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Jede Menge zeitgenössische Dokumente über das "Innenleben" eines PzBtl.
Leider sehr wenig Taktisches, dafür aber jede Menge Grussworte des Kommandeurs, Grünkohlessen und Sportveranstaltungen.
leider reduziert auf ein paar organisatorische Bemerkungen, das Interessante, der eigentliche Auftrag und Operationsplan von PzBtl 84 wird leider nicht erwähnt. Aus Geheimhaltungsgründen?
Wenn irgendwann in ferner Zukunft jemand diese - übrigens mit mehreren tausend Seiten sehr umfangreiche - Bataillonschronik in die Hand bekommt, muss er den Eindruck bekommen, dass das Dasein eines Panzerbataillons der Bundeswehr zum größtenTeil aus
- Bataillonsbällen
- Adventsfeiern und "Weihnachtsbaumschlagen"
- Traditionsveranstaltungen mit ehemaligen Wehrmachtstruppenteilen
- und sonstigen Festlichkeiten des Offizierskorps
bestand.
Nur ganz selten findet man interessante Beiträge zum alltäglichen Dienst, wie z.B. 1981 eine ausführliche Darstellung der Ausbildungsplanung.
An Divisions- und Korpsübungen scheint dieses Bataillon nur ganz selten teilgenommen zu haben, darüber ist wenig bis nicht enthalten.
Das Unteroffizierkorps und die Mannschaften kommen kaum vor, die zivilen Mitarbeiter sind nicht vorhanden.
Damit hast Du den Nagel absolut auf den Kopf getroffen.
Dieser Eindruck entsteht allerdings.
Die damaligen Dienstpläne wurden sicherlich mittlerweile schon geschreddert.
Ich denke, der Tag wird kommen, an dem sich die Militärforschung irgendwann auch intensiv der Epoche des Kalten Krieges zuwenden wird. Hoffentlich sind dann nicht schon allzu viele Dokumente vernichtet worden.
Wenn irgendwann in ferner Zukunft jemand diese - übrigens mit mehreren tausend Seiten sehr umfangreiche - Bataillonschronik in die Hand bekommt, muss er den Eindruck bekommen, dass das Dasein eines Panzerbataillons der Bundeswehr zum größtenTeil aus
- Bataillonsbällen
- Adventsfeiern und "Weihnachtsbaumschlagen"
- Traditionsveranstaltungen mit ehemaligen Wehrmachtstruppenteilen
- und sonstigen Festlichkeiten des Offizierskorps
bestand.
Nur ganz selten findet man interessante Beiträge zum alltäglichen Dienst, wie z.B. 1981 eine ausführliche Darstellung der Ausbildungsplanung.
An Divisions- und Korpsübungen scheint dieses Bataillon nur ganz selten teilgenommen zu haben, darüber ist wenig bis nicht enthalten.
Das Unteroffizierkorps und die Mannschaften kommen kaum vor, die zivilen Mitarbeiter sind nicht vorhanden.
Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen: Die Frage ist, wer aus dem Stab den "ungeliebten" Auftrag hatte, die Chronik zu führen. Ich tippe mal auf den S1-Offz, der eh kaum Zeit für die Bearbeitung der Chronik hatte. Wenn ich mir das verlinkte pdf ansehe, wirkt das schon recht lieblos "hingeklatscht". Was vielleicht auch den Umständen geschuldet war....
Zuletzt geändert von DeltaEcho80; 19.11.2018, 09:19.
Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen: Die Frage ist, wer aus dem Stab den "ungeliebten" Auftrag hatte, die Chronik zu führen. Ich tippe mal auf den S1-Offz, der eh kaum Zeit für die Bearbeitung der Chronik hatte. Wenn ich mir das verlinkte pdf ansehe, wirkt das schon recht lieblos "hingeklatscht". Was vielleicht auch den Umständen geschuldet war....
Die rein technische Seite der Erstellung dieser pdf-Dateien ist eine reine Katastrophe, das hat jemand gemacht, der weder vom Einscannen noch von den Möglichkeiten der pdf-Bearbeitung eine Ahnung hat. Aber das meinte ich gar nicht.
