Wehrbereichskommando VI in der Heeresstruktur 3

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  • Nemere
    Cold Warrior
    • 12.06.2008
    • 2822

    #1

    Wehrbereichskommando VI in der Heeresstruktur 3

    Da das Territorialheer bei uns im Forum immer ein bißchen zu kurz kommt und gerne als weniger wichtig angesehen wird, habe ich einen Versuch gestartet, die Gliederung des Wehrbereichskommandos VI - Bayern - in der Heeresstruktur 3 mit Stand 1978 darzustellen.
    Das Ergebnis ist im Anhang beigefügt. Es sind einige Ergänzungen zum besseren Verständnis der damaligen Organisation beigefügt.
    Man sollte sich dabei vor Augen halten, dass das Territorialheer nach Mobilmachung einen größeren Umfang als die dem Feldheer zugehörigen Truppen der Bundeswehr gehabt hätte.
    Angehängte Dateien
  • Guenther (†)
    Cold Warrior
    • 04.09.2006
    • 1024

    #2
    Hallo, ich suche die takt. Zeichen bis zur Heeresstruktur 3. Wer kann mir hier weiterhelfen.
    Ebenso suche ich die Gliederung der WBK I - V mit VBK und VKK

    gruß günther
    Suche Gliederungen der Heeresstrukturen 2 + 3.
    Außerdem suche ich die letzten Trichtersperren und Sperrmittelhäuser in Franken.

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    • allrad
      Cold Warrior
      • 10.02.2014
      • 154

      #3
      Grandioser Beitrag Nemere!

      Kleine Ergänzung zu den Heinatschutzkomandos: Die Panzerjägerkompanie hatten teilweise M 48 A2 anstelle der Kanonenjagdpanzer. Die Mörserkompanien sollten alle HS 30 bekommen.
      Allerdings behielt eine aktive Kompanie gezogene 120 mm Brandmörser um Grundausbildung für die Mörserzüge der Jägerbataillone zu betreiben. Andere Mörserkompanien erhielten keine HS 30, da keine infrastrukturellen Voraussetzungen für Kettenfahrzeuge gegeben waren. Details kann ich bei Bedarf einstellen.

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      • allrad
        Cold Warrior
        • 10.02.2014
        • 154

        #4
        Zur Ausstattung des HSK 18 mit Mrs. Trg. HS 30: Vorgesehen war beide Mörserkompanien mit HS 30 auszustatten. Die dafür benötigten HS Mrs Trg standen auch abgestellt in Depots bereit. Am Standort fehlte jedoch die nötige Infrastruktur für Kettenfahrzeuge. Deshalb blieb es bei der Ausstattung mit 120 mm Brandmörsern gezogen von LKw 1,5 to. Der Bestand von HS 30 Mrs Trg im HSK 18 ist in allen mir vorhandenen Quellen mit Null angegeben. Leider habe ich bei meinen ersten Besuchen im BAMA nie die Signatur auf den Kopien vermerkt. Quelle z. B. eine Vorlage für den Stabsabteilungsleiter Fü H V vom 29.01.1979 mit dem Bestand HS 30 Mrs Trg vom 31.12,1979. Signatur könnte ich nur sehr aufwendig anhand meiner Bearbeitungslisten wiederherstellen.

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        • allrad
          Cold Warrior
          • 10.02.2014
          • 154

          #5
          Austattung Heimatschutzkomando 18 mit Jagdpanzern

          Auch hier das Problem, dass ich die Signaturen nicht auf den Kopien vermerkt habe. Laut "Ausstattung Kampfpanzer" Fü H V 4 AZ 10-30-26 ohne Datum Stand September 1979 (sozusagen am Vorabend der Umgliederung in die Hstr. 4) verfügte das Hsk 18 0 Kanonenjagdpanzer, aber 64 M 48 A2 (90mm). Also ausreichend für die 4 Panzerjägerkompanien zu je 16 EA. Nicht erwähnt ist leider welche Untervariante des M 48 A2. Denkbar wären der M 48 A2, M 48 A2C mit dem Mischbildentfernungsmesser oder M 48 A2 G bzw. M 48 A2C G wie vorher nur mit deutscher Funkausstattung SEM.

