Leopard 1 – Technik (Feuerleitanlage), Kampfwert und Erfahrungen

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  • EmilBerggreen
    Cold Warrior
    • 19.07.2015
    • 514

    #1

    Leopard 1 – Technik (Feuerleitanlage), Kampfwert und Erfahrungen

    Moin,
    möchte hier gerne einen weiteren Thread zum Thema militärisches Großgerät eröffnen.

    Über den Leopard 1 gibt es jede Menge Quellen zu seiner Entstehungsgeschichte, Prototypen, etc. – jedoch weniger Berichte über die tatsächlichen Erfahrungen über seinen Einsatz, auf der Schießbahn, etc. Zumindest habe ich darüber (kaum) etwas gefunden. Mich interessiert eher das fertige, serienreife Waffensystem und seine Stellung in der damaligen Zeit.

    Die Technik ist hinlänglich bekannt [Quelle: WP]:
    4 Mann Besatzung: Kdr, MKF, LS, RS
    Gewicht: 42 t
    Panzerung: Panzerstahl und Schottpanzerung beim Turm
    Bewaffnung: britische 105-mm-L7A3 mit 28 Zügen und Turm-MG
    Waffenstabilisierung ab Typ A2
    Ersttrefferwahrscheinlichkeit: ????
    Antrieb: 10-Zylinder-Vielstoffmotor MTU
    Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h
    Reichweite: 562 km in Kolonnenfahrt mit Wandlerüberbrückung (??)
    leichtes Gelände 386 km
    schweres Gelände 246 km
    Tankinhalt: 985 l

    Jetzt wird es interessant:
    Feuerleit- und Zielausrüstung: optomechanischer Entfernungsmesser
    Turmentfernungsmessgerät (TEM) mit 16-facher Vergrößerung (Misch- u. Raumbild)
    Leopard 1A4 - Raumbildentfernungsmesser EMES-12A1.
    2. Zielgerät/Notzielgerät: Turmzielfernrohr (TZF) mit 8-facher Vergrößerung

    Bei Ausfall des TEM war es als Notzielgerät vorgesehen, die Schussentfernung wurde geschätzt und mittels einer Skala im Strichbild für die jeweilige Munition eingestellt. Zudem erlaubte es den Feuerkampf in der Bewegung, weil der waffenparallele Einbau in die Blende die Waffenstabilisierung auf diese Optik übertrug. Das Turmrundblickpankrad (TRP) stand dem Kommandanten als Beobachtungs-, Ziel- und Entfernungsmessgerät zur Verfügung. Bei Bedarf konnte er den Richtschützen komplett übersteuern, um im Notfall selbst den Feuerkampf zu führen. Das stabilisierte Rundblickperiskop PERI R12 im Leopard 1A4 erlaubte hingegen dem Kommandanten erstmals, Ziele während der Fahrt zu suchen und dem Richtschützen zuzuweisen. Es gab dieser Variante Hunter/Killer-Fähigkeit. Für den Nachtkampf verfügte der Kampfpanzer zunächst über einen IR-/Weißlicht-Schießscheinwerfer zur Zielbeleuchtung. Wurde mit Infrarotlicht beleuchtet, musste der Kommandant das Schießen übernehmen, da dessen TRP gegen ein Infrarot-Zielfernrohr getauscht wurde. Die Nachtkampffähigkeit des 1A4 wurde durch Umschalten des PERI R12 auf den IR-Kanal erreicht. Der Scheinwerfer wurde im Gefecht verteilt eingesetzt und ließ sich deshalb nur aus dem Stand nutzen. So übernahmen abwechselnd Beleuchtungspanzer die Aufgabe des Beleuchtens, während ein zweiter Panzer den Gegner bekämpfte. Die Einstellungen des Scheinwerfers waren streuend beim Suchen oder gebündelt zur Zielbeleuchtung beim Kampf. In den Anfangsjahren waren nur wenige Kampfpanzer mit dem Schießscheinwerfer ausgestattet. Lediglich die Fahrzeuge der Zugführer und des Kompaniechefs verfügten über den XSW-30-U von AEG-Telefunken zur Zielbeleuchtung. Die durchschnittliche Kampfentfernung von 2,5 Kilometer am Tag sank mit dem Schießscheinwerfer auf 1,2 Kilometer bis 1,5 Kilometer. Mit der Einführung des Restlichtverstärkers PZB 200 wurde diese Form der Gefechtsführung zunehmend bedeutungslos. Mit der letzten Kampfwertsteigerung zum 1A5 erhielten Kommandant und Richtschütze ein gemeinsames Wärmebildgerät, das mit dem Laserentfernungsmesser (LEM) im Hauptzielgerät EMES-18 untergebracht war. Mit dem WBG-X von Zeiss stieg die Aufklärungsreichweite gegenüber dem PZB 200 enorm. So konnten Ziele am Tag – je nach Wetterbedingungen – in einer Entfernung bis zu 3.000 Metern entdeckt und bei 2.000 Metern identifiziert werden. Die angepasste Feuerleitanlage des Leopard 2 machte das Richten und Schießen für den Richtschützen einfacher. Zudem erfolgte das Einstellen der geladenen Munitionssorte beim EMES durch den Ladeschützen per Taster.
    Quelle: WP https://de.wikipedia.org/wiki/Leopard_1


