Grenadierbataillon 241

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  • ARCHIVAR (†)
    Cold Warrior
    • 13.07.2006
    • 92

    #1

    Grenadierbataillon 241

    Hallo,

    hat jemand nähere Informationen zu :

    Grenadierbataillon 241 (nicht Panzergrenadierbataillon !) stationiert in Mitterharthausen, Gäuboden-Kaserne mit 1.-5.Kompanie (70er Jahre)

    ARCHIVAR

    PS : Suche immer nach Kontakte wg. Dienststellennummer-Verzeicnisse
  • Nemere
    Cold Warrior
    • 12.06.2008
    • 2822

    #2
    Es wäre hilfreich, wenn einige nähere Angaben gemacht würden:
    - wo stammt diese Information her?
    - in welchen Zusammenhang wird das Grenadierbataillon 241 erwähnt?

    Es gibt im BA-MA einen Bestand BH 8-8/220, der sich "Jägerbataillon 211 / Grenadierbataillon 241" nennt.



    Hier geht es um das bis 1979 nur als Geräteeinheit bestehende "Panzer-" Grenadierbataillon 241 bzw. Panzergrenadierbataillon (mot.) 241. Die Bezeichnung des Bestandes ist insofern fehlerhaft, genauso wie es kein Jägerbataillon 211 gab. Leider gibt es solche Fehler bei den Beständen des BA-MA haufenweise, weil völlig unkundiges Personal bei der Archivierung eingesetzt wird.

    Kommentar

    • Rex Danny
      Administrator
      • 12.06.2008
      • 4313

      #3
      Zitat von Nemere Beitrag anzeigen
      Die Bezeichnung des Bestandes ist insofern fehlerhaft, genauso wie es kein Jägerbataillon 211 gab. Leider gibt es solche Fehler bei den Beständen des BA-MA haufenweise, weil völlig unkundiges Personal bei der Archivierung eingesetzt wird.
      Hallo, Nemere !

      Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Was es da teilweise für abstruse Bezeichnungen schon gegeben hat, spottet jeglicher Beschreibung. Da ist jede Privatarchivierung, die der eine oder andere hier hat, um Längen besser. Ich sage nur "Bundeswehr OOB" von Dragoner.

      Vielleicht sollten die BA-MA-Mitarbeiter mal zu einigen von uns zur Schulung geschickt werden. Anschließend wäre das Archiv wahrscheinlich auch die Steuergelder wert, die so m. E. sinnlos verpulvert werden.

      Gleiches gilt übrigens auch für die Datenbanken des MGFA in Potsdam. Da steht genauso viel Unfug drin, sowohl für die Bundeswehr als auch für die NVA bzw. GSSD.

      Grüße


      Rex Danny

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      • ARCHIVAR (†)
        Cold Warrior
        • 13.07.2006
        • 92

        #4
        Hallo,

        die Angaben zum Bataillon stammen aus einem umfangreichen Verwaltungsbereichsverzeichnis (Band VI : Stand 01.02.1970) sortiert nach StOV-Nummern.

        ARCHIVAR

        Kommentar

        • ARCHIVAR (†)
          Cold Warrior
          • 13.07.2006
          • 92

          #5
          Zusatzinformation :

          Das Jägerbataillon 211 soll am 01.02.1963 in Plattling, Lagerhausstarsse 8 aufgestellt worden und am 01.010.1965 in Grenadierbataillon 241 umbenannt worden sein (Unterstellung PzGrenBrig 11).

          ????

          ARCHIVAR

          Kommentar

          • Nemere
            Cold Warrior
            • 12.06.2008
            • 2822

            #6
            Wer ist der Verfasser bzw. Herausgeber dieses Verwaltungsbereichsverzeichnisses? Gibt es ein Aktenzeichen bzw. eine Archivkennung?