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          • Nemere
            Cold Warrior
            • 12.06.2008
            • 2822

            #6
            Hallo,
            bei der Mörserkompanie in Passau liefen im Spätsommer 1978 HS 30 Mörserträger, diese Fahrzeuge habe ich damals bei einer Übung selbst gesehen. Ist mir deswegen in Erinnerung, weil ich als junger dynamischer Feldjägerunteroffizier bei der Verkehrsregelung dort das erstemal HS 30 mit ihrem unverkennbaren Fahrgeräusch im Einsatz sah. Ab Sommer 1979 war ich dann mit einem OFw der Mörserkp 530 gemeinsam im Rahmen der Offizierausbildung bei der Bildungsförderungskompanie TerrH in München, der auch von HS 30 bei dieser Kompanie berichtete, als wir auf die Übung 1978 zu sprechen kamen.
            Ist aber glaube ich nicht kriegsentscheidend.

            Zur Ausstattung Kanonenjagdpanzer / M 48. Soweit ich das nachvollziehen kann, wurde anscheinend in den knapp 10 Jahren des Bestehens der Heimatschutzkommandos mehrfach mit der Ausstattung hin- und hergewechselt. Ich kann mir gut vorstellen, das man gegen Ende hin wieder auf M 48 umstellte, da sich die Umgliederung dieser Panzerjägerkompanien in die Panzerbataillone der dann entstehenden Heimatschutzbrigade 56 bzw. 66 bereits abzeichnete. Auch die beiden Panzerbataillone der HSchBrig 56 hatten bis 1982 den M 48 und wurden dann erst auf Leopard 1 umgerüstet.

            Ein ähnlliches Spiel gab es bei den Panzerjägerbataillonen der Jägerbrigaden in der HStr. 4. Als sich abzeichnete, das daraus in der Heerestruktur 4 wieder Panzerbataillone werden sollten, wurden diese Bataillone auch zum Teil wieder auf M 48 umgestellt. Auch hier kann ich aus eigenem Erleben berichten, das PzJgBtl 104 in Pfreimd hatte schon 1978 mit der Masse wieder M 48, dazu die acht Raketenjagdpanzer in der 4 Kompanie.

            Grüße
            Jörg
            Zuletzt geändert von Nemere; 11.09.2016, 10:28.

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            • DeltaEcho80
              Cold Warrior
              • 09.03.2013
              • 1703

              #7
              Hallo Nemere,

              wie immer: Sehr informativer Beitrag, vielen Dank dafür.

              Zwei Fragen erlaube ich mir:

              > Das mehrfach genannte "Ebenhausen" ist aber nicht das Ebenhausen bei Bad Kissingen, sondern das bei Ingolstadt, oder?
              > Schon oft bei meinen Besuchen in Marktbergel darauf gestoßen, aber nie konnte mir einer eine richtige Antwort liefern: Was hätte denn eine "Instandsetzungslenkungsgruppe" für Aufgaben bekommen?

              Vielen Dank und Gruß
              D.

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              • Nemere
                Cold Warrior
                • 12.06.2008
                • 2822

                #8
                Hallo,

                ja - Ebenhausen ist Ebenhausen bei Ingolstadt
                Die Instandsetzungslenkgruppe war zuständig für die Vergabe von Instandsetzungsaufträgen an zivile Werkstätten bzw. für die Koordination der Instandsetzungkapazitäten innerhalb eines VBK oder WBK. Die Inst-Kapazitäten beim TerrH waren ja sehr gering, im Frieden nur eine gekaderte InstKp in München. Weiter waren beim TerrH sehr viel handelsübliche Fahrzeuge im Einsatz. Also lag es nahe, Rahmenverträge mit leistungsfähigen Werkstätten (VW, Daimler Benz LKW, Bosch usw.) zu schließen und die Kfz dort reparieren zu lassen.
                Ablauf: Einheit meldet mit ZKG Instbedarf an die Instlenkgruppe, Instlenkgruppe veranlasst Auftrag an zivile Werkstatt und führt bei Bedarf eine Eingangsprüfung am defekten Kfz/Gerät durch, Zivile Werkstatt repariert, Instlenkgruppe überprüft die Durchführung der Reparatur und nimmt das Kfz bei der zivilen Werkstatt ab, Einheit holt Fahrzeug bei Werkstatt ab.
                Zuletzt geändert von Nemere; 11.09.2016, 13:06.