    Was ist über seinen Kampfwert zu sagen? In einer direkten Duellsituation mit seinem damaligen Hauptgegner T-72 soll er sogar unterlegen gewesen sein, wenn man die nackten Fakten sprechen lässt: 125 mm Glattrohrkanone und Ladeautomat vs. 105 mm Zugrohrkanone und LS.
    Direkte Gegenüberstellungen von KPz auf dem Papier, indem man allein ihren Kampfwert gegenüberstellt sind vielleicht nicht sonderlich aussagekräftig, da auch hier mit hoher Wahrscheinlichkeit gilt: “aufgeklärt = vernichtet“

    Nachtkampffähigkeit beim Leopard 1:
    Zwar umständliche Umrüstung, Abbau des IR-Zielscheinwerfers, etc., etc. aber wenn gefechtsbereit, dann aber einem KPz des WAPA mit aktiver Nachsicht deutlich überlegen. Vielleicht war das ja damals die große Stärke des Leopard 1?

    Der Leopard 1 galt ja bei seiner Fertigstellung als einer der besten KPz seiner Zeit – oder bezog sich das auf den Leopard 2, der i. Bezug zu seiner Waffentechnik, Leistung, etc. ja noch ein regelrechter Quantensprung zum Leopard 1 war?
    Besser und sehr viel leistungsfähiger, allerdings auch teurer in seiner Beschaffung, so dass i.d. HS IV der Leopard 1 noch in sehr vielen Einheiten seine Verwendung fand. Gut, sowohl der Leopard 1 auch 2 unterliefen permanenten Kampfwertsteigerungen, so dass alles nur eine Momentaufnahme ist.

    Über den Leopard 2 ist sehr viel geschrieben worden und daher auch einiges, was damals mit dem Leopard 1 erfahren wurde, in Vergessenheit geraten. Vielleicht können ja einige von Euch darüber berichten. Würde mich freuen.

    Gruss,
  • Malefiz
    Cold Warrior
    • 22.12.2010
    • 373

    #2
    Hallo,
    es lohnt sich für die Einsatzerfahrungen in die englische Wikipedia zu gucken, da steht oft viel mehr, wie bei uns, auch mit Quellen.
    Grüße

    Kommentar

    • EmilBerggreen
      Cold Warrior
      • 19.07.2015
      • 514

      #3


      Oh ja! Da steht ja einiges mehr!!! Besten Dank!

      Kommentar

      • Nemere
        Cold Warrior
        • 12.06.2008
        • 2822

        #4
        Besorge Dir mal - z.B. über die Fernleihe Deiner Stadtbücherei - folgendes Buch: Freundeskreis der Offiziere der Panzertruppe (Hrsg.): 50 Jahre Panzertruppe der Bundeswehr 1956 - 2006, Uelzen 2006.
        Hier sind aussagekräftige Vergleiche der jeweiligen Bundeswehrpanzer mit den potentiellen Gegnern enthalten:
        M 48 - T-55
        Leopard 1 - T-62
        Leopard 2 - T-72

        Grüße
        Jörg

        Kommentar

        • EmilBerggreen
          Cold Warrior
          • 19.07.2015
          • 514

          #5
          Hallo Jörg, das Buch habe ich sogar! Hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. Danke und Gruss

          Kommentar

          • EmilBerggreen
            Cold Warrior
            • 19.07.2015
            • 514

            #6
            Und tatsächlich ein paar sehr interessante Details entdeckt (S. 120-124)

