonst nicht mehr zu gebrauchende Reserveoffiziere. Bei den zivilen Verbindungskommandos war es geschickt, Reservisten einzuplanen, die nach Möglichkeit bereits im Frieden mit den Stadt- bzw. Landkreisverwaltungen zu tun hatten und dort die Behördenwege kannten.

    Im Anhang noch ein Merkblatt der 12. Panzerdivision von 1986 für Verbindungskommandos.
    Angehängte Dateien

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