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                • Nemere
                  Cold Warrior
                  • 12.06.2008
                  • 2822

                  #9
                  Zitat von Guenther Beitrag anzeigen
                  Hallo, ich suche die takt. Zeichen bis zur Heeresstruktur 3.
                  Anbei Beispiele für taktische Zeichen 1960, 1966 und 1977.
                  Die Quellen sind jeweils im PDF angegeben.
                  Angehängte Dateien

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                  • DeltaEcho80
                    Cold Warrior
                    • 09.03.2013
                    • 1703

                    #10
                    Hallo Nemere,

                    vielen Dank - wieder was gelernt. So ähnlich habe ich mir das gedacht. Gewissen Erzählungen zufolge sollen in Marktbergel ja sogar 400 y-Nummern für zivile Fahrzeuge gelagert gewesen sein.

                    Andere Frage noch: Die Sicherungszüge für die GSVBw z.B. in Triefenstein oder Feuchtwangen hatten aber andere MobStützpunkte als die Standorte der GSVBw, oder?

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                    • Nemere
                      Cold Warrior
                      • 12.06.2008
                      • 2822

                      #11
                      In der Übersicht des WBK auf der meine Zusammenstellung beruht, sind keine Sicherungszüge für die GSVBw aufgeführt. Sicherungszüge gab es erst in der Heeresstruktur 4.
                      In der HStr. 3 war die Sicherung der GSVBw wahrscheinlich Aufgabe der Sicherungskompanien, die zugweise aufgeteilt eingesetzt werden konnten. Die Sicherungskompanien bis 1980 hatten in den meisten Fällen zwei motorisierte und zwei sog. "bodenständige" Züge mit nur einem Fahrzeug, die für solche Aufgaben vorgesehen waren.

                      In der Übersicht über die Gliederung WBK VI vom 01.10.1983 (Heeresstruktur 4) sind die MobStützpunkte der Sicherungszüge GSVBw jeweils bei den GSV. Macht ja auch Sinn, die Waffen usw. in einer ständig besetzten und bewachten Liegenschaft unterzubringen, noch dazu wenn dort dann auch das Mobilmachungsunterbringungs-Objekt war.

                      Ach so - wegen der Abkürzungen: GSVBw - Grundnetz-Schalt-und Vermittlungsstelle der Bundeswehr (verbunkerte Vermittlungen, von denen es. z.B. in Bayern 5 gab: Jengen bei Bad Wörishofen, Pfaffenhofen an der Ilm, Triefenstein am Main, Feuchtwangen in Mittelfranken und Hemau bei Regensburg).

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                      • Nemere
                        Cold Warrior
                        • 12.06.2008
                        • 2822

                        #12
                        Zitat von Guenther Beitrag anzeigen
                        Ebenso suche ich die Gliederung der WBK I - V mit VBK und VKK
                        Anbei das, was ich zu WBK, VBK, VKK etc. derzeit habe. Es ist noch lückenhaft.
                        Angehängte Dateien

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                        • DeltaEcho80
                          Cold Warrior
                          • 09.03.2013
                          • 1703

                          #13
                          Und schon wieder ich:

                          Warum waren die KasFw /StoFw dem Territorialheer unterstellt? Beispielsweise der KasFw Mellrichstadt dem VKK Aschaffenburg?

                          Eine redaktionelle Anmerkung erlaube ich mir noch: Du schreibst in deiner Gliederung "GSVBw 62 in "Lengfeld". Das ist nicht ganz 100%ig richtig ;-)

                          Wü-Lengfeld und Triefenstein-Lengfurt sind ein paar Kilometer auseinander.

                          Wobei der Markt Triefenstein eine besondere Sache ist:

                          Die Marktgemeinde heißt Triefenstein, besteht aber aus den Ortsteilen Trennfeld, Lengfurt und Homburg a. Main. und Rettersheim. Triefenstein selbst gibt es gar nicht als Ort, sondern ist nur ein ehem. Kloster.