Du hast natürlich recht, das solche Aufträge nicht sehr beliebt waren. Aber - wenn ich als Kommandeur einen solchen Auftrag erteile, dann mache ich gewisse Vorgaben. Man kann in einer Stabsbesprechung / Chefbesprechung festlegen, wer war zu liefern hat. Gegen Ende dieser Chronik hat dann anscheinend einer der Kommandeure befohlen, dass die Kompanien Beiträge liefern, was die Sache etwas gebessert hat.
Weiter gehört zum Befehlen auch immer die Kontrolle, nach dem alten Regelkreis des Führungsvorgangs: Lagefeststellung - Planung - Befehlsgebung - KONTROLLE. Wenn ich als Kommandeur eine Chronik führen lasse, dann sollte man auch ab und zu einen Blick hineinwerfen. Dann fällt z.B. auf, das der Bataillonsbefehl über die Vergabe von Ehrungen im Bataillon ungefährt 10 x enthalten ist.
So eine Chronik sollte doch den "Lebensweg" eines Bataillons enthalten. Dazu gehören mit Sicherheit Änderungen der Struktur. Das einzige, was man dazu beim PzBtl 84 findet, ist der Übergang in die Heeresstruktur 5.
Die einschneidende Umgliederung von Heeresstruktur 3 zu 4 ist kaum berücksichtigt.
Weiter war die Bataillon in den 1960er Jahren eine InstAusbKp unterstellt. Diese Kompanie taucht in den Stellenbesetzungslisten der betreffenden Jahre nicht auf, was für mich schon eine gewisse Arroganz und einen Standesdünkel der Panzerleute darstellt.
Vom Umfang her eine Riesenarbeit, der Inhalt ist dagegen sehr mager.
Da gibt es bei anderen Bataillonen bessere Beispiele, z.B. die Chronik des PzBtl 363
Und es ist, wie du sagst: Eine Chronik steht und fällt mit den handelnden Personen. Ich kenne es z.B. auch aus dem PzGrenBtl 352, da mussten die Kompanien bis zum festgelegten Termin ihre Berichte liefern. Im Stab wurde dann der Anteil aus der Bataillons-Chronik dazugefügt und die Endredaktion erledigt, dann ging es zur Druckerei.
Im Gegensatz zu vielen Mitgliedern hier im Forum beschränkt sich meine Erfahrung mit der Bundeswehr auf die 15 Monate Wehrdienst – in Lüneburg aber nicht bei der Panzertruppe – und ich habe auch nicht den Fundus an historischen Dokumenten in meiner Bibliothek zu diesem Thema wie viele andere hier. Daher habe ich eine andere Sichtweise auf die Chronik, die ich bisher für den Zeitraum von 1976 bis 1988 mit großem Interesse gelesen habe.
Ich stimme Nemere bezüglich des Formats und der Struktur vollkommen zu, das ist einfach handwerklich schlecht gemacht. Doch trotzdem finde ich die Inhalte authentisch und hochspannend. Im Gegensatz zu den Chroniken vom PzBtl 363 und 74 , die sowohl inhaltlich als auch vom Layout her handwerklich gut gemacht sind, handelt es sich hier überwiegend um Originaldokumente. Das sind Zeitdokumente die hoffentlich vernünftig archiviert werden um Historikern auch später noch einen Einblick in das Innenleben der Bundeswehr zu geben. Gerade die gesellschaftlichen Ereignisse sowie die Traditionspflege mit dem Panzerregiment 2, die einen großen Raum einnehmen, finde ich sehr interessant. Das gibt die damalige Sichtweise der Offiziere / Soldaten des PzBtl 84 eigentlich sehr gut wieder. Der militärische Teil kommt auch aus meiner Sicht etwas zu kurz, da würde ich auch gerne mehr Originaldokumente wie die Befehle für die diversen Übungen oder ähnliches sehen.
Gruß
PI80
[FONT="]... Das gibt die damalige Sichtweise der Offiziere / Soldaten des PzBtl 84 eigentlich sehr gut wieder.
Natürlich hat diese Chronik ihren historischen Wert, das bestreite ich nicht. Aber ich habe gelernt, alle Quellen auf ihren Gehalt hin zu bewerten, da spielen dann eben Fragen eine Rolle, wie z.B. in welchem Umfeld diese Quelle entstanden ist und ob sie die tatsächlichen Gegebenheiten wiedergibt. Da habe ich bei dieser Chronik meine Zweifel. Sie ist extrem einseitig. Wenn man das berücksichtigt, teile ich Deine Sichtweise.
