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  • karlbauknecht
    Rekrut
    • 15.11.2005
    • 46

    #1

    Gdp

    Liebes Forum,

    es gab ja früher die EInsatzpläne für den Ernstfall, gibt es diese eigentlich irgendwo zentral zusammengefasst (zum Beispiel für die PzGrenBrigade 13) Oder im deutschen Nationalarchive?


    Gruß Karlbauknecht
  • Nemere
    Cold Warrior
    • 12.06.2008
    • 2822

    #2
    Das Nationalarchiv nennt sich Bundesarchiv:
    Das Bundesarchiv online: Ihre zentrale Anlaufstelle für historische Dokumente, digitale Sammlungen und Informationen zur deutschen Geschichte.


    Es sind dort bisher einige wenige GDP-Pläne zugänglich:
    - vom II. und III. Korps aus den 1960er Jahren (Genau gesagt müsste man bei diesen frühen Plänen noch von EDP sprechen).
    - aus dem Bereich des II. Korps und der Gebirgsdivision aus den frühen 1980er Jahren.

    Entsprechende Pläne der Brigaden oder gar von Bataillonen sind nach meinem Kenntnissstand nicht archiviert. Das erklärt sich auch aus der Handhabung dieser Planungen. Die GDP-Unterlagen waren "streng geheim" eingestuft. Wenn ein nach Eingang der entsprechenden Befehle der Division ein neuer GDP für die Brigade erstellt werden musste, wurde der alte vernichtet.

    Ich zitiere hier mal einen alten Beitrag von mir zu dieser Thematik:
    http://www.cold-war.de/showthread.ph...tschland/page2

    Ich zitiere hier Helmut R. Hammerich, einen Historiker des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, der als einer der besten Kenner der Einsatzplanungen der NATO gilt. Er schrieb vor wenigen Monaten: " Sowohl die Unterlagen des Warschauer Paktes als auch jene der NATO sind noch kaum zugänglich. Die Archivsituation in Moskau ist rund zwanzig Jahre nach Glasnost und Perestroika wenig ermutigend. Die NATO begann immerhin auf Nachfrage mit dem Herabstufen wichtiger Dokumente, allerdings bleiben die atomaren Einsatzplanungen für Historiker wohl auf nicht absehbare Zeit weiter gesperrt." (Quelle: Helmut R. Hammerich: Die geplante Verteidigung der bayerischen Alpen. In: Krüger, Dieter / Schneider, Felix (Hrsg.): Die Alpen im Kalten Krieg. Historischer Raum, Strategie und Sicherheitspolitik. München 2012, S. 243).

    Was herabgestuft wurde sind auf NATO-Seite einige Emergency Defense Plans (EDP), die Vorläufer des GDP in den 1950er und 1960er Jahren sowie ganz wenige davon abgeleitete nationale bzw. regionale Verteidigungspläne - allerdings jeweils OHNE die nukleare Ensatzplanung. Freigegeben scheinen auch der Entwurf zum "Befehl Nr. 1 für die Verteidigung Ostbayerns" des II. (GE) Korps vom 06.09.1981 (BA_MA BH 7-2/490) und der Divisionsbefehl Nr. 1/1980 der 1. Gebirgsdivision "Verteidigung im Bayerischen Wald" vom 09.09.1980 (BA-MA BH 8-8/207).

    Es gibt auch in der Literatur bisher nur ganz wenige Arbeiten, die sich mit Operationsplanung auf Korps- und Divisionsebene befassen, auch hier werden die nuklearen Einsatzformen allenfalls gestreift.
    Zu nennen wären z.B.:
    Hammerich, Helmut: Fall "MORGENGRUSS". Die 2. Panzergrenadierdivision und die Abwehr eines überraschenden Feindangriffs westlich der Fulda 1963. In: Nägler, Frank (Hrsg.): Die Bundeswehr 1955-2005. Rückblenden-Einsichten-Perspektiven, (=Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland 7). München 2007, S. S. 297-312.


    Grüße
    Jörg

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