                          Aus diesem Grund passieren auch oft Verwechslungen.
                          Zuletzt geändert von DeltaEcho80; 11.09.2016, 16:46.

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                          • Nemere
                            Cold Warrior
                            • 12.06.2008
                            • 2822

                            #14
                            Weil die Organisation der Standortaufgaben eine originäre Aufgabe des Territorialheeres war. Hier ging es z.B. um die Koordination von Wachaufgaben, die Nutzung von Standort- und Kaserneneinrichtungen, um Fragen der Infrastruktur, der zivil-militärischen Zusammenarbeit (Katastrophenschutz) usw.
                            Auch der Mellrichstädter Bataillonskommandeur in seiner Funktion als Kasernenkommandant und Standortältester unterstand dem in diesem Aufgabenbereich dem Verteidigungskreiskommando.(Territoriale Unterstellung, Vorgesetzte mit besonderem Aufgabenbereich, § 3 Vorgesetztenverordnung).
                            Z.B. ein Antrag des Landrats Rhön-Grabfeld auf eine Unterstützung durch die Mellrichstädter Garnison in einem Katastrophenfall lief nicht über die Panzergren-Brigade 35 und die 12. Panzerdivision, sondern über VKK Aschaffenburg - VBK Würzburg - WBK München, natürlich unter Information der und Abstimmung mit den truppendienstlichen Vorgesetzten.

                            Die GSV 62 ist in der von mir zitierten Übersicht des WBK VI - G 3 als "GSV Lengfurt" geführt, das war 1978 die amtliche Bezeichnung.
                            1983 wird sie dann als GSV Bw 62 TRIEFENSTEIN geführt.
                            Die Standortbezeichnungen bzw. die Zuordnung von Einheiten und Dienststellen zu Standorten wechselten im Laufe der Jahre auch in anderen Fällen (Bsp. Brannenburg - Degerndorf, Garching - Hochbrück, Manching - Oberstimm, Feldkirchen - Mitterharthausen, Pocking - Kirchham).
                            Zuletzt geändert von Nemere; 11.09.2016, 17:03.

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                            • allrad
                              Cold Warrior
                              • 10.02.2014
                              • 154

                              #15
                              Kriegsentscheidend ist das nun wirklich nicht. Aber ein weiteres Beispiel dafür mit welcher Vorsicht Quellen zu genießen sind. Nach meinen Quellen hat weder Fü H die Ausrüstung mit HS 30 befohlen noch sind in den Auszügen aus den TBÜ in der Auslaufplanung irgendwelche Hs 30 Mrs Trg im ganzen Heimatschutzkomando vorhanden gewesen. Da der gesamte Bestand erfasst ist und der fragliche Zeitraum abgedeckt ist bleibt mir unklar wie die Kompanie mit HS 30 üben konnte. Ggf. waren die geliehen um bei einer Übung eine nach Struktur dem HSK zustehende "Panzermörserkompanie" einsetzen zu können.
                              Die Wechselwirkung M 48/ Kajapa in diesem Zeitraum ist verwirrend. Im September 79 hatte nur noch das Pz. Jg. Btl 44 Kajapa. die 4 anderen Btl. hatten bereits wieder M 48 und Rajapa. Mir war gar nicht klar, dass hier überhaupt Kajapa gelaufen sind, ich dache immer im II. Korps hätten die Pz. Jg. Btl immer M 48 gehabt. Bei den HSK hatten 3 Kajapa, die drei anderen M 48. Das führte zu der nicht frei von Ironie seienden Situation, dass in der frühen Hstr. 4 einige Panzerbataillone der Heimatschutzbrigaden als Kampfpanzerersatz Kajapa hatten. Sie warten auf die M 48, die zum Anfang ihrer Verwendung als Jagdpanzerersatz bei den Panzerjägern liefen und dann vom Kajapa abgelöst wurden. Zyklische Ausstattungsplanung könnte man das nennen.
                              Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass die Hstr. 3 sehr unübersichtlich war. Und ich mich mal intensiver mit ihr beschäftigen sollte.

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