Die Sichtweise der Offiziere mag die Chronik wiedergeben, da gebe ich Dir recht. Die Sichtweise der Mannschaften und der jüngeren Unteroffiziere war wahrscheinlich eine andere.
Beispiel:
Irgendwo in dieser Chronik habe ich aus den 1980er Jahren eine Aufstellung über die Dienstzeitbelastung gefunden. Die 1. liegt bei etwa 55 Wochenstunden, die 3 Kampfkompanien bei 68 - 75 Wochenstunden. Da müsste man sich als verantwortlicher Kommandeur doch einmal an die eigene Nase fassen und überlegen, wie viele von diesen "Überstunden" man selbst durch nicht zwingend notwendige Veranstaltungen usw. geschaffen hat.
Die von oben befohlenen Stundenvorgaben durch den GAP führten sowieso zu einer erheblichen Dienstzeitbelastung.
Auch über die Traditionslinie des PzBtl 84 über ein Panzerregiment der Wehrmacht zurück zu den Kavallerieregimentern des Kaiserreichs kann man bei Berücksichtigung der militärgeschichtlichen Fakten trefflich streiten. Auch wenn das die Panzertruppe nicht gerne hört - sie stammt eigentlich aus der Nachschubtruppe, aus dem "Train". Die ersten "Kraftfahrkampftruppen" entstanden unter Umgehung des Versailler Vertrags aus den Kraftfahrabteilungen (=Transporteinheiten) der Reichswehr.
Nicht einmal die Wafffenfarbe Rosa lässt sich - trotz gegenteiliger Behauptungen selbst des Panzermuseums Munster - nicht nachweisbar von einem Kavallerieregiment herleiten.
Für mich ist das eine Traditionspflege, die viel mit Wunschdenken zu tun hatte - man konstruierte sich eine Tradition. Aber das war / ist nicht nur ein Problem der Panzertruppe. Genauso merkwürdig war die Traditionspflege bei meiner Truppengattung, den Feldjägern. Hier führte der direkte Weg vom "Reitenden Feldjägerkorps" des Alten Fritzen zu den Feldjägern der Bundeswehr. Das dass Reitende Feldjägerkorps spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts mit militärpolizeilichen Aufgaben nichts mehr zu tun hatte, wurde verdrängt. Die tatsächliche Traditionslinie führt dagegen vom Profos der Landsknechte und des 30-jährigen Krieges über die Feldgendarmerieeinheiten seit dem 19. Jahrhundert, im 1. und 2. Weltkrieg sowie den Feldjägerkommandos der Wehrmacht zur "Militärpolizei" der Bundeswehr, die aus föderalistischen Gründen nicht so heißen durfte.
Ich stimme Nemere bezüglich des Formats und der Struktur vollkommen zu, das ist einfach handwerklich schlecht gemacht. Doch trotzdem finde ich die Inhalte authentisch und hochspannend. Im Gegensatz zu den Chroniken vom PzBtl 363 und 74 , die sowohl inhaltlich als auch vom Layout her handwerklich gut gemacht sind, handelt es sich hier überwiegend um Originaldokumente.
Wobei ich - wenn ich mich auf der Seite des Traditionsverbandes Külsheim so umschaue - mittlerweile auch der Meinung bin, dass diese Chroniken im Nachhinein durch den Traditionsverband nochmals aufbereitet wurden. Ist ja alles PowerPoint bzw. pdf aus PowerPoint. Das gab es in den 1970er/1980ern ja schlicht und ergreifend technisch noch nicht.
Das soll es von meiner Seite aus zu diesem Thema gewesen sein. Sind wir generell froh, dass wir - egal wie - diese Dokumente haben und einiges nachlesen können.
Apropós, der Dienstplan einer Stabs- und Versorgungskompanie hätte mich schon interessiert.
Was macht die 1./- im ganz normalen Friedensbetrieb?
Aufgrund des höheren Personals und der verschiedensten Funktion sicherlich völlig anders als bei einer Kampfkompanie.
Kompaniechef befiehlt nach dem morgentlichen Antreten: "Teileinheitsführer übernehmen!" und dann leisten die einzelnen Züge Dienst in ihren speziellen Funktionen, so könnte ich mir das vorstellen.