            Vorteile Leopard 1
            - Hohe Waffenwirkungsleistung durch größeres 105 mm Kaliber und APDS-Munition (Armor Piercing Discarding Sabot – Wuchtmunition - drallstabilisiertes AP-Geschoss mit Treibkäfig)
            - Bessere Aufklärungsleistung und Gefechtsfeldbeobachtung durch Pankratisches Rundblickfernrohr für Kdr
            - Günstige Aufgabenverteilung für Kdr und RS
            - Hohe taktische Beweglichkeit auf dem Gefechtsfeld
            - Gute Führbarkeit, gutes Sichtkonzept (Winkelspiegel und Optik)
            - Einfach zu bedienende FmAusstattung (SEM 25)
            - Unterwasserfahrt bzw. Tiefwatfähigkeit
            - Überragende Beweglichkeit auf Straße u.i. Gelände – der Leopard 1 fuhr allen anderen KPz einfach davon / und die PzGren kamen mit dem SPz Marder nicht hinterher

            Nachteile Leopard 1
            - Durchschnittliche Feuerkraft, begrenzte Durchschlagskraft mit ADPS-Wuchtmunition
            - Unterdurchschnittlicher ballistischer Schutz – wie ist das gemeint? Gegenüber Direkttreffern auf Wanne und Turm?

            Kampfwertvergleich Leopard 1 vs. T-62
            T-62 besitzt hohe Waffenwirkleistung durch 115 mm Glattrohrkanone, trotz rudimentärer Feuerleitausstattung bis 1.500 m (mit KE) und 1.000 m (mit HEAT) ausreichend hohe Trefferwahrscheinlichkeit
            T-62 kann keinen treffsicheren Schuss aus der Bewegung abgeben, die Modelle des Leopard A1 mit Waffenstabilisierungsanlage sehr wohl. Daher Schießhalt.
            T-62 Schusskadenz: 3 Schuss/min
            T-62 i. Vergleich zum Leopard 1 sehr leistungsschwache Optiken. Probleme mit der Zielaufklärung ab 1.500 m
            T-62 geringe Nachtkampffähigkeit durch leistungsschwache Nachtsichtgeräte (aktives IR-Zielfernrohr)
            T-62 Nachtkampfentfernung: max. 800 m
            Leopard 1 Nachtkampfentfernung: max. 1.000 m
            T-62 längere Aufklärungs- und Reaktionszeit -> ich denke, allein das ist beinahe schon gefechtsentscheidend
            T-62 Beweglichkeit deutlich schlechter als beim Leopard 1
            T-62 Extreme Lautstärke und Vibrationsbelastung im Kampfraum führt zu einem hohen Stress bei der Besatzung



            Vorteile T-62
            - Geringere Silhouette, Aufklärung u. Bekämpfung daher erschwert
            - Besondere Turmform, bei frontalen Treffern a.d. Randpartien nahezu wirkungslos
            - Gute Geländegängigkeit

            KPz Leopard 1 hätte das Duell mit dem T-62 auf große Entfernungen (insoweit in der Norddt. Tiefebene überhaupt gegeben) ab 2.000 m möglichst aus gut getarnten Stellungen führen müssen, um die schlechte Aufklärungsleistung des T-62 voll auszunutzen.

            Nur Hohlladungsmunition (Durchschlag mit 105 mm APDS erst < 500 m) können Frontpartie Turm u. Wanne d. T-62 überhaupt durchschlagen.
            Feuerkampf aus offener Stellung mit T-62 möglichst vermeiden, da Leopard geringeren Schutz aufgrund seiner Panzerung bietet. T-62 kann so auch auf Kampfentfernungen über 2.000 m mit KE- u. HEAT-Munition aus verschiedenen Winkeln (ich interpretier das mal so rein) einen Durchschlag erzielen können.

            1962 wurde der T-62 teilweise mit dem Laser-Entfernungsmesser nachgerüstet und dadurch verschlechterte sich die Duellsituation zum Nachteil des Leopard 1.
            1981 Nachrüstung beim Leopard 1 mit israelischer 105 mm KE Munition mit einer Durchschlagsleistung von < 300 mm PzSt auf 2.000 - und das ist beachtlich!
            Herbst 1986 Nachrüstung Leopard 1 mit leistungsfähiger Feuerleitanlage inkl. Laser-Entfernungsmesser, WBG u. primär stabilisierter Zieloptik. Zu diesem Zeitpunkt existierten in der UdSSR allerdings bereits die ersten T-72B „Super Dolly Parton“-Modelle und T-80 U

            T-72B ex WP
            T-72B Olkha (Objekt 184): Dritte Serienversion ab 1985 mit neu konstruiertem Turm und 2A46M-Glattrohrkanone. Kompositpanzerung und zusätzliche 30 mm starke Panzerplatte am Wannenbug. Mit zusätzlicher 15 mm starker Schutzschicht gegen Neutronenwaffen. Ausgerüstet mit Lenkwaffen 9K119 Swir. Später nachgerüstet mit 227 Reaktivpanzerkacheln vom Typ Kontakt-1. In der NATO trägt dieses T-72-Modell den Spitznamen „Super Dolly Parton“.
            T-80 U ex WP
            Ab dem T-80U erhält der Turm eine neue Verbundpanzerung. Sie besteht von außen nach innen aus 100 mm gegossenem Panzerstahl, 340 mm Hohlraum für die Sonderpanzerung und nochmals 190 mm gegossenem Panzerstahl. Der Hohlraum wird durch eine 20-mm-Panzerplatte aus hochfestem Stahl der Länge nach in zwei 120 mm breite Kammern geteilt. Beide Kammern enthalten aneinandergereihte Elemente aus Aluminiumoxidkeramik (Al2O3) und Borcarbid. Die vertikal angeordneten Elemente sind in eine Polymerfüllung eingebettet. Auf der Innenseite des Hohlraumes ist eine 80-mm-Panzerplatte aus hochfestem Stahl angebracht. Die Gesamtdicke der Turmfront beträgt 630–815 mm. Zusätzlich ist der T-80U mit weiterentwickelter Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-5 ausgerüstet. Diese erhöht im Gegensatz zur Kontakt-2-Panzerung auch den Schutz gegen APFSDS-Geschosse. Daraus ergibt sich folgender RHA-äquivalenter Panzerschutz (T-80UD mit Kontakt-5-Reaktivpanzerung). Der Innenraum des Panzers ist zum Schutz der Besatzung vor Splittern mit Kevlar-Schutzmatten (spall-liner) ausgekleidet. Der Panzer verfügt über eine automatische ABC-Überdruck-Schutzanlage zum Schutz vor chemischen und biologischen Kampfstoffen sowie zum Schutz vor den Wirkungsfaktoren einer Kernwaffendetonation, wie Sofort- und Restkernstrahlung und radioaktivem Staub. Zur Feststellung ionisierender Strahlung und chemischer Kampfstoffe verfügt der T-80 über ein Strahlungsmess- und Kampfstoffspürgerät.
            Aber jetzt kommt das Entscheidende (wieder aus 50 Jahre PzTr, S. 124):
            Der KPz Leopard 1 … [] … i.d. Anfangsjahren bis zur Einführung der flügelstabilisierten KE-Munition (1981) im Duell mit dem KPz T-62 nur unter günstigen taktischen Situationen und bei geschicktem Verhalten der Besatzung gewisse Erfolgsaussichten gehabt hätte
            Doch so schlecht konnte der Leopard 1 nicht gewesen sein
            https://www.welt.de/geschichte/artic...iner-Zeit.html Leopard I – Der wohl beste Kampfwagen seiner Zeit

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            • EmilBerggreen
              Cold Warrior
              • 19.07.2015
              • 514

              #7
              Meiner Meinung nach sind Kampfwertvergleicheschön und gut. Aber einen ganz entscheidenden Einfluss haben auch Gelände sowieKlima/Witterung in. Mitteleuropa.Viel Infanteriegelände mit Panzerlinien – diegroßen Ackerschläge sind natürlich wiederum Panzergelände aber im Herbstregenauch ganz schnell unpassierbar. Im Herbst sehr schlechte Sichtverhältnisse, Nebel,Dauerregen, lange Nächte – also nicht unbedingt die Umweltfaktoren, um mitgroßen Panzerverbänden schnell vorstoßen zu können.Sichtverhältnisseauf dem Gefechtsfeld. Durch das ständige Nebeln und Ausweichen, starke Rauch-und Qualmentwicklung durch Beschuss, Artillerie, etc. vermutlich sehr, sehrschlecht, so dass KPz mit unzureichenden Zieloptiken eindeutig im Nachteil sind

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              • EmilBerggreen
                Cold Warrior
                • 19.07.2015
                • 514

                #8
                https://www.youtube.com/watch?v=-Es05tyz6cg
                Leopard 1 b. DK Heer
                Hier sieht man eher die Perspektive des LS. Keine Ahnung auf welche Ziele der RS feuert aber doch sehr eindrucksvoll im Kampfraum des Leopard 1.

                Übrigens auch der Schützentrupp im Marder hat keine Ahnung, warum jetzt schon wieder Beobachtungshalt, auf welche Ziele der RS jetzt wieder feuert, etc.

                https://www.youtube.com/watch?v=uTGM1n8CYyQ
                Schießen mit dem T-72 --- muss die Hölle sein!

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                • DeltaEcho80
                  Cold Warrior
                  • 09.03.2013
                  • 1703

                  #9
                  Übrigens auch der Schützentrupp im Marder hat keine Ahnung, warum jetzt schon wieder Beobachtungshalt, auf welche Ziele der RS jetzt wieder feuert, etc.
                  Das habe ich selbst als MKF nicht immer gewusst ;-)

                  Es sei denn, der Kommandant hat vor sich hin gemurmelt, so dass man es übers BV gehört hat.

                  Zu deinen anderen Ausführungen: Ich denke, diese Aufstellungen und theoretischen Vergleiche sind immer sehr mühselig. Es hatte jedes Waffensystem seine Vor - und Nachteile. Die Kunst ist es doch, diese als Truppenführer zu kennen und meine Panzer so einzusetzen, dass ich meine Vorteile ins Wirken bringe und die Nachteile so weit wie möglich verdecke.

                  Ansonsten bin ich der Meinung: Gut, dass man es nie in der Norddt. Tiefebene im scharfen Schuss austesten musste.

                  Kommentar

                  • EmilBerggreen
                    Cold Warrior
                    • 19.07.2015
                    • 514

                    #10
                    Gibt es sonst noch etwas über den Leo 1 zu berichten?

                    Vielleicht sein Abschneiden bei der Canadian Army Trophy in BERGEN? https://de.wikipedia.org/wiki/Canadian_Army_Trophy
                    Die CAT war aber anscheinend kein richtiges Gefechtsschießen, sondern eher ein Schulschießen, oder?
                    https://www.youtube.com/watch?v=ajinY_DH0B0 GefSchießen Leopard 2 --- hier kämpft der PzZg ja auch in einem sehr engen Abschnitt, okay für dt. Verhältnisse.

                    Wie war die Leistung des Leopard 1 beim BtlGefSchießen in Shilo/Kanada?
                    https://www.youtube.com/watch?v=rsUi8Nh7BOw PzBtl 352 "vergleichbar mit der norddt. Tiefebene"? "alles voll ausfahren" - inkl. Artillerie --- Pz nutzen Art aus, um nach vorne weiter Raum zu gewinnen.
                    Alles im scharfen Schuss? Auf 03:10 kommt auch noch die alte Carl Gustav zum Einsatz.

                    Manchmal erinnert die Bundeswehr an eine gute alte Kinderfrau. Bevor die Soldaten vom Panzerbataillon 74 in Cuxhaven-Altenwalde nach Kanada abflogen, wurden sie zum Arzt geschickt.

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                    • Nemere
                      Cold Warrior
                      • 12.06.2008
                      • 2822

                      #11
                      Zitat von EmilBerggreen Beitrag anzeigen
                      Die CAT war aber anscheinend kein richtiges Gefechtsschießen, sondern eher ein Schulschießen, oder?
                      Auch zu CAT findest Du in dem oben von mir zitierten Buch zur Panzertruppe ausführliche Erläuterungen.

                      Kommentar

                      • EmilBerggreen
                        Cold Warrior
                        • 19.07.2015
                        • 514

                        #12
                        Ja, das stimmt!

                        Kommentar

                        • Hoover
                          Cold Warrior
                          • 19.12.2013
                          • 601

                          #13
                          Zum Vergleich Öeo 1 gg. T62 und T72 muss man noch bedenken, dass der T72 eine ergonomishce Katastrophe war. Anders als beim Leo 1 war die Besatzung nach 3-4 Stunden Kampf am Ende, die Leistungsfähigkeit ließ massiv nach. Nicht viel anders ist es im T90. Ein Bekannter von mir war in der russ. Armee Richtschütze auf dem T72, sein Sohn Richtschütze auf dem Leopard 2. Er meinte nur, dass der Leo wie eine Sporthalle sei im Vergleich zum T72. Da sind so viele Faktoren zu berpücksichtigen (Ausbildung natürlich auch), dass ein dirketer Vergleich sehr schwer ist. Nur die technischen Faktoren sind ja nur ein Teil.
                          "Damals, als ich in meinem Alter war..."