            Ich bin der Auffassung, dass hier einiges durcheinander geraten ist:

            - Die Bezeichnung "Jägerbataillon" gab es erst in der Heeresstruktur 3 ab 1970. Die ungepanzerte "normale" Infanterie firmierte in der Heeresstruktur 1 als "Grenadierbataillon" und in der Heeresstruktur 2 als "Panzergrenadierbataillon (mot)" bzw. im Territorialheer als "Grenadierbataillon (TV)".
            Von daher kann es 1963 kein Jägerbataillon 211 gegeben haben.

            - Die Nummer 211 passt weder zu einem Truppenteil der damaligen 4. Panzergrenadierdivision noch zur 1. Gebirgsdivision. 211 hätte zur Panzerbrigade 21 in Augustdorf gehört - ein Btl dieser Brigade hätte man kaum hunderte Kilometer entfernt in Niederbayern aufgestellt. Das erste Kampftruppenbataillon mit der Nummer 211 gab es erst 1980 mit dem gemischten Panzerbataillon 211 in Augustdorf.
            In den 1960er Jahren existierten lediglich einige selbständige Nachschub- bzw. Sanitätskompanien mit der Nummer 211, nach meiner Kenntnis keine davon in Plattling.

            - Die PzGrenBrig 11 hatte ein PzGrenBtl 111 (nicht 211). Dieses Btl war 1959 aus dem Grenadierbataillon 44 entstanden und wurde 1966 umgegliedert in PzGrenBtl 243 der damaligen PzGrenBrig 24.

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            • ARCHIVAR (†)
              Cold Warrior
              • 13.07.2006
              • 92

              #7
              Grenadierbataillon 241

              Quelle : Bundeswehramt - Allg. Umdruck Nr. 60 - 01.02.1970 - Die von Nemere gemachten Infos sind natürlich stimmig - deshalb meine Fragen zu dieser Einheit. Die Nr. 211 kann natürlich auch die Zugehörigkeit zum II.Korps ausdrücken.

              ARCHIVAR

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              • Nemere
                Cold Warrior
                • 12.06.2008
                • 2822

                #8
                Zitat von ARCHIVAR Beitrag anzeigen
                Die Nr. 211 kann natürlich auch die Zugehörigkeit zum II.Korps ausdrücken.
                Das Problem bleibt allerdings, dass beim II. Korps Anfang bis Mitte der 1960er Jahre auch kein Bataillon mit der Nummer 211 vorhanden war. Es gab mit dieser Nummer im fraglichen Zeitraum nur selbständige Kompanien:


                Quartiermeister-Munitionskompanie 211 / Nachschubkompanie 211
                Aufgestellt 1959, 1962 umbenannt in Nachschubkompanie 211. 1967 umgegliedert in 2. und 3. NschBtl 210.
                Dornstadt
                Unterstellung: Materialbataillon 210, ab 1962 NschBtl 210

                (leichte) Transportkompanie 211
                Aufgestellt 1959 durch Umbenennung der Quartiermeister-Transport-Kp 956. Wird 1963 umbenannt in Transport-Kp 271.
                Nürnberg
                Unterstellung: TransportBtl 210

                Wahrscheinlich nur Planung und allenfalls mit ganz geringen personellen Kadern aufgestellt gab es noch die:

                Sanitätskompanie 211
                Aufgestellt 1961 (?) als selbständige Korps-Sanitätskompanie für die Korpstruppen II. Korps, Aufstellung fraglich. Vorhandene Teile Mai 1966 im neu aufgestellten Sanitätsbataillon 210 aufgegangen?
                Kempten ?
                Unterstellung: Korpssanitätskommandeur 2 / SanBtl 210

                Aber beim lieben Gott und der Bundeswehr ist ja nichts unmöglich. Vielleicht gab es tatsächlich dieses Jägerbataillon 211 bzw. Grenadierbataillon 241.

                Ähnliche bis jetzt nicht endgültig geklärte (und auch in den Beständen des BA-MA noch nicht nachvollziehbare) Einheiten sind z.B. das angebliche Korps-Sicherungsregiment 300 der Heeresstruktur 4 oder die in Schleswig-Holstein als Geräteeinheiten behaupteten Feldartilleriebataillone mit 155 mm Feldkanone M-59 "Long Tom" zur Küstenverteidigung, die in der Literatur herumgeistern, aber organisatorisch nicht greifbar sind.
                Zuletzt geändert von Nemere; 18.08.2013, 21:10.