Was macht der EV-Zug eigentlich während der Vollausbildung? Jeden Tag TD an den Motorrädern/Krädern sicherlich nicht.
Karte & Kompass-Ausbildung vielleicht?
Genau dasselbe gilt natürlich auch für den TransportZg/TrspGr, InstZg (die könnten mit TD im T-Bereich sicherlich sehr gut ausgelastet sein), SanZg u. FmZg.
Eigentlich wären die Soldaten der 1./- oder zumindest viele von ihnen aufgrund der "freien Kapazitäten" ja prädestiniert für den Wachdienst. Besser als zbV (zur besonderer Verfügung) und "Gammeldienst auf der Stube".
Doch ich hatte immer den Eindruck, dass die Kampfkompanien die Hauptlast des ungeliebten Wachdienstes in der Kaserne abzuleisten hatten.
Vielleicht hatte dies aber auch alles mit der Person des Kompaniechefs zu tun. Wenn das natürlich ein schneidiger Hund war, der diesen "Missstand" zwischen StVersKp und den Kampfkompanien erkannt hatte, dann …
Da sieht man mal wieder wie wenig ich eigentlich von der 1./- wusste - das war eine andere Welt.
Ähnlich die abgeschottete Welt des StZg, das Leben des Bataillonsstabes fand dann wohl überwiegend hinter "verschlossenen Türen" statt.
Der BtlKdr taucht selten auf, bei Ansprachen vor dem Btl., Gelöbnis, Kompaniebesichtigung und natürlich, wenn man es wagte, ihm im Vorübergehen auf dem Kasernenhof nicht zu grüßen. Dann war natürlich der Teufel los.
Heutzutage hat sich das sicherlich stark gewandelt. Der Oberstleutnant zum "Anfassen", der auch aktiv das Gespräch mit dem einfachen Soldaten sucht.
Ich kann damit völlig falsch liegen. Das sind nur meine persönlichen Eindrücke, die ich gewonnen habe.
1. Die Stabs- und Versorgungskompanie hatte in den meisten Fällen einen höheren Reservistenanteil als die Kampfkompanien, manche Teileinheiten waren nicht voll aufgefüllt. Weiter hatte diese Kompanie deutlich mehr Feldwebel und Unteroffiziere als die anderen Kompanien, so dass hier kein direkter Vergleich möglich ist.
2. Die Soldaten der Stabsgruppe standen für den täglichen Dienst kaum zur Verfügung, da sie in den Stabsabteilungen gebraucht wurden. Gleiches gilt für den Matgruppe und Matnachweis oder die Truppenverwaltung (Rechnungsführer).
3. Die Soldaten der Verpflegungsgruppe machten Schichtdienst in der Küche und standen somit für Wachaufgaben nicht zur Verfügung.
4. Die Sanitätssoldaten durften für normalen Wachdienst nicht eingesetzt werden, sie bewachten nur reine Sanitätseinrichtungen. Außerdem wurden normalerweise die Sanitätssoldaten aller in einer Kaserne untergebrachten Einheiten zusammengefasst im Sanitätsbereich eingesetzt und hatten dort auch Schichtdienst.
5. Der Instzug musste eine bestimmte Anzahl von Instandsetzungsstunden nachweisen, die Instandsetzungsleistungen wurden statistisch erfasst und ausgewertet nach gewerblichen Personal, dispositiven Personal und Prüfpersonal. Dafür gab es die Zustandskarten Gerät (ZKG) und die Personalübersichten. Damit stand das InstPersonal auch nicht uneingeschränkt für Wachaufgaben zur Verfügung.
6. Erkundungs- / Verbindungszug und Fernmeldezug und vielleicht Teile des Transportzuges waren letztlich die einzigen Einheiten, die im täglichen Dienst „Freiräume“ hatten. Es gab aber auch für die Stabs- und Versorgungskompanie einen „GAP“ (Gesamtausbildungsplan), der die Ausbildungsinhalte für diese Teileinheiten festlegte. Das waren z.B.:
- Ausbildung an Fernmeldegeräten, bei den Fernmeldern kam es hier vor allem auf Dinge wie den sicheren Umgang mit Sprechtafel, Frequenzwechsel, Aufbau der ASB, Dienst an der 10er-Vermittlung, Feldkabelbau (Hochbau, Tiefbau, geschützter Tiefbau) usw. an.
- Waffenausbildung, z.B. MG und Panzerfaust
- Ausbildung an Geräten (Gefechtszelt, Petromaxlaterne, Feldheizgerät usw.)
- Gefechtsausbildung (Sicherung, Streife, Verteidigung aus Alarmstellungen, Einsatz als Melder)
- Gefechtsstandorganisation, Gefechtsstandwechsel usw.
7. In der Chronik des PzBtl 84 für das Jahr 1982 gibt es unter dem 30.August 1982 den „Befehl für die Vollausbildung der Panzerkompanien“. Hier ist festgelegt, wie viele Stunden in den einzelnen Ausbildungsgebieten für die vier Quartale der Vollausbildung verfügbar waren. Für den Wachdienst waren hier 100 Stunden angesetzt (letzte Seite des Befehls), dazu konnten noch Stunden aus den 300 Stunden Verfügungszeit kommen. (Siehe diesen Befehl im Anhang).
Einen ähnlichen Befehl, wenn auch mit anderen Inhalten, gab es für die Stabs- und Versorgungskompanie.
8. Wie die „einfachen“ Soldaten den Bataillonskommandeur erlebten, hing sicher auch an der Funktion des Soldaten in der Kompanie. Der Fahrer des Bataillonskommandeurs und die Soldaten in der S 3-Abteilung hatten sicherlich mehr mit dem Kommandeur zu tun, als der Fahrer des Munitions-LKWs. Andererseits lag es auch an jedem Kommandeur selbst, wie oft er sich in den einzelnen Abteilungen und Teileinheiten sehen ließ. Dabei achtete ein kluger Kommandeur auch darauf, sich nicht in die Aufgabenbereiche des Chefs 1. Kompanie einzumischen. Die Dienstaufsicht innerhalb der Stabs- und Versorgungskompanie war grundsätzlich Sache des Chefs 1. Ein guter Vorgesetzter sollte nicht grundlos die Zwischenvorgesetzten übergehen. Ich habe Kommandeure erlebt, die als Zeichen der Volksverbundenheit mit den Unteroffizieren und Mannschaften in den Kompaniekellern gesoffen haben und die dort nach dem fünftem Bier gewonnenen „Erkenntnisse“ als Grundlage ihrer Dienstaufsicht hernahmen.
Mal meinen Senf zur Chronik. Diese dokumentiert hauptsächlich das soziale Leben des Offzkorps. Mit Abstrichen noch das des Uffz Korps. Ich habe schon viele Chroniken gelesen und bin immer wieder verwundert über die große Spannweite von Qualität und Schwerpunktsetzung. Aber auch diese Chronik hat für mich ihre Highlights. Die detailierte Schilderung der Erstausstattung an Rad Kfz. Die Umrüstung von M 48 A2 auf M 48 A2C. Der Befehl für die Anbringung der taktischen Zahlengruppen. Auch zur Einführung Leo 2 findet sich etwas. Solche Chroniken sind in meinen Augen eine wichtige Quelle, aber eben auch nicht die einzige. Und sie lassen auch das Selbstbild des Verbandes erkennen. Und ich finde es gut wenn so etwas veröffentlicht wird.
Bei Lesen der Chronik bin ich darüber gestolpert, dass die Belastung in den Kampfkompanien größer ist als die der 1./. Meiner Erfahrung nach war das genau umgekehrt. Für die Nichttrossknechte unter uns. In der typischen 1./ gab es grundsätzlich nur zwei Teileinheiten die halbwegs ähnlichen Dienst wie in einer Kampfkompanie machten. Die Fernmelder sowie die Aufklärer und Verbinder. Alle anderen hatten einen Funktionsbereich wie den Stab, die Küche, die Matgruppe usw. Auch die Transportgruppe musste die Tankstelle betreiben sowie Mun ausgeben und die Truppenbeladung an Mun und Betriebstoff bewirtschaften. All diese Soldaten waren damit mehr oder minder ausgelastet. Wenn Ausbildundsvorhaben der 1./ anstanden waren häufig die Fernmelder oder der Avz mit der Durchführung beauftragt und der Rest wurde dort durchgeschleußt. Wache war natürlich auch ein Thema, allerdings hatten viele Teileinheiten eine hohe zeitliche Belastung durch die Abstellungen zu Übungsvorhaben der Kampfkompanien. Insbesondere wenn diese einzeln übten.
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