                          Kommentar

                          • Berlin Brigade
                            Warrior
                            • 10.05.2014
                            • 82

                            #14
                            Pardon, bin keinerlei Panzermensch, habe aber eine simple Frage:
                            Warum hat die Sowjetunion, die doch für die Armee Leute ohne Ende hatte, den Ladeschützen weggelassen und wir nicht? Geht es um eine möglichst kleine Turmsilhouette? Dieser Lademechanismus bei denen scheint ja brutal durch den Turmraum zu greifen, also richtig komfortabel macht es die Automatisierung nicht, eher gefährlich.

                            Kommentar

                            • Nemere
                              Cold Warrior
                              • 12.06.2008
                              • 2822

                              #15
                              Ich habe keine Erfahrungen mit Ladeautomaten im Kampfpanzer und habe mich damit auch noch nicht näher beschäftigt. Ich bin lediglich einige Male auf dem Platz des Ladeschützen im Kanonenjagdpanzer bei Gefechtsübungen bzw. Gefechtsschießen gefahren. Aus diesen Erlebnissen kann ich mir zwei Gründe für den Einsatz eines Ladeautomaten vorstellen:

                              1. Erhöhung der Feuergeschwindigkeit (insbesondere beim Schießen aus der Fahrt). Wenn der Panzer durchs Gelände fährt, ist es für den Ladeschützen nicht so einfach, die unhandliche und nicht ganz leichte Granate ins Rohr zu bekommen. Es bedarf oft mehrerer Versuche. Das war der Grund, warum man bei der Entwicklung des geplanten deutsch-amerikanischen Kampfpanzers 70 schon ab etwa 1966 einen Ladeautomaten vorgesehen hatte. Zur Einführung kam es nicht, weil (damals) eine ausreichende Zuverlässigkeit nicht zu erreichen war. Auch beim Leo 2 war zunächst eine Ladeautomatik vorgesehen, da es immer noch keine zuverlässig arbeitenden Modelle gab, verzichtete man dann darauf.
                              2. Verhindern von Fehlern beim Laden. Es dröhnt und scheppert im Panzer, es knallen Schüsse. Da kann es schon passieren, dass der Kommandant das Laden einer panzerbrechenden Granate, z.B. HEAT, befiehlt, der Ladeschütze etwas ganz anderes versteht und eine Sprenggranate oder gar eine Nebelpatrone ins Patronenlager wuchtet. Das wird dann beim Gegner zumindest Verblüffung, meist aber Gelächter auslösen, aber nicht seinen Zweck erfüllen. Oder der Ladeschütze vergreift sich in der Hektik einfach und erwischt die falsche Granate. Beim Ladeautomaten stelle ich mir das so vor, dass der Kommandant oder der Richtschütze die Munitionsart vorwählt und damit dem Ladeautomaten elektronisch das Kommando für die richtige Granate gibt.

                              Aus Sicht des taktischen Führers würde ich nur höchst ungern auf den Ladeschützen als 4. Mann im Panzer verzichten. Man braucht diesen 4. Mann neben seiner eigentlichen Aufgabe ganz einfach bei zahlreichen Tätigkeiten, sei es bei der Sicherung, dem Tarnen, dem Aufmunitionieren, dem Betanken aus Kanistern oder bei Instandsetzungsarbeiten (Kettenschäden!). Eine 4-Mann-Besatzung erhöht nach meiner Meinung und Erfahrung einfach die Durchhaltefähigkeit. In der 3-Mann-Besatzung muss jedes verbleibende Besatzungsmitglied 25 % mehr bei diesen allgemeinen Aufgaben leisten.
                              Beispiel Auftanken mit Kanistern. Es sind z.B. 36 Kanister vom LKW zum Panzer zu bringen. Bei der 4-Mann Besatzung schleppt jeder 9 Kanister, bei nur noch 3 Mann sind es schon 12.
                              Außerdem steht in den seltensten Fällen wirklich die ganze Besatzung für solche Aufgaben zur Verfügung. Alltägliches Beispiel: Eine Panzerkompanie richtet sich zur Verteidigung ein. Die Panzer sind eilig in einem Wald untergezogen, da Luftbedrohung. Die Panzer müssen schnellstens getarnt werden – nur fehlt es hier bei der 3-Mann-Besatzung am Personal: Der Kommandant wird in einer solchen Lage häufig beim Zugführer zur Befehlsausgabe und zur Geländeerkundung sein. Der Richtschütze sichert am MG gegen Luftfeind – bleibt nur der Fahrer für die Tarnung des Kampfpanzers, die dann natürlich entsprechend lange dauern wird. Von der Unmöglichkeit, die großen Tarnnetze mit einer Person zu handhaben, ganz zu schweigen.

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