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                • rubeck1
                  Cold Warrior
                  • 06.06.2009
                  • 478

                  #9
                  M 59 "Long Tom" bei der BW?
                  Hab mal in meinen alten Artillerieunterlagen gekramt. Dieses Geschütz war nicht im Bestand.
                  Vielleicht gab es da wirklich nur Planungen...
                  Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
                  Interessengemeinschaft "area 1" -
                  militärgeschichtlicher Verein e.V.
                  www.ig-area-one.de

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                  • Nemere
                    Cold Warrior
                    • 12.06.2008
                    • 2822

                    #10
                    Die M-59 war ab 1956 im Bestand der Bundeswehr, Einsatz vor allem bei den Feldartilleriebataillonen der Korps (z.B. beim FArtBtl 210), in einigen Exemplaren auch zeitweise bei den Feldartilleriebataillonen der Divisionsartillerie. Ausgeschieden wurden die letzten Feldkanonen M-59 um 1969.
                    In vielen Unterlagen wird das Geschütz noch als Feldkanone 155 mm M-2 geführt (ursprüngliche Bezeichnung), was leicht zu Verwechslungen mit der leichten Feldhaubitze 105 mm führen kann, die zunächst auch als M-2, dann als M-101 bezeichnet wurde.

                    Als Zugmittel dienten zunächst US-Vollkettentraktoren M 4 (Allis-Chalmers), dann ab 1961 FAUN ZKw 10 t gl Z 912/21. Siehe dazu auch:


                    Quellen:
                    Krug, Hans – Joachim: 25 Jahre Artillerie der Bundeswehr, Friedberg 1982, S. 25, 30, 45 (sind als Anhang beigefügt).
                    Anweiler, Karl / Blank, Rainer: Die Rad- und Kettenfahrzeuge der Bundeswehr , Augsburg 1998, S. 211, 388, 390.
                    Wiener, Friedrich: Die Armeen der NATO-Staaten. Organisation, Kriegsbild, Waffen und Gerät. (= Truppendienst-Taschenbuch 3) Wien 1966, S. 78, 214,
                    Hammerich, Helmut R. / Kollmer, Dieter H. / Rink, Martin / Schlaffer, Rudolf J.: Das Heer 1950 bis 1970. Konzeption, Organisation, Aufstellung (=Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik, 3) München 2006, S. 243 ff. Hier auch Nachweis der Primärquellen aus dem BA-MA.

                    Siehe auch:
                    Hoß, Peter: Die (Rohr-) Artillerie 1956 – 1970 (= Spezial Magazin für Freunde der frühen Bundeswehr, Heft 3) Munster 2011.
                    Angehängte Dateien
                    Zuletzt geändert von Nemere; 21.08.2013, 18:52.

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                    • rubeck1
                      Cold Warrior
                      • 06.06.2009
                      • 478

                      #11
                      Ja, gerade der Oberst Krug hat mich aber verwirrt, denn er schreibt auf Seite 25: "Geplant war, die Artillerieverbände (...) der Korps- und Heeresartillerie mit 155mm Feldkanonen (...) auszurüsten." Und er verwendet auch nicht die Bezeichnung M 59. Da ich Oberst Krug persönlich kennengelernt habe und er mir mein Exemplar der "25 Jahre Artillerie der Bw" sogar handsigniert hat, habe ich erstmal nicht weitergelesen - der erste Artillerist der Bundeswehr überhaupt ist ja für einen alten Bumskopp eine sichere Quelle. Aber Du hast wohl recht: im Anweiler/Blank steht dann etwas von "Erstausrüstung", die 1969 schon wieder entfiel.
                      "Zu - gleich!"
                      Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
                      Interessengemeinschaft "area 1" -
                      militärgeschichtlicher Verein e.V.
                      www.ig-area-